Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 12. Juli 2022

Sport und Leistung

Ich lese da in der Zeitung „viele junge Männer kommen da mit einem Rucksack voller Moralvorstellungen. Die sagen „Ich bestehe auch ohne zu betrügen!“ Und dann, Schritt für Schritt, merken sie, dass sie in diesem Milieu nur existieren können, wenn sie nach den Regeln der Stärksten spielen. Ob diese Aussage eines ehemaligen „Tour de France“-Teilnehmers noch immer zutrifft, vielleicht heute mehr denn je? Ob sie sogar auf allgemein gesellschaftliche Praktiken übertragen werden kann? Ob so etwas nicht das allgemeine Gesetz charakterisiert, nach dem die Gesellschaft funktioniert? Ob der Leistungssport da etwas beispielhaft verkörpert, was verlängert werden kann aufs Ganze? Ob es da den Mut dessen bedarf, der gegen den Strom schwimmen will, um sich selbst einigermaßen sauber zu halten? Ob der Leistungssport da nicht die Funktion einer Lokomotive des Wertes „Leistung“ übernimmt und den Wettbewerbsgedanken raffiniert ins Wertesystem dieser Gesellschaft abstreut? Fragen über Fragen. Der in den Medien hergezeigte Leistungssport könnte jedenfalls so etwas wie der Motor des Leistungsgedankens sein. Der zitierte Mann will erklärtermaßen „weg kommen von der Idee, besser als alle anderen sein zu wollen, sondern den Wettbewerb dazu zu nutzen, das Beste aus sich selbst zu machen.…“ Ob so etwas zu spüren im täglichen Vollzug des Leistungssports? Heute nochmal rein schauen in die Live-Übertragung von der „Tour de France“!

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