Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 6. Januar 2018

Künstliche Intelligenz (8)

Ich lese, dass der Silicon-Valley-Star Anthony Levandowski eine Kirche zur Anbetung von Künstlicher Intelligenz gegründet hat. Lewandowsy soll entscheidend an der Entwicklung von selbstfahrenden Autos beteiligt gewesen sein. Aber klar, es geht hier um die Anbetung eines neuen überirdische Wesens, das unsere Möglichkeiten (weit) übersteigen soll. Es geht nicht mehr um das Dienen, um das Ausführen. Es geht um Imitation des menschlichen Geistes, mit all seinen bisher dem physischen Leben vorbehaltenen Resonanz- und Rückkopplungseffekten. Es geht hier um Macht und Unterwerfung. Da der Mann, der sich selbst auch gleich mal als „Dekan“ der neuen Kirche ausruft, im Silicon Valley in den USA wirkt, war der Schritt zum Pseudoreligiösen ja überfällig. In den USA gibt es aus grundsätzlichen Gründen der Verfassung (sie verspricht totale Freiheit!) und der Historie (die einstigen Auswanderer waren oft Flüchtlinge vor europäischer religiöser Engstirnigkeit) viele Sekten. Und es sollen Roboter gebaut worden sein, die in der Lage sein sollen, ohne Einwirkung des Menschen Roboter-Babys zu züchten, die ihren Eltern intellektuell über den Kopf wachsen - und vielleicht bald die Herrschaft über unsere Wirklichkeit übernehmen könnten? Es soll sich, wie ich mir notiert habe, um ein vorläufig in der Objekterkennung eingesetztes Programm namens AutoML handeln, das durch bestärkendes Lernen in der Lage ist, autonome Formen von KI zu erschaffen. Es mischt sich Angst, das Gefühl von Bedrohung und Entmächtigung, das Gefühl eines Ausgeliefertseins.... Das alles scheint sehr dunkel und ganz offensichtlich dazu geeignet zu sein, uns zu überrumpeln, stärker und klüger zu sein, - aus sich selbst heraus. Das strebt über den Punkt hinaus, ab dem die Menschheit in ihrer geistigen Leistungsfähigkeit gegenüber Algorithmen unwiderruflich ins Hintertreffen gerät. Sie verkauft es als etwas Erstrebens- und Anbetungswürdiges.

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