Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 29. Februar 2024
Weltmusik
Nicht lange ist es her, als in der zu Popmusik gewordenen Rockmusik die Verwendung allerlei folkloristisch ausgewiesener „Styles“ als Weltmusik gepriesen wurde. Afrikanische Rhythmen, asiatische Klangschöpfungen, südamerikanische „Vibes“, Meditatives, extravagante Instrumente und feurige Tänze: Alles ging und war Zeugnis einer kreativen Anverwandlung der Popmusik, die freilich allzu oft bestimmten besitzenden Kreisen nutzte (etwa großen Medienkonzernen) und die Musiker als nützliche Exoten zurück ließ. Es gab sogar eine eigene Messe für Weltmusik: Womex.
Mischungen aller Art waren sowieso bedenkenlos zugelassen. Mittlerweile aber liefe so etwas unter „kultureller Aneignung“ oder - vulgär ausgedrückt - unter bei fremden Kulturen „klauen“, was kaum noch jemand riskieren würde. Eine Band rund um das Didgeridoo: unmöglich, so etwas. Kreative Verwendung einer Ney? Einer Oud? Geht nicht. Obertongesang? Unmöglich! Immerhin geht es um geistiges Eigentum an traditionellem Wissen und um traditionelle kulturelle Ausdrucksformen. Ob sich aber die populäre Musik schon immer an solchen Grenzüberschreitungen aufgeschnappt, erweitert und bereichert hat? Das Echte, das Pure und „Unverdorbene“, ob das nicht immer schon eine Illusion war? Identitäten und kollektive Selbstbestimmung? Ob da etwas von einem Bereich in den andern hinein getragen wird? Wem gehört Kultur und welche Rolle spielt dabei die „Globalisierung“? Ach ja. „Einlehnen“ und „entlehnen“ nicht immer schon eine Technik war, die ohne imperiale Absichten sogar übers Musikalische hinaus ging? Man war offen für vieles, eine Einstellung, die heute noch präsent sein könnte.
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It wasn't long ago when rock music, which had become pop music, praised the use of all sorts of folkloristic “styles” as world music. African rhythms, Asian sound creations, South American “vibes”, meditative music, extravagant instruments and fiery dances: everything was and was evidence of a creative transformation of pop music, which of course all too often benefited certain wealthy circles (e.g. large media companies) and left the musicians as useful exotics let. There was even a separate trade fair for world music: Womex.
Mixtures of all kinds were permitted without hesitation anyway. Nowadays, however, something like this would be considered “cultural appropriation” or – to put it vulgarly – “stealing” from foreign cultures, which hardly anyone would risk anymore. A band around the didgeridoo: impossible, something like that. Creative use of a ney? An oud? It does not work. Overtone singing? Impossible! After all, it is about intellectual property of traditional knowledge and traditional cultural expressions. But has popular music always picked up, expanded and enriched itself from such border crossings? The real, the pure and “uncorrupted”, wasn’t that always an illusion? Identities and collective self-determination? Is something carried from one area to the other? Who owns culture and what role does “globalization” play in it? Oh yes. Wasn’t “leaning in” and “borrowing” always a technique that even went beyond the musical without imperial intentions? People were open to a lot of things, an attitude that could still be present today.
Sonntag, 25. Februar 2024
Samstag, 24. Februar 2024
Gewohnheiten, Rituale
Ja klar ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Er nimmt sich Vorsätze vor, aber ganz sicher und bestimmt...und handelt dann wieder ganz anders...aus Gewohnheiten heraus. Aber vielleicht können wir uns einen Moment heraus reißen aus gewohnten Betrachtungsweisen, können wahrnehmen, dass es ein Glück ist, die Verhältnisse um einen herum einigermaßen wach wahrzunehmen. Frei von größeren akuten Schmerzen sein, das deutet auf ein gewisses Maß an Gesundheit hin. Auch das erscheint einem über einen gewissen Zeitraum selbstverständlich, - solange man nichts anderes wahrgenommen hat, mit nichts anderem konfrontiert war. Wer aber jemals Schmerzen hatte, sich einem Verdacht auf eine gravierende Krankheit ausgesetzt und dadurch sich separiert sah, von der „Normalität“ und den mit ihr verbundenen Selbstverständlichkeiten, der mag das anders sehen (erst mal unverbindlich!). Wer das an engen Angehörigen und Freunden miterlebt, mitgemacht hat, wird Dankbarkeit empfinden, egal, welcher Schuh einen aktuell drückt. Die Wahrnehmung ist es, die Ablenkung durch Gegebenheiten, die die meisten hindert. Unser Glück mit anderen teilen, sein Echo in uns selbst zu empfinden, mag die Wirkung verstärken. Daraus Kraft zu beziehen, auch gegenüber Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, dazu sollten wir uns durchringen, sofern das geht..…
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Yes, of course, humans are creatures of habit. He makes resolutions, but with certainty and determination... and then acts completely differently... out of habit. But perhaps we can break away from our usual ways of looking at things for a moment and realize that it is fortunate to be somewhat alert to the conditions around us. Being free from major acute pain indicates a certain level of health. This also seems self-evident over a certain period of time - as long as you have not noticed anything else, have not been confronted with anything else. But anyone who has ever had pain, been exposed to the suspicion of a serious illness and therefore seen themselves separated from “normality” and the self-evident things associated with it may see it differently (non-binding for now!). Anyone who has experienced this with close relatives and friends will feel gratitude, no matter which shoe is currently weighing on them. It is perception, the distraction of circumstances, that hinders most people. Sharing our happiness with others and feeling its echo within ourselves may increase the effect. We should bring ourselves to draw strength from this, even in the face of sadness and hopelessness, if possible...
