Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 4. Februar 2020

Dada (2)

Mir kam relativ oft das Thema „Performance“ unter, das ja irgendwie auch mit Dada zu tun hatte. Es geht und ging dabei scheinbar auch um einen Zustand absoluter Konzentration in Kombination mit absolutem „Gehenlassen“. Wie geht das zusammen? Eine Voraussetzung dafür scheint das Heraustreten aus einer „Komfortzone“ zu sein, also das Heraustreten aus dem, was wir kennen und was uns behagt, in dem wir uns eingerichtet haben. Vielleicht strebt eine „Performance“ so etwas wie einen Rauschzustand an. Die sogenannten Dadaisten trafen sich nach ihrem Cabaret-Voltaire-Abenteuer in Zürich nun in Paris, um sich mit den Surrealisten zu umgeben. Andre Bréton, Francis Picabia oder Tristan Tzara mögen Namen aus dieser Szene sein. Die Surrealisten vermuteten so etwas wie Erlösung oft in sich selbst, im Unbewussten und weniger, wie von einigen Dadaisten so gepflegt, in mystischen Zusammenhängen. Der Wille zum Schock und das Anzapfen geheimer Triebe und überhaupt: des archaischen Unbewussten mögen eine gewisse Gemeinsamkeiten signalisiert haben: was blieb, war der konstruktive Konflikt. Die Kanalisierung in eine Idiologie war bei diesen Leuten nicht möglich, geschlossene Weltbilder wurden ohnehin verabscheut. Nach dem Krieg traf man sich am Black Mountain College in North Carolina und war sich in Aktionen einig, bei denen unter anderem auch der große Musiker John Cage und der Maler Robert Rauschenberg mitmachten. Cage wandte sich später fernöstlichem Gedankengut wie dem Zen-Buddhismus zu. Rauschenberg war ein Liebling der Pop-Art-Szene. Seine Werke hängen heutzutage hochdekoriert und -bezahlt in den angesehensten Museen der Welt. Man veranstaltete damals gemeinsame „Untitled Events“, bei denen verschiedene Kunst verschiedener Herkunft gleichzeitig aufgeführt wurde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen