Wenn ich mich in der gerade
herrschenden Politikszene umschaue, beschleichen mich einige düstere
Gedanken: und der wichtigste ist der, ob denn nicht die Macht an sich
eine Bedürfnis nach mehr Macht erzeugt. Ob denn nicht eine ganze
Sphäre, ein Milieu der Macht sich verselbständigen und eigenen
Gesetzmäßigkeiten folgen kann? Mir scheint, dass auch im
demokratischen Raum solche Mechanismen greifen. In den vielen
totalitär geprägten sowieso. Da scheint es Potentaten zu geben, die
mit ihrer Macht und ihren Einflussmöglichkeiten das Leben der
Menschen möglichst total prägen und bestimmen wollen. Da wird
überwacht, entdeckt, geschlagen, verboten, abgeführt und in schäbigen eingekerkert, auf moderne Art, nach Art einer „gelenkten
Demokratie“ oder einer illiberalen Demokratie. Dem „Volk“ (was
ist das heute in dieser Totalität?) wird vorgemacht, dass diese
Verhältnisse ihm nützten. Die Erziehung zur Unterwerfung unter die
Interessen „des Staates“ lassen die Menschen in Massen solche
Verhältnis übernehmen und sie bejubeln. Kurzfristige Vorteile und
Showeffekte aller Art (Machtdemonstrationen!) scheinen ihnen recht zu
geben. Sie, die Wenigen“ spielen den Vielen das vor, was diese
gerne wären. Dass dies immer wieder aufgeht, kann beunruhigen und
sollte in einigermaßen demokratisch sich verstehenden Staaten ein
Umdenken hervor bringen und Lerneffekte erzeugen: nämlich, dass
gewisse Autoritäten hinterfragt werden, dass wir alle „der Staat“
sein könnten und dass die Nation eine Fiktion aus dem 19.
Jahrhundert ist. Im heutigen Zeitalter sollte der sogenannten
„Globalisierung“ das Bewusstsein „One World“ entgegen gesetzt
werden, nämlich, dass wir alle Menschen auf einem einzigen Planeten
sind, den es zu erhalten gilt.
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