DJUNA
Du
sagst, Djuna, und schreibst, Djuna, was man bei Tag nicht denkt
du
spielst mit Schatten, malst den Schrecken, formst daraus unser Bild
deine
Augen sehen, durchdringen das Dunkel, so viel was sich uns verbirgt
du
findest Worte, baust damit Sätze, die Vision der Nacht in uns
rote
Lippen, rote Haare
du
suchst die Liebe in der Dämmerung des Schlafs
rote
Lippen, rote Haare
du
suchst die Liebe in einem fremden Land
Du
versuchst, Djuna, die Welt einzufangen, schickst sie als Flaschenpost
an uns
fällst
aus dir, tauchst in die Tiefe, holst die Schätze uns herauf
rote
Lippen, rote Haare
du
suchst die Liebe in der Dämmerung des Schlafs
rote
Lippen, rote Haare
du
suchst die Liebe in einem fremden Land
Haus
ohne Adresse, Straße keiner Stadt
Kind
ohne Namen, spielt Alltagstheater
wir
gehen rückwärts, als Schlafwandler
durch
tausend Augen seh' ich dich
Ich
traf dich im Mai, Djuna, du sagst, du seist längst gestorben
dein
Flüstern, Djuna, an unserem Ohr, verhilft einem Baron zu ewigem
Leben
ein
Fakir der Ängste, eine wahre Lüge, so stellst du dem Doktor die
Diagnose
ein
Nachtfalter, mit selt'nen Farben, so fliegst du durch unseren Traum
rote
Lippen, rote Haare
hinter
den Fenstern wartet Lachen auf dich
rote
Lippen, rote Haare
hinter
den Gesichtern wartet Nacht auf dich
Haus
ohne Adresse, Straße keiner Stadt
Kind
ohne Namen, spielt Alltagstheater
wir
gehen rückwärts, als Schlafwandler
durch
tausend Augen seh' ich dich
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen