Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 5. Februar 2020

Profitable Tierliebe

Vielleicht gibt es bald keine Menschen mehr, so wie wir sie jetzt kennen. Der Mensch erfindet, sorry, züchtet sich gerade selbst neu. Dazu passt, dass die Neuzüchtung seiner Haustiere auch schon in vollem Gange ist. Sie sollen möglichst pflegeleicht sein, sich regelmäßig waschen oder in die Waschanlage finden, sie dürfen bloß keine Allergie mehr auslösen und Hunde sollen nicht mehr haaren. Natürlich wird ihnen die zum Wetter oder den Ansprüchen ihrer Halter passende Kleidung verpasst, große Kleidungskonzerne bieten die einschlägigen Artikel jetzt schon an. Die Vermenschlichung des Tieres hat längst begonnen und diese Lebewesen können sich nicht wehren. Ganze Hunderassen werden auf „niedlich“ getrimmt, egal, ob ihnen das schweren Schaden zufügt (das ist sogar auf öffentlichen TV-Sendern oft zu hören und zu sehen...). Katzen, die nicht mehr mausen: Ein Traum für manche Katzenbesitzer! Staubfrei soll sie auch sein! Und nicht überall hin scheisen! Aber ihre Halter glauben selbstverständlich, sie selbst seien „natürlich“ und „grün“ gesinnt. 22 % der Gesamtbevölkerung in Deutschland sollen Katzen halten. 18 % aller Haushalte Hunde. Mächtige Wirtschaftszweige scheinen davon profitieren zu wollen. Der Umsatz dieses Wirtschaftszweigs soll jetzt schon dem des deutschen Buchhandels entsprechen. An der Tierliebe verdienen!, so heißt offenbar die Maxime in dieser Branche.

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