The Yellow Magic |
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Samstag, 30. April 2016
Freitag, 29. April 2016
Beschleunigung
Dieselgate, Flüchtlinge oder Asylanten, Terror,
wieder Dieselgate, Panama Papers, Böhmermann, Dieselgate mit
Managerboni...dazwischen ein bisschen Rente bzw. Altersarmut, Auto,
Elektro, Zinsen, FIFA, DFB, Fußball und gestorbene Rockstars....:
unsere Wahrnehmung kommt da kaum noch mit. Schlagzeilen. Events. Ob sich das alles
beschleunigt hat, ob sich da ein Tempo, eine zunehmende Geschwindigkeit unmerklich in unsere Gehirne geschlichen hat? Auf Durchzug gestellt? Hauptsache, die Kohle stimmt! Der Autokonzern ist jetzt überraschend
wieder der Größte und die Rente sei sicher, lassen
Nachrichtenmoderatoren, Internetseiten, Fernsehgesichter und Wichtigs allüberall verlauten. Alles weiter so? Ob sich da ein Tempo selbständig und
immer selbständiger macht? Rechtschreibfehler schleichen sich überall ein, die Grammatik stimmt nicht, Brüche werden kurz sichtbar, Grotesken erstehen unvermittelt: ob's der Profit und die Rentierlichkeit, Personaleinsparung, das Ausmerzen von Menschen als Kostenfaktoren, der Wechsel der "Formate" ist? Was wohl dahinter steckt? Ob wir da noch etwas richtig verstehen,
mitkommen, ob die Folge der "Aufreger" oder der "Kick" sein soll? Sein muss? Die kurzfristige Empörung, Betroffenheit? Alles
vorbeiziehen lassen, schauen, wo man selbst bleibt: ob das eine
Lösung ist, eine Art, damit umzugehen? Ob wir da noch Empathie
entwickeln können? In andere Welten kriechen, die mit 15 Mio Euro
Wechselprämie ausgestattet sind, in der Parteien Spiele spielen, die
sie dann Demokratie nennen? Macht- und Ränkespiele, Kriege, Tod,
Mord und allerlei PR-trächtiges Gebaren, Show, falsches Lächeln und
hohle Versprechen? Man ist umschwirrt und soll sortieren. Ab wann ist
man überfordert? Was ist angesichts dessen Zeit? Wo ist sie? Spüren wir, wie sie durch uns hindurch geht? Wie wir uns darüber verbrauchen? Fragen bleiben, nichts als Fragen. Gedanken über ihre Beantwortung stören da nur.....Gewisse Abschnitte unserer möglichen Antworten würden Teile der Bevölkerung ohnehin nur verunsichern.....
Donnerstag, 28. April 2016
Vision
Hinausgehen auf eine Lichtung, die noch jenen Tau des Morgens trägt, der überall zu spüren und einzuatmen ist. Alles neu, alles ein Anfang. Alles Licht. Alles eine einzige Empfindung, ein Eindruck, der sich in dir ordnet..... Nichts, was du aus der Vergangenheit oder deiner Umwelt mitnehmen musst. Nichts belastet. Nichts, was bremst. Nur du. Es genügt. Eine Entdeckung. Eine Erfahrung. Offen sein. Ohne Angst. Offen sein dürfen. Kein Hunger. Von allem genügend da. Nicht zu viel. Nur so viel, um es alles zu vergessen. Sich fallen lassen in diesen Moment. Eins mit ihm werden. In Zeitlosigkeit. Unendliche Leichtigkeit. Zuspruch, Zärtlichkeit, Liebe. Schönheit. Bewusstsein.
Mittwoch, 27. April 2016
Elektro-Autokratie
So
so, eine Kaufprämie für Elektroautos wollen sie ausloben, die Dame und die feinen Herren, und
steigen danach in die ganz fetten Limousinen mit dem stark
ausgeprägten Spritverbrauch, die zudem ein chronisch unterbezahlter
Fahrdienst (der des Bundestags...) mit Chauffeuren bestückt. Den
Industriestandort wollen sie mit ihrer Prämie aus Steuergeldern und
Industriegeldern stärken, denn nur einer, der kräftig genug ist,
seine ökologischen und sozialen Aufgaben zu meistern, wird auch
imstande sein, diese durchzusetzen, so habe ich jetzt mit einem Ohr
die Pressekonferenz der Parteigranden und Politwichtigs verfolgt. Nun,
aus den EU-Kreisen ist angesichts des Einflusses der Autoindustrie
durchaus anderes zu vernehmen. Da werden von den deutschen Wirtschaftshorsts auch gerne mal ein paar
ökologische oder soziale Aufgaben zugunsten eines „Wachstums“ vernachlässigt. Auch erscheinen ein vor allem aus Braunkohlekraftwerken kommender Strom, das mangelhafte Versorgungsnetz und die schlechte Reichweite der Elektrofahrzeuge doch ein wenig zu bremsen. Es geht ja wohl um die Energiebilanz, - oder? Vom Skandal um die Abgasschummeleien mal ganz zu schweigen: ob wohl die
europäische und ganz besonders die deutsche Aufsichtsbehörde diese
Schummeleien auch mit rechtlichen Konsequenzen aufgedeckt hätte? Hm,
diese Zweifel nähren Zweifel an der Parteienlandschaft, die diese
Minister stellt. Ein Kanzlerkandidat der Vergangenheit meinte ja wohl
auch im Tone der Empörung, ob er denn auf den harten Sitzen eines VW
Golf sitzen solle.......Nicht nur solche Überheblichkeiten (die
seine Partei gerne als „Ecken und Kanten“ verkauft hätte...)
haben ihn und seine Partei wohl abstürzen lassen. Ob das etwas zeigt?
Dienstag, 26. April 2016
Show und Umgang
Der Obama macht tatsächlich sehr viel mit seinem
persönlichen Charme. Das war jetzt wieder bei seinem
Deutschlandbesuch zu sehen. Wenn er weg ist, wird man wissen, was da
fehlt. Eine Lockerheit, die sogar den Humor gut spielt. Easy. Dabei geht
es natürlich auch um Interessen. Aber dafür sind Politiker ja da. Sie vertreten Interessen. Das wäre ihnen kaum vorzuwerfen. Man sollte nur wissen, welche. Es geht darüber hinaus ja wohl auch ein bisschen
um das „Wie“. Klar, dass alles Showbusiness sei, hat nicht nur
Hollywood erfunden, sondern viele viele Jahre zuvor auch William Shakespeare.
Die zahlreichen Einlassungen wichtiger „Experten“ haben ja die
entsprechenden Zitate bis zum Abkotzen wiederholt. Der Mensch will
getäuscht werden. Wenn er aber weiß, dass er getäuscht wird, dann
scheint alles halb so schlimm. Schlimm nur, dass viele Politiker um
uns herum meinen, es wirklich ernst zu meinen und das dann ihrem
Wahlvolk vorspielen. Womöglich wissen sie selbst nicht ganz genau,
was sie wirklich meinen. Das alles macht es manchmal lästig und
anstrengend, mit solchen Leuten umzugehen und ihre Sprüche zu
hören.
Montag, 25. April 2016
Rente mit 70
Ich gehe noch einmal in Gedanken die Stimmungen und
Meldungen der vergangenen Woche durch und stelle fest, dass Rente,
bzw. Altersarmut ein Wahlkampfthema werden wird, auch wenn
interessierte Kreise es dazu nicht kommen lassen wollen. Der
Bundesfinanzminister schlägt offenbar zeitlich gut abgestimmt dazu
eine Rente mit 70 vor, während seine Kabinettskollegin eben die
Rente mit 63 teilweise eingeführt hat und eine Rente mit 67 für alle "normalen" Beitragsdeppen teilweise Gültigkeit zu haben
scheint (jedes "Gesetz" kennt Ausnahmen...). Zudem soll das ganze Rentensystem
von Politikern ohnehin in zweckfremder Weise (für politische Maßnahmen anderer Art) missbraucht worden sein, wogegen sich die Politikerkaste natürlich mit allen im Voraus formatierten Begründungen heftig wehren würde. Was
ist da los? Wo leben diese Leute? In welcher Welt glauben sie zu
agieren? Gerade in krisengeschüttelten Branchen, in denen besonders
viel entlassen wurde und wird, stellt leider kein einziger Konzern Personen
jenseits des 50. Lebensjahres ein: zu alt, zu wenig leistungsbereit,
zu anspruchsvoll, so müssen sich diese Menschen von Profit-Dynamos regelmäßig
begrinsen lassen (auch wenn in den Medien gerne gegenteilige
„Erfolge“ verkündet werden!). Sie sind jenseits der 50 de facto
„altes Eisen“, auch wenn die Politik und ihre wohlausgestatteten
Vertreter noch so viele rhetorische Klimmzüge unternimmt (Der
Finanzminister selbst ist lebensaltersmäßig natürlich weit jenseits der 50, auch der 60, kann aber
eine ziemlich satte Politikerpension erwarten und hat sich auf diese Weise von allen drückenden Sorgen befreit...). Ob solche
Seltsamkeiten, solche Kaspereien und teuren Komikereinlagen etwas mit der grassierenden
Politikverdrossenheit zu tun? Welche Interessen werden hier eigentlich verfolgt? Die des Wahlvolks? Oder werden gar Positionierungen hinsichtlich des Lebensalters versucht, um die einen gegen die anderen auszuspielen? Ob die gestiegene Wahlbeteiligung angesichts solcher merkwürdiger
Vorgänge wohl eher etwas mit dem Auftauchen einer neuen Partei zu
tun hat, die Unzufriedenheiten aller Art und Protestpotential (auch
wenn immer wieder gerne behauptet wird, sie würde mit Protest und
grassierenden sozialen Ungerechtigkeiten nichts zu tun haben) gerne
als Wahlstimmen abfischt? Und haben demographische Zahlenspiele, die
immer wieder dilettantisch bemüht werden, auch etwas mit bestimmten
Interessen zu tun? Ist wohlverstandene Statistik etwas, was genaue
Aussagen zu menschlichen Gesellschaften über weite Zeiträume hinweg zulässt?
Sonntag, 24. April 2016
Samstag, 23. April 2016
Rosenfragment
EINE ROSE IST EINE ROSE
wenn Du all die Kopien vergessen hast, die du immer versucht hast
um dabei zu sein, egalbei was, nur dabei sein
du hast jetzt keine Angst mehr vor dem Außerhalb#um von dort hinein zu blicken
in das Räderwerk der Begründungen
der gierigen Begattungen und Beschaffungen, der fremden Herrschsüchte, der Verkaufsaktionen
des Imponiergehabes von werdenden Skeletten
der Lächerlichkeiten, der falschen Meldungen über eine Wirklichkeit
von der niemand eine Ahnung hat,
bleib gesund und munter, - wofür?
Für den coolen Fall in die Grube?
Sie werden dich verbrennen, sie werden Platz schaffen für andere
deine Schwäche wird nicht deine Stärke sein, nein
und die Welt ist auch nicht ein Lächeln
oder das Tier in Dir, das automatisch und unschuldig ausschachtet
du entdeckst, dass du für dich verantwortlich warst und geworden bist
Eine Rose ist eine Rose – auch dies ist keine Lösung
du schaffst es ins Endspiel und du verlierst es
wie jeder
wenn Du all die Kopien vergessen hast, die du immer versucht hast
um dabei zu sein, egalbei was, nur dabei sein
du hast jetzt keine Angst mehr vor dem Außerhalb#um von dort hinein zu blicken
in das Räderwerk der Begründungen
der gierigen Begattungen und Beschaffungen, der fremden Herrschsüchte, der Verkaufsaktionen
des Imponiergehabes von werdenden Skeletten
der Lächerlichkeiten, der falschen Meldungen über eine Wirklichkeit
von der niemand eine Ahnung hat,
bleib gesund und munter, - wofür?
Für den coolen Fall in die Grube?
Sie werden dich verbrennen, sie werden Platz schaffen für andere
deine Schwäche wird nicht deine Stärke sein, nein
und die Welt ist auch nicht ein Lächeln
oder das Tier in Dir, das automatisch und unschuldig ausschachtet
du entdeckst, dass du für dich verantwortlich warst und geworden bist
Eine Rose ist eine Rose – auch dies ist keine Lösung
du schaffst es ins Endspiel und du verlierst es
wie jeder
Freitag, 22. April 2016
Glauben on the Rocks
Es scheint, als sollte diese Gesellschaft spätestens
mit dem Erscheinen von Phänomenen wie dem Internet mehr Transparenz
nötig haben. Natürlich wurde in der alten DDR noch alles in
Hinterzimmern unter denen ausgekungelt, die sich für wichtig
hielten. Natürlich ist das in diktatorischen Gesellschaften noch
heute auf allen Kontinenten so. Dort scheint einer die Richtung
vorzugeben und alle folgen ihm. Führerprinzip. Schließt auf
neuzeitliche aber mittlerweile auch längst überholte Weise an die
alten Zeiten der Monarchien an. Damals gab es auch keine Transparenz,
keine Kommunikation, dort kamen die großen Veränderungen von oben.
Sie schienen einfach zu kommen wie ein Gottesurteil. Gott? Der
spielte mit seinen religiösen Statthaltern natürlich auch mit. Den
Leuten war ja alles zu verklickern. Sie GLAUBTEN es. Der Glaube
bestimmte das Dasein. Kirchenmalereien machten es für jeden
begreifbar. „Das Jüngste Gericht“ usw. Heute ist das das jüngste
Gerücht geworden. Tolles Wortspiel, nichtwahr? Stimmt aber. Das
Ungefähre regiert. Das Glauben. Meinen. Das aus dem Strom der
Informationen heraus Leuchtende. Firmen, Unternehmen und ihre
Werbeherolds haben das natürlich längst erkannt und hängen sich
dran. Es gilt die kommerzielle Botschaft. Sie kommt oft aus der
Verdummung und der Beeinflussungstechnologie. Wie bei den Nazis. Sie
will verführen. Über dumpfe Reflexe regieren und darüber Aktionen
herbei führen.
Donnerstag, 21. April 2016
Beeinflussungsstrategien
Es scheint, als sollte diese Gesellschaft spätestens
mit dem Erscheinen von Phänomenen wie dem Internet mehr Transparenz
nötig haben. Natürlich wurde auch in der alten DDR noch alles in
Hinterzimmern unter denen ausgekungelt, die sich für wichtige Bestimmer hielten. Natürlich ist das in diktatorischen Gesellschaften noch
heute auf allen Kontinenten so. Dort scheint einer die Richtung
vorzugeben und alle folgen ihm. Führerprinzip. Schließt auf
neuzeitliche, aber mittlerweile auch längst überholte Weise, an die
alten Zeiten der Monarchien an. Damals gab es auch keine Transparenz,
keine Kommunikation, dort kamen die großen Veränderungen nur von oben, wurden nach unten durchgedrückt.
Sie schienen einfach zu kommen wie ein Gottesurteil. Gott? Der
spielte mit seinen religiösen Statthaltern natürlich auch mit. Den
Leuten war ja alles zu verklickern. Sie GLAUBTEN es. Der Glaube
bestimmte das Dasein. Kirchenmalereien machten es für jeden
begreifbar. „Das Jüngste Gericht“ usw. Heute ist das das jüngste
Gerücht geworden. Tolles Wortspiel, nichtwahr? Stimmt aber. Das
Ungefähre regiert. Das Glauben. Meinen. Das aus dem Strom der
Informationen heraus Leuchtende. Firmen, Unternehmen und ihre
Werbeherolds haben das natürlich längst erkannt und hängen sich eifrig dran. Es gilt die kommerzielle oder die politische Botschaft. Sie kommt oft aus der
Verdummung und der Beeinflussungstechnologie. Wie bei den Nazis. Sie
will verführen. Über dumpfe Reflexe regieren und darüber Aktionen
herbei führen.
Mittwoch, 20. April 2016
Dienstag, 19. April 2016
Neiddebatte
„Neiddebatte“. Es ist ja ein gängiger Reflex,
dass alle und jede Diskussion zum Thema Einkommensverteilung und
Vermögen schnell unter dem Stichwort „Neidreflex“ oder
„Neiddebatte“ abgewürgt wird. Nun sollte an dieser Stelle klar
zwischen personenorientierter und strukturenorientierter Debatte
unterschieden werden. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich über
ganz bestimmte Personen oder über Strukturen diskutiere, die hinter
gewissen Entwicklungen stehen, die diese Personen wohl begünstigt
oder zumindest beeinflusst haben. Diese Personen selbst sind jemanden
wie mir völlig egal. Sie sind nur lächerliche arme Würstchen und
als Rädchen in einem Gesamtgetriebe interessant, als dem Ganzen
ausgelieferte Personen, die ein gewisses Bild von sich selbst
pflegen und sich nach gewissen sozialen Spielregeln verhalten. Diese
Regeln sind durchaus veränderbar, im Gegensatz zu anderslautenden
Behauptungen. Ob die öffentlichen Haushalte eine angemessene
Ausstattung haben, wie der Staat und seine Organe damit umgehen, in
welchem Zusammenhang mit dem Thema „Geld“ und Neid mit dem Thema
Arbeit, Sinn und persönliche Entfaltung stehen, solche Fragen
scheinen da zusehends in den Hintergrund zu treten. Wie wäre es im
Austausch mit einer „Neiddebatte“ von einer „Gierdebatte“ zu
reden? Dass die Klasse der „Manager“ viel zu viel verdiene, sei
Sache der Wirtschaft und keinesfalls eine der Grundansichten von
Gesellschaft, schon gar nicht der Politik – so heißt es gerne. Die
einzig maßgeblichen Fdaktoren seien dabei Angebot und Nachfrage. Ob
eine solche Ansicht von der Vision eines tatsächlich „freien“
Marktes ausgeht? Ob nicht neben dem vielgescholtenen Staat und seinen
Möglichkeiten sehr viele Faktoren auf den „Markt“ einwirken,
unter anderem auch welche der sozialen Herkunft, der
Werteorientierung, der „vertikalen Durchlässigkeit eines
Gemeingebildes“ und anderer Faktoren? Nicht nur nach soziologischen
Einschätzungen könnte dies ja so etwas wie den Motor einer
innovativen Entwicklung ausmachen. Ob die vielbeschworene
„Vernetzung“ (also das „Networking“) an dieser Stelle nicht
eine gewaltige Rolle spielt? Ob sich da innerhalb einer „Klasse“,
einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, nicht eine Kumpelmentalität
breit machen kann? Oder ob gar die Machtfrage ganz generell eine
wichtige Rolle spielt? Wird man „freie Marktwirtschaft“ und
gerechte Verteilung innerhalb einer Gesellschaft so rigide auseinander
dividieren können?
Montag, 18. April 2016
Sonntag, 17. April 2016
Bio-Hacking
„Bio-Hacking“ war das ganz große Ding auf der
diesjährigen CeBit, die ja nun auch schon ein paar Tage her ist.
