Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 17. April 2016

Bio-Hacking

Bio-Hacking“ war das ganz große Ding auf der diesjährigen CeBit, die ja nun auch schon ein paar Tage her ist. Sich einen kleinen Chip (immerhin auch 1 cm lang) unter die Haut jagen lassen und dann damit angeben, was der alles kann, das war angesagt. Jeder Redakteur irgendeiner angesagten Elektronikklitsche musste so ein Ding haben und dann mit leuchtenden Augen erzählen, wie das Ding die Haustüre aufmachen kann und was es in Zukunft noch so alles können wird. Nun ja, viel interessanter erschien mir der medizinische Einsatz, der unter anderem Gelähmten neue Möglichkeiten eröffnen kann, indem nämlich das Rückenmark auf diese Weise umgangen werden kann. Nur durch die Kraft der Gedanken wird ein „Patient“ nach der Interaktion mit dem Computer seine Gliedmaßen wieder bewegen können. D.h., das ist schon in Gange und der Computer lernt anhand einer Portion künstlicher Intelligenz relativ schnell dazu. Aber auch das Kino, das ja ohnehin unsere kollektive Traummaschine ist, ist schon längst in Richtung „Bio-Hacking“ voraus gegangen. Riesige Monster könnten beliebig zu ersetzende „Verlängerungen“ unserer Körper und seiner gedanklichen Vorstellungen sein, Gehirne könnten in Festplatteninhalte überführt und auf diese Weise beliebig kopiert werden. Das Problem der Unsterblichkeit samt des Klonens scheint sich auf diese Weise auch erledigt zu haben. Begeistert leuchten die Augen des Technikredakteurs, wenn er solche Visionen den „Usern“ mal kurz erklärt. In ein paar Jahren wird es diese Zeit nicht mehr geben. Dann wird eingeführt. Gemacht und getan. Basta. Das bewegt sich aus sich selbst heraus und wird (besonders von den Menschen mit den leuchtenden Augen...) auch "Fortschritt" genannt. 

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