Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 4. Juli 2022

Was es ist

Einfach um sich schauen, wahrnehmen, ohne an fremde Horizonte fahren zu müssen: Ob das völlig out ist? Etwas möglichst direkt aufnehmen, wahrnehmen? Das Interessante am vermeintlich Hässlichen wahrnehmen, das Ganze interessant finden, nicht nur die Ausschnitte, die wir mit unseren durch Medien geprägten Projektionen und künstlichen Erwartungen befrachten. Um mich blicken? Der Expressionismus suchte gezielt das Grelle, Harte, Offensive und Extreme der Realität auf. Ob es das inzwischen nicht mehr gibt? Ob das ausgeblendet ist? Oder ob das nur noch als Part des Boulevards gilt? Ob nur noch das Gefällige, Nette gilt? Die Augen öffnen und die Dinge ums uns herum auf sich einwirken lassen. Mit ihnen und in ihnen sein. Den winzigen Moment im Ganzen empfinden, sich hinein fühlen. Den Blick für die kleinen Dinge entwickeln und ihm seinen Wert zuschreiben. Den Mikrokosmos entdecken. Klein und Groß als etwas, dem von den Menschen ein bestimmtes Maß zugesprochen wird. Doch im Erdmaßstab relativieren sich die Dinge. Mikro- und Makrokosmos erscheinen oft verschränkt. Es gilt, einen anderen Blick, eine andere Perspektive zu suchen, die einen innerlich bereichern kann. Seelisch berühren. Jenes Blau in den Himmeln suchen, das auch bei uns zu finden ist. Sich ihm ausliefern. Ob es da eine Art Querverbindung dessen gibt, was uns die Musik ausfüllt? Das Umgehen mit dem Unsagbaren, das Erschließen anderer Räume in uns?

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