Sich einen kleinen Chip (immerhin auch 1 cm lang) unter die Haut
jagen lassen und dann damit angeben, was der alles kann, das war
angesagt. Jeder Redakteur irgendeiner angesagten Elektronikklitsche
musste so ein Ding haben und dann mit leuchtenden Augen erzählen,
wie das Ding die Haustüre aufmachen kann und was es in Zukunft noch
so alles können wird. Nun ja, viel interessanter erschien mir der
medizinische Einsatz, der unter anderem Gelähmten neue Möglichkeiten
eröffnen kann, indem nämlich das Rückenmark auf diese Weise umgangen
werden kann. Nur durch die Kraft der Gedanken wird ein „Patient“
nach der Interaktion mit dem Computer seine Gliedmaßen wieder
bewegen können. D.h., das ist schon in Gange und der Computer lernt
anhand einer Portion künstlicher Intelligenz relativ schnell dazu.
Aber auch das Kino, das ja ohnehin unsere kollektive Traummaschine ist, ist
schon längst in Richtung „Bio-Hacking“ voraus gegangen. Riesige
Monster könnten beliebig zu ersetzende „Verlängerungen“ unserer
Körper und seiner gedanklichen Vorstellungen sein, Gehirne könnten
in Festplatteninhalte überführt und auf diese Weise beliebig
kopiert werden. Das Problem der Unsterblichkeit samt des Klonens
scheint sich auf diese Weise auch erledigt zu haben. Begeistert
leuchten die Augen des Technikredakteurs, wenn er solche Visionen den
„Usern“ mal kurz erklärt. In ein paar Jahren wird es diese Zeit
nicht mehr geben. Dann wird eingeführt. Gemacht und getan. Basta. Das bewegt sich aus sich selbst heraus und wird (besonders von den Menschen mit den leuchtenden Augen...) auch "Fortschritt" genannt.
Samstag, 16. April 2016
Populisten
Das Modell mit „Führer“ läuft einstweilen bei
uns noch schlecht. Außer in den Neuen Bundesländern (die haben in
der alten DDR das alles nicht so recht aufgearbeitet....glauben auch
heute noch den alten Nazi-Scheis und durften anschließend nicht mal in die
Fremde). Doch wir haben schlechte Erfahrungen im politischen System
gemacht. Volle Fresse die Nachteile mitgekriegt. Bitter und gerecht bestraft worden. Über die Hintertüre
des Populismus, der der Bevölkerung klare Vorgaben und Maßstäbe
vermitteln will, kommt das alles nun wieder (ohne dass der Schoß noch immer
fruchtbar...und dieser ausgeleierte Brecht-Scheis....). Da gibt es plötzlich
Figuren, die zwar noch ein bisschen erbärmlich, aber immerhin, mit
ihrem Zeigefinger den Anderen etwas zeigen wollen. Mir nach! "We make America great again". Die
Sprache hierzulande ist zudem ein Vehikel für solche Aktivitäten: „War ja
nicht alles schlecht beim....oder: Ich bin gegen Rassismus, aber.....
So schleicht sich das Gedankengut an und materialisiert sich dann,
d.h. es wird real. Die „Eliten“, Besserwisser und
Elfenbeinturmbewohner sind anfangs dagegen, stemmen sich und ächzen
Phrasen, schlagen sich dann aber auf die Seite, wo das Geld, das sie
verdienen, herkommt. Die Bundeskanzlerin entschuldigt sich in dieser
Phase bei einem Diktator eines grenzwertig sich gerierenden Landes schon mal für
ein satirisches Gedicht, das ihm (dem Diktator, der Person der Öffentlichkeit) satirisch ans Bein zu pinkeln
versucht hat. Der Mann bläst sich doch tatsächlich dagegen auf. Er will Genugtun über das Rechtssystem. Es
klappt. Doch: Erst Empörung darüber, dann Betroffenheit und dann:
hat sie recht. Erst sie, dann er. So wird auch das ausgehölt, was
uns zu einen schien: das Grundgesetz. Regeln, nach denen sich
Gemeinschaft hierzulande richten solle. Wieder steuern populistische
Figuren wie Donald Trump gegen, wollen alles erschießen, was nicht
ihrer Meinung ist und sich nicht richtig verhält. Andere machen's in anderen Ländern vor. Selbstverständlich
bestimmen offiziell gewählte Polit-Komiker der populistischen Sorte selbst, was richtig und falsch
ist. Hm, was ist denn das? Träumen wir?
Freitag, 15. April 2016
Verkehrsdistinktionen
Wie
es hier ist: die Leute (in bestimmten Zeiten: vor allem
alternative und bebrillt dreinschauende Edel-Hausfrauen samt billigen
Damen in engen Klamotten mit prallen Titten) preschen mit riesigen Offroad-SUVs und
City-Laster durch die Gassen, ohne jede Rücksicht auf andere
Verkehrsteilnehmer oder Fußgänger zu nehmen. Fußgänger hingegen
wackeln auch noch im dichtesten Verkehr mit starrem Blick auf ihr
Smartphone über Zebrastreifen und daddeln dabei ohne jeden Seitenblick auf ihre reale Umwelt immer weiter.
Kommunikation de Luxe. Parkplätze zu finden fordert einem zu
bestimmten Zeiten auch noch im hintersten Hinterkaff alles ab:
die Infrastruktur kommt längst nicht mehr mit. Alle Straßen und
Plätze sind ausgebaut, die Autos sind dafür längst viel zu groß
geworden, behindern sich gegenseitig und bretzeln viel zu viele Abgase in die Welt.
Donnerstag, 14. April 2016
Altersarmut und Manager
Da kommt jetzt heraus, bzw. wird öffentlich, dass
wohl jeder zweite Deutsche in die Altersarmut fallen wird, wenn die
gegenwärtige „Rente“ beibehalten wird. Es muss jemand
ununterbrochen 40 Jahre arbeiten, wenn er nicht bald unter den
Hartz4-Mindestsatz fallen will. Ich selbst war ja schon oft beim Blick auf den Rentenbescheid verzweifelt und hatte das Thema verdrängt. Und jetzt? Gleichzeitig weigert sich die
Managerriege in Wolfsburg, auch nur einen Teil ihrer „Boni“, also
ihrer Erfolgsvergütungen, abzugeben. Nach harten Verhandlungen wurde
Entwarnung gegeben, weil diese Leute wohl nun doch auf „einen Teil“ dieser
Bezüge verzichtet haben. Wie hoch genau das sein soll, bleibt vorerst noch geheim. Großartig, das! Jaja, beim Automobilkonzern werden diese
„Boni“ für einen längeren Zeitraum gezahlt. Es ist alles
vertraglich fixiert, natürlich! Auch der ehemalige
Vorstandsvorsitzende, so heißt es, soll solche fetten und in die
Millionen gehenden Bezüge noch erhalten. Jetzt. Nachdem ein riesiger
Konzernbetrug unter seiner Ägide aufgeflogen ist. Ob diese Betrügereien in weniger als
einem Jahr, - exakt: dem zurück liegenden, als er nicht mehr dabei war - realisiert worden sind?
