Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 30. September 2017

Young Men go West (MP3)

Young Men go west

Freitag, 29. September 2017

Blick (Foto)

Im Petersdom

Mittwoch, 27. September 2017

Arbeit und Mangel

Eines begreife ich ganz und gar nicht: einerseits, so verlautet es von seiten der „Wirtschaft“, herrscht Facharbeitermangel, der sich noch gewaltig verstärken wird. Andererseits raubt die Arbeitswelt 4.0, so dieselben Leute, in Zukunft der Gesellschaft großflächig die Arbeit. Viele Jobs werden verloren gehen (und nicht nur die minderbemittelten... schlecht ausgebildeten), eine Neubewertung der Arbeit scheint das Gebot der kommenden Zeit. Ja was nun? Zu viel oder zu wenig Arbeit? Was kommt? Rentenalter weiter wegen dem sich dramatisch durch Alte erweiterten Arbeitsmarkt absenken und gleichzeitig die Produktivität gewaltig hochschrauben? Ob so etwas überhaupt so weit in die Zukunft hinein prognostiziert werden kann? Mir scheint, da herrscht noch etwas Unklarheit. Ob es nicht ein anzustrebendes Ziel wäre, wenn wir weniger Arbeit verrichten müssten? (Ein alter Traum der Linken, schon Charly Marx träumte ihn...) Gleichzeitig aber, scheint diese Arbeit, (und sei sie noch so entfremdet...) sehr vielen Leuten Sinn zu verschaffen, sie scheint wichtig zur Konstitution eines Egos. Fällt sie weg, so drohen wohl größere soziale Unruhen. Also scheint es durchaus wichtig zu sein, sich Gedanken darüber zu machen, was uns ausmacht. Arbeit bedeutet sozialen Zusammenhang und finanzgestützte Wertschätzung, gewiss. Ob es aber in Zukunft gilt, auch durch ehrenamtliche oder nicht durch Finanzen gestützte Arbeit Sinn zu beziehen? Ob sie am Ende nicht sogar besser dafür geeignet sein könnte?

Dienstag, 26. September 2017

Literaturbetrieb, Kulturbetrieb

Ich machte mir Notizen zu Sendungen mit Literaturkritiker(Innen) im Fernsehen und gewann dadurch weitere Einblicke in das Kritikerwesen: Mir fiel auf, dass es sich dabei meist um intellektuelle, sich um eine gewisse Attraktivität bemühende und/oder sehr seriös mediengewandt wirkende Personen handelte, die sich mit großer Selbstverständlichkeit kapriziös ausdrückten und auf ihrem Gebiet sehr informiert, gebildet und aufgeklärt zu sein schienen. Sie schienen von einem Milieu getragen, das den eigenen Erfolg spiegelte (also Chefs und Willi Wichtigs, mit regelmäßigen Sendungen, egal wo, Autoren mit großen Namen, die Preise gewonnen haben, die man kennen musste, zumindest unter den Bescheidwissern, den Insidern), Personen, die mit dezenten Erwartungen an die Gesellschaft hantierten, verdeckt mit den eigenen, offen mit denen der von ihnen besprochenen Romanfiguren, mit Erwartungen an das Leben im allgemeinen, sie hantierten mit spitzen Händen und Mündern („ ….das hat man schon besser gelesen...“), sich ihrer multiplizierenden Wirkung wohl bewusst. Man fragt sich, wie diese Leute das machen, all das Zeugs zu lesen und sich danach abfällig darüber zu äußern, man selbst hätte gar nicht die Zeit dazu. Ob sie delegieren und "outsourcen"? Es schien sich um Leute zu handeln, die scheinbar alles wissen, mit Urteilen, die anderen Orientierung bieten können und die geschmäcklerisch bis ins Letzte sind, - wobei subjektive „Ausrutscher“ jederzeit gestattet zu sein scheinen und als Ausdruck von Eitelkeiten mit viel Understatement und Verständnis gehandelt werden. Die Auseinandersetzung scheint ohnehin eher formalen und unverbindlichen Charakter zu haben, auch wenn die Stirn gerunzelt wird und nachhaltig behauptet wird - in Wirklichkeit ist wohl alles erlaubt (wer wäre man denn, Grenzen zu setzen oder einzufordern!). Sie teilt die Welt in Auskenner und blutige Idioten ein, die keine Ahnung haben. Insofern entspricht sie dem Bedürfnis des Publikums nach Orientierung. Wir müssen inzwischen nur noch die richtigen Vermittler und "Experten" kennen, um uns "auszukennen", um mitreden zu können, um dabei zu sein.  

