Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 31. August 2019

Morgentraum (Text)


MORGENTRAUM

Montagmorgens zehn, und lieg' noch im Bett
der Wecker weckt sich selber
und ich dreh' mich nochmal um
steh , heut' nicht auf, bleib' einfach liegen
und schon regen sich die Stimmen


Hey, faules Ekel hör doch auf mit dem Trödeln


Manche laufen hin und her, geschäftig und recht fleißig
sie suchen alle und wissen doch nicht was
ich geh' her und kassier' den Lohn der Angst
was kümmert mich das Morgen, ich will es jetzt

ich will es jetzt und nicht erst morgen
los komm mit vergiß deine Sorgen

Wir machen heut' alles nur zu unserem Spaß
im Garten der rosa Träume sind wir die Stars
wir fahrn' nach Honolulu und hörn auf zu friern'
wir fahrn' nach Berlin und sehn' uns in die Augen

Hey, faules Ekel hör auf mit dem Trödeln

Ich fang heut' morgen an wirklich zu leben
führ Norma Jean auf all' diese Parties
ich werf das Frühstück ein mit Dracula
und verlieb mich in die aufgehende Sonne

Hey, faules Ekel hör doch auf mit dem Trödeln.

Spring über meinen Schatten und spiel' mit den andern Löwen
geh ins Treibhaus und such nach einer Rose
und frag' den Kalif des neuen Lebens
ob wir das Paradies doch noch fänden

ich will es jetzt und nicht erst morgen
los komm mit vergiß deine Sorgen

ch will es jetzt und nicht erst morgen
los komm mit, vergiss deine Sorgen

Da läutet's wieder, das Ding gibt keine Ruh'
der Alltag hat soeben wieder aufgeholt
ich frag' mich: war das nur ein Traum?
oder bin ich soeben aufgewacht?

ub, ca. 1979

Freitag, 30. August 2019

Globalisierung

Könnte es sein, dass die Entscheidungsträger dieser Gesellschaft sehr an die Globalisierung glauben? Zu sehr? Könnte es sein, dass in ihren Augen Handel nicht nur Wandel, sondern auch Frieden bringt? Ob dem aber gegenüber steht, dass hinter dem Handel in der heutigen Form gewisse Interessen stehen, die so gar nichts mit Frieden zu tun haben? Die den Frieden nur solange anstreben, wie er ihnen nützt? Je größer der Umfang des Handels zu gewissen Bedingungen ist, desto größer könnte auch der Widerstand dagegen werden. Was ist die Form dieses Widerstands? Terror. Die Globalisierung produziert auf diese Weise wohl ihre eigenen Gegner, was im Horizont der Globalisierungsbefürworter gar nicht vorkommt. Die Eigenschaften zum Handeln und Tauschen sollen ein Teil des Menschen sein, so das Weltbild der Globalisierer. Dieser Handel soll einen zivilisierenden Einfluss auf die Welt haben, glauben die Globalisierer. Dauerhaften Frieden bringe nur der Handel und der „Wohlstand“.
Doch sie vergessen, dass die Geschichte der Globalisierung selbst eng mit der Geschichte von vernichtenden Kriegen verbunden ist. Anfang des 20. Jahrhunderts erreichen Globalisierung und Handel einen ersten Höhepunkt. Wenig Zeit danach gerät die USA in eine schwere Wirtschaftskrise. Folge: Die USA suchen ihr Heil in Protektionismus (so ungefähr das, was heute Trump macht), d.h. Sie erhöhen die Einfuhrzölle, um dadurch Arbeitsplätze zu schützen. Auch die anderen Nationen machen daraufhin die Grenzen dicht. Protektionismus und Nationalismus vermischen sich, es setzt sich ein Mechanismus in Gang. Dies führt schließlich zum riesigen und umfassenden 2. Weltkrieg. Danach tun sich die Industrienationen in verschiedenen Abkommen wieder zu Handelsgemeinschaften zusammen. Es vermischten sich dabei humanitäre Gründe mit denen der Interessenwahrung und der Zementierung von Machtstrukturen. Es wird auf „freien Handel“ gesetzt, was auch Deutschland zum „Wirtschaftswunder“ inspiriert und den Kampf zwischen zwei Idiologien entscheidet. Nach der Theorie der Globalisierer könnten nun Kriege und Gewalt endgültig beendet werden. Institutionen wie die EU scheinen auch in diese Richtung zu zeigen. Doch mittlerweile scheint ein neues Zeitalter des Terrors angebrochen zu sein. Selten gab es in der Geschichte der Menschheit so viele Konflikte wie heute. Der weltweite Kampf um Rohstoffe tobt. Hinter gewissen „Freiheitsbewegungen“ stehen meist Interessen. Beispiel: Demokratische Republik Kongo. Hier wird unter abschreckenden und menschenverachtenden Bedingungen Koltan (Smartphones!) und Kobalt abgebaut, das zur Herstellung von Elektrobatterien (E-Mobilität!) verwendet wird. Wenn es um den Zugang zu billigen Rohstoffen geht, dann wirkt sich der globale Handel oft nicht sehr friedensstiftend aus. Durch militärisches Eingreifen könnten nämlich Vorteile winken. Örtliche Ableger der globalen Interessen kämpfen dann in der Form von Warlords oft um diese Interessen, als Stellvertreter und Lobbyisten des „big money“. Sie stürzen die örtliche Bevölkerung in Flucht und Armut. Auch der Wettlauf um Ernährung verschärft dieses Problem. In Afrika hungern viele Millionen von Menschen, obwohl das Land in dieser Hinsicht viel produziert, es dann aber sofort wieder exportiert. Fruchtbares Land wird dazu an große ausländische „Investoren“ verhökert. Eine riesige multinationale Lebensmittelindustrie soll auf diese Weise entstehen. Handel hat sich in seinen ursprünglich beabsichtigten Zielen umgekehrt. In welchem Interesse das so geschehen soll, erscheint mir klar.

Donnerstag, 29. August 2019

Verdrängungswatte

Ja was ist denn nun mit den scheinbar so genialen Ingenieuren in Deutschland? Nach wie vor und sogar zunehmend ertrinkt man in der Plastikflut, obwohl wissenschaftlich längst nachgewiesen und journalistisch recherchiert ist, dass dies Plastik dringend reduziert gehörte. "Plastikbashing" skandieren da schamlos die Interessenvertreter. Was aber dahinter steckt? Ob die genialen Ingenieure vielleicht doch nur auf das Diktat ihrer vorgesetzten Manager reagieren, die knallhart mit dem kalkulieren, womit am meisten Profit zu erzielen ist und sich dabei um die Belange der Ökologie einen feuchten Kehricht scheren? Ob sie schnell noch den nächsten genialen Groß-SUV konstruieren müssen mit einem verheerenden Gasausstoß und einer genialen Betrugssoftware? Gewisse Vorgänge in der „Wirtschaft“ scheinen einem dies nahe zu legen, während gewisse politische Parteien so auf die Segnungen der Technologie vertrauen, als würden Ingenieure in einem freien Raum operieren. Ob das an den Universitäten noch der Fall ist? Grundlagenforschung? Ob dafür nicht auch Mittel von der Industrie eingeworben werden? Wo geht das hin? Richtung Abgrund? Ob einem da die jugendlichen Demonstrationen von „Fridays for Future“ immer sympathischer werden, haben sie doch die Interessen derer im Blick, die morgen auch noch auf diesem Planeten leben wollen? Währenddessen warten Politiker offenbar auf die Ergebnisse von freiwilligen Selbstverpflichtungen und scheinen sich gegen besseres Wissen zu wappnen. Ein Teil von Bürgern vergräbt sich währenddessen in Verdrängungswatte. Ob wir für solche Spiele noch Zeit haben? 

Dienstag, 27. August 2019

Öffentliches Geschehen

Comedians, die man mal ernst nahm (haha), raten im TV regelmäßig die Antworten, die sie auf Fragen nicht wissen. Quizshow. Und wir müssen das zum unterhaltsamen Lächeln des liebsamen Moderators lustig finden. Er könnte ein Schwiegersohn sein, er stellt die Fragen, er ist die Person und macht unterhaltsame Miene zum miesen Spiel. Er war mal was anderes, erreichte aber eine große Wichtigkeit. Er trägt eins der ewig gleichen sympathischen Gesichter, die einem gerade deswegen auf den Geist gehen können, die einen mit ihrer ewigen guten Laune nerven können. Daneben sind Schauspieler, die von vornherein deppert sind oder die man aus klassischen Gründen der Tragik ganz anders kennen gelernt hat. Seht her, wir sind auch Menschen, die nichts wissen!, scheint die Message dieses skurrilen aber weithin akzeptierten Geschehens zu sein. Die ersten und letzten, die besten und schlechtesten, die schönsten und die hässlichsten sowie die von der Vergangenheit geprüften Gesichter sitzen in wichtigen Stühlen und raten gut gelaunt um die Wette, lachen über ihre eigenen Witze, schneiden Grimassen und zeigen sich von ihrer anderen Seite, die aber in ihrer lächerlichen Gleichartigkeit mittlerweile total abgenutzt erscheint. Dazwischen ein paar abgegriffene Blondinen mit üppiger Oberweite und operierten Visagen samt aufgespritzten Lippen, die sich als Moderatorinnen oder als "verdiente" Models gerieren. It-Girls. Sie machen mäßig lustige Bemerkungen, sind aber besonders bei den männlichen Zuschauern beliebt, weil die sich unwillkürlich vorstellen, sie wollten mit diesen Frauen schlafen. Das hat die Natur so eingerichtet, scheinbar. Weil aber die Mechanismen überall die gleichen sind, kennt man genau diese Mechanismen schon allzu gut und greift zum Parfum oder der modisch ausgefeilten Unterwäsche, die diese Namen im eigenen Shop auch anbieten. Sie stellen sich aus, machen alles, bieten sich und überhaupt alles an, wofür sie dann Punkte kriegen. So drängt sich ein Konsumtraum auf, dem man sich unwillkürlich öffnet. Man macht mit. Man ertappt sich dabei und findet das peinlich. Alles.

Montag, 26. August 2019

Fußballerreichtum

Was ich neulich las? Dass Fußballer gerne versuchen, ihren absurden Reichtum noch durch illegale Tricks zu vermehren. Ich musste grinsen und dachte, dass es dafür genug Beispiele gibt. Gleichzeitig werden diese Leute von der Masse ihrer Anhänger verehrt und in einer Art von industriell beeinflusster Religion geradezu geheiligt. Sie sind wohl die Spitze dessen, was der Fußball bieten kann. Und der Fußball ist hier die populärste Sportart überhaupt. Deswegen sind diese „Stars“ hierzulande so populär. Der Fußball trägt die Möglichkeit in sich, allein durch seine mitreißende Dramatik und durch seine Dynamik populär zu sein. Er bräuchte keine Stars. Doch die Anhänger dieser Sportart scheinen „Stars“ zu brauchen. Jawohl, - brauchen. Dass diese Stars sie dann nach Strich und Faden betrügen, wird gerne nachgesehen. Auch die Funktionäre gefallen sich darin, unsägliche Stückchen dieser Art abzuliefern. „Ich würde es auch so machen“,, so höre ich schon die Kommentare, die sich übrigens auf sämtliche Stars sämtlicher Sportarten beziehen könnten. „Mensch seien sie geblieben“ heißt es dann meist in wortreichen Rückblicken zu ihrem Aufhören. Ach ja. Das berührt einen. Doch es gibt weltweit viele Sportarten, die längst nicht so viel Geld bewegen, wie der Fußball. Aus Spass an der Freud‘ üben manche Menschen auch ihre Sportart aus. Die dürfen dann zu Olympia fahren und die zehnten Plätze belegen. „Hauptsache, dabei gewesen“, so höre ich schon die Kommentare. Ein paar können auch gewinnen. Die sind dann die Stars für Tage und – bestenfalls – Wochen. In vier Jahren werden neue Stars geboren.

Sonntag, 25. August 2019

Verpackungswahn

Langsam aber sicher stinkt mir das: Die ohnehin viel zu teure neue Druckpatrone ist mit einer Plastikverpackung vollverkleidet, an der ich mich beim Öffnungsversuch verletze -und die wiederum verkleidet ist. Es fließt mein Blut. Wieso muss das so heftig verpackt sein? Dass es kaum zu öffnen ist? Mehrmals?  Abgesehen von der Plastikverschwendung (und deren sehr ernste Folgen!) ist das auch sehr kundenunfreundlich. Ich weiß zudem bisher noch nicht, ob das Ganze jetzt überhaupt funktioniert. Doch ich habe das Gefühl, dass ich daran nichts ausrichten kann. Ja klar, nach der reinen Marktwirtschaftslehre könnte ich ein anderes Produkt kaufen..... Doch ich bin ein Techniklaie und kenne mich in dieser Hinsicht nicht aus. Wenn ich mich also nicht aufwendig einarbeiten will, muss ich auch weiterhin dieses teure und umweltschädliche Produkt kaufen, an dem ich mich sogar selbst verletze. 

Samstag, 24. August 2019

Arm und Reich - und Hartz 4

Was mich immer wieder wundert, ist das Bild des wirtschaftlichen Erfolges trotz eines drohendem Abschwungs, das offiziell abgegeben und verbreitet wird. Wie gewisse Lebenswelten sich in dieser Gesellschaft radikal unterscheiden und die Unterschiede als gottgegeben akzeptiert werden. Tatsache ist ja wohl: Es gibt einen wachsenden Andrang bei Tafeln. Ohne solche Hilfsangebote würde das System auch funktionieren, so ein CDU-Politiker. Gewisse Politiker sagen offenbar auch, dass man mit Hartz4 gut auskomme. Offiziell herrscht ja immer noch Vollbeschäftigung. Alles gut! Es gibt aber auch eine andere Sprache: die der Spaltung in Arm und Reich. 
Der Andrang bei den Tafeln nimmt eindeutig zu, könnte im wissenschaftlichen Sinne einen Indikator abgeben (unter anderen!). Berücksichtigt ist dabei noch nicht, dass sich viele Leute schämen, zur Tafel zu gehen. Hinzu kommen wohl gewisse behördliche „Eigenarten“: Unterhaltsberechnungen könnten fragwürdig sein. Erziehungsgeld, Kindergeld anrechnen, abrechnen, ausrechnen.... und vieles andere. Den "Klienten" damit unter Druck setzen. Natürlich gibt es auch "Klienten", die das System auszunutzen versuchen. Aber wieso wird das nicht wirksam unterbunden. Wieso werden solche Leute zur Rechtfertigung für "Sparmaßnahmen" heran gezogen? Offiziell wird ein Verdacht gestreut: Faulpelze? Es gilt, „Hartz 4-Leistungen des Staates zu kürzen, Leistung zu fördern“. Ob gewisse Leute, die für die Einführung dieses Systems verantwortlich waren, sich bewusst sind, wie sehr sie in die gesellschaftliche Realität eingegriffen haben? Es heißt dann immer, dass die Hartz4-Reformen immens wichtig für den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands gewesen seien.
Viele wissenschaftliche Studien zeigen aber, dass die Hartz4-Reformen so nicht verantwortlich waren für die Abnahme der Arbeitslosigkeit und den wirtschaftlichen Aufstieg in der jüngeren deutschen Vergangenheit. Ob man die Bevölkerung in beliebiger Weise zu Knechten eines Wirtschaftssystems machen kann? Ob's viel eher die starke Exportnachfrage war, die mit der wirtschaftlichen Prosperität zusammen hing? Solche Fragen werden in der Wissenschaft gestellt. Export als Stärke: ein eigenes Thema. Die „Flexibilität im Arbeitsmarkt“ hat geholfen, war aber wohl nicht entscheidend. Auf der anderen Seite haben die Hartz-Reformen wohl eher die Arbeitgeberseite gestärkt. Die Löhne sind auf der Arbeitgeberseite teils krass gestiegen, auf der Arbeitnehmerseite steigen sie erst in allerletzter Zeit, davor waren sie gleich geblieben oder gesunken.  Die offiziellen Arbeitslosenzahlen pendeln inzwischen freundlich um 5%. Zwar gibt es mehr Beschäftigung und weniger Arbeitslosigkeit. Doch nicht zu vergessen ist, dass Deutschland einen weit überproportional großen Niedriglohnbereich hat. Jeder 5. Arbeitnehmer arbeitet zu geringen Löhnen oder von vornherein in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Das passt nicht zum Erfolgsbild, das uns fortwährend weis gemacht werden soll.

Freitag, 23. August 2019

Gut beraten?

Schlanke 180 Mio Euro und mehr soll die deutsche Regierung im Jahr 2019 bereits bis jetzt für Berater ausgegeben haben. Bei der bisher letzten "offiziellen" Angabe war dabei noch nicht einmal das Verteidigungsministerium und das Kanzleramt einberechnet. Das (wen wundert‘s?) Innenministerium und das Verkehrsministerium sollen sich bei ihrer eigenen Beratungsfähigkeit von außen (!)  besonders hervor getan haben. Dabei hatten die betroffenen Ministerien des Kabinetts insgesamt 20 000 Mitarbeiter, die den Ministern zuarbeiten sollen und augenscheinlich nicht gut genug für eine Expertise sind. Dem Laien ist das nicht gerade auf den ersten Blick verständlich. 
Und jetzt wurden auch die Zahlen fürs Verteidigungsministerium nachgereicht: Im ersten Halbjahr 2019 wurden demnach deutlich mehr als 150 Millionen für "externe Berater" ausgegeben. Die Bundesregierung insgesamt hat nach eigenen Angaben seit 2006 wohl mindestens 1,2 Milliarden Euro für externe Berater ausgegeben. Aha. Rechtfertigungszwang scheint da überhaupt nicht zu bestehen, parlamentarische Kontrolle kaum. 
Offenbar, und nicht zuletzt das Verteidigungsministerium scheint dies bis jetzt deutlich gezeigt zu haben (auch das Verkehrsministerium scheint sich zuletzt da besonders hervor getan zu haben…..), kommt es auf ein paar hundert Millionen hin oder her wohl nicht an. Kommt ja alles vom Steuerzahler! Und dann die Fragen, die sich daran knüpfen! Ob diese "externen Berater" immer im öffentlichen Interesse beraten haben? Ob es da auch den einen oder anderen Konflikt gab, oder ob solche Konflikte gleich gar nicht aufgetreten sind und eine konkrete Einflussnahme das Ziel war? Ob die Grenzen zwischen Lobbyisten und "externen Beratern" nicht ein bisschen verschwimmen könnten? Ob beim Beratungsprozess Ergebnisse heraus kommen, wie etwa die aus dem Verteidigungsministerium? So ging zuletzt die Meldung, dass der Kampfhubschrauber "Tiger" auf absehbare Zeit am Boden bleiben müsse, weil an den ausgelieferten Exemplaren erhebliche Mängel festgestellt worden seien.... Jetzt endlich scheint das Problem beseitigt zu sein.... Nachdem gewisse Zahlen jetzt doch noch öffentlich geworden sind und Fragwürdigkeiten erkannt wurden, werden und wurden Ausschüsse einberufen, die Sachverhalte wurden über lange Zeiträume geprüft, - und am Ende hat sich niemand etwas zuschulden kommen lassen. Wie immer. Alles scheint im Sande zu verlaufen. Irgendwie aus dem Blickfeld verloren. Ob sich die Parlamentarische Demokratie in einem Augenblick wie jetzt in einem solchen Zustand präsentieren sollte? Ob die Mechanismen der Überprüfung neu bedacht werden sollten? Ob hier die Verantwortlichkeiten neu geordnet werden sollten? Von wem? Von den Parlamentariern?

Donnerstag, 22. August 2019

Imagekampagnen


Mir scheint es, als wolle so mancher Minister sich vor allem durch PR-Tricks hervortun. Da werden Taschenspielereien vorgeführt, da werden mit Geld aus dem Ausland die passenden Mitarbeiter herbei geholt (in diesem Ausland dürfen sie dann schon fehlen…. Das mit der „Win-win-Situation stimmt also alleine schon deshalb nicht so ganz). Das Geld soll erhöht werden, kommt aber nie dort an, wo es ankommen sollte. An was das liegt? Unübersichtliche und versteckte Klauseln sind ja beliebt in Wirtschaftskreisen. Warum sich nicht etwas „vom Markt“ abschauen? Hauptsache, einen Auftritt gehabt!, denkt sich der Minister. Sich gesonnt in der öffentlichen Aufmerksamkeit, am Image gearbeitet…. „Ach, der Markt wird es schon richten….!“, so wird schon mal hinaus gepustet. Der richtet offenbar alles zum Vorteil derer, die einen Vorteil daraus ziehen wollen. Ob es öffentliche Daseinsvorsorge gibt? Das alles sei beabsichtigt, so lautet ein Kommentar. Der Staat könne halt nicht alles besser. Interviews werden abseits der öffentlichkeitswirksamen Strecken kaum gegeben. Ob das alles zu durchsichtig ist? Offenbar nicht. Sie berichten währenddessen vor allem über „Promis“…….es geht um Singles, die sich neu paaren……, dazwischen geht es in Gewinnspiele, in denen tausende von Euros zu gewinnen sind….Jackpot… es geht um Augenaufschläge…und um Image….

Mittwoch, 21. August 2019

Globalisierung, Populismus, Symbole, Kommunikation

Stars werden geboren. Zum Beispiel Greta steht für etwas. Ist und wird zur Ikone, zur Identifikationsfigur. Schafft eine moralische Instanz. Sieht sich und eine ganze Klasse von gut situierten und finanziell handlungsfähigen Menschen im moralischen Recht. Ist dabei extrem PR-tauglich, - was sofort verwendet wird. Ist auf der richtigen Seite. Praktiziert einen Rigorismus, der es in einem Parlament, in dem alles ausgehandelt wird, schwer hat und trotzdem die Leute mitreißt. Parteien, die sich selbst noch als „Volksparteien“ verstehen, versuchen trotzdem, diesen Signalen zu folgen. Sie fassen dann zeitgeistorientierte Beschlüsse, die sie dann meist nicht umsetzen, oder deren Folgen oft genug in namenlosen Gremien versickern. In der Globalisierung und der Digitalisierung werden so viele gleich anmutende Rollen geschaffen, die sich durch ihre Austauschbarkeit, oder, wie manche Leute sagen würden, „Kompatibilität“, angleichen. Da wird schon mal in den USA gegen etwas demonstriert (Flugzeug, Kerosin?, „ökologischer Fußabdruck“ - andererseits: soll denn alles an den Bürger, den Verbraucher delegiert werden? Braucht es nicht einen politischen Rahmen, Strukturen, in denen etwas wie eine politische Absicht wirksam werden kann?) oder in Irland gegen die Massentierhaltung. Gewisse Probleme wie etwa Umweltzerstörung, sind global - und mit ihnen die dahinter steckenden Probleme. 
Besonders die Popkultur, die ja auf die großen Massen und den dadurch zu erzielenden Umsatz zielt, befördert so etwas natürlich. Leonardo Di Caprio, George Clooney oder Michael Jackson sind auf der ganzen Welt bekannt. Da werden Themen und Einstellungen sehr schnell, auch durch das Internet, hochgezogen und zu einer Frage der Identifizierung mit dem „Richtigen“. Symbolpolitiken und -Handlungen werden gepflegt (etwa die CO2-Besteuerung), nationalstaatliche Handlungsempfehlungen werden gegeben („Wenn wir nicht, wer dann?“, „Wir sind die viertgrößte Industrienation...“, - wobei diese Probleme auf nationalstaatlicher Basis gar nicht gelöst werden können.... (Deutschland hat tatsächlich einen Anteil an der CO2-Verschmutzung von 2 %). Gewisse Spitzenpolitiker wollen die Ursachen der „Migration“ bearbeiten, nicht ihre Folgen, Anreize schaffen, Zusammenhänge mit der Klimapolitik aufzeigen und in Fragen der Zertifikate lenken. Das schafft - würde - Leiden schaffen. Dass dabei der Kontakt zu denjenigen verloren gehen könnte, die in sozialen problematischen Verhältnissen leben müssen, wird dabei als „Kollateralschaden“ offenbar zu schnell in Kauf genommen. Ob so etwas auch zu Populismus führt? Dass die schnellen simplifizierenden Lösungen gesucht werden?, - Immerhin: Das könnte an einer solchen „Globalisierung“ stören.

Dienstag, 20. August 2019

Glaubwürdigkeiten (siehe gestriges Blog "Machtfragen")

Was mich sprachlos gemacht hat und was nicht wahr sein darf: Greta, der ich bisher einige Sympathie entgegen gebracht habe, schippert jetzt gerade übers Meer in einer Segelyacht, die anscheinend einem reichen Stuttgarter Geschäftsmann gehört. Es fliegen dann offenbar 6 Leute nach New York, dieses Schiff wieder abzuholen, um es zurück zu segeln. In einer Meldung heißt es: „….. dass fünf Profis des „Team Malizia“-Segelprojekts nach New York fliegen würden, um das Boot dort in Empfang zu nehmen und anschließend zurück nach Europa zu segeln“. Auch Boris Herrmann (der jetzige Segler) selbst wird den Flieger zurück nehmen. Gretas Trip löst also mindestens sechs Flüge über den Atlantik aus…. Alle Flüge, die unternommen würden, würden „ausgeglichen“ (Haha, Ablass, lass ab!). Der Plan: Neben Boris Herrmann fliegt anscheinend auch Mitsegler Pierre Casiraghi zurück. Die zwei Mitsegler, sollten sie US-Bürger sein, müssten alternativ nach dem Segeltörn von den USA nach Europa auch wieder zurück in die USA kommen. So oder so ergeben sich also insgesamt mindestens sieben Flüge über den Atlantik. Wären Greta und ihr Vater einfach selbst nach New York geflogen, wären es wohl vier gewesen - unabhängig von etwaigen „Ausgleichszahlungen“. Das alles kann einfach nicht wahr sein....

Montag, 19. August 2019

Machtfragen

Spitzenpolitiker scheinen schon mal ihre Meinung in kürzester Zeit zu ändern, wenn es um ihre Kandidatur für ein wichtiges Amt geht. Natürlich aus reinem Pflichtgefühl…. Dass dies zur Verwirrung und zum Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit beitragen könnte, scheint ihnen nicht in den Sinn zu kommen. Stattdessen könnte einen der Verdacht beschleichen, dass es in Wirklichkeit um Machtfragen geht. Selbstverständlich wird dann von den PR-Strategen schnell ins Gespräch geworfen, dass sich ja die Zeiten und die Umstände ändern könnten, was auch eine Änderung der Einstellung eines Politikers nach sich ziehen könnte. Danach erhebt sich die Frage: welche Umstände haben sich in welchem Zeitraum geändert? Dient solche Flexibilität der Sache?

Sonntag, 18. August 2019

Nachdenken über Wachstum (3)

Vereinfachung, Übersichtlichkeit, Befreiung vom Überfluss, Entschleunigung, mehr Gesundheit, Stabilität und Orientierung: was könnte dazu führen? Zuerst wäre da wohl eine Befreiung vom Mythos „Wachstum“ zu nennen. Weniger Entfremdung durch weniger Wachstum wäre vonnöten. Es fehlt uns an Bewegung, unsere Ernährung ist nicht gesund, es herrscht die überall gegenwärtige Reizüberflutung, auch wegen einer hohen Ereignisdichte. Wir haben keine Erfolgserlebnisse mehr, wir sind ein Rädchen in einem digitalen Getriebe. Namenlos, anonym. Ob es bei solchen Prozessen Grenzen gibt? Grenzen des Wachstums? Daran knüpft sich die Frage: Wie können eigentlich mündige Menschen so leben, dass ihre nachfolgenden Generationen keinerlei Chancen mehr haben? Die Substanzen, die das Wachstum befördern, scheinen langsam und immer schneller knapp zu werden. Wachstum tut darüber hinaus dem Menschen nicht notwendigerweise gut. Oder tut dem Menschen alles gut, was der Wirtschaft gut tut? Läuft die Logik soooo.....? 
Tatsache ist, dass sich in einem Jahrzehnt die Anzahl der verschriebenen Anti-Depressiva verdoppelt hat. Dass das Burn-Out-Syndrom etwas ist, was jeder inzwischen zu kennen glaubt. Und Vieles mehr... Ungefähr in derselben Zeit haben sich die Dinge etabliert, die unser Dasein immer bequemer machen sollen. Gleichzeitig breiten sich wohl die Aufmerksamkeitsdefizite aller Art aus. Ob es möglich ist, ökologisch wirksame Systeme zu entwickeln? Energie- und Mineralienverbrauch so umzugestalten, dass kein Akt des Produzierens und Konsumierens einen ökologischen Schaden verursacht. Dass Abfälle kein „Abfallprodukt“ sind, sondern Nahrung für sinnvolle Produktionskreisläufe?

Samstag, 17. August 2019

Woodstock Jubilee

Ach ja! Woodstock hatte „Jubiläum“. 15. August 1969. Auch schon vorbei! Ein schöner Traum ist halt nicht nur tagesaktuell. Love und Peace und all das! Eine für diesen Sommer geplante Wiederauflage ist aus Geldmangel gescheitert. Alleine schon das ist kennzeichnend. Die Helden von ehemals sind inzwischen Besserverdienende und kümmern sich mit tausend Reunion-Partys und -Tourneen um ihr finanzielles Fortkommen. Das Wetter soll damals nicht gut gewesen sein. Wir saßen viel zu spät im viel zu trockenen Jugendhaus in verfurzten Sesseln und sahen per „Woodstock“- Film (woran sich ein Medienkonzern einen Arsch voll Geld verdient hat...) die Szenen, wie sie sich wonniglich genussvoll im Schlamm wälzten. Wer? Sie? Diejenigen, die sich nach „Freedom“ sehnten, wie Ritchie Havens damals sang. Ist Freiheit eine Illusion? Zu einem Wort der Beliebigkeit geworden? Sex & Drugs & Rock' n Roll? Trips? Aufbruch gen neue Horizonte! Mondlandung. Änderung der Verhältnisse!, - wie nebulös auch immer!
Heute hören wir Erinnerungen von Helden (weniger von Heldinnen...!) des damaligen Geschehens, die das wie einen sentimentalen Traum aus der Kindheit oder Jugend erzählen. Free Concert? Klar ging das finanziell in die Binsen! Es war wohl nicht gerade solide durchkalkuliert.... Es herrschen heute Megastars - nicht Jimi Hendrix! "Stadionrock heizt ein" und verlangt dafür nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage den erreichbaren Eintritt. Um diese scheinbare Insel der Glückseligen herum war alles politisch und streng ökonomisch strukturiert, was die damaligen Wohlfühl-Freakys ein bisschen unterschätzten. Dafür gibt es heute die rundum angepassten Geister, die im Kostüm und Anzug nach Bestätigung in jeglicher Hinsicht jagen. Es soll heute bekannte, angehimmelte und in Ehren alt gewordene Musiker gegeben haben, die damals schon mit der Bezahlung nicht einverstanden waren. Ach ja. Vornherum und hintenrum. Lüge und Realität. 

Donnerstag, 15. August 2019

Im Strom der Zeit

Ferne Traumziele spuken einem im Kopf herum. Jetzt machen!, so lautet das Gebot des Augenblicks. Nicht versinken im langsam sich streckenden Nichts, das doch nur auf das Ende hin führt! „Wir sollten die Zeit nutzen“, so raunen einem unbekannte Stimmen zu. Dem Anderen entgegen gehen…. so sage ich mir. Das Andere erfahren, sich etwas mehr vom Leben gönnen und es davon abschneiden. Die Welt erfahren. Etwas von ihr. Stattdessen: Man sinkt ab. Geht unter im Nichts. Wird schlechter. Lässt nach. Das Spektrum wird geringer. "Strukturelle Probleme". Man könnte sich mehr Disziplin abverlangen. Es gilt mitzuhalten. Mit wem? Mit dem, was um einen herum vorgeht. Man steht in einem Wettbewerb. Man ist da hinein gestellt. Es umfließen einen Bestrebungen, Änderungswille, allerlei Bewusstseinswaren. Im Laufe der Jahre hat man eher gelernt, sich an das zu halten, was tatsächlich passiert und weniger an das, was behauptet wird. Doch dieser Ausleseprozess war unbewusst passiert, stellt keinen Wert in dieser Gesellschaft dar. Man nimmt die Bilder, die einen umschwirren, nicht mehr so ernst. Auch die aus einer scheinbar anderen Realität. 

Mittwoch, 14. August 2019

Urlaub (2)

Ich höre jetzt per Mail aus dem „Urlaub“, dass es mit den Kinderlein eine Not sei. Aber dass es ja Helferlein gäbe, die einem die Not abnehmen könnten. Kommerzielle Anbieter, die aus der Not ein Geschäft machen und so sogar etwas Gutes tun. Die Entwicklung der Kinder fördern, so dass sie eines Tages im Wettbewerb bestehen können...“ Gutes Gewissen also. Familienhotel. Bespassen. Optimieren. Auf diese schöne Weise könne man ungestörte Touren unternehmen, so wird einem mitgeteilt, in „unbekannte“ Regionen, jedenfalls dorthin, wo nicht die Massen der Touristen herum rennen. Ein bisschen Abstand gewinnen. Vielleicht mal einen Städtetrip einstreuen. Aber das ist ja wegen der „Flugscham“ auch nicht mehr so leicht. Jedenfalls: Keine Bälger mitschleppen, die alles langweilig finden und einem die Laune verderben.

Montag, 12. August 2019

Goedels Unvollständigkeitstheorem

Eine Kopfnuss, ein Paradoxon, eine Denksportaufgabe, die auf den berühmten Mathematiker Kurt Goedel zurück geht. Goedel war einer der wohl größten Mathematikphilosophen. Im Jahr 1931 veröffentlichte er sein „Unvollständigkeitstheorem“. Es besagt, dass geschlossene logische Systeme immer auch Aussagen beinhalten, die innerhalb des Systems nicht bewiesen werden können. Er nahm zum Beweis die Sichtweise einer Maschine an, die behauptet, allwissend zu sein. Die Frage ist nun, wie man im besten wissenschaftlichen Verständnis eine solche Maschine widerlegen könnte. Stellen wir uns vor, es gäbe eine solche „Wahrheitsmaschine“. Sie wiederholt eine Aussage nur dann , wenn sie wahr ist. Ist sie falsch, bleibt sie stumm. Mehr Regeln gibt es nicht. „2 plus 2 ist Vier“. Sie wiederholt. „2 plus 2 ist Fünf“. Sie bleibt stumm. „Ich kann nicht sagen, dass 2 und 2 Fünf ist“. Sie wiederholt. Jetzt aber die Tücke, die Lücke im Denken, die Pointe: „Ich kann nicht 2 mal sagen, dass 2 plus 2 Fünf sei“. Sie wiederholt. „Ich kann nicht 2 mal sagen, dass 2 plus 2 Fünf sei. Ich kann nicht 2 mal sagen, dass 2 plus 2 Fünf sei“. Nun sitzt die Maschine in der Klemme. Ein Paradoxon ist geboten. Sagt sie zwei mal, „Ich kann nicht zweimal sagen, dass 2 plus 2 Fünf“ sei, ist die Aussage falsch und sie hätte schweigen müssen. Schweigt sie hingegen, wird die Aussage richtig, und sie müsste sie wiederholen. Die Maschine widerspricht sich also selbst. Das beweist, dass sie nicht immer wissen kann, was die Wahrheit ist. Goedels Unvollständigkeitssatz beendet also den Traum von der absoluten Erkenntnis. Jedes Wissenssystem bleibt immer logisch unvollständig. Man könnte sagen, dass Erkenntnis in verschiedene Ebenen gegliedert ist. In jedem System sind einige Aussagen unbeweisbar. Also muss man auf eine höhere Ebene gehen. Das wird aber auch nicht reichen. Es gilt also, immer eine Ebene höher zu gehen. Und so immer weiter, solange, bis man auf der Ebene des Universums ist. Man bräuchte dann ein noch größeres System, um alles zu erklären. Es gibt Dinge, die sich der Erkenntnis entziehen. Ob das auf so etwas wie Gott zuführt?

Sonntag, 11. August 2019

Nachdenken über Wachstum (2)

Kein Tag vergeht, ohne dass uns direkt oder indirekt eingeredet wird, dass ohne Wachstum der Weg zum Glück versperrt sei, dass Gerechtigkeit unmöglich sei und überhaupt – ökonomische Stabilität unmöglich sei. Ob da nicht schon längst etwas schiefgelaufen ist? Ob eine solche Idiologie noch taugt? In Deutschland weist wohl nicht zuletzt der Niedergang der „Volksparteien“ darauf hin, dass diese Zeit und deren Idiologie sich ihrem Ende nähert. Das fängt bei der mittlerweile vielzitierten CO2-Belastung an: Europäer sorgen im Durchschnitt für eine Belastung der Atmosphäre von weitaus mehr als 10 Tonnen pro Kopf. Nötig wären aber 2,7 Tonnen.
Spricht für sich. Unausgesprochen herrschte lange die Vorstellung, als könne durch technischen Fortschritt (deshalb auch das dauernde Geschwätz der Politiker von „Innovation“) ein neues und „grünes“ Wachstum erzeugt werden, das es möglich mache, dass alles so bequem weiter gehen könne, wie bisher. Der „technische Fortschritt“ könne es auf diesem Wege möglich machen, dass die Atmosphäre entlastet wird (2,7 Tonnen CO2!!!!!). Reduktion sei also auf diesem Wege möglich, so das Credo. So die Idiologie. Ihr zweiter Teil müsste wohl so gehen: Wir sollten uns vorbereiten darauf, dass unsere Wirtschaft (und damit der einher gehende „Wohlstand“!) nicht mehr so unkontrolliert wächst, wie bisher. Wir sollten über ein Nullwachstum zumindest nachdenken, weil so etwas ökologisch geboten sein könnte.