Ob es nicht eine mangelhafte „Führungsleistung“ war, die dazu
geführt hat? Ob dafür eine „Erfolgsvergütung“ angezeigt ist?
Für welche „Leistungen“ überhaupt wird so etwas gezahlt, wenn
gleichzeitig Entlassungen von Leiharbeitern schon vollzogen und
weitere Entlassungen des „Personals“ diskutiert werden? Ein hartes "Sparprogramm" aufgelegt ist? Der vom
Posten des Finanzchefs an die Aufsichtsratsspitze gewechselte Mensch
soll angeblich 15 Millionen Euro dafür bekommen haben. Wo leben
diese Leute? Wohl nicht in derselben Welt, wie viele andere Menschen um sie herum.
Mittwoch, 13. April 2016
Integrationsleistung
Es ist eine Art Test auf die Integrationsbereitschaft
der jungen Türken dem Grundgesetz gegenüber: ich sah zufällig im
TV, wie eine Reihe von ihnen (natürlich wie immer: willkürlich vom
Sender ausgewählt) interviewt wurden. Was sie wohl von Erdogan
halten und wie sie sein Verhalten einschätzen, so die Frage. Alle fanden es
ganz okay, dass er dagegen auf seine Art vorgehe. Den zu beleidigen sei, so tönt es mir noch in den Ohren, als ob man die ganze Türkei beleidige. Also Vorgehen. Rechtlich. Mit allem Drum und Dran. Die Lächerlichkeit
der Situation schien gar nicht in ihrem Gesichtskreis aufzutauchen.
Alles könne man tun, aber nicht jemand persönlich beleidigen, ihn
unter der Gürtellinie verletzen usw. Wer so etwas nebenher im
Fernsehen sieht, mag entsetzt und verletzt sein. So gut haben diese
Personen das Grundgesetz in vielen vielen Jahren in sich aufgenommen
und verarbeitet! Oh weh! Ich kenne das „Gedicht“ des ach so
öffentlichkeitsumtriebigen und PR-tüchtigen Böhmermann nicht, aber selbstverständlich darf hier alles in Deutschland über einen ausländischen Staatschef
gesagt werden. Muss ich ja nicht gut finden. Genau darum geht’s ja! Es geht um das Recht. Und das hiesige treten solche Figuren
wie Erdogan samt ihren Advokaten mit Füßen, auch wenn sie einen alten Paragraphen
herauskramen, der „Majestätsbeleidigung" unter Strafe stellt! Fehler der Regierenden, dass sie in all den Jahren das nicht ausgemerzt haben! Diese
Figuren wie Erdogan selbst beanspruchen ihre Ansicht davon mit Hilfe von windigen
Anwälten, - anderen und ausländischen Menschen aber verweigern sie
es, strengen Klagen an usw. Meinungs- oder Pressefreiheit scheint ihnen etwas ihrer Willkür Ausgesetztes. Man fragt sich: Was soll das?
Dienstag, 12. April 2016
Auto und Fußball
Neulich habe habe ich mal wieder 2 Stunden lang auf
einen Reifenwechsel gewartet. In Aussicht stellte man mir 1 Stunde.
So erging es mir fast regelmäßig bei solchen Gelegenheiten. Scheint das Normalste der Welt zu sein. Kunden-, Service- oder Wartedienste wurden zu Diensten des Wohlverhaltens, indem man
möglichst klaglos oft mehr als 1 Stunde alleine auf die
Entgegennahme eines Auftrags zu warten hatte. Abholzeiten wurden
auch recht großzügig getimt: ich erinnere mich an Wartezeiten von
90 Minuten und mehr. Es scheint normal zu sein, der Deutsche wartet
durchaus auf sein Liebstes und ist bereit, so manches Opfer der
Unterwürfigkeit dafür zu bringen. Zeit? Kein Problem! Insofern: Auch ein zeitliches.
Lieblingsobjekte: Auto und Fußball. Bei manchen Sendern hat es sich
inzwischen eingebürgert, ein zu übertragendes Fußballspiel mit
teilweise zweistündigem Vorlauf zu inszenieren und die Spannung oder
Gier darauf beim Publikum möglichst zu steigern. Meist labern dann irgendwelche
„Experten“ dummes Zeugs, grinsen feist dazu und fragen sich
gegenseitig zu ihrer Meinung. Als Zuschauer staunt man so manches mal über die Kunst,
die von überlangen Werbeblöcken unterbrochene Spannung durch das
Nichts zu erzeugen. Sämtliche Hintergründe werden dabei mehr als ausgeleuchtet. Nach diesen zwei Stunden ist so mancher Zuschauer nach
verschiedenen Umschaltaktionen meist so gelöchert und geschafft,
dass das eigentliche Spiel dann einen seltsamen Stellenwert gewinnt.
Es ist so etwas wie Erleichterung, Krone des Geschehens, Objekt der Erwartung und
Höhepunkt zugleich, was nicht selten im Zustand der Betrunkenheit
erlebt wird. Selbstverständlich würden es die Sender gerne sehen,
wenn das mit der in den Spots sehr aufdringlich abgesendeten und propagierten Marke
geschehen würde. Folge: Fußball ist längst Showgeschäft geworden, mit
allen Folgen. Doch an manchen Stellen erscheint der Bogen überspannt.
Auto und Fußball, Objekt der Begierde.
Montag, 11. April 2016
Unpässlichkeiten
Das geht ja gar nicht! Da haben eben wieder die
„Panama-Papers“ belegt, dass sich die deutschen Banken beim Thema
Steueroasen nicht gerade mit Ruhm bekleckern. Gleichzeitig wird
öffentlich, dass der Direktor einer größeren Sparkasse auch mal
bis zu einer Million Euro im Jahr verdienen kann. Sparkassen könnten
im Idealfall zur Kapitalausstattung von öffentlichen Einrichtungen
und deren Belange beitragen. Sie könnten Unternehmen der Region mit
Krediten ausstatten. Sie gelten als die Bank der „kleinen Leute“.
Wie das wohl alles zusammenpassen mag? Natürlich passt auch nichts
zusammen und ist geradezu unsäglich, wie die Bundesregierung mit
Anwürfen aus der Türkei nach einer satirischen Attacke umgeht.
