Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 11. Oktober 2024

Kohle machen

Schon gibt es wieder Berichte, dass Saudi-Arabien bekannt gute und in Europa tätige Fußballspieler kaufen wolle. Diesmal jüngere, nachdem zuletzt eher Spieler verpflichtet wurden, die im Herbst ihrer Karriere stehen. Ja klar, dort von Saudi-Arabien ist Kohle nicht zu knapp geboten und Leistung soll sich da auch noch geldwert lohnen. Im Anschluss an Olympia wird ja in Deutschland von allen Seiten beklagt, dass sich Leistung nicht mehr lohne und deshalb so viele Misserfolge mit der geringsten Medaillenausbeute seit langer Zeit gefeiert wurden. Welche Rolle bei der „Leistung“ wohl Doping gespielt haben könnte? Ob da einiges durcheinander geraten ist? Und allgemein: Ob in Deutschland jemand mit „Leistung“ an die Spitze der Gesellschaft und zur Elite gelangen kann? Ob die Beziehung zwischen „Leistung“ und Verdienst zugunsten gewisser Kreise längst aus den Fugen geraten ist? Entlassungen im großen Stil mögen in der Vergangenheit zur Anerkennung von „Leistung“ auch nicht unbedingt beigetragen haben. Die erbrachte „Leistung“ war dabei jedenfalls bei Entlassungen kein Kriterium. Jetzt haben sich die Zeiten geändert und Deutschland ist Vorreiter darin, den „Leistungsbegriff“ aufgeweicht zu haben. Sich kaputt machen für Leistung? Iwo! Wird doch hierzulande gar nicht honoriert. Die Bedingungen haben sich außerdem ja längst geändert. Mittlerweile kann der Arbeitnehmer bei Personalverhandlungen Bedingungen stellen. Teilzeit. Boni. 14. Monatsgehalt. Der „Arbeitgeber“ muss reagieren. Der Trick mit der in Aussicht gestellten Karotte jedenfalls scheint nicht mehr zu funktionieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen