Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 14. Oktober 2024

Reichtum

Wir lesen davon, dass Jeff Bezos nach Schätzungen etwa 195 Milliarden Dollar haben soll. Wir leisten uns noch den Luxus, darüber erstaunt zu sein, über diesen unfassbaren Reichtum. Allgemein soll solches unziemlich staunendes Gebaren von anderen und mir "Sozialneid" genannt werden, heißt es. Die Gesellschaft rechtfertigt dies Raffen offenbar aus sich heraus, insbesondere die US-amerikanische. Ob der Versandmann noch etwas davon hat jenseits dessen, dass er seinen Reichtum gelegentlich feist grinsend bei öffentlichen Empfängen vorführt und operational als Versandhändler ausgestiegen ist? Wer ihm wohl diesen Reichtum erarbeitet hat? Der Mann hat sich diesem „Enrichissez-vous“, diesem Gebot der Bereicherung wohl optimal angepasst. Dafür sollte er durchaus etwas verdienen. Aber so viel? Zudem werden einem in den Medien täglich reiche InfluencerInnen vorgeführt, die offenbar alles richtig gemacht haben und nun in Saus und Braus leben. In Dubai. Und in anderen Luxusbleiben. Unter ähnlichen Verhältnissen. Luxus. Sportwagen. Schlitten. Villen. Aber die Masse der Leute scheint deren Person und den damit verbundenen „Produktempfehlungen“ nachzuhängen. Wie geht das? Ob das „Neoliberalismus“ ist? Abhängig von Konsum? Jeder seines Glückes Schmied? Egal wie. Auch wenn das alle Grenzen überschreitet? Wachstum rules? Wir sehen Menschen, die gar nichts haben und wundern uns, sind erstaunt. Wie geht das zu in dieser Welt? Soll das ein Preis für den „Fortschritt“ sein? „Trickle-down“-Theorie? Sie behauptet, wenn`s den Reichen gut gehe, hebe das auch das Niveau der Armen. So viele „Reiche“ berufen sich darauf. Von unten gesehen sind daran Zweifel erlaubt. Eine Differenzierung gerade angesichts gegenwärtiger wirtschaftlicher Entwicklungen in schland erscheint angesagt.

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