Flugs ruft da Frau Bundeskanzlerin beim türkischen Staatspräsidenten
an und beteuert, dass sie das alles auch nicht so toll fand. Klar
ist, dass sie nach ihrem Deal mit der Türkei, diesen etwas arg
despotischen Präsidenten unbedingt braucht. Der Anruf dürfte
insofern als Entschuldigung und Distanzierung vom Satiriker
Böhmermann verstanden werden. So etwas geht gar nicht. Natürlich
müssen sich Politiker auf alle möglichen Weisen durch den Kakao
ziehen lassen. Natürlich, wer denn sonst? Belege gibt es hierzulande
massenhaft. In der Türkei werden indessen Journalisten verhaftet
und vorgeführt. Die gerade jetzt immer wieder betonte Diskussion der
sog. „Grundwerte“ nimmt natürlich auf diese Weise herben
Schaden. Bisher dachte man, dass hier immer und auf jeden Fall die
Pressefreiheit und alle damit verbundenen Verhaltensweisen gelte. Klaro. Und
jetzt so etwas? Was bedeutet das?
Sonntag, 10. April 2016
Selbstoptimierung und Rollenverständnis
Es ist es doch so: Frauchen verkaufen ihr Äußeres
gerne mal an einen reichen Macker (bei einem verborgenen aber trotzdem tief traditionellen
Rollenverständnis, das ein bisschen auf Modern gebügelt ist..., ja, das gibt es tatsächlich massenhaft), am besten per
Ehe und den sich daran knüpfenden Kindern. Irgendwann wird den
Frauchen das Dahinleben mit verwöhntem Balg, in teuren Villen und Karossen zu langweilig,
sie wollen sich nun selbst verwirklichen (angeregt durch die
neoliberale Grundstimmung, die befiehlt: Mache etwas aus dir! Hole
etwas aus dir heraus! Optimiere dich!). Also schreiben sie ein Buch,
verfassen ein Theaterstück, eröffnen eine Boutique, malen farbige
Werke und stellen aus. Durch die Beziehungen ihres Gatten (der
inzwischen natürlich längst eine jüngere Geliebte hat...) fällt dieser
Schritt an die Öffentlichkeit leicht, der Freundeskreis gibt das ja
locker her: Ein namhafter Verlag ist leicht zur Hand, eine gegen Entgelt bereit stehende Theaterriege will auch Geld verdienen, Räumlichkeiten anmieten wird
bezahlt, eine Bank organisiert gerne die Ausstellung, lädt mit
Briefkopf die Willy-Wichtigs und „potenten“ Geldsäcke zur
Vernissage ein - und überhaupt: da ist viel soziales Engagement.
Dieses sollte heutzutage möglichst kostenlos für den Staat sein
(was großzügige Aufwandsentschädigungen nicht unmöglich macht...)
und durch ein „Sponsoring“ ermöglicht werden, d.h.: Durch den
Werbeetat einer Firma, die sich durch ihre diesbezügliche Aktivität
etwas für sich selbst verspricht..... last but not least: Image. Wer
solche Zusammenhänge einigermaßen durchblickt und mit ihnen handelt, befindet sich meist
in der Werbebranche. Geht - im weitesten Sinne - mit öffentlicher
Kommunikation um, (ver-) plant Kampagnen usw. Mit solchen Aktionen
meist einher gehendes Gutmenschentum zu transportieren, ist eine
„besondere Herausforderung“ für ihn. Er weiß, wie so was geht,
auch bei der „Presse“, erkennt ja die tonangebenden Leute dort ...... Also erstrahlt seine Ehefrau meist im
Sozio-Ökoglanz, verfügt über ein weithin sichtbares Hochglanz-Ego einer frei schwebenden Kreativität,
ist die stets frohsinnige Verkörperung und der Inbegriff des „Chic“...usw.
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Aussehen,
Beruf,
Genuss,
Herrschaft,
Kapitalismus,
Macht,
Neoliberalismus,
Reichtum,
Selbsterfahrung,
Selbstverständnis,
Sozialisation,
Verhaltensmuster
Samstag, 9. April 2016
Offshore-Likes
Unglaublich! Der große Aufreger zu den
„Panama-Papers“ scheint schon wieder vorbei zu sein! Es ist so,
wie es schon so oft war: was man für eine überspitzte Pointe hielt,
für eine Übertreibung im Sinne einer Erkennbarkeit, ist platte
Realität! Gewöhnungssache. Eine Sau durchs Dorf getrieben – und schon kommt die
nächste Sau. Dahinter stehende Strukturen scheinen uninteressant zu
sein und in dieses Wahrnehmungsschema nicht zu passen. "Verkopft". Das will ja niemand. Dass der Bundesfinanzminister (wundert sich jemand?) plötzlich "unter Druck" und Verdacht zu stehen scheint, dass Fakten dafür angeschleppt werden, die die Verwicklung seines Ministeriums in solche Geschäfte zu belegen scheinen, erscheint da nur noch als Verlängerung und Randnotiz. Unschuldsbeteuerungen. Nichts ist illegal. Wäre doch gelacht, wenn sowas nicht juristisch niederzuschlagen wäre! Der Steuerzahler steht für so etwas ohne weiteres gerade. Diese "Eliten" sind ja demokratisch legitimiert. Deshalb können sie alles bringen, alles zum Gesetz machen. Was kostet diese Welt? Deutschland ist in dieser Sportart ohnehin gut. Und, by the way: Wie kommt das eigentlich, dass nach einer offiziellen Steueroasen-Statistik der Tax Justice Network Deutschland im Jahr 2013 auf Platz 8 liegt, weit vor Ländern wie Panama? In diesem
Falle heißt das aber: Offshore-Anlagen (auf deutsch: Steueroasen) scheinen in großem Ausmaß eine "offizielle" Realität zu sein (mit der man sich abfinden muss? Wo bleibt denn da die Wertediskussion? was sind überhaupt die Werte "dahinter"?). Geld, Profit, Vorbeischleusen am Gemeinwesen, möglichst wenig Steuern bezahlen? Nichtdoch. Was heißt denn da Realität? Mit der Realität sollte man sich am besten gar nicht belasten. Könnte ja negativ sein! Das schadet einem. Also am
besten in der Lüge leben, alles sei durch und durch positiv, auch und gerade man
selbst in seiner speckgürteligen Komfortzone. Der große Popanz. Die durch Macht gestützte Behauptung. Und alles schwimmt mit, denn man weiß ja
eh nicht, wer dahinter steht. Wer in welchem Interesse.....
