Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 28. Oktober 2019

Wachstum ahoi!


Ja fällt denn das gar niemandem mehr auf? Klimakrise oder-wandel, Rezessionsängste und Digitalisierung hin oder her? Jetzt wird wieder dass wirtschaftliche Wachstum beschworen, das uns aus der Patsche helfen solle. So funktioniert das alles, wird überall suggeriert. Wir sollen verbrauchen und konsumieren, denn das sei der Motor der Wirtschaft, so soll uns eingeredet werden. Wir sollen möglichst viel konsumieren, weil das angeblich die „Binnennachfrage“ steigere. Gleichzeitig sollen wir uns in Bescheidenheit üben, unsere Bedürfnisse neu definieren und uns in die Ökologie dieses Planeten einzufügen versuchen. Apelle mit frommem Augenaufschlag. Das Gegebene akzeptieren. Ob sich da aber nicht gewisse Widersprüche auftun, die uns etwas über die herrschende Wachstumsidiologie sagen könnte? Dass man sparsam sein müsse, wenn (wie hierzulande) „die schwarze Null“ zum Fetisch erhoben wird, das leuchtet ein. Die Folgen fallen uns in diesem ach so entwickelten Staatsgebilde alltäglih auf und werden uns als Gemeinwohl der zukünftigen Generationen eingehämmert. Sparzwang ist ja sowieso angesagt und gerne „Austeritätspolitik“ genannt. In der EU ist das zuletzt im Hinblick auf Griechenland klar geworden, aber auch der Rest der Welt scheint diesem Glauben anzuhängen. Jedenfalls die jeweils herrschende Machtelite. Gleichzeitig scheint es doch viel mehr Geld zu geben, als es die leeren öffentlichen Kassen belegen. Die reichsten Familien der Weltbevölkerung, die sich ca. 50 % des Gesamtvermögens der Weltbevölkerung unter den Nagel gerissen haben, mögen sich da eins grinsen. Sparen und sich eine neue Bedürfnisstruktur zurechtlegen, heißt die Devise derzeit. Gleichzeitig droht die Rezession und die Binnennachfrage muss konsumierend unbedingt belebt und gesteigert werden. Wachstum um jeden Preis. Damit Arbeitsplätze schaffen. Dabei könnte sich herumgesprochen haben, dass die Ressourcen, - zumindest die Rohstoffe! - auf dieser Erde nicht unendlich sind, dass sie bereits dem Wachstumswahn auf breiter Front zum Opfer gefallen sind.

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