Samstag, 10. August 2019

Urlaub

Es reizt mich, etwas über diejenigen zu schreiben, die jetzt „in Ferien“ oder „im Urlaub“ sind und sich dazu weit weg von ihrem gegenwärtigen Aufenthaltsort bewegen. Wie bewegen sie sich? Im Pool eines Ressorts? Zum Fressen im Fressraum? Aus dem fünften Stockwerk per Aufzug nach unten? Inwieweit kümmern sie sich um ihre Umgebung? Ist da irgendein irgendwie geartetes Interesse vorhanden, für Lebensweisen, für die Dienste, die meist unter ausbeuterischen Verhältnissen für einen geleistet werden müssen? Für die Umweltbelastung, die man verursacht (hat), um an diesen Ort zu kommen? Was nimmt man mit? Erholung? Um seine Arbeitskraft wieder herzustellen, - wie schon Adorno einst heraus gearbeitet hat? Für wen? Ob es nicht auch in der unmittelbaren Umgebung lohnende Ziele für Ausflügler gibt? Die nicht unter großem Aufwand zu erreichen sind? Vielleicht muss man erst einen Blick dafür entwickeln. „Runter kommen“. „Die Seele baumeln lassen“. Zahlreiche Museen sind offen.... ob sie weniger bieten als diejenigen, die weit entfernt sind?. Haha, die kollektive Bewegung an den Strand! Ob man da die Spassbremse geben will? Nichtdoch! Aber macht es wirklich so viel Spass, sich in weitgehender und nicht immer sonnenbeschienener Untätigkeit im Liegestuhl oder auf der Iso-Matte zu üben, um sich einen Sonnenbrand dabei zu holen? Glücklich sein! So lautet das Gebot der Optimierer. An der Sonnencreme zu sparen kann sich bitter rächen. Bier trinken und Eis essen. Das ist am Strand so richtig billig und kann man daheim so gar nicht! Ab ins Ferienhaus! Quallenwarnung. Ach! Auf die Kinderlein aufpassen! Dass sie sich nichts Böses antun? Dass sie ja nicht ertrinken! Bloß kein Stress!

Freitag, 9. August 2019

Was sich ändert

Es müssen Lebensgewohnheiten geändert werden. Es muss umgedacht und -gefühlt werden. Ob da Ablassbriefe helfen, mit denen man sich glaubt, freikaufen zu können? Der Sonderbericht des Weltklimarats hat da noch einmal aufzurütteln versucht. Doch wenn ich raus schaue, scheint alles weiterzugehen, wie bisher. Ein paar „Bessergestellte“ versuchen aktiv und so richtig avantgardistisch, das richtige Leben vorzuleben. Sie machen alles richtig, so glauben sie und fühlen sich dabei so richtig gut (besser). Die meisten Leute tun aber so, als sei das alles Hysterie. Es wird wohl angegeben, vorgetäuscht und lustig weiter in alle Welt hinaus geflogen, Arm und Reich müssen nach wie vor scheiden, Obsoleszenz ist als wirtschaftlicher Treiber akzeptiert, die Bahnpreise bleiben weiterhin unbezahlbar und fröhlich neubäuerisch wird Glyphosat ausgebracht, sie werfen Lebensmittel weg, mein Abfalleimer quillt über, ich ersticke im Dieselgeruch der Busse, sie fahren ihre fetten SUVs und Dickschiffe jetzt noch einmal ungenierter, sie pochen auf „Wachstum“ und palavern von „Wohlstand“, sie beklagen den Ausfall eines millionenschweren Fußballers, während im Mittelmeer Leute ersaufen und und und….... 

Mittwoch, 7. August 2019

Begebenheit


Gestern kam ein hochaufgeregter älterer Herr bei der Seniorenresidenz auf mein Auto zu und drohte mir, - er schwang seinen Gehstock, - als ich den Motor im Leerlauf (!) laufen ließ, um ein Telefonat zu tätigen, das länger dauerte als ich zunächst annahm. Er gestikulierte wohl „Ausmachen…..!“ (Ich konnte das nur erraten). Ob's um das CO2 ging? Um was eigentlich...? Er wirkte dabei sehr aufgebracht. Ich fuhr schließlich ab. Für einen Moment hatte sich mir aber etwas wie „Stimmung“ offenbart: Es herrscht offenbar Gleichgültigkeit und gleichzeitig Nervosität, während sich „die Unteren“ gegenseitig ausnehmen, bedrohen und beschimpfen. Das mittelalte Führungspersonal grinst dazu und sorgt etwas mangelhaft für Verwahrung. Sie halten die Vorläufigkeit konsequent für die Endgültigkeit. Sie steigen konsequent in ihre dickschiffigen SUVs, lassen an und fahren ab..... 

Montag, 5. August 2019

Heimat (6)

Wieso muss „Heimat“ ständig mit „Nation“ gleich gesetzt werden? Ob dabei der Begriff "Narrativ" eine Rolle spielt? Wieso ist "Heimat" etwas Rückschrittliches? Wieso sind Begriffe wie „Heimat“ und „Identität“ plötzlich so einseitig befrachtet? Weil ihn bestimmte Leute an sich zu reißen versuchen? Welche Rolle dabei "Sprache“ oder „Kultur“ spielen? Ob das notwendigerweise immer gegen den Begriff Verfassungstreue ausgespielt sein muss? Solidarität? Was darf sie kosten? Große Schichten des Volkes sind offenbar davon abhängig, was etwas kostet. Andere Schichten eher nicht. Geht es um Standortvorteile? Um „Problemlösungen“? Wer mag davon wohl profitieren? „Heimat“, so hört man oft, sei ein Gefühl. Ob dieses „Gefühl“ den Eliten zu wenig wert ist? Ob das das Ende aller Diskussionen ist? Weil man über "Gefühle" nicht reden kann (der scheinbar Intellektuelle will über alles reden...)? Es geht um eine Verbundenheit zu einem Ort und seinen Menschen. Nicht die anonyme Globalisierung aller Gefühle und Empfindungen, sondern etwas Zielgerichtetes? Auf einen Ort…... ob das „reaktionär“ ist? Klar, die Eliten können es sich leisten, heimatlos zu sein. Ob sie das aber dann gleich verallgemeinern sollen? Sie fahren ständig hin und her, von einem Tagungs-, Besprechungs- oder Konferenzort zum nächsten, - um ihre „wichtigen“ Erkenntnisse abzusondern, zu vermitteln, vorzuschreiben. Sie haben keine Zeit für etwas, was sie als sentimental identifiziert zu haben glauben. Ob dies Verhalten aber etwas ist, was sich unter ökologischen Bedingungen und Bedingungen der Transparenz abgenutzt hat?

Sonntag, 4. August 2019

Sportlakaien?