Überhaupt: Die Reichen machen sowieso, was sie wollen. Ob dieses
Wahrnehmungsmuster nicht durch solche Aufdeckungen gestützt wird?
Freitag, 8. April 2016
Donnerstag, 7. April 2016
Doping und Fußball
Doping soll nichts mit Fußball, mit Profi- und
Spitzenfußball zu tun haben. Seit Menschengedenken weisen das „die
Profis“ weit von sich. Es würde im Fußball gar nichts bringen, so
hieß es stets stereotyp. Doch Tatsache ist auch, dass der Fußball nicht nur in gewissen Leistungsbereichen sehr viel athletischer geworden ist,
dass die Physis eine immer größer werdende Rolle spielt. Das
technische Können scheint da etwas in den Hintergrund gerückt zu
sein: laufen muss der Profi können, die Lunge sich aus dem Leib
rennen und eine taktische Marschroute befolgen muss er können, wozu
unter Umständen eine große körperliche Fitness vonnöten ist. Das
alles ist sehr offensichtlich. Bei der TV-Gesprächsrunde „Markus
Lanz“ nun grinste der ehemalige BVB-Fußballprofi Sebastian Kehl meist sehr
vielsagend und stillvergnügt ablehnend vor sich hin, als das Thema anlässlich eines in Großbritannien auf den mit verdeckter Kamera beobachteten Aussagen eines Arztes und dem sich daran knüpfenden Verdacht zur Sprache kam.
Er selbst, der Borussenprofi, hatte zuvor noch gemeint, dass „der Doc“ alle
Medikamente und Mittelchen, die man als Profi unbedenklich finden
dürfe, in einen Schrank packe, aus dem man sich dann als Kicker dann bediene. Was das für Mittelchen und Medikamente seien, das blieb
ungeklärt und scheint nach wie vor Sache der Ärzte zu sein und gewesen zu sein. Die werden schon wissen...... Und
überhaupt, „Generalverdacht“ gegen Kicker sei schlecht, darüber
waren sich die Anwesenden schnell einig und verabschiedeten sich
schließlich in gewohnter Weise aus der Talkshow. Alles unterhaltsam
angerissen, nichts erklärt. Der Journalist Thomas Kister, der bei
der Runde auch anwesend war und einschlägige Erwägungen,
Wahrscheinlichkeiten samt Beobachtungen in den Raum stellte, war
offenbar nicht ganz ernst genommen worden. Mit einem Grinsen war
unausgesprochen der Verdacht aufgekommen, dass er nur sein Buch zum
Thema "promoten" wolle. Andere Personen in der geschwätzigen Gesprächsrunde scheinen
seit Jahr und Tag ja ohnehin nur aus diesem Grund eingeladen worden zu
sein. Solch ein Schlingel!, schienen da manche Mienen zu besagen.
Seit Jahren interessant scheint immerhin, dass Fußballer nicht ganz
so gründlich auf den Gebrauch von Doping untersucht zu werden
scheinen. Jetzt nun berichtet das Internetportal „T-Online“ über den
schwedischen und inzwischen beim französischen Club St.
Germain spielenden Ober- und Überprofi Zlatan Ibrahimovic, dem in
seiner von 2004 bis 2006 währenden Zeit bei Juventus Turin offenbar
gut sichtbare muskelbewehrte körperliche Merkmale zugewachsen seien.
Die Behauptung samt sich daran knüpfenden Erwägungen hat wohl der
schwedische Trainer Leichtathletiktrainer Ulf Karlsson aufgestellt.
Hm, wer ist denn nun der Strolch? Einer, der sich auskennt, aber
seine Behauptungen offenbar nicht sauber beweisen kann. Oder einer,
der mit gewissen Entwicklungen seines Körpers zu Spekulationen
Anlass gibt? Wer weiß hier was? Natürlich niemand. "Betroffen würden wir den Vorhang zu ziehen..." meinte einst schon der Literaturfex Reich-Ranicki bei solchen Gelegenheiten. Übrigens: So war es mit
den sog. „Offshore-Geschäften" aus Ländern wie Panama heraus bis vor kurzem auch noch.
Ach, der Boulevard kocht jetzt. Aber ein gründlicheres Nachdenken über
das Phänomen und seine Zusammenhänge scheint nicht so recht
angesagt zu sein.
Mittwoch, 6. April 2016
Ob nicht...? Fragen zur Rechtsprechung.....
Dass die Gerichte nicht (mehr) im Sinne der
Bevölkerung entscheiden, dürfte nicht erst seit gestern ein
Gegenstand genauerer Betrachtung sein. Ob sich da ein relativ
selbständiger Stand herausgebildet hat, der sich auf „Volkes
Stimme“ beruft, dabei aber um sich selbst in seinem
Paralleluniversum kreist? Der sich in Sophistereien und
Verfahrensfragen ergeht, während „draußen“ die Welt sehr viel
grundsätzlicher brennt? Sicher, der Rechtsstaat ist eine
wichtige Errungenschaft der Aufklärung. Ob sich aber die
Bevölkerungsklasse der Gesetzesausleger dermaßen schamlos, verdeckt oder offen gierig
und von allen akademischen Weihen geweiht daran schadlos halten muss?
Bedeutet dies Rechtsstaat? Ob die Justiz nicht in der Hauptsache im
Sinne der ohnehin Mächtigen, der "Arbeitsplatzbeschaffer" und Geldsäcke entscheidet, ob die
Parlamente nicht für genau diese Klientel ihre Gesetze maßgeschneidert haben,
indem sie nämlich schon im Entstehungsprozess durch ihre mächtigen
Lobby-Verbände mehr als Einfluss genommen hat? Ob diese Lobbyisten
nicht selten sogar die wörtliche Vorlage für solche „Gesetze“
geliefert haben? Ob es nicht genau dafür in der so vertretenen Bevölkerung ein feines Empfinden gibt? Ob nicht die Vielzahl der
Gesetze den entgegengesetzten Effekt dessen, was beabsichtigt sei,
hat? Ob nämlich dadurch nicht die Differenzierung des Rechtswesens
sondern die Beförderung der totalen Unübersichtlichkeit und darüber
hinaus ganz eindeutig der Arbeitsbeschaffung auf Auslegung der
einschlägigen „Gesetze“ spezialisierter Kreise befördert wird?
Ob das alles etwas mit der sogenannten Politikverdrossenheit zu tun
hat? Ob die jüngst gestiegenen und von den Altparteien heftigst
bejubelten Wahlbeteiligungszahlen in Ländern etwas mit der Suche
nach Protest und einer Protestpartei zu tun haben? Ob der Abschied
von der „sozialen Marktwirtschaft“ so etwas nicht noch befördert?
