Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 28. Februar 2018

Interessen und Schönsprech


Das war ja mal wieder ein Lehrstück! Gestern Gerichtsurteil, danach bis jetzt ein einziges Stimmengewirr, abgesondert von Köpfen, die sich jeweils als superkompetent aufspielten! Da wurde verlangt, gefordert, erklärt, interpretiert, behauptet, gemeint...... am Ende war man ganz verwirrt, was denn nun gelten solle. Klar, es handelt sich hier um etwas extrem Wichtiges. Die Medien haben richtig gehandelt. Doch es scheint des Guten zuviel. Den „Konsumenten“ überschütten mit gelenkten Informationen, das kann vielleicht nicht förderlich sein. Dabei könnte so manches durchaus nachvollziehbar sein, - wenn nicht diese Vernebelungsstratgien in irgendeinem Interesse wären. Es entsteht auf diese Weise ein Gemisch, in dem so mancher zu einfachen Ansichten und Lösungen neigt, weil offenbar niemand die Wirklichkeit richtig einschätzen kann. Fake News, sie gedeihen in diesem Klima blndend! Folge: Jeder behauptet irgendetwas, da mache ich mir meinen eigenen Reim. Auch wenn der abweicht von anderen, die sich als „offiziell“ und „wissenschaftlich“ gerieren! Währenddessen verrecken unzählige Menschen in einem völlig unübersichtlich gewordenen Krieg, in dem diplomatische Rücksichtnahmen und strategische Vorteile genauso wie scheinbar grundsätzliche Einstellungen eine große Rolle zu spielen scheinen. Es raucht an allen Fronten, die Lage scheint dramatisch zu sein.

Dienstag, 27. Februar 2018

Dussel (MP3)


Dussel

Montag, 26. Februar 2018

Partizipation (2)

Wir haben leider das Gefühl, zu oft ausgetrickst zu werden. Unsere Daten werden hinter unserem Rücken aggregiert, werden zusammengeführt, solange, bis jemand Bescheid weiß. Doch wer ist dieser Jemand? Leute, Algorithmen, Muster, Gesetzmäßigkeiten, "die Polizei"? Er oder "Es"? Es verfolgt auch kommerzielle Ziele, gewiss, aber manchmal ist es auch als „Geheimdienst“ legitimiert. Ja klar, Terrorismus ist eine schlimme Plage. Oder die organisierte Kriminalität. Mit dessen Abwehr lässt sich leider alles begründen. Gerade "vom Staat". Es geht aber auch um Teilhabe und den Schönsprech rund darum herum. Beteiligung. Das könnte vielleicht noch etwas offener praktiziert werden hierzulande, trotz all der Gegenmodelle, die uns als Abschreckung entgegen gehalten werden. Mitdenken und mitmachen, ob das erwünscht ist? Bürgerbeteiligung. Ob das im aktuellen Koalitionsvertrag vorkommt? Und wenn ja, ob das dann identisch mit der Passage im vorigen Koalitionsvertrag ist? Ob uns etwas vorgemacht werden soll? Eine Träumerei entworfen werden...? Ob das auch als Lebensqulität gilt, oder ob sich das auf Brot und Spiele reduziert? Es wird von öffentlichen Stellen und Ministerien behauptet. Das Gegenteil davon ist oft wahr. Aber die Fake News beklagen und sie dem amerikanischen Präsidenten zuschreiben...... Der Staat organisiert Beteiligungsformate und spielt sie uns vor, - mostly zum Schein. Ob so etwas Verschörungstheorien erzeugt, sie befördert? Wir wollen doch wissen: was ist hinter den Kulissen? Auch das wird uns dann vorgespielt. Hm. Die Mächtigen geben Gas, meist aus dem Verbrennungsmotor. Den sollen wir nicht verteufeln, so heißt es von Regierungsseite. Doch dieser Teufel bohrt längst in unsrer Brust Asthma und anderes hervor, das kundige Ärzte uns verschweigen oder als Preis der modernen Gesellschaft „verkaufen“. . Scheinlösungen von Problemen sollen uns sowieso überall „verkauft“ werden, so wie offenbar alles käuflich ist hier. Eine Partei lässt die „Basis“ abstimmen, die andere hat das offenbar nicht nötig. Sie erledigt das mit „Beteiligungsformaten“. Ob uns das allmählich langweilt? 

Sonntag, 25. Februar 2018

Olympia, Sport, Nationalismus, Pathos


Eines begreife ich gar nicht: wieso wird in der Olympischen Welt krampfhaft eine Art heile Welt zelebriert? Doping ist doch ein riesiges Problem, das über die aktuell beiden gesperrten Atlethen weit hinaus geht und auch den „sauberen“ Athleten schwer schadet. Wenn ich in meiner Umgebung das Wort „Olympische Spiele“ fallen lasse, wird sofort mit Häme und dem Wort „Dopingspiele“ reagiert. Was sollen die Feiern des Nationalismus mit Pathos bei den Medaillenübergaben und dem Medaillenspiegel? Ich hörte oft das Wort „Wir“. „Wir“ haben gewonnen. Wir waren vorne, „wir“ sind Zweiter beim Medaillenspiegel. Haha, ein klein bisschen könnte auch die Kohle und wirtschaftliche Kraft eines Landes beachtet werden: Natürlich sind Norwegen und Deutschland beim Medaillenspiegel vorne, die haben ja auch die höchste Wirtschaftskraft und können ihren Sport fördern, um "Wettbewerbsfähigkeit" zu zeigen. Das mag bei der DDR noch funktioniert haben, mittlerweile ist der Mechanismus wohl ein bisschen ausgeleiert. Und blicken die Athleten gar nicht auf die zerstörte Umwelt, auf die langsam verrottenden Sportstätten nach Olympia, auf hohlen Gigantismus, der spätestens 8 Tage danach erledigt sein wird? Hm, ich sehe und merke schon, wie sie auf ihren Wettkampf und nichts anderes „fokussiert“ sind. Sie reisen ja auch an und ab vor und nach Eröffnungs- und Abschlussfeiern. Sie geben das Idealbild des Fachidioten in unserer und der globalen Gesellschaft. Die Überblicker, die Zusammenhänge Denkenden und „über den Tellerrand-hinaus-Blicker“ sind da verpönt, klar. Es zählen nur die Medaillen - sonst nix. Alles andere wird "geführt" - von Vorstandsvorsitzenden, von Funktionären. Da scheint sich eine Parallele zwischen der Schummelsoftware eines Autokonzerns und Doping aufzutun. „Die Lüge leben – weiter so!“ scheint ein Motto, das über einem Land liegt, dem es wirtschaftlich noch blendend („Für ein Land, in dem wir gut und gerne leben“) zu gehen scheint (Zumindest den Meinungsführern..., die Nachrichten von "Der Tafel" dieses Wochenende scheinen eine andere Sprache zu sprechen).

Samstag, 24. Februar 2018

In Florida

In einem Tagebuch habe ich über meinen Besuch in Florida (ich war damals 39 Jahre alt) Folgendes gefunden, das möglicherweise naiv wirken mag, aber vor allem auf Gefühle und Befindlichkeiten fußt: „Am liebsten würde ich auswandern... Nur so ein Gefühl. Die Menschen waren warm angenehm und freundlich in Florida. Es herrschte ein anderes Klima in jeder Hinsicht. Die blühende Pflanzenwelt, die im Saft stehenden Tropen, das Leben, das überall großzügig sprießt, haben mir sehr gut getan in Florida. Der andere Rhythmus zwischen Großstadt und Natur, das ruhige, stressfreie Dahingleiten, locker und gelassen. Nur in der Nähe der Elendsviertel (Miami) bekam ich zwiespältige Beklemmungen, es gibt da ein krasses Nebeneinander von Bettelarm und Steinreich, es gibt dort andere Einteilungen, Teilungen, Grenzen. Der Wagen tuckert automatisch immer weiter: „Young men go West“. Das Meer, ein Ozean der Tröstlichkeit, warm und anschmiegsam, dann wieder wild und peitschend. Es hat mich so angezogen wie mich Verhältnisse/Lebenswelten schon seit Jahren nicht mehr angezogen haben. Natur hat direkte und indirekte Auswirkungen auf mich ausgeübt... hat mich verändert, meinen Blick auf die Welt, vielmehr dessen Bezüglichkeiten“.

Donnerstag, 22. Februar 2018

Partizipation (1)

Beim flüchtigen Verfolgen der sogenannten "Regierungserklärung" geht mir Folgendes durch den Kopf. Ein Verdacht beschleicht uns schon lange: Dass das Parlament uns vorgeschoben wird, um Teilhabe zu simulieren. Waren in früheren Zeiten die Parlamentsdebatten eine wichtige Sache, über die am nächsten Tag überall diskutiert wird, so sind heutige Debatten geprägt von Bedeutungslosigkeit und Abwesenheit. Die wichtigen Entscheidungen wurden ja schon in Ausschüssen gefällt, deren Zusammensetzung so manchem nicht gerade demokratisch erscheinen mag. Jedenfalls scheint auch sie längst in Hinterzimmern ausgeküngelt und von wackeren Parteisoldaten so organisiert, dass den Mächtigen in der Regierung nichts passieren kann. Gesetzesvorhaben werden im Vorbeigehen in Kraft gesetzt, Gemeinverbindliches in Hinterzimmern abgesprochen. 
Wohl deshalb mag auch in letzter Zeit oft geäußerte die Scheu vor Minderheitsregierungen kommen, denen von allzu willfährigen Vasallen allerlei andere Argumente vorgeschoben wurden. Das Parlament hätte ja wieder mehr Macht und Entscheidungsfreiheit erlangen können. Welch ein Graus für die Mächtigen, die ihre scheinbar „alternativlosen“ Entscheidungen nicht mehr so einfach hätten vor dem Volk durchbringen können. Die marktkonforme Demokratie wäre nach deren Einschätzung gefährdet gewesen. Auch im Hinblick auf das Thema „Partizipation“ hat sich das Gemeinwesen weiterentwickelt und es stellen sich Fragen..... Es scheint, dass das sich lange genug als ein Haufen von Jasagern und Machterhaltern profiliert hat. Erneuerung tut not!

Mittwoch, 21. Februar 2018

So geht das halt

Ich lese bei netzpolitik.org einen Artikel, den die DPA zusammengebracht hat: Darin heißt es, dass in Geschäften, Flughäfen und Innenstädten mehr und mehr Unternehmen das Bewegungs- und Einkaufsverhalten ihrer Kunden überwachen. Das heißt, dass das analoge Gebaren von Menschen in die digitale Welt per Datensatz überführt wird. „Offline-Tracking“ ist offenbar der beschönigend technokratische Ausdruck dafür. „Eine Möglichkeit ist das Tracking per WLAN. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Mobiltelefon des Kunden im WLAN des Geschäftes eingeloggt ist oder nicht“, so heißt es da. Mit Hilfe der Datenanalyse soll der Betreiber des Geschäftes Kundenströme besser verstehen und beispielsweise Sortiment, Öffnungszeiten, Ladengestaltung, Personaleinsatz oder Marketing nach den Bedürfnissen der Kunden anpassen können, geht es weiter. „Supermärkte und Geschäfte werden so gerade zu einem großen Experimentierfeld für kommerzielle Überwachungstechnologie.“. Aufpassen! Ob das etwas bringt? Wir werden auseinander genommen und merken es nicht einmal. Daten werden aggregiert, zusammengefügt, gematcht, geclustert, es werden kommerzielle Erkenntnisse daraus gezogen und Konsum angeregt. Es wird kanalisiert und zusammengefügt, alles hinter dem Rücken derer, um die es geht und die längst ihr Einverständnis erklärt haben, ohne zu wissen, um was es geht. Amazon hat es mal wieder im digitalen Bereich vorgemacht. Und alle anderen scheinen jetzt zu folgen. Klar bescheist hier jeder jeden. So geht das halt, erklären diejenigen, die davon profitieren wollen. 

Montag, 19. Februar 2018

Franz und meine Vögel

Wie oft habe ich früher das Vogelhaus beobachtet, wenn die Vögel kamen und für Betrieb sorgten. Ich amüsierte mich, es war unterhaltend, es tat mir gut. Doch jetzt ist Stille, Leere. Kein Vogel, den ganzen Tag über. Das beunruhigt mich sehr. Zuerst dachten wir, es läge an den Verhältnissen, die wir für die Vögel schaffen. Wir versuchten vieles, schalteten Geräte aus, die gewisse Tiere vertreiben sollten. Wir sahen uns das Futter genauer an, wo und wie wir das den Vögeln anboten. Alleine das Variieren solcher Faktoren brachte keinerlei Erfolg. Ich hörte, dass das Problem auch anderswo beobachtet werde. Ich versuchte mich umzuhören. Aber die Trägheit und Gleichgültigkeit der Leute machte mich fertig. Ich denke an Franz von Assisi: egal ob Pflanze, Tier oder Mensch, alle gehören sie für ihn zu einer Einheit.
An und für sich, - und nicht nur als Wirtschaftseinheit. Alle Lebewesen sind für ihn Geschöpfe Gottes. Eines, der aus anderer Perspektive auf uns blickt. Der unsere Beschränktheiten nicht hat, die wir eben als Cyborgs zu überwinden hinein in neue Erweiterungen suchen. Haha. Aber dieser Franz von Assisi predigte den Vögeln. Explizit: den Vögeln. Franz und Franziskus. Jorge Mario Bergolio, dieser Mensch als Papst, will sich auch an ihm orientieren, wobei seine Kirche wohl immer schon ihre Probleme mit dem heiligen Franz hatte. Denn nach einem jugendlichen Leben in Saus und Braus, geriet er in Krieg und Krankheit. Er kam ins Nachdenken über sein Leben und fing an, einen Sinn zu suchen. In der Kapelle von Assisi soll ihm Jesus erschienen sein. Das Erbe vom wohlhabenden Herrn Papa lehnte er ab, verschenkte lieber Teile davon an die Armen. „Er ist für mich der Mann der Armut, der Mann, der die Schöpfung liebte und bewahrte“. Sagte dieser Papst. Armut, Frieden, Schöpfung. Sein Loblied auf die Schöpfung wird bis heute in Gottesdiensten gesungen. „Gelobt seist du, mit allen deinen Geschöpfen, besonders dem Herrn Bruder Sonne, der uns den Tag schenkt und durch den du uns leuchtest .....“ heißt es in diesem Sonnengesang des Franz: es ist ein einprägsames Gebet und Gedicht an seinem Lebensende, vermutlich Ende 1224 oder Anfang 1225, als er schwerkrank in in San Damiano bei Assisi lag. Er war wohl ein Mann, der etwas von der Tiefe des Lebens erfahren hatte. Der Mensch steht für Franziskus nicht über der Schöpfung, sondern er ist Teil von ihr. Ein gewisser Konflikt mit diesem Bibelzitat „Machet euch die Erde untertan...“, das ja besonders in den USA, aber auch sonst in der westlichen Welt so auführlich befolgt wurde, dass die Natur nach ihrer Plünderung nicht mehr da ist. Und die Vögel auch nicht mehr. Wachstum geht dieser Gesellschaft (und seit neuestem auch großen Teilen Asiens) über alles andere. Den Tanz um das Goldene Kalb pflegt besonders hingebungsvoll die Wirtschaft, samt all den so „erfolgreich“ und gnadenlos wirtschaftlich effizient denkenden Menschen. Den großen Menschen Franz zu bedenken, täte uns da gut, - so denke ich und blicke auf ein leeres Vogelhaus.  

Sonntag, 18. Februar 2018

Digitale Wirklichkeiten und ihre Diktatur

Ob das nicht etwas über die digitale Lebenswirklichkeit aussagt? Die Reporter, Moderatoren und Berichterstatter der Medien machen bei Olympia einfach weiter (Handicaps, zweite Durchgänge, Konkurrenten...), business as usual, sind begeistert und flippen aus, während „Experten“ ihre „Expertisen“ abgeben.... dabei hat ein Kollege von ihnen (von dem man freilich jetzt gerade nichts hört..., ob da eine Regie die Hand im Spiel hat?) bedenkliche Doping-Praktiken aufgedeckt. Gibt es da eine Wahrheit hinter dem offiziell Kund Getanen? Ist das ein eitler geltungssüchtiger Fatzke, der sich als Autor von Features jeweils vor Olympischen Spielen profilieren will? Mein Eindruck ist das nicht. Doch ich kann nicht hinter die Kulissen blicken, - und mit mir Millionen von Zuschauern, ein Quantum und eine Durchschnittsmasse, die von den Fernsehgewaltigen und ihren medialen Machern oder Umsetzern in Quoten gemessen wird. Wenn aber nur ein Bruchteil von dem wahr ist, was er aufgedeckt hat (oder uns so präsentiert wird), dann kann das eigentlich gar nicht sein, was da gerade abläuft. So tun, als sei nichts. Einfach ignorieren. Fake News und Wahrheiten. Was ist da los? 

Samstag, 17. Februar 2018

Olympic Dreams


Du wachst nachts auf, kannst nicht schlafen. Der Fernseher steht gegenüber, du schaltest ein und bist mittendrin im Olympiawahnsinn. Live-Berichterstattung, du bist im Tran, in einer Trance zwischen Müdigkeit und Wachsamkeit. Da wird, wie du mitkriegst, Slopestyle gefahren. Wilde Sprünge und Skating auf Eis. Der Griff an die Stirn, gekonnt gestürzt, gepatzt... und gestrahlt. Dann Super-Ski, du musst eingeschlafen sein, wachst aber jetzt schon wieder. Vonn sei Single und bittet darum, dass einer vorbei komme und sie für ein paar Stunden tröste.... Nun ja, PR- und Amigeschwäsch. Sozialisation halt. Das Leben als Show. Es gibt einen kurzen Blick auf die Totale des Skigebiets, die Berge zerfurcht und übel durchgepflügt. Ringe auf der Brust, auf die – ist es ein neues Ritual? - ständig geschlagen wird. Gerade auch von den Damen. Es gehen einem unkorrekte Gedanken durch den Kopf. Vonn macht einen Fehler. Die sind aber nicht erlaubt. Gut macht das ordentlich (nicht gut genug...). Es geht um Hunderstel. Es gibt Tränen, es gibt, wie es vom Reporter heißt, eine „extrem ehrgeizige Athletin“. Es wird heftig geweint. „Was für ein Fight von Veith“ dröhnt der Reporter etwas grenzwertig. Da kommt der IOC-Bach und tröstet die Veith tätschelnd. Für was eigentlich? Sie ist doch die Siegerin, - oder nicht? Der Reporter verliert freilich die Stimme, sie überschlägt sich, als die endgültige Siegerin Ledecka heran rauscht. „Eine riesengroße Sensation“. Ich schlafe mitten in der Sensation offenbar wieder ein......der Fernseher läuft weiter....

Freitag, 16. Februar 2018

Narziss und Goldmund

Du bist Künstler, ich bin Denker. Du schläfst an der Brust der Mutter, ich wache in der Wüste. Mir scheint die Sonne, dir scheinen Mond und Sterne. Deine Träume sind von Mädchen, meine von Knaben“: Vielleicht konnte ich einmal in den jungen Mönch Narziss und den jungen Klosterschüler Goldmund diejenigen Gegensätzlichkeiten hineinprojezieren, die mich damals beschäftigten, die mich auseinander zu reißen schienen. Kitsch. Seelenbilder. Archetypen. Hermann Hesse und die Pubertät. Goldmund wird von Narziss zur Erkenntnis seines eigenen Wesens angeregt. Nichts war’s mit dem Mönchsleben für Goldmund, hinaus ging’s in die Welt, in eine Wanderschaft, hinein in Abenteuer, in das Dunkle, in das Unbewusste. Und dann doch wieder zurück ins Kloster. Aber in ein Dasein auf einer höheren Ebene. Es musste zuvor alles gelebt und erfahren werden, bevor Goldmund diese Stufe des Daseins erklimmen konnte.
(aus dem Entwurf eines in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts geschriebenen Romans von HH, kombiniert mit eigenen Überlegungen....)

Mittwoch, 14. Februar 2018

Werbung im Olympia-TV


Die dauernde Werbung bei der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung der Olympischen Spiele ist penetrant. Manchmal scheint es mir, als sei sie sogar ausgeprägter als diejenige der „Privaten“. Da zahlt man nicht gerade gering am GEZ-Beitrag und muss doch eine solche permanente Werbeoffensive über sich ergehen lassen. Wie das? Damit müssen die Berichterstattung finanziert und die Rechte bezahlt werden, heißt es. Vielleicht sollen auch die exklusiven Ansprüche von Funktionären bezahlt werden. Muss das sein? Nach allem, was heraus gekommen ist? Ich schalte jedenfalls oft um und muss dann im privaten Kanal weniger Werbespotstörung registrieren. 
Komisch, über Produktionskosten erfährt man auffällig wenig. Wie die Strukturen bei den Öffentlich-Rechtlichen da wohl sind? Immerhin sind die Intendanten beim wohlverdienten Gehalt da ziemlich ungeniert und mit einem Lächeln öffentlich voran gegangen. Nach dem Empfinden einiger Leute greifen sie nicht gerade wenig „Aufwandsentschädigung“ ab. Doch mögliche Kritiker sind da sehr schnell als Störenfriede abgetan.

Montag, 12. Februar 2018

The Show must go on

Es wundern mich verschiedene Dinge bei diesen Olympischen Spielen. Da werden Pathos und Chauvinismus mit Fahnen und Medaillenspiegel beschworen, völlig ungebrochen, und, wie mir scheint, noch intensiver als zuvor. Wieso ungebrochen? Nun ja, es sind doch ziemlich begründete Dopingvorwürfe (auch im Hinblick auf „Schland“) aufgekommen, dazu die Fragwürdigkeiten der Entscheider rund um das Thema „Korruption“ und andere seltsame Machenschaften. Ob davon Fragen ausgehen? Hinzu kommt die Zerstörung der Umwelt, die spätestens nach den Spielen von Sootchi und Rio ein großes Thema geworden ist. Die Sportstätten vergangener Spiele scheinen ja nicht unbedingt durchweg gesattelt zu sein. Nachhaltigkeit scheint für die Maßgeblichen ein Fremdwort zu sein. Was bleibt, sind Ruinen. Es scheint um nationale Identitäten zu gehen, um die Effizienz von Sportförderung und verdrängte Trostlosigkeiten.
Doch hier und jetzt geht es wohl ziemlich klar um Geld und Unterhaltungswert, um „Goldene“ und Trophäen fürs ganze Leben. Die Reporter vom selben Sender, der ziemlich investigativ Dopingvorwürfe nach vorne gebracht hat, der den Blick hinter die Kulissen gewagt und dabei Merkwürdigkeiten entdeckt hat, berichten in naiver Begeisterung von nationalen Erfolgen, von Medaillenehrungen mit Hymnen, wo doch auch individuelle Disposition, Talent und die möglichst intensive Ausnutzung von Chancen im Vordergrund stehen könnten. Das Dauerlächeln im Gesicht der medial Begleitenden (es sind nicht durchweg Journalisten) ist wie eingefroren und festgezurrt, es hält über viele Stunden hinweg, die Begeisterung kennt keine Grenzen. Gute Laune um jeden Preis, was aus anderen gesellschaftlichen Bereichen durchaus bekannt ist. Bei Reportern dominieren die Zipfelmützen, das aus Datenbanken gewonnene und dahergelaberte Wissen. Kombiniert mit der Hofberichterestattung über die Sieger(innen), bei den interviewten Siegern der bayerische Akzent und der Stolz (zu Recht). Es werden Nervenstärken gelobt und die Überlegenheit von technischem Können. Das Durchhaltevermögen und die „Fokussierung“ scheinen ganz besonders wichtig zu sein. Nie wurde das (US-amerikanische geprägte) Motto „The Winner takes ist all“ intensiver zelebriert.

Sonntag, 11. Februar 2018

Melancholia

Wieder ist ein Asteroid relativ nahe an der Erde vorbei gerast. Wenn er sie getroffen hätte, hätten wir schlecht ausgesehen. Ja klar, es geht darum, die Dinger relativ früh zu erkennen. Aber im Falle der mittlerweile drei innerhalb einer Woche an der Erde vorbei gedüsten Himmelskörper wäre alles zu spät gekommen. Vielleicht wurden sie ja erkannt, aber nicht entschärft. Das macht uns mal wieder klar, dass wir kosmischen Einflüssen ausgesetzt sind. Es wird ausgegeben und gelaubt, dass es nur darauf ankäme, die Dinger rechtzeitig zu entdecken. Die Ereignisse dieser Woche lassen einen daran zweifeln. Wer unternimmt was, wenn so ein Ding auf die Erde zurast? Ab wann ist alles zu spät? Mir fallen Bilder und Szenen aus dem Film „Melancholia“ von Lars von Trier ein. Sind das Grüblereien und negatives Denken, dem man sich lieber nicht aussetzen sollte? „Melancholia“ ist in diesem Falle ein riesiger Planet, der sich immer mehr der Erde nähert.

Samstag, 10. Februar 2018

Rückblick auf den Rückblick

In einem alten Tagebuch entdeckt, ein Rückblick:
Was war gefordert 1975? Eine Durchdringung der Verhältnisse? Eine Kritik am Bestehenden? Systemkritik? Alles noch ein bisschen, - aber mit viel Skepsis. Idealismus rules mit schwachem Haupt, ist gerade in der Abdankung begriffen. Bleierne Zeit. Die sich verstärkt fortgesetzt hat. Die flotten Menschen in den Talkshows die sich so gut inszenieren können. Die 68er waren bereits Mythos.Die Vorbilder. Brecht. Der gute Mensch von Sezuan. Die Bohemians, wie lebten sie? Wie finanzierten sie ihr Leben? War da ein Erbe vom Papa zu erwarten? War das alles nicht eine Illusion? Der Zweifel nagte überall. Die Ironie. Wir nahmen die Phrasen nicht mehr ernst, wir bestaunten sie nur noch. Was war das für eine Zeit, in der man nur ein paar Jahre später über diese Weltverbesserungsemphase lachte? In der man das als Karikatur auffasste? In der man sich plötzlich frei aller Utopien wähnte? In der man einen Ballast abzuwerfen schien. Einen Abfall entsorgte? Wir misstrauten schon damals einer stilisierten Wirklichkeit. Letztlich brauchten wir Geld, um ein Instrument zu kaufen, um die Interrailkarte bezahlen zu können, um mal ins Kino gehen zu können und sich ein Bier oder auch zwei leisten zu können. Uns trieb die Jämmerlichkeit um, das Unbedeutende. Wir hatten nicht die ideellen Probleme der Hauptfiguren im Deutschunterricht. Wir respektierten das als Kunst. Doch das Leben war schon damals etwas anderes. Das eine war der bürgerliche Bildungskanon, auf links getrimmt. Das Andere die Jämmerlichkeit des Alltags. An mir zog das Leben vorüber. Rühmkorf-Gedichte. Die einen machen Promotion für den Literaturbetrieb, die anderen für die Tabakindustrie.

Freitag, 9. Februar 2018

Machtausübung


Im Lichte der Enthüllungen rund um Tier- und Menschenversuche fangen wir plötzlich an, mit der Möglichkeit zu rechnen, dass die Ausüber von Macht tatsächlich an Softwareupdates und ähnlichen Blödsinn glaubten, um eine Verbesserung der Luftqualität zu erreichen. Wir glaubten einst, dass sich die Ausüber der Macht für eine Verantwortungsethik zuungunsten einer Gesinnungsethik entschieden hätten. Doch jetzt ziehen wir in Betracht, dass diese Leute an ihre eigenen Aussagen glaubten und schlichtweg den Sprüchen der Automanager aufgesessen sind. Die Luft wird zusehends wieder schlechter in unseren Städten und die „Softwareupdates“ haben so gut wie nichts genutzt. Leute wie ich leiden heftig gesundheitlich daran, doch die politischen Entscheider setzen sich über all dies durch Nichterwähnung und PR-Tricks hinweg. Das richtige Maß scheint den Sachwaltern der Macht verloren gegangen. Es zeigt sich wieder einmal, dass sich die selbsternannten „Eliten“ in ihrer Trutzburg Berlin eingemauert haben und nicht zur Kenntnis nehmen wollen, was schief läuft in den gemeinen Niederungen des alltäglichen deutschen Daseins. Wer in die Historie blickt, erkennt darin das Gebaren von Herrschenden, denen ihre Untertanen lediglich Mittel zum Zweck waren. Nun aber: Was wird sich in der Pflege ändern? Rechtfertigt der (manipulierte) Aufschwung, der dadurch erreichte „Wohlstand“, alles? Auch gröbste Lügen?

Donnerstag, 8. Februar 2018

Neue Welten, neue Wirklichkeiten

Die „String Theory“ könnte eines Tages so etwas wie die „Weltformel“ abgeben. Sie versucht, Einsteins allgemeine Relativitätstheorie, die Gravitationstheorie und die Quantenmechanik zusammen zu bringen. Die Grundannahme ist, dass tief in jedem Elektron (oder „Quark“) ein winziges Element ist, das vibriert. Die Schwingungsmuster produzieren Partikel. Damit könnte man dann auch die unendlich geheimnisvolle Funktionsweise eines „Schwarzen Loches“ einigermaßen erklären. Der „String Theory“ nach verschlingt ein solches „Schwarzes Loch“ im Weltraum nicht nur Dinge (auch ganze Planeten), sondern es stößt auch etwas aus, nämlich eine schwache Strahlung, die dem Ereignishorizont entspringen (dieser „Ereignishorizont“ ist ja so etwas wie die Grenze eines Schwarzen Loches“, jenseits dessen alles zusammenfällt und sich immer mehr verdichtet. Dabei bleibt sogar die Zeit stehen...). Wenn Schwarze Löcher diese Strahlung abgeben, beginnen sie, zu schrumpfen und sich langsam zu verflüchtigen. Ein solch verdampfendes Schwarzes Loch gibt enorm viel Energie ab, so viel, dass es spielend für die gesamte Menschheit reichen würde. Also gilt es wohl, ein solches „Schwarzes Loch“ auf die Erde zu holen. So etwas geht im Augenblick noch nicht. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringen könnte? 
 Der "String Theory“ entsprechend bergen „Schwarze Löcher“ noch andere Qualitäten, die genau auf diesem Blog „Reise durch Wirklichkeiten“ wichtig sein könnten: sie bergen möglicherweise mehr als unsere bekannten drei Raumdimensionen. Das kann zu einem völlig erweiterten Konzept der Realität führen. Es könnte dadurch nämlich ein komplettes Paralleluniversum geben, oder sogar viele davon. Ob es möglich wäre, durch die Reise in ein „Schwarzes Loch“ in völlig andere Welten zu gelangen? Durch ein „Wurmloch“ (auch so ein astrologisches Wunder...) könnte man dann zurück gelangen in eine Zeit vor der eigenen Existenz. Ein in der Science-Fiction oft erwähnter „Time-Tunnel" wäre gefunden und eine neue kosmologische Wahrnehmung wäre geboren.

Mittwoch, 7. Februar 2018

Schnelle Schnecke (Text)

Schnelle Schnecke


Dem Theater der Welt zusehen,
es geschehen lassen
welch seltsame Rolle ich darin wohl spiele!!!!!
Gar keine?
wo bin ich? Wer bin ich?
Ich schreie es hinaus, niemand hört mich,
alles geht immer weiter, die Rollen sind austauschbar
es ist ein Flow, ein Fluß, eine Bewegung


Wir gehen nebeneinander her,
Da ist eine Herrlichkeit und ich staune
ich bin neugierig
ist da noch jemand anderes?
Sich verstellen, dabei sein,
schreib deine Gedanken auf
aber frag dich: sind es wirklich deine?
Hey Alder, was geht?

es ist ein Flow, ein Fluß, eine Bewegung

(Lyrischer Text in den 2000er Jahren...)

Dienstag, 6. Februar 2018

Identität in Europa

Aber klar doch sind wir stolz auf Deutschland heute und gestern! Es ist vieles hier geworden: Musik, Literatur, Buchdruck, Reformation, wissenschaftliche Leistungen etc. Aber dürfen wir uns darauf ausruhen? Dürfen wir uns abschotten? Was heißt überhaupt „wir“? Ein Band verbindet uns in Mitteleuropa, ein Band der gemeinsamen Werte, auch wenn es die Politik nicht immer nahe legt. Wir fühlen eine große Gemeinsamkeit mit dem, was Frankreich und Italien verkörpern, Schweiz und Österreich... niemals mehr wollen wir dabei agressiv sein. Wir haben Erfahrungen gemacht, die wir anderen ersparen wollen. Deshalb müssen wir uns in Mitteleuropa aufgehoben wissen. Deshalb müssen wir voran gehen, gerade jetzt, wo es wenigstens einem Teil der Bevölkerung wirtschaftlich gut geht. Hoffentlich haben wir die Energiewende noch nicht vergeigt und es ist auch nicht jeder damit einverstanden, dass von hier aus Waffen in alle Teile dieser Welt exportiert werden. Wir brauchen keine Setzungen dessen, was deutsch sei und was nicht. Größte intellektuelle Vorsicht und Umsicht soll uns bei der Erörterung solcher Fragen leiten! Dass wir offen für vieles sind, dass Emanzipation nicht nur ein schillerndes Wort war, dass wir die Erfordernisse der Ökologie, der Schöpfung und Umwelt im Auge behalten haben, mögen Vorteile dieses zeitgenössischen Deutschland sein. Dass aktuell nicht immer die soziale Balance bewahrt wird, mag uns bekümmern und nötigt uns allerlei Überlegungen ab. Goethe und Bach: klar, das sind Giganten. Wer sie hier freilich akademisch studiert hat und sich nicht rechtzeitig ums damit verbundene und vorgeformte Fortkommen schert, mag durch das Raster fallen, das das aktuelle Deutschland kennzeichnet. 

Montag, 5. Februar 2018

Digitales und Arbeit

Wie können sich die Verantwortlichen da so frech in Ämtern und Würden halten? Anstatt auf echte Glasfaseranschlüsse zu setzen und Deutschlands Infrastruktur zukunftsfähig zu machen, versenkt das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur Milliardenbeträge in die kupferbasierte Übergangstechnik Vectoring. Dass man damit einigermaßen hintere Plätze im Ranking der europäischen Länder belegt, ist auch klar. Doch das scheint in Deutschland Infrastrukturpolitik im Bereich „Digitales“ zu bedeuten. Ob so etwas die Politikverdrossenheit fördert? Von „Fach- oder Managementkompetenz“, ohnehin eine fragwürdige Eigenschaft, scheint so etwas jedenfalls nicht zu zeugen. Doch man spielt polittaktische Spiele und kann sich nicht nur halten, sondern baut die Karriere aus. Währenddessen eröffnet sich so ein weiteres Feld, auf dem die Weichen falsch bzw. nicht gestellt sind. Klar ist: Wenn sich Politiker konsequent durch Inkompetenz auszeichnen, aber keinerlei Konsequenzen zu befürchten haben, dann werden sich Teile der Bevölkerung angewidert abwenden. Dass Digitalisierung auch etwas ganz anderes bedeuten könnte, macht eine andere Fraktion im Bundestag klar. Es geht um die Veränderung der Arbeitswelt. Die Digitalisierung könne die Arbeitswelt positiv verändern, so hieß es von dieser Seite. Beschäftigte könnten dort arbeiten, wo sie wollten und über den Zeitpunkt der Arbeit häufig selbst entscheiden. Nicht mehr Ort und Zeit seien entscheidend, sondern Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. Dies schaffe Freiräume für eine humane und ökologische Arbeitswelt. 

Sonntag, 4. Februar 2018

Armut (1)

Die letzte Zeit hagelt es Aussagen, Deutschland gehe es wirtschaftlich so gut wie nie zuvor und alles sei wirtschaftlich zum Besten bestellt. Dies scheint Konsens zu sein und allgemein akzeptiert. Das Irritierende daran: es stimmt und es stimmt auch wieder nicht, denn es stellt sich in dieser sich immer weiter auseinander entwickelten Gesellschaft (auch das wird von Wissenschaftlern in Frage gestellt...) immer die Frage, für wen es im sozialen Gefüge da so gut läuft. Außerdem irritiert, dass Leute, die ich selbst ernst nehme, solche Aussagen kolportieren, als seien sie die beglaubigte Wahrheit unter den Wahrheiten. Dabei scheint Fakten zu geben, die solche allgemein ausgegebenen Wohlfühlparolen zumindest etwas relativieren könnten: Die Armutsquote in Deutschland soll bei nahezu 16 % liegen. Dabei wird ständig der Begriff „Armut“ in Frage gestellt: was ist Armut? Wie definiere ich sie? „Arm“ oder „armutsgefährdet? ….Und schon ist der Sachverhalt wieder aufgetröselt, diskutabel, in Frage gestellt.....Den Betroffenen werden währenddessen Peinlichkeiten und Arbeitsverhältnisse zugemutet, die gerne so gerechtfertigt werden: „Vor einiger Zeit hatten wir die Wahl, ob „Minderqualifizierte“ in Arbeitslosigkeit leben sollten oder ob sie in Arbeit kommen sollten, indem der Staat zu ihrem Lohn noch etwas drauf gibt und „aufstockt“. Wir haben uns für die zweite Möglichkeit entschieden. Dabei stellt sich die Frage, wer in diesem Fall „wir“ ist und wer sich für was entschieden hat. Diese Frage führt im Falle Deutschlands unweigerlich auf die Agenda 2010 und solche Alphamenschen wie Gerhard Schröder zu. Übrigens: Schröder. Der inzwischen Aufsichtsratsvorsitzender der russischen Firma Rosnjeft ist, ist gleichzeitig Mitglied der SPD.  

Donnerstag, 1. Februar 2018

Digitalisierung und Führung

Die Digitalisierung soll überall hereinbrechen. Das kündigen wichtige Professoren an und mahnen an, dass dies zwar nahezu alle Betriebe betreffen würde, dass sich aber zu wenige damit konstruktiv befassen würden. Woher das wohl kommt, wenn es zutrifft? Es bestehe kein akuter Handlungsdruck, so die amtlich bestallten Schlaumeier. Handlungsdruck könne etwa durch den Eintritt von neuen Wettbewerbern, durch einen Markteinbruch, Insolvenz und Ähnliches entstehen. Dabei sei es Aufgabe gerade der mittleren Führungskräfte Visionen der Innovation zu entwickeln, die über die reine Existenzsicherung hinaus weisen können. Solche Visionen seien eine wichtige Quelle der Inspiration, weil die Mitarbeiter dadurch ein Ziel oder einen Sinn erkennen würden. Das setze jedoch eine Lust an der Veränderung voraus, die nur in Führungskräften angelegt sei. Diese müssten sich darüber bewusst werden, was sie wollten und welche Prioritäten sie anstrebten. Vorhandene Energie werde darüber hinaus zu oft durch zu enge Zielvorgaben, akuten Leistungsdruck oder Regelungen verschüttet. So müssten in diesem Zusammenhang „Volition“ entwickeln, also den Willen, ein ganz bestimmtes Ergebnis zu erreichen und dabei fokussiert zu bleiben. Über solche totalitären „Führungstechniken“ in der sogenannten Wirtschaft sollten wir uns alle bewusst sein.