Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 1. März 2018

Autohausgebaren


Erfahrungen im Autohaus: Autofahrer warten geduldig, wenn's sein muss, auch mehrere Stunden ohne genauere Zeitangabe, auf die Fertigstellung ihrer Karosse. Währenddessen schauen sie dann süffisant auf diejenigen, die sich über gewisse Abläufe (beispielsweise die aufgewandte Zeit...) beschweren. Dies muss mit dem Wert zusammenhängen, die die brav am Tresen erscheinenden Autobesitzer (komisch, im Autohaus sehe ich selten eine Frau, ob die kein Auto besitzen/halten, ob das etwas mit Alltagssexismus zu tun hat?) ihrem Gefährt zuschreiben. Die gesellschaftliche Diskussion scheinen diese Leute gleich in mehrfacher Hinsicht (z.b. Sexismus, Diesel, Mobilität) gar nicht mitbekommen zu haben. Denn spätestens nach den jüngsten Ereignissen und Enthüllungen wäre ich da vorsichtig als einer, der Autos verkaufen will. Diesel mögen inzwischen ohnehin nahezu unverkäuflich sein, die Autokonzerne investieren heftig in Car Sharing - letztenendes wird ohnehin Mobilität verkauft. Doch wer motzt und sich keinen Ton „von oben herunter“ gefallen lässt, wird schief angeschaut. Die Burschen (!, am Empfang sitzen nahezu ausschließlich junge Damen, die deutlich höher stehenden "Serviceberater" sind Männer) von der „Serviceberatung“ machen sich lustig, wenn du ein älteres Modell fährst und nehmen dich deshalb demonstrativ nicht ernst. Sie betrachten sich selbst so, als würden sie selbst auf dem hohen Ross sitzen und du würdest einen Bittgang unternehmen. Du bist ja „nur“ Kunde. Termine werden einem diktiert, auch wenn's einem total unpassend ist oder per Zwangsmaßnahme (Drohung: „andernfalls müssen wir das Fahrzeug abmelden“) ein Airbag gewechselt werden muss. Wenn man sich beschwert, ist niemand zuständig. Alle grinsen einen entwaffnend an.

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