Es werden Kolloquien zu
Schriftstellern abgehalten, bei denen Theaterstücke aufgeführt und
Vorträge gehalten werden. Meist geht es dabei um Schreiberlinge, die
abseits der Gesellschaft standen und ihren Ausschluss auch aus
ökonomischen Gründen in eine literarische Form gegossen haben. Blöd
nur, dass bei den heutigen Kolloquien die Akademiker und Vermögenden
unter sich zu sein scheinen. Damit dies auch gewährleistet ist,
werden für Vorträge, Tageskarten oder den Besuch des ganzen
Kolloquiums irrsinnige Preise verlangt, die dann zu einem großen
Teil den vortragenden Akademikern wieder zugute kommen. So nährt
sich der „Speckgürtel“ der teilnehmenden Akademiker und
„experten“ selbst, eine möglichst große ökonomische
Undurchlässigkeit scheint gesichert. Da scheint es nicht zu stören,
wenn Geschichten um Landstreicher, Entrechtete oder andere
Außenseiter verhandelt und umspielt werden. So spielt die
Selbstbespiegelung des einstigen Bildungsbürgertums, das
mittlerweile auch etlichen prekären Tendenzen ausgesetzt ist und
sein „Expertentum“ möglichst per Buchveröffentlichung ausweisen
sollte.
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