Wie sie kriechen und den „Erfolg“ anbeten! Eben noch ging eine Person für sie in der Masse unter….., kaum hatte sie Erfolg, wird sie unterwürfigst zum Interview gebeten und hofiert! Der Gewinner nimmt halt alles für sich in Anspruch….. es kommt halt darauf an, zu den Gewinnern zu gehören. Mir kommt es manchmal so vor, als seien unter den Verbreitern die Sportjournalisten die Unreflektiertesten überhaupt, die Fixiertesten und die Falschesten! Der „Tunnelblick“, die reine Fixierung auf „die Leistung“ wird verherrlicht, als Motor einer Entwicklung in unserer Gesellschaft, in der „Leistung“ samt der damit einhergehenden Spezialisierung ja auch als einer der höchsten Werte gilt, die gleichwohl aber solche Werbung nötig hat, weil die Leute zunehmend nicht mehr bereit sind, sich für den „Erfolg“ und den damit verbundenen Segnungen zu ruinieren.
Gibt es Pressekonferenzen, so werden unglaublich devote Fragen nach persönlichen Befindlichkeiten gestellt, als sei nahezu alles in dieser Welt gottgegeben….. Ob vielleicht Sportjournalisten auch dafür ein Organ haben könnten, dass der Sport zunehmend eine Funktion in dieser Gesellschaft zu verrichten scheint, dass gewisse Entwicklungen in internationalen Funktionärsriegen Entwicklungen in unserer Gesellschaft spiegeln könnten und dass man dies nicht nur „anbeten“ und „verherrlichen“ sollte? Ob Doping ein Thema ist? Der Betrug in all seinen Erscheinungsformen? Der Tunnelblick auf die eigene "Leistung" ohne jedes gesellschaftliche Verantwortungsgefühl? Ob man uns eine heile Welt vorführen soll, in der nur "die Leistung" gilt und nichts anderes? 
Ja klar, es werden berufliche Erwartungen an einen gerichtet, jeder muss da schauen, wo er bleibt usw. Das Muster kennen wir: Niemand ist für nichts verantwortlich, es gilt nur, mit „Entwicklungen“ mitzuhalten. Dabei gilt es, möglichst dauernd zu lächeln. Das hat man trainiert. Darauf ist man eingeschworen. Ob das einen Einfluss auf „das Publikum“ hat? Ob es sich an Künstlichkeiten und Falschheiten gewöhnen soll?

Samstag, 3. August 2019

Großprojekte

Großprojekte in Deutschland? Das Muster ihrer „Realisierung“ scheint ja inzwischen genügend bekannt zu sein. Zuerst wird alles schön geredet und schön gerechnet und in diesem Zustand den öffentlichen Gremien zum Abnicken vorgelegt. Die öffentlichen Aufträge werden sodann an Firmen vergeben, die „am billigsten“ anbieten, was sie nur unter Zuhilfenahmen von Subunternehmen aus sogenannten „Billiglohnländern“ halbwegs realisieren können. Dass am Ende nicht unbedingt immer nach Recht und Gesetz vorgegangen wird, dass z.b. „Schwarzarbeit“ eine immer wieder nachgewiesene Methode der Steuervermeidung und also Kostensenkung ist, scheint akzeptiert zu werden. Aber es ist ja sowieso alles genehmigt und abgenickt, auch wenn Verzögerungen und Verteuerungen erst (teils lange) danach auf den Tisch gelegt werden.
Großprojekte? Ich habe auch eins „vor der Haustüre“, bei dessen Brechung eines Widerstands ein ehemaliger Ministerpräsident traurige Berühmtheit erlangt hat. „Stuttgart 21“ wurde anfangs mit etwa 2 Milliarden Kosten vorgestellt. Mittlerweile scheint man bei etwa 8 Milliarden Euro angelangt. Von einer Eröffnung im Jahr 2021 scheint man weit entfernt zu sein. Die öffentliche Hand scheint hier krass versagt zu haben. Oder etwa doch nicht? Geht es womöglich um ganz andere Interessen? 
In Stuttgart ist die Diskussion auch nach einem landesweiten Volksentscheid immer noch im Gange. Jedenfalls scheint niemand für nichts verantwortlich zu sein, solange die persönliche Kasse stimmt: Eine gängige Praxis bei der öffentlichen Hand. Stuttgart, Karlsruhe, Hamburg, Berlin, Bremen und viele andere Städte scheinen dafür anschauliche Beispiele abzugeben.
Niemand würde sein eigenes privates Bauvorhaben so managen, wie bei diesen unsäglichen Projekten des Staats, bei denen verheerend mit öffentlichem Geld umgegangen wird (mögen da Institutionen wie der Bundesrechnungshof noch so katastrophale Zahlen vorlegen!). Das ist Murks und Pfusch in ganz großem Stil. Diese ganzen Misstände aber führen unter anderem auch zu jahrelangen Verschiebungen einer Eröffnung. Hm, war da was? Auch „Stuttgart 21“ wird ja nicht 2021 eröffnet, sondern irgendwann. Wenn es fertig ist. Das ist schamlos und entspricht nicht einem demokratischen Staat, auf den man doch nach manchen politischen Aussagen „soooo stolz“ sein könnte. Alleine schon die Zahlen sprechen da Bände einer anderen Sprache.

Donnerstag, 1. August 2019

Tourismus, Reisen, sich erweitern.....

Wieso geben sich Menschen dem Tourismus hin? Weil er alles für sie tut und ihnen alles organisiert? Weil sie zuhause nicht so gut entspannen und sich erholen können? Weil sie einen Perspektivwechsel brauchen? Aus Neugier? Wissensdurst? Ausbruch aus dem Alltag? Aus der Warenwelt? Flucht aus der Wirklichkeit? Ob der Erwerb von sozialem Prestige eine Rolle spielt? Was es gilt, dem Leben der „Einheimischen näher zu kommen.... Sich einen Kick und ein einzigartiges Erlebnis zu verschaffen, das einen in Kontakt mit sich selbst bringt? Oder das Gegenteil: das kurzzeitige Eintauchen in eine andere Identität? Das Abdriften in Ekstase und Rausch? Ob da digitale Techniken wie „Virtual Reality“ etwa einen Ausweg weisen können? Die Touristen sind ja immer die anderen, um ein Sartre-Zitat etwas abzuwandeln. Die Blöden, die die Masse brauchen. Wir hingegen goutieren das Reisen und erfahren dabei etwas.... wir bilden uns. Ob das eine typische Mittelschichtsargumentation ist? Ob diesbezüglich die ganz betont ökologisch denkende Klasse von Menschen (z.b. Lehrer) die am meisten handelnde ist, - verreisende? Geht es um „soziale Distinktion“, also um das Bedürfnis, sich zu unterscheiden, sich abzuheben von“ der Masse“? Spass als Pflicht.... Jetzt fangen ja schon die Chinesen, Inder oder Russen an, zu reisen. Soweit ist es schon gekommen. Ob es da nicht etwas zu voll wird? Ha ha. Kraft durch Freude, - oder? Fotos bezeugen das Erreichen von Vorgaben, „verschönern“ eine Wirklichkeit, reproduzieren Klischees.