Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Samstag, 17. Februar 2024
Flugscham?
Ich bin früher oft und gerne mit dem Flugzeug unterwegs gewesen und habe das inzwischen völlig eingestellt, merke aber, dass ich damit so ziemlich alleine stehe. Was ist eigentlich mit der so oft zitierten „Flugscham“? Ein rührendes Wort aus der Zeit vor der Pandemie? Bei weitem nicht mehr gültig, weil man jetzt froh ist, dass man mit dem Flieger der ganzen Unbill entkommen kann? Erst neulich habe ich wieder Derartiges gelesen: intellektuelle Rechtfertigung, beim „normalen“ Volk sein, immer drauf und dran! „Fleischscham“, „Dieselscham“, „ökologischer Fußabdruck“ – als moralisch verschrien? „Moralisch“ scheint ja ohnehin das Schimpfwort par excellence. Minderwertiges Wording. Dummes Zeug. Sollte man im Angesicht kollektiver Verdrängung längst nicht mehr benutzen. Oder doch? Wieso eigentlich muss die Phase der Pandemie insgesamt verteufelt werden? Ob sie nicht auch etwas Gutes hatte, dass nämlich manche Mitmenschen mehr Zeit dafür hatten, zu sich selbst zu kommen und ein bisschen nachzudenken? Für sich selbst innerhalb dieser Gesellschaft? Nicht nur als Selbstvergewisserung, wie mit einem gewissen Unterton immer gerne unterstellt wird.
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I used to often travel by plane and have since stopped doing so completely, but I realize that I'm pretty much alone with that. What about the so often cited “flight shame”? A touching word from before the pandemic? No longer valid by any means because you are now happy that you can escape all the hardship by plane? Just the other day I read something like this again: intellectual justification, being with “normal” people, always on it! “Meat shame”, “diesel shame”, “ecological footprint” – decried as moral? “Moral” seems to be the dirty word par excellence anyway. Inferior wording. In the face of collective repression, it should no longer be used. Or is it? Why does the phase of the pandemic as a whole have to be demonized? Didn't it also have something good, namely that some people had more time to come to themselves and think a little? For yourself within this society? Not just as self-assurance, as is always often assumed with a certain undertone.
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