Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 10. Februar 2024

Kultur on the Run

Dass in Deutschland alles, was mit „Kultur“ zusammen hängt, längst zurückgedrängt worden ist, habe ich inzwischen mehr als gemerkt und es hätte dazu nicht unbedingt eines Zeitungsartikels bedurft, den ich jüngst gelesen habe. In meinem Kopf trifft das mit dem offenbar viral gegangenen Video einer jungen Geisteswissenschaftlerin zusammen, die offenbar über ein Vollzeit-Arbeitsangebot mit dem Einstiegsgehalt von 36 000 Euro öffentlich abkotzt. So etwas scheint mir auch mit dem abgesunkenen Stellenwert der Geisteswissenschaften zu tun zu haben. In meinem Leben als akademisch ausgebildeten Geisti musste ich für weit weniger Kohle schuften. Händeringend gesucht werden offenbar Ingenieure, Techniker, die nicht nach Hintergründen fragen, sondern machen und tun, was man ihnen sagt. Dass so etwas zu finden bei einem gedrehten Arbeitsmarkt schwierig ist, glaube ich gerne. Die Prioritäten haben sich da verschoben. Mittlerweile können „Arbeitskräfte“ fordern, nicht mehr die „Arbeitgeber“. Die ärgern sich natürlich über solche Haltung und fordern ihrerseits Subventionen, Bürokratieabbau und Steuererleichterungen. Da Subventionen Steuergelder sind, sind nicht alle Leute mit solch breiter Unterstützung einverstanden, zumal jüngst Ergebnisse zeigen, dass „die soziale Komponente“ sträflich vernachlässigt erscheint. Der Strompreis scheint da nur eine der Größen zu sein, mit dem die Mächtigen die darnieder liegende Industrie päppeln und den Privatverbraucher quälen wollen. X x I have now more than noticed that everything that has to do with “culture” has long been suppressed in Germany and it didn’t necessarily require a newspaper article that I recently read. In my head, this coincides with the video that has apparently gone viral of a young humanities graduate who is apparently publicly vomiting about a full-time job offer with a starting salary of 36,000 euros. Something like that seems to me to have something to do with the declining status of the humanities. In my life as an academically trained intellectual, I had to work for far less money. Apparently there is a desperate need for engineers and technicians who don't ask for background information, but do what they're told. I like to think that finding something like that is difficult in a changing job market. The priorities have shifted. “Workers” can now make demands, no longer “employers”. They are of course annoyed by such an attitude and are demanding subsidies, reductions in bureaucracy and tax relief. Since subsidies are tax money, not everyone agrees with such broad support, especially since recent results show that “the social component” appears to be woefully neglected. The price of electricity seems to be just one of the variables that those in power want to use to prop up the ailing industry and torment private consumers.

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