Friedrich Schiller ist nur 46 Jahre alt geworden.
1759 in Marbach a. Neckar geboren, 1805 in Weimar gestorben. Schiller
hat Jura studiert, war in der Militärschule, hat dann als Arzt
gewirkt, er hat eine unbezahlte Professur für Philosophie in Jena
gehabt, darüber hinaus hat er viel geschrieben. Sowohl Goethe als
auch Schiller waren viel krank. Seit den späten 80er Jahren scheint
Schiller nie mehr richtig gesund geworden zu sein. Er scheint so
etwas wie Tuberkolose gehabt zu haben. Ein ganzer Lungenflügel ist
irgendwann gar nicht mehr aktiv gewesen. Insofern hat er sich viel
abgerungen. Ab 1794 waren Goethe und Schiller im engeren Sinne
befreundet, also gerade mal 11 Jahre, in denen sie der deutschen
Klassik ihre Form gegeben haben (unter anderem in ihrem
Briefwechsel).
Schiller ging von Folgendem aus: Es gibt zwei
Grundkräfte im Menschen: 1. der Verstand, die Vernunft. 2. der
Stofftrieb, die Natur. Wir wollen alles so angenehm wie möglich, wir
wollen fressen, saufen, ficken. Damit kommen wir aber nicht weit, so Schiller. Wir
sind gezwungen, uns mit dem Zwang zur Moral auseinander zu setzen.
Dieser nötigt uns geradezu dazu, obwohl wir die Freiheit haben, etwas
ganz anderes zu tun. Er setzt den Spieltrieb dagegen, der uns zum
Menschen werden lässt. Der Mensch muss spielen, dann wird er zum
Menschen (ob er heutzutage wohl auf die „Gamescom“ gegangen
wäre?). Es gilt, die Ganzheit des Menschen wieder her zu stellen. Der alte Schiller hat die Philosophie nicht um der Philosophie willen
betrieben, einen anderen Verdienst als den ideellen (er hat dadurch tatsächlich nichts verdient!!!) hatte er nicht, sondern er war als Künstler auf die Philosophie
angewiesen. Er wollte nämlich wissen: wieso empfinde ich überhaupt
etwas als schön? Wie schaffe ich Schönes? Da gibt es einiges in der
Natur, aber das ist determiniert, festgelegt durch die Naturgesetze.
Was ist es, was der Mensch noch „veredelnd“ dazu bringen kann
(das „Anmutige“)? Was sind die Maßstäbe, nach denen etwas
schön ist?
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