Fragen über Fragen.
Dienstag, 5. April 2016
Steuer, Ethik, Moral, Gemeinwesen
Toll! Es sind überall Journalisten in aller Welt
damit befasst, diese „Panama-Papers“ aufzubereiten. Teilweise
unter großer Gefahr. Weil das natürlich den Mächtigen nicht
passt. Sie verfügen sogar über Geheimdienste, da viele Staatschefs
unter den „Entdeckten“ sein sollen. In Berlin freut sich der
Finanzminister öffentlich über die Entdeckung, während seine
Parteifreunde bremsen und vor „Vorverurteilungen“ warnen. Auch
daran sind wieder die Machtverhältnisse klar ablesbar: Der eine gibt
sich als Vertreter des Staates, der natürlich nie genug kriegen
kann. Der andere glaubt vielleicht, die sogenannte „Wirtschaft“
verteidigen zu müssen, auch wenn diese, im Falle von Waffen- und
Drogenhändlern, schon mal über Leichen geht. Fette Staatschefs
geben Interviews und brechen sie mittendrin ab. Panik kommt auf.
Organisierter Steuerbetrug wird plötzlich sichtbar, die Brüchigkeit des Systems - nicht mehr und nicht weniger.
Denn darüber solle man sich keine Illusionen machen: es gibt viele
solcher Anwaltsbüros und es gibt viele solcher Steueroasen, in die
die Besitzenden ihre Kohle verschieben. Insofern dürfte das, was
bisher bekannt ist, nur die Spitze eines Eisbergs sein. Aber es gibt
Politiker hierzulande, die glauben, solches verteidigen zu müssen,
indem sie den Rechtsstaat und seine Gesetzmäßigkeiten dafür in Beschlag
nehmen. Es sollen ja auch tausende von Deutschen an dem Spiel
beteiligt sein. Und: Es stehen immerhin ein paar viele Euros auf dem
Spiel, die dem Gemeinwesen auf diese Weise mit Hilfe gewisser Banken
entzogen werden. Ob das dem viel gepriesenen Wachstum dient? Was für
eine Art Wachstum das wohl ist? Wie das wohl alles zusammen passt?
Welche Rolle wohl die Beteiligten spielen?
Montag, 4. April 2016
Panama ist überall
Putzig, diese Panama-Papers! Noch jemand überrascht?
Diese Schein-Eliten verarschen ja alle! Natürlich wird jetzt betont,
dass das nicht illegal ist. Doch ist nicht das der wahre Skandal?
Dass alle in dieser Klasse der sich als „Elite“ Fühlenden
untereinander helfen, wenn es darum geht, den Fiskus um recht
erhebliche Summen zu betrügen. Wer ist das,der Fiskus? Der Staat?
Also das, was ohnehin ziemlich undemokratisch und immerhin noch
demokratischer als anderswo organisiert ist? Oder ist es das, was wir
alle, ob wir wollen oder nicht, bezahlen? Diese Organisationseinheit,
die Kindergärten, Schulen, Schwimmbäder, Straßen und viele andere
öffentliche Einrichtungen organisiert? Die das Internet möglich
macht, von dem diese Eliten natürlich gerne profitieren? Die den
„Arbeitsmarkt gestaltet, dessen sich diese „Eliten“ natürlich
auch gerne bedienen. Und vieles vieles andere.....Wieso macht jemand
solche Briefkastenfirmen in Panama? Aus Jux und Dollerei? Wie
trollig! Diese Fernsehnasen und Übersportler, die sich keine warme
Mahlzeit leisten können und deshalb ihr Geld nach Panama
transferieren, um von dort aus Geschäfte aus der Deckung heraus zu
tätigen? Geht's eigentlich noch offensichtlicher? Wie krank ist das
alles denn? So krank, wie das Ganze hier, dem jetzt mal ein kleiner
Aufwasch gut täte? Nichtwahr, Frau Alternativlos und Herr
Kassenwart?
Sonntag, 3. April 2016
Samstag, 2. April 2016
Musterschüler, Primus und Alphas
Diese Musterschüler, die
alles wissen und es laut heraus sagen müssen, die habe ich immer
gehasst. Ich erkenne sie auch jetzt wieder, in den Talkrunden, in den
Ego-Profilierungsshows, in den Verkaufslächelrunden, in den Seminaren, Konferenzen und Meetings. Wie sie mit ihrem scheinbaren Wissen
prahlen! Wie sie kundig dreinblicken und den Eindruck des
Verständigen zu erwecken vermögen. Fast scheint es, als seinen sie
darauf seit Ewigkeiten spezialisiert, als ei es ihre Methode der
Kommunikation. Mir blieb angesichts dessen oft genug der Zweifel und
nur der! Meine Trägheit und Schwerfälligkeit, naturgemäß. Meine
Gleichgültigkeit. Mein Aushalten. Meine Skepsis. Ich schaute immer
nur durch mich selbst hindurch und war mir dieser Perspektive
bewusst. Sie hingegen nahmen ein Flair der Allgemeingültigkeit für
sich in Anspruch und sonnten sich ganz beiläufig darin, ohne dass
es ihnen direkt vorzuwerfen wäre. Denn es war und ist deren Position, so
stellen sie sich gegenüber der Welt auf. Sie nennen es manchmal
Selbstbewusstsein und wollen es als Ausweis der Alphatiere gedeutet
sehen. Ob es freilich eine Art Weltklugheit bedeutet und bedeutete,
das mag dahingestellt bleiben.
Freitag, 1. April 2016
Blog ohne Zukunft
Ich bin nahe dran, hier mit dem Blog aufzuhören. Es
scheint kein Publikum dafür zu geben, - für möglichst
marktschreierisches Ausrufen von Produktempfehlungen und dem Abfeiern
von Skurrilem aber sehr wohl. An was das wohl liegt? Okay, viel
falsch gemacht. Marketing und Werbung nicht ausreichend betrieben.
Eine Präsenz keinesfalls im Mainstream aller Äußerungen. Mag sein.
Aber deswegen überhaupt keine Reaktionen? Radikales Scheitern? Eine
Art Seelenprotokoll ein Registrieren von anderen Realitäten, von
verschiedenen Wirklichkeiten, die gerade auch vertikalen Gliederung
der hiesigen Gesellschaft begründet sein mögen, eine Mischung aus
Texten, MP3s und Fotos, die etwas umreißen: all das ist mittlerweile
zu exotisch. Auch das sagt etwas aus. Ist ein Zeichen.
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