Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 25. Oktober 2019

Flucht und Chemie

Vorsicht! Dies ist kein Loblied des Eskapismus! Hier ein weiterer Ausschnitt aus meiner Arbeit (ca. 1984) „Der Typ des Außenseiters im Frühwerk Hermann Hesses“, der durchaus auch vom Zeitgeist geprägt gewesen sein mag, aber auch heute noch zu denken geben mag: „Nicht selten wird versucht, Melancholie, Depressionen mit Alkohol zu betäuben. Auch hier führt eine gerade Linie von Hermann Lauscher zu Harry Haller, bei dem schließlich auch noch andere Drogen ins Spiel kommen. Auch dies Phänomen ist ist unter die Versuche einzuordnen, sich Fluchtwege zu schaffen. Hesse selbst meint in „kurzgefasster Lebenslauf“ dazu: „Häufig suchte ich meine Freude, meinen Traum, mein Vergessen in einer Flasche Wein, und sehr oft hat sie mir geholfen, sie sei dafür gepriesen. Seinen Hang zum Trinken belegen auch deutlich die Verse der Gedichtsammlung „Krisis“, der lyrischen Vorform des „Steppenwolf“. Das Trinken seiner literarischen Figuren erscheint als Reflex dieser Einstellung.“

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