Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 5. April 2016

Steuer, Ethik, Moral, Gemeinwesen

Toll! Es sind überall Journalisten in aller Welt damit befasst, diese „Panama-Papers“ aufzubereiten. Teilweise unter großer Gefahr. Weil das natürlich den Mächtigen nicht passt. Sie verfügen sogar über Geheimdienste, da viele Staatschefs unter den „Entdeckten“ sein sollen. In Berlin freut sich der Finanzminister öffentlich über die Entdeckung, während seine Parteifreunde bremsen und vor „Vorverurteilungen“ warnen. Auch daran sind wieder die Machtverhältnisse klar ablesbar: Der eine gibt sich als Vertreter des Staates, der natürlich nie genug kriegen kann. Der andere glaubt vielleicht, die sogenannte „Wirtschaft“ verteidigen zu müssen, auch wenn diese, im Falle von Waffen- und Drogenhändlern, schon mal über Leichen geht. Fette Staatschefs geben Interviews und brechen sie mittendrin ab. Panik kommt auf. Organisierter Steuerbetrug wird plötzlich sichtbar, die Brüchigkeit des Systems - nicht mehr und nicht weniger. Denn darüber solle man sich keine Illusionen machen: es gibt viele solcher Anwaltsbüros und es gibt viele solcher Steueroasen, in die die Besitzenden ihre Kohle verschieben. Insofern dürfte das, was bisher bekannt ist, nur die Spitze eines Eisbergs sein. Aber es gibt Politiker hierzulande, die glauben, solches verteidigen zu müssen, indem sie den Rechtsstaat und seine Gesetzmäßigkeiten dafür in Beschlag nehmen. Es sollen ja auch tausende von Deutschen an dem Spiel beteiligt sein. Und: Es stehen immerhin ein paar viele Euros auf dem Spiel, die dem Gemeinwesen auf diese Weise mit Hilfe gewisser Banken entzogen werden. Ob das dem viel gepriesenen Wachstum dient? Was für eine Art Wachstum das wohl ist? Wie das wohl alles zusammen passt? Welche Rolle wohl die Beteiligten spielen?

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