Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 7. April 2016
Doping und Fußball
Doping soll nichts mit Fußball, mit Profi- und
Spitzenfußball zu tun haben. Seit Menschengedenken weisen das „die
Profis“ weit von sich. Es würde im Fußball gar nichts bringen, so
hieß es stets stereotyp. Doch Tatsache ist auch, dass der Fußball nicht nur in gewissen Leistungsbereichen sehr viel athletischer geworden ist,
dass die Physis eine immer größer werdende Rolle spielt. Das
technische Können scheint da etwas in den Hintergrund gerückt zu
sein: laufen muss der Profi können, die Lunge sich aus dem Leib
rennen und eine taktische Marschroute befolgen muss er können, wozu
unter Umständen eine große körperliche Fitness vonnöten ist. Das
alles ist sehr offensichtlich. Bei der TV-Gesprächsrunde „Markus
Lanz“ nun grinste der ehemalige BVB-Fußballprofi Sebastian Kehl meist sehr
vielsagend und stillvergnügt ablehnend vor sich hin, als das Thema anlässlich eines in Großbritannien auf den mit verdeckter Kamera beobachteten Aussagen eines Arztes und dem sich daran knüpfenden Verdacht zur Sprache kam.
Er selbst, der Borussenprofi, hatte zuvor noch gemeint, dass „der Doc“ alle
Medikamente und Mittelchen, die man als Profi unbedenklich finden
dürfe, in einen Schrank packe, aus dem man sich dann als Kicker dann bediene. Was das für Mittelchen und Medikamente seien, das blieb
ungeklärt und scheint nach wie vor Sache der Ärzte zu sein und gewesen zu sein. Die werden schon wissen...... Und
überhaupt, „Generalverdacht“ gegen Kicker sei schlecht, darüber
waren sich die Anwesenden schnell einig und verabschiedeten sich
schließlich in gewohnter Weise aus der Talkshow. Alles unterhaltsam
angerissen, nichts erklärt. Der Journalist Thomas Kister, der bei
der Runde auch anwesend war und einschlägige Erwägungen,
Wahrscheinlichkeiten samt Beobachtungen in den Raum stellte, war
offenbar nicht ganz ernst genommen worden. Mit einem Grinsen war
unausgesprochen der Verdacht aufgekommen, dass er nur sein Buch zum
Thema "promoten" wolle. Andere Personen in der geschwätzigen Gesprächsrunde scheinen
seit Jahr und Tag ja ohnehin nur aus diesem Grund eingeladen worden zu
sein. Solch ein Schlingel!, schienen da manche Mienen zu besagen.
Seit Jahren interessant scheint immerhin, dass Fußballer nicht ganz
so gründlich auf den Gebrauch von Doping untersucht zu werden
scheinen. Jetzt nun berichtet das Internetportal „T-Online“ über den
schwedischen und inzwischen beim französischen Club St.
Germain spielenden Ober- und Überprofi Zlatan Ibrahimovic, dem in
seiner von 2004 bis 2006 währenden Zeit bei Juventus Turin offenbar
gut sichtbare muskelbewehrte körperliche Merkmale zugewachsen seien.
Die Behauptung samt sich daran knüpfenden Erwägungen hat wohl der
schwedische Trainer Leichtathletiktrainer Ulf Karlsson aufgestellt.
Hm, wer ist denn nun der Strolch? Einer, der sich auskennt, aber
seine Behauptungen offenbar nicht sauber beweisen kann. Oder einer,
der mit gewissen Entwicklungen seines Körpers zu Spekulationen
Anlass gibt? Wer weiß hier was? Natürlich niemand. "Betroffen würden wir den Vorhang zu ziehen..." meinte einst schon der Literaturfex Reich-Ranicki bei solchen Gelegenheiten. Übrigens: So war es mit
den sog. „Offshore-Geschäften" aus Ländern wie Panama heraus bis vor kurzem auch noch.
Ach, der Boulevard kocht jetzt. Aber ein gründlicheres Nachdenken über
das Phänomen und seine Zusammenhänge scheint nicht so recht
angesagt zu sein.
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