Montag, 25. September 2017

Mondnacht (J v Eichendorff) (Lyrik)

Mondnacht

Es war, als hätt der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst!

Die Luft ging durch die Felder, die Ähren wogten sacht, 
es rauschten leis die Wälder,
so sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.

Joseph von Eichendorff

Sonntag, 24. September 2017

Menschenführung, Führer

Derzeit scheint ja Trump so eine Art Anschaungsfigur dafür abzugeben, was als menschenführendes Alphatier „in der Wirtschaft“ wichtig zu sein scheint. Dieser Typ scheint es über Jahre hinweg geschafft zu haben, sich als wichtig in Szene zu setzen. Er hat riesige Kredite aufgenommen, die ihn für Banken wichtig erscheinen ließen. Er hat sich offenbar keiner noch zweifelhaften Verbindung verweigert, er scheint alle und jeden benutzt zu haben, wenn nur etwas für ihn herauszuholen war. Er hat das alles auch als eine Show aufgefasst, die er sogar im frei empfangbaren Volksfernsehen für alle zelebriert hat. Er hat sich als Macho geriert, indem er den Frauen ungeniert zwischen den Beine gefasst hat und sich die „schönen“ Frauen reihenweise gekauft hat, als Trophäe, wie ein Auto. Er hat das Prinzip Rücksichtslosigkeit auf egoistische Weise strapaziert, so, dass sich gewisse Angehörige der Unterschicht das als Ideal zu verstehen scheinen: fähig sein, meinen Mitmenschen übers Ohr zu hauen, und das „Ich Ich Ich“ dabei so zu zelebrieren, dass es mit einem „America first“ zusammen zu fallen scheint. Ob das amerikanisch ist? Es liegt mir fern, so etwas definieren zu wollen. Aber Fragen zu stellen, dürfte noch erlaubt sein, zumal mir die USA doch sehr am Herzen liegen. Es hat in der Vergangenheit eine große Dynamik entfaltet, die nicht nur auf Reichtum und Erfolg fixiert war. Für die ersten Siedler und Pioniere war es zuerst wichtig, überhaupt ein Ziel im weiteren Westen zu erreichen und es sodann zu besiedeln. Ein großer wunderbarer Idealismus ist auch sehr amerikanisch. Noch heute kann man im Westen viele „Volonteers“ treffen, die sich selbstlos in den Dienst des Ganzen stellen. Ob das Trump gefällt? Ist er ein Narziss? Diejenigen, die in dieser Gesellschaft verloren haben, scheinen sein Beispiel als Modell anzusehen, mit dem sie wieder nach oben kommen könnten.

Samstag, 23. September 2017

String Theory und dunkle Materie

Wem es wichtig ist, bei gewissen Gesprächen mitreden zu können, der wird schon etwas von der inzwischen 40 Jahre alten „String Theory“ gehört haben. Nun, wir wollen uns an einer halbwegs verständlichen Herleitung dieser seltsamen Theorie versuchen. Es ist nämlich zunehmend deutlich geworden, dass es an Materie im Universum fehlt. Wir beobachten Schwerkraft, doch es gibt keine Quelle dafür. Ob das etwas mit „dunkler Materie“ zu tun hat? Schätzungsweise gibt es bis zu 5 mal so viel dunkle Materie, wie sichtbare. Blöd nur, dass wir nicht wissen, was dunkle Materie wirklich ist. Aber es gