Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 7. Februar 2020

Valerie (1)


Hier ist der erste Abschnitt aus einem zufällig gefundenen Roman von mir, der etwa von 1979 stammen könnte und den ich in ausgewählten Abschnitten fortsetzen werde. Die folgenden Zeilen kreisen um einen Bewusstseinszustand, den ich kenne und der einen gelegentlich beeindruckt: 

Der Tunnel schien endlos lang, das fahle Licht gab ausreichend Orientierung, doch er hatte Schwierigkeiten, den Wagen auf Kurs zu halten, denn er war die Nacht hindurch gefahren und hatte Schwierigkeiten, die Augen offen zu halten. Die nächste Raststätte wollte er unbedingt dazu nutzen, sich etwas zu waschen und vielleicht einen Kaffee zu trinken. Mittlerweile war er schon so weit, dass er sich selbst beim Fahren zusah, er war zur reinen Mechanik geworden. Die Daten, die von außen kamen, ordneten sich automatisch im Hirn und kamen als Befehle wieder zurück in den Körper, der sie wie in Trance ausführte: Gas weg, zurück schalten, Blinklicht rechts, links, umschauen, Fernlicht, Abblendlicht…. Ansonsten Leere, die quälenden Gedanken waren dickflüssig geworden und allmählich ganz weg geblieben. Sie hatten einem eher körperlichen Unwohlsein Platz gemacht, einer Erschöpfung, die, das ahnte er, gefährlich werden konnte.
Seine Hände schalteten in den dritten und zweiten Gang und er bog ab in Richtung Raststätte. Der Wagen rollte aus und im selben Moment überkam ihn die Müdigkeit, die ihn nicht mehr aus dem Wagen steigen ließ. Gleichgültig glitt er in den Schlaf……. 

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