Freitag, 23. Februar 2024
Mittwoch, 21. Februar 2024
Hier (Songtext
HIER
Weiber werben Männer, Männer werben Weiber
Citylaster fahren auf Kreuzungen
an ihrem neuen Beziehungsabschnitt vorbei
Augen richten sich aus auf prall polierte
Hinterteile, Kohle, Macht und kaltes Imponiergehabe
Sie fahren in Richtung goldener Horizonte
die ihnen verheißen sind von Funktionären
die sie bisher selbst noch nicht kannten
sie fahren auf einem Traumschiff der Lügen
und der selbst geschaff'nen Illusionen
Da ist ein Fressen und Saufen allüberall
wohl dem, der hat, dem wird gegeben
Sie besuchen Spitzeninternate und sind dauernd
am Versuchen, das Optimale aus sich zu machen
verbessern, schneller, größer, härter, mehr
Sie haben Gesichter, die sind austauschbar
ohne Profil, gut im Mitmachen, dabei sein
Networking ohne Ende, macht vor nichts Halt
Augen richten sich aus, auf geile Schlitten
auf Kohle, Macht und kaltes Imponiergehabe
Ref.
Sie inszenieren es als pure Gier
erleben es als Competition, - Jetzt und Hier
Dienstag, 20. Februar 2024
Menschwerdung
Wieder einmal kotzt mich an, mit welcher Selbstverständlichkeit sich die Mächtigen in den Medien selbst inszenieren, wie sie sich als Fähige, Macher, Kümmerer und Sorge Tragende aufspielen - und das mit der frappierenden Leichtigkeit einer vorgespielten Lässigkeit ihren „Untergebenen“ vermitteln können. Man will auch heute noch zu oft an die Lüge glauben, selbst wenn es um Leben und Tod geht. Leute, überlegt doch einmal, ob ihr nicht mit eurem jämmerlichen Verhalten solches Machtgebaren massiv unterstützt, es festigt und ihm suggeriert, dass es in seinem eigenen Machtwahn geradezu baden könne, ohne unterzugehen. Es beschleichen einen Gedanken an das 21. Jahrhundert und dass die Menschen eigentlich viel weiter sein müssten. Denn es ist ja klar, dass viel zu viele Leute die Macht (und die oft damit verbundene Gewalt) anbeten, dass sie sich zu Erfüllungsgehilfen machen lassen, zu ausführenden Handlangern, die je nach Bedarf ausgenutzt oder sogar ausgetrickst werden. Leute, steht mal auf! Kommt zu euch! Das möchte man da laut ausrufen. Stattdessen schnipsen die Mächtigen mal mit den Fingern, worauf in einer Gewaltorgie verfolgt, gefoltert und umgebracht wird. Dass so etwas weithin auch noch von den „Untergebenen“ angebetet und als Führungsverhalten gedeutet wird, macht mich wütend. Was ist der Mensch jetzt? Ja, wir sollen auf keinen Fall Europa als Impulsgeber identifizieren. Da ist die Todsünde. Kolonialismus. Massenvernichtung, Auschwitz. Schlimm. Klaro. Und doch ist von hier aus die Aufklärung ausgegangen, das Streben des Menschen nach seiner Verwirklichung seiner Möglichkeiten, seiner Bewusstwerdung, Emanzipation und Selbstbefreiung. Nicht das blinde Anhimmeln mancher charismatisch aufgeladener Individuen, sondern der Skeptizismus, die Fähigkeit zur Kritik und zum Hinterfragen ist in der Aufklärung ein Ideal, dass den Stellenwert des Individuums gegenüber dem Kollektiv betont.
Montag, 19. Februar 2024
Über den Bergen muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
Wir wundern uns, wie selbstverständlich Medienschaffende im TV erzählen, dass sie unbedingt den nächsten Flieger kriegen müssten. Ich hatte es schon in einem der vergangenen Blogs erwähnt, aber ist die „Flugscham“ völlig verschwunden? Ist es wieder normal, sich in den Flieger (besonders in die Privatflieger!) zu setzen und der Umwelt auf diese Art zu schaden? Es mag ja unumgängliche Termine geben, aber sind diese im vollen Bewusstsein der eigenen eingebildeten Wichtigkeit gesprochenen Absichten unumgänglich? Auch ist noch die Saison der Skifahrer, die sich hier in die teuer ausgestatteten Auto-Kisten setzen, um mit der ganzen Familie an zerstörten Bergpanoramen vorbei auf der Autobahn fest zu stecken, anschließend immer wieder warten, auf das Bezahlen und Befördertwerden in überfüllten Liften. Skikanonen. Auf den Apres-Ski warten. „Schifoan“? Ob das eine Idee des vergangenen Jahrhunderts ist? Noch zeitgemäß angesichts all dessen, was man inzwischen einigermaßen sicher weiß? Was zieht einen zu einem solch seltsamen Vergnügen? Per SUV? Statusbewusstsein? „Naturvergnügen“? Ein teuer bezahltes Gefühl der „Freiheit“? „Freiheit“ auf Kosten von was? „Drüberstehen“? Über was? Ein Glücksversprechen? Zur Freizeitgestaltung? Ein teuer bezahltes Wohlstandsversprechen?
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We are amazed at how naturally media professionals say on TV that they absolutely have to get the next plane. I mentioned it in a previous blog, but has “flight shame” completely disappeared? Is it normal again to get on a plane (especially a private plane!) and harm the environment in this way? There may be unavoidable appointments, but are these intentions, spoken with full awareness of one's own imagined importance, unavoidable? It is also still the season for skiers who get into the expensively equipped car boxes here to get stuck on the motorway with the whole family past destroyed mountain panoramas, then wait again and again to pay and be transported in overcrowded lifts. Ski guns. Waiting for apres ski. “Schifoan”? Is this an idea from the last century? Still relevant given everything we now know with some degree of certainty? What draws one to such strange pleasure? By SUV? Status consciousness? “Nature pleasure”? A dearly paid feeling of “freedom”? “Freedom” at the expense of what? "To stay above"? About what? A promise of happiness? For leisure activities? A costly promise of prosperity?
Sonntag, 18. Februar 2024
Stadt und Land
Man hat Angst davor, von den besserverdienenden Leuten in den Städten mit den Lastenfahrrädern dominiert zu werden. Eine Klasse Menschen, die mit ihren Agenten in den Metropolen die auf dem Land lebenden Menschen zu dominieren droht und einer bestimmten Entscheiderklasse in Deutschland als Avantgarde gilt, die sogar ihren Bezugspunkt darstellt. Das sind die Städter. Und dann das Land: Man hat Angst davor, abgehängt zu werden, vor Leerstand und ausgestorbenen Ortszentren, geschlossen Verkaufsgeschäften, mangelnder Verkehrsanbindung oder Arztknappheit gegenüber zu sehen. Es soll sogar eine von einer Landesregierung beauftragte Studie gegeben haben, nach der wegen ökonomischer Aussichtslosigkeit und Überalterung künftig keine Infrastruktur mehr gepflegt werden solle. Ob im Hintergrund solches von gewissen Kräften voran getrieben wird?
Samstag, 17. Februar 2024
Flugscham?
Ich bin früher oft und gerne mit dem Flugzeug unterwegs gewesen und habe das inzwischen völlig eingestellt, merke aber, dass ich damit so ziemlich alleine stehe. Was ist eigentlich mit der so oft zitierten „Flugscham“? Ein rührendes Wort aus der Zeit vor der Pandemie? Bei weitem nicht mehr gültig, weil man jetzt froh ist, dass man mit dem Flieger der ganzen Unbill entkommen kann? Erst neulich habe ich wieder Derartiges gelesen: intellektuelle Rechtfertigung, beim „normalen“ Volk sein, immer drauf und dran! „Fleischscham“, „Dieselscham“, „ökologischer Fußabdruck“ – als moralisch verschrien? „Moralisch“ scheint ja ohnehin das Schimpfwort par excellence. Minderwertiges Wording. Dummes Zeug. Sollte man im Angesicht kollektiver Verdrängung längst nicht mehr benutzen. Oder doch? Wieso eigentlich muss die Phase der Pandemie insgesamt verteufelt werden? Ob sie nicht auch etwas Gutes hatte, dass nämlich manche Mitmenschen mehr Zeit dafür hatten, zu sich selbst zu kommen und ein bisschen nachzudenken? Für sich selbst innerhalb dieser Gesellschaft? Nicht nur als Selbstvergewisserung, wie mit einem gewissen Unterton immer gerne unterstellt wird.
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I used to often travel by plane and have since stopped doing so completely, but I realize that I'm pretty much alone with that. What about the so often cited “flight shame”? A touching word from before the pandemic? No longer valid by any means because you are now happy that you can escape all the hardship by plane? Just the other day I read something like this again: intellectual justification, being with “normal” people, always on it! “Meat shame”, “diesel shame”, “ecological footprint” – decried as moral? “Moral” seems to be the dirty word par excellence anyway. Inferior wording. In the face of collective repression, it should no longer be used. Or is it? Why does the phase of the pandemic as a whole have to be demonized? Didn't it also have something good, namely that some people had more time to come to themselves and think a little? For yourself within this society? Not just as self-assurance, as is always often assumed with a certain undertone.
Freitag, 16. Februar 2024
Kunst und bessere Menschen
Kunstgläubigkeit durchzieht auch heute noch in vielerlei Formen das Besitzbürgertum. Dabei kann und will es auf die Vergangenheit zurück greifen. Da blökt etwa der englische Kunstphilosoph John Ruskin aus dem neunzehnten Jahrhundert herüber: „Geschmack für irgendwelche Bilder oder Statuen ist keine moralische Eigenschaft – aber Geschmack für gute ist eine….Ein Gemälde von Tizian, eine griechische Statue eine griechische Münze oder eine Landschaft von Turner drückt den Gefallen an einer ständigen Betrachtung des Guten und Vollständigen aus“. Oder Leo Tolstoi, für den Kunst ein Mittel des Fortschritts“ ist, mit dem es möglich sei, „die Menschheit nach vorne zu bringen in die Richtung der Vollkommenheit“. Aha. Das sind nur zwei beliebig heraus gegriffene Auffassungen. Ob das wohl auch für die „Documenta“ gegolten hat? Kunst, eine Nebenlinie des Fernsehkonsums? Ein Abfallprodukt der Aufmerksamkeitsindustrie? Ein gut verkäuflicher Kick? Kunst und Mensch, was für eine Beziehung ist das? Kümmern sich Künstler etwa empathischer um ihre Mitmenschen als andere? Die Menschen des Kunstbetriebs, sind sie besser gemacht worden durch ihr Interesse? Hm, Zweifel sind erlaubt, auch wenn wir etwa erfahren, dass auch Adolf Hitler die Kunst liebte, ja, er hätte sich wohl am liebsten zum Künstler ausbilden lassen.
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Belief in art still permeates the propertied middle class in many forms. It can and wants to go back to the past. As the nineteenth-century English philosopher of art John Ruskin bleated: “A taste for any picture or statue is not a moral quality – but a taste for good is one…. A painting by Titian, a Greek statue, a Greek coin, or a landscape by Turner expresses pleasure in a constant contemplation of what is good and complete”. Or Leo Tolstoy, for whom art is a "means of progress" with which it is possible "to bring humanity forward in the direction of perfection". Aha. Those are just two randomly chosen views. Did that also apply to “Documenta”? Art, a side line of television consumption? A waste product of the attention industry? A sellable kick? Art and man, what kind of relationship is that? Are artists more empathetic to their fellow human beings than others? The people in the art business, have they been made better by their interest? Well, doubts are allowed, even if we find out, for example, that Adolf Hitler also loved art, yes, he would have preferred to have trained as an artist.
Donnerstag, 15. Februar 2024
Alles so neo hier.....
Jaja, der Staat soll möglichst wenig mitbestimmen. Die freien Kräfte des Marktes sollen möglichst alles regeln. Beamtentätigkeit erschöpft sich meist in Gängelung und Erschleichung einer fürstlichen Alterspension. Es geht darum, dass der Stärkere den Schwächeren übers Ohr haut, ihn ausschaltet. Wer die Kohle hat, der bestimmt, auch in diesem „Sozialstaat“. Funktionäre und Beamte bringen sich in Sicherheit, schaffen schon mal Kohle auf die Seite. Der Schwächere wird ausgetrickst und kann auch noch die Argumente der Gutmenschen auf seine Seite bringen. Natürlich fährt er Elektro und nutzt ein Lastenfahrrad, Kosten spielen keine Rolle. Billiger heißt im Markt besser sein als der andere. Der Preis bestimmt alles, das ganze Dasein. Sie nennen das dann „Marktwirtschaft“. Der Vorgang heißt „Wettbewerb“.
Es geht um eine Strategie, den Wettbewerb, den Markt und die Preise als entscheidendes Kriterium gelten zu lassen, möglichst ohne Einflussnahme des Staates, als des Ganzen. Deregulierung und Privatisierung sind dabei also die Mittel der Wahl. Von ihnen wird alles erwartet. In unserem Sozialstaat wirkt sich das so aus, dass gewisse Abläufe im sozialen Sinne geregelt sind, einzelne Individuum aber gut darin sind, anders bestimmte Staatsgelder für sich abzuzweigen. Es entfalten Belohnungs- und Bestrafungssysteme ihre Wirksamkeit. Der Staat wird zum Erfüllungsgehilfen der Mächtigen. Eigentum ist dabei viel zu sehr ein Mittel, das die soziale Zementierung der Verhältnisse noch weiter befördert und festigt.
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Yes, the state should have as little say as possible. The free forces of the market should regulate everything if possible. Civil service activity is usually limited to manipulation and obtaining a princely pension by deception. It's about the stronger one ripping off the weaker one and eliminating him. Whoever has the money decides, even in this “welfare state”. Officials and officials get to safety and get some money on the side. The weaker one is tricked and can also get the arguments of the do-gooders on his side. Of course he drives electric and uses a cargo bike, costs are irrelevant. Cheaper means being better than the other person in the market. The price determines everything, the entire existence. They then call this a “market economy”. The process is called “competition.”
It's about a strategy to allow competition, the market and prices to be the decisive criteria, if possible without the influence of the state as a whole. Deregulation and privatization are the methods of choice. Everything is expected of them. In our welfare state, this has the effect that certain processes are regulated in a social sense, but individuals are good at diverting state funds for themselves. Reward and punishment systems become effective. The state becomes the vicarious agent of the powerful. Property is far too much of a means that further promotes and consolidates the social cementing of conditions.
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Mittwoch, 14. Februar 2024
Den Eliten die Leviten....
Elitenbashing? Ach nein, das haben „die Eliten“ verboten! Außerdem schwingt da immer so etwas politisch Rechtsgerichtetes mit, mit dem man keinesfalls in Zusammenhang gebracht werden will. Trotzdem ergibt sich für mich ein gewisses Bild der Gesellschaft: mir scheint es immer mehr auf ein klar definiertes Aufgabengebiet gerichtete „Experten“ zu geben, deren Interesse an der und Neugier auf die Welt nicht allzu sehr ausgeprägt ist und dem Streben nach Macht, Geld und Karriere deutlich untergeordnet ist. Gleichzeitig scheint es immer weniger Leute mit jener Art Überblickswissen zu geben, das man früher „Bildung“ nannte, wozu noch andere Dinge als vordergründig funktionell orientierte Fertigkeiten und Kenntnisse gehören. Politische Deutungen dieser Prozesse gibt es viele, wobei manche auch darauf hinaus laufen, dass „Experten“ wesentlich leichter als früher zu manipulieren sind, da sie sich meist nur auf ihrem eng begrenzten Aufgabengebiet gut auskennen, - darüber hinaus aber weniger. Fest steht, dass diese Gruppe der „Experten“ immer größer geworden ist, wobei die Elite-Jobs immer weniger geworden sind. Es kommt zu Konkurrenzsituationen und Konflikten. Es wird sich um Deutungshohheiten und Macht gestritten. Es bilden sich „Gegeneliten“. Wie das weiter geht? Man wird auch sehen, wenn in den Medien mal wieder ein „Experte“ auftritt, - der uns nebenbei auch noch ein bisschen die Welt erklärt.
Dienstag, 13. Februar 2024
Verfasstheit
Inmitten all der Katastrophen auf der Welt denken wir über die Verfasstheit in Deutschland nach: Demokratie hätte eigentlich viel mit Mitmachen und Sich Einmischen zu tun. Doch dies scheint immer mehr zu versiegen. Das Gefühl, aus der Ferne und nach kaum nachvollziehbaren Kriterien regiert zu werden, keine Möglichkeit zur Mitwirkung zu haben, ist womöglich auch ein Grund für die Unzufriedenheit Vieler mit dem politischen System. Es breitet sich ein Gefühl aus, das besagt, dass all die Abgeordneten und Minister, die den Einflüsterungen von Lobbyverbänden ausgesetzt sind, ja, dass die gesamte Exekutive nicht mehr die Bevölkerung repräsentiert. Im Bundestag mit seinen 709 und jetzt 598 Abgeordneten gibt es 22% Juristen und 7% Politologen. In der deutschen Bevölkerung aber gibt es nur 0,6 % Juristen und 0,01 % Politologen. Ob das einer repräsentativen Demokratie entspricht? Unmut erzeugt es in jedem Falle. Beispielsweise in Irland wird in dieser Hinsicht radikal experimentiert. Das lämgst eingeführte Element heißt „Demokratie per Losverfahren“ und wurde schon in klassischen Staatsform der Demokratie der Griechen praktiziert. Der „Rat der 500“, die Volksversammlung und sogar das oberste Gericht wurden durch Los ermittelt. Noch einmal: im alten Griechenland wurden neben den politischen Entscheidern sogar die juristischen Entscheider per Losverfahren ermittelt, alle Ämter wurden auf Zeit zugelost. Beides galt für eine gewisse Zeit. Danach gab es „Neuwahlen“, in diesem Falle „Neubestimmungen“. Politiker sind nicht länger „die da oben“. Es gilt vielmehr ein Verfahren der Teilnahme. Es gibt dort „Bürgerversammlungen“. In ihr geht es durchaus um wichtige Grundsatzfragen und Fragen, die die Allgemeinheit sehr betreffen. Ihre Teilnehmer sind Laien, keine Spezialisten oder „Experten“. Man tauscht in dieser Versammlung Argumente aus, versucht, den Anderen zu verstehen. Man ändert die Meinung, wenn jemand anderes überzeugend war. 99 Iren aller Bevölkerungsschichten machen ein Jahr lang Politik, alle zufällig ausgewählt per Los. Jeder bekommt den ganzen Entscheidungsprozess mit, kann sich ernst genommen fühlen. Wie Gesetzentwürfe zu Gesetzen werden, - hier soll es transparent werden. Statistiken werden gewälzt, Experten werden gehört. Es gibt keine Hinterzimmergespräche, und es wird live ins Netz übertragen. Es wird abgestimmt und der Regierung eine Handlungsempfehlung gegeben. Die Bürger mehr einbinden in den politischen Entscheidungsprozess, ob das eine schlechte Idee ist? Ob das hierzulande, wo noch nicht einmal ein Lobbyregister existiert, auch mal eine Überlegung wert wäre?
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In the midst of all the catastrophes in the world, we think about the state of affairs in Germany: Democracy actually has a lot to do with participating and getting involved. But this seems to be drying up. The feeling of being governed from a distance and according to criteria that are difficult to understand is also a reason for many people's dissatisfaction with the political system. There is a growing feeling that all the MPs and ministers who are exposed to the whispers of lobby groups, indeed, that the entire executive branch no longer represents the population. In the Bundestag with its 709 members there are 22% lawyers and 7% political scientists. However, in the German population there are only 0.6% lawyers and 0.01% political scientists. Does that correspond to a representative democracy? In any case, it creates dissatisfaction. In Ireland, for example, radical experiments are being carried out in this regard. The most recently introduced element is called “democracy by lottery” and was already practiced in the classical form of Greek democracy. The “Council of 500,” the People’s Assembly, and even the Supreme Court were chosen by lot. Once again: in ancient Greece, in addition to the political decision-makers, even the legal decision-makers were determined by lottery; all offices were assigned for a limited period of time. Both were true for a certain time. Afterwards there were “new elections”, in this case “new determinations”. Politicians are no longer “the ones up there”. Rather, there is a participation process. There are “citizen meetings” there. It is definitely about important fundamental questions and questions that greatly affect the general public. Your participants are laypeople, not specialists or “experts”. In this meeting people exchange arguments and try to understand the other person. You change your mind when someone else has been convincing. 99 Irish people from all walks of life do politics for a year, all randomly selected by lottery. Everyone sees the entire decision-making process and can feel taken seriously. How draft laws become laws - it should be transparent here. Statistics are discussed, experts are heard. There are no backroom discussions and it will be broadcast live online. A vote is taken and a recommendation for action is given to the government. Involve citizens more in the political decision-making process, is that a bad idea? Would that be worth considering in this country, where there isn't even a lobby register?
Montag, 12. Februar 2024
Wörter Kommunikation
Haha, nicht zuletzt die viel beschriebene, viel diskutierte und vielbeschworene KI zeigt es: Wörter,Texte, auch in künstlerischen" Bereichen wie Lyrik und Roman, sind missbrauchtes Material, sie lügen in ihrer Beliebigkeit, - genauso wie inzwischen die tausendfach bearbeiteten Bilder/Fotos. Verlogene Gesten herrschen vor, Posen, Verkaufe, die Form beherrscht den Inhalt - die Hohlheit, die Sinnlosigkeit in der Unterhaltung, sie feiert fröhliche Urständ‘, der Austausch von Floskeln und Phrasen …… Das Fröhliche, das Positive ist dabei sehr wichtig: es bedeutet Betäubung, Überbrückung, Vergessen, Verdrängen, alles um uns herum, wer wir sind, wer wir sein könnten, - aber: es ist auch machbar. …….. Der Flow ist dabei wichtig, der Rhythmus, der scheinbar alles mit sich fortreißt……der Fluss, dem wir uns, wie etwas in uns behauptet, anvertrauen könnten…… Alles ist schön nach den vorgegebenen Maßstäben....(zumindest für die, die es sich leisten können....)
Sonntag, 11. Februar 2024
Intellektuelle Eliten
Es scheint eine spitzmündig elitär sich gebärdende Elite zu geben, die unter anderem durch gegenseitiges Zuspielen von Chiffren ihre Wichtigkeit betont und unter anderem genießerisch die Welt erklärt. Es geht um gegenseitige Selbstvergewisserung unter Intellektuellen, es geht darum, sich einer allgemeinen Überlegenheit des Verstehens zu versichern. Lieblingsjargon dieser Eliten „Spannend“, „witzig“…. Es geht um Selbstüberschätzung gewisser Agenten akademischer Disziplinen, Beispiel: je mehr die Geisteswissenschaften an Bedeutung verlieren, desto mehr betonen gewisse, hochspezialisierte „Agenten“, die aus ihren akademischen Disziplinen kommen, ihre Fähigkeit zur Welterklärung. Sie stellen in ihren Büchern steile Thesen auf und breiten sie augenrollend vor dem staunenden Publikum aus. Sie wollen das Ego vorstellen, das stellvertretend bündelnd unser kollektives Unterbewusstsein hervor holt und mit erhobenem Zeigefinger seine Strukturen erklärt. Daraus entsteht dann der bewundernd faszinierte Blick „von unten“…. Wobei diese akademisch geadelten Leute möglicherweise in ihrer Rolle auch das Produkt aus Zufall und Ehrgeiz sind…...
Samstag, 10. Februar 2024
Kultur on the Run
Dass in Deutschland alles, was mit „Kultur“ zusammen hängt, längst zurückgedrängt worden ist, habe ich inzwischen mehr als gemerkt und es hätte dazu nicht unbedingt eines Zeitungsartikels bedurft, den ich jüngst gelesen habe. In meinem Kopf trifft das mit dem offenbar viral gegangenen Video einer jungen Geisteswissenschaftlerin zusammen, die offenbar über ein Vollzeit-Arbeitsangebot mit dem Einstiegsgehalt von 36 000 Euro öffentlich abkotzt. So etwas scheint mir auch mit dem abgesunkenen Stellenwert der Geisteswissenschaften zu tun zu haben. In meinem Leben als akademisch ausgebildeten Geisti musste ich für weit weniger Kohle schuften. Händeringend gesucht werden offenbar Ingenieure, Techniker, die nicht nach Hintergründen fragen, sondern machen und tun, was man ihnen sagt. Dass so etwas zu finden bei einem gedrehten Arbeitsmarkt schwierig ist, glaube ich gerne. Die Prioritäten haben sich da verschoben. Mittlerweile können „Arbeitskräfte“ fordern, nicht mehr die „Arbeitgeber“. Die ärgern sich natürlich über solche Haltung und fordern ihrerseits Subventionen, Bürokratieabbau und Steuererleichterungen. Da Subventionen Steuergelder sind, sind nicht alle Leute mit solch breiter Unterstützung einverstanden, zumal jüngst Ergebnisse zeigen, dass „die soziale Komponente“ sträflich vernachlässigt erscheint. Der Strompreis scheint da nur eine der Größen zu sein, mit dem die Mächtigen die darnieder liegende Industrie päppeln und den Privatverbraucher quälen wollen.
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I have now more than noticed that everything that has to do with “culture” has long been suppressed in Germany and it didn’t necessarily require a newspaper article that I recently read. In my head, this coincides with the video that has apparently gone viral of a young humanities graduate who is apparently publicly vomiting about a full-time job offer with a starting salary of 36,000 euros. Something like that seems to me to have something to do with the declining status of the humanities. In my life as an academically trained intellectual, I had to work for far less money. Apparently there is a desperate need for engineers and technicians who don't ask for background information, but do what they're told. I like to think that finding something like that is difficult in a changing job market. The priorities have shifted. “Workers” can now make demands, no longer “employers”. They are of course annoyed by such an attitude and are demanding subsidies, reductions in bureaucracy and tax relief. Since subsidies are tax money, not everyone agrees with such broad support, especially since recent results show that “the social component” appears to be woefully neglected. The price of electricity seems to be just one of the variables that those in power want to use to prop up the ailing industry and torment private consumers.
Freitag, 9. Februar 2024
Parkgebühren und Protzsucht
Fast überkommt einen so etwas wie ein Triumphgefühl, wenn man an die stark erhöhten Parkgebühren für SUVs in Paris denkt. So etwas würde man sich auch für die deutschen Städte wünschen. Doch schon beginnen die Überlegungen zu rechtlichen Wider- und Einsprüchen. Es hätten sich zu wenig Menschen an der Abstimmung beteiligt, so wird bemängelt. Wenn sich ein bisschen mehr als 5 Prozent der Pariser Bevölkerung überhaupt an der Abstimmung beteiliigt hätten, sei das eindeutig zu wenig. Wenn davon eine Mehrheit (etwas mehr als 42 000 Personen) für höhere Parkgebühren gestimmt hätte, sei das im demokratischen Sinne irrelevant. Doch: ob etwa eine gewisse Resignation da auch ihre Rolle gespielt haben mag. Eine Entwöhnung von Elementen einer direkten Demokratie auch? Wer braucht SUVs überhaupt? Ob sie ein Gefühl der höher sitzenden Überlegenheit verschaffen? Mal schnell zum Kindergarten fahren, die Jungen in der Schule abliefern? Ob sie einer Protz- und Prunksucht geschuldet sind und einen sozialen Status dokumentieren sollen? Und ob den Deutschen eingeredet wird, dass diese übergroßen SUVs mit den gewaltigen Reifen wegen der darbenden Autoindustrie absolut notwendig sind, weil sie die großen Umsatzbringer sein und Arbeitsplätze sichern sollen? Ob sie im Durchschnitt dem Klima gut tun, diese großen Kisten? Ob daran stark erhöhte Parkgebühren etwas ändern?
Donnerstag, 8. Februar 2024
Mittwoch, 7. Februar 2024
Neu und alt und Du und Ich
Ich baue hier multimediale Zusammenhänge auf, was niemanden so recht zu interessieren scheint. Immer noch (!) kommen mir im Internet solche Zusammenstellungen relativ selten vor. Ja klar, als InfluencerInnen betätigen sich viele. Firmen profitieren. In meinem Falle zeigen solche angedeuteten Zusammenhänge zwischen Realitäten unter anderem aber verschiedene Aspekte meiner Person, wollen niemals Werbung für ein Produkt sein. Eine rote Linie bei mir scheint zu sein, dass ich so etwas wie Ganzheitlichkeit anstrebte, also auch die Aspekte an mir zeigen wollte, die vielleicht Überraschendes und Ungewohntes offenbaren. Das, was man mir nicht zugetraut hätte. Wieso überhaupt zeigen? Man wollte darstellen, was man sei.
Das Alltägliche ins Unalltägliche überführen – und umgekehrt. Das Private ins Allgemeine, und umgekehrt. Mit vielen Mitteln. Unter anderem mit Fotos und gestalteten Tönen, in die ich das Ungewohnte, Gefühle, das Andere und das Unerwartete versuchte, einfließen zu lassen. Auch das war eines meiner Anliegen, in alter romantischer Tradition, von der ich mich inspirieren ließ. Dass ich musikalisch nicht weiter auf den Trip derer gehen wollte, die ich viele Jahre lang aus beruflichen Gründen gehört, gesehen und erlebt hatte, ging daneben (man deutete das als Schwäche, solistisch künstlerisch subaltern oder unfähig, mit herkömmlichen Leadvocals zu operieren). Man wurde nach den Kriterien jenes Popestablishments beurteilt, an dem man gar nicht teilnehmen wollte und keinerlei Ehrgeiz entwickelte. Man hat an der Schnittstelle zwischen Neuen Technologien und „Old School“ zu wirken versucht. Etwas zu viel habe ich zudem Ironie in mein Tun einfließen lassen. Mea Culpa. Das alles wurde nicht verstanden und „kam nicht rüber“. Okay.
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I'm building multimedia connections here, which no one really seems to be interested in. I still (!) find such compilations relatively rare on the Internet. Yes, of course, many people work as influencers. Companies benefit. In my case, such suggested connections between realities show, among other things, different aspects of myself and are never intended to be advertising for a product. A common thread for me seems to be that I strived for something like holism, i.e. I also wanted to show the aspects of myself that might reveal something surprising and unusual. Something I wouldn't have thought possible. Why show it at all? You wanted to represent what you were.
Translating the everyday into the unusual – and vice versa. The private into the general, and vice versa. With many means. Among other things, with photos and designed sounds in which I tried to incorporate the unfamiliar, feelings, the different and the unexpected. That was also one of my concerns, in the old romantic tradition from which I was inspired. The fact that I didn't want to go on the musical journey of those I had heard, seen and experienced for many years for professional reasons was wrong (this was interpreted as a weakness, an artistically inferior soloist or an inability to operate with conventional lead vocals). You were judged according to the criteria of the pop establishment in which you didn't want to be a part and had no ambition whatsoever. An attempt was made to work at the interface between new technologies and “old school”. I also let irony flow into my actions a little too much. Mea culpa. None of this was understood and “didn’t come across”. OK.
Dienstag, 6. Februar 2024
Walking through Jericho (MP3)
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Einsam
Jeder soll nach seiner Facon einsam sein, - jeder soll es nicht in Richtung einer Schutzlosigkeit zugeben, weil die Geselligkeit hierzulande ein extrem hoch gehandeltes Gut ist und gegen alles schützt. Mangel? Defizit? Iwo. Manche Staaten haben Einsamkeitsministerien eingerichtet, hierzulande spielt die Bundesregierung per „Maßnahmen“ Betroffenheit und benennt längst Bekanntes um. Heiße Luft halt. Verdrängt wird: Man wird allein geboren und muss alleine sterben. Der Glaubenssatz des Neoliberalisimus. Ambivalent. Hart. Ob’s ein Tabu ist? Nicht so leicht zuzugeben. Defensive. „Freunde“. In unserer Gesellschaft ein leider inflationär gehandelter Begriff! Wie stellt sich sowas her? Gemeinsamkeiten setzen die gemeinsame Erfahrung voraus. Bindungen, besonders frühkindlich, seien wichtig. Behaupten Psychologen. Aber vielleicht das ganz genau dann nichts, wenn später falsch abgebogen wird. Wenn man sich von anderen Menschen, die man als Autorität anerkennt, etwas im falschen Moment einreden lässt. Wenn man Idiologien aufsitzt. Wenn man zu wissen glaubt, wie alles funktioniert, das aber den Mitmenschen kaum mitteilen kann. Was hat das Leistungsprinzip damit zu tun? Mit der Bereitschaft, soziale Beziehungen einzugehen (und zwar nicht nur zur Ausnutzung des Anderes), Empathie zu empfinden.
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Everyone should be lonely in their own way - everyone should not admit it to the point of being defenseless, because sociability is an extremely highly valued commodity in this country and protects against everything. Shortage? Deficit? Iwo. Some states have set up ministries for loneliness, but in this country the federal government is playing up with “measures” and renaming things that have long been known. Hot air. What is repressed is that you are born alone and have to die alone. The belief of neoliberalism. Ambivalent. Hard. Is it a taboo? Not so easy to admit. Defensive. "Friends". An unfortunately inflationary term in our society! How is something like this made? Commonalities require shared experience. Bonds, especially in early childhood, are important. Psychologists claim. But maybe that won't happen if you take a wrong turn later. When you let other people you recognize as an authority tell you something at the wrong moment. When you give in to ideologies. When you think you know how everything works, but can hardly communicate it to those around you. What does the performance principle have to do with it? With the willingness to enter into social relationships (and not just to exploit others), to feel empathy.
Montag, 5. Februar 2024
Moralismus
„Moralismus“ ist zum Standardvorwurf geworden. Dabei will wohlverstandene Moral doch nur Hinweise zum richtigen Verhalten geben, will dem Ringen darum Ausdruck geben. Oder? Ob das im „Digitalen Raum“ noch irgendeine Rolle spielt? Nach gewissen Ansprüchen leben? Man reiht sich zu leicht ein in eine Masse, übernimmt unreflektiert deren meist von „oben“ ausgegebenen Maßstäbe. So hat womöglich auch Nazi-Deutschland funktioniert. Wer moralische Gesetze bricht, wird dann auch gerne mal lobend als echt „liberal“ bezeichnet. Hm. Ist jemand, der vegan lebt, moralischer als der, der Fleisch frisst? Es gibt wohl Gewöhnung und Enthemmung auf dem Gebiet der Moral? Wieso scheint die Flugscham allüberall verflogen? Menschen wollen möglichst mit ihren Familien in den Urlaub fliegen. Wohlverdient, sagen die Medien. Wenn wir auf etwas verzichten, - welchen Einfluss hat das auf das Gesamtgeschehen? Wenn wir jetzt von Oxfam erfahren haben, das rund 1 % der Erdbevölkerung, - also die Wohlhabenden! - demnach so viel CO2 verursachen wie die ärmeren zwei Drittel zusammen. Das sind immerhin 5 Milliarden Menschen. Ob uns da Zweifel kommen angesichts der politischen Implikationen? Das persönliche Seelenheil mag es befördern, wenn wir kein Fleisch essen. Das Große und Ganze aber beeinflusst es nicht. Die Regierung hierzulande bevorzugt immer noch das Flugbenzin. Subventioniert es. Geht es um rechte Lebensführung? Ist man, wenn man darum ringt, deshalb ein „Gutmensch“?
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“Moralism” has become the standard accusation. Well-understood morality only wants to give advice on correct behavior and wants to give expression to the struggle for it. Or? Does this still play any role in the “digital space”? Live according to certain standards? It's too easy to join a crowd and unreflectively adopt the standards that are usually issued from "above". This is probably how Nazi Germany worked. Anyone who breaks moral laws is often described as truly “liberal”. Hmm. Is someone who is vegan more moral than someone who eats meat? There is probably habituation and disinhibition in the area of morality? Why does the shame of flying seem to have disappeared everywhere? People want to fly on vacation with their families if possible. Well-deserved, say the media. If we give up something, what impact does that have on the overall situation? Now that we have found out about Oxfam, around 1% of the world's population - i.e. the wealthy! - therefore cause as much CO2 as the poorer two thirds combined. That's at least 5 billion people. Do we have any doubts given the political implications? It may promote personal spiritual salvation if we don't eat meat. But it doesn't affect the big picture. The government in this country still prefers aviation fuel. Subsidize it. Is it about right living? If you struggle with this, does that make you a “do-gooder”?
Sonntag, 4. Februar 2024
Mein Feld
Es ist davon auszugehen, dass mich viele aktuelle, konkrete Probleme und Ereignisse dieser Gesellschaft stark interessieren und dass ich leidenschaftlich mit anderen Leuten darüber diskutiere, dass ich es aber tunlichst vermeide, mich hier in diesem Medium damit auseinander zu setzen. Zum einen will ich in keine Meinungsblase geraten, in der sich die einzelnen User gegenseitig ihrer „richtigen“ Meinung versichern. Zum anderen will ich in keine rechtlichen Auseinandersetzungen geraten, die ich finanziell nicht durchstehe und sich oft auf konkrete Behauptungen (möglichst mit Namensnennungen!) beziehen. Auch kann ich keine Missverständnisse meiner Meinung wirksam korrigieren, muss mir bewusst sein, dass bewusst oder unbewusst hier Verzerrungen entstehen. Die spezielle Struktur meiner Einlassungen habe ich oft in Posts wie „Mein Blog“ beschrieben: scharf wird hier darauf hingewiesen, dass von mir an dieser Stelle keine journalistische Richtigkeit beansprucht wird. Auch interessieren mich für meine Posts tatsächlich mehr die übergeordneten, (aus verschiedenen Gründen) vernachlässigten Themen. Auch aus Enttäuschung und Bitterkeit, das muss ich schon zugeben.
Samstag, 3. Februar 2024
Leben . ja oder nein?
Pessimisten? Realisten? „Das Leben hat an und für sich nur Nachteile“ soll der Schriftsteller Thomas Bernhard gesagt haben. Klar, der Mann war unverbesserlicher Pessimist. So etwas ist ja heutzutage nahezu verboten, obwohl die Zweifel überall sägen. Jemand stirbt, das Leben aber geht ungerührt weiter, so als sei nichts gewesen. Menschen scheiden aus, gehen ab, die einen gehen, andere kommen, es ist ein Fluss, - den man zumindest erkennen und anschließend wahrhaben sollte. Wohin gehen wir, woher sind wir gekommen? Da ist ein Fluss, der uns scheinbar von solchen Fragen wegreißt. Ablenkungen, Betäubungen, das „wahre Leben“, die Aktivität an sich..... usw. Die Begründungen stehen alle billig bereit. Wir fallen, wir werden weniger, wir.... wen juckt's? Das allgemein gültige Bild der Wirklichkeit suggeriert uns, als habe all das keine Gültigkeit, als gelte nur das unmittelbar geführte Leben..... Die Parolen wurden schon früh ausgegeben: „Sei du selbst, alle anderen sind schon besetzt“, soll Oscar Wilde gesagt haben. Es ist der Satz der Selbstverwirklichung und der Selbstoptimierung, den so viele Menschen derzeit anbeten. Ob wir Angst haben vor der Zukunft? „Die ungeheuerliche Kränkung, die das Leben ist“ hat die Schriffstellerin Ingeborg Bachmann einst fabuliert. Auch sie, der wertvolle und oft zitierte Mensch, musste irgendwann sterben, - wenn auch unter spektakulären Verhältnissen. Lauter Wichtigs........
Freitag, 2. Februar 2024
Horizont (Text Lyrik)
HORIZONT
Wir stürzen uns mutig in das Fremde und machen es zu etwas Eigenem
zu einem HORIZONT
Wir stürzen uns mutig in das Fremde und machen es zu etwas Eigenem
zu einem Teil unseres Selbst
Wir lieben das Andere, es zieht uns beständig an
sich in der Wiederkehr des Immergleichen treiben lassen
das wäre es, ein Teil zu sein
im Strom des Unbewussten
in Eigentümlichkeiten, in Monotonie
sich im Sturm hin und her wehen lassen
wie ein Blatt im Wind
das Ego mal vergessen
und dabei staunen über die Welt
das wäre esTeil unseres Selbst
Wir lieben das Andere, es zieht uns beständig an
sich in der Wiederkehr des Immergleichen treiben lassen
das wäre es, ein Teil zu sein
im Strom des Unbewussten
in Eigentümlichkeiten, in Monotonie
sich im Sturm hin und her wehen lassen
wie ein Blatt im Wind
das Ego mal vergessen
und dabei staunen über die Welt
das wäre es
Donnerstag, 1. Februar 2024
Fake-Reality
Was mir in der aktuellen Diskussion immer noch eine zu geringe Rolle zu spielen scheint: Das „öffentliche Bewusstsein“ erscheint mir durch immer währende Bearbeitung durch Instanzen wie der Werbung und der PR zunehmend unterspült. Es herrscht das Gefühl, man wolle uns Dinge klarmachen, die so nicht existieren. Als habe es Dinge gegeben, die nie so stattgefunden haben. Es gilt ein Schönreden in vielen Bereichen. Es herrscht eine Unsicherheit gegenüber einer Fake-Realität, die bei einem gewissen cleveren Einsatz sehr viele Menschen offenbar überwältigen kann. Vertrauen ist abhanden gekommen. PolitikerInnen engagieren für viel (Steuer-)Geld Friseure, Friseusen und StylistInnen, die helfen sollen, die Dinge und sich selbst besser zu „verkaufen“. Auch hier Scheinrealität. Verkaufe statt Überzeugung. Der schöne Schein rückt anstelle der Realität für die, die etwas, zum Beispiel ihre Politik, verkaufen wollen. Ob so etwas typisch für Promotion und Werbung ist?
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