Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 18. Februar 2020

Demokratie und Besserwisser

Mir fallen immer wieder diese klugscheisernden Interviews von Hochschulprofessoren auf, die dem gemeinen Volk erklären wollen, wie doch Demokratie zu funktionieren habe. Aus ihrer besserwisserischen Komfortzone heraus, aus einer abgesicherten Akademikerperspektive. Dass sie sich oft auch noch als Politikwissenschaftler oder Philosophiedozenten demaskieren, erzeugt mehr Misstrauen als das es Vertrauen in die Demokratie erzeugt. Kam es diesen Leuten auch mal in den Sinn, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen gesellschaftlicher Verteilung von Ressourcen und Demokratie? Dass derjenige, der täglich um das Überleben in dieser Gesellschaft kämpfen muss, keine Zeit für hochwohlgeborene Ideen wie die der Demokratie hat? 
Dass das demokratische Prinzip jeden Tag durchschossen wird von der Politik auf allen Ebenen, - bis hinunter in die Kommunalpolitik? Bürger, wahre Bürger, die sich einsetzen und beteiligen? Wo seid ihr? Ob so etwas auch von gewissen anderen Faktoren abhängt? Ja klar, die Phrase kommt unweigerlich: Die Demokratie sei derzeit bedroht und man müsse sich nun bekennen. Für zu viele Leute sei so etwas wie Demokratie selbstverständlich geworden. Sich angesichts dessen bekennen zu diesen besserwisserischen akademisch geweihten Arschlöchern? Diese Professoren sollen Demokratie mal den einfachen Leuten erklären und nahe bringen, und nicht nur ihren Studenten auf universitären Seminaren. Und sie sollten etwas gegen die Ignoranz des politischen Systems unternehmen. Kommt es solchen Besserwissern in den Sinn, wie die Erde unter anderem durch anhaltende Buschfeuer und profitgeile Konzerne gerade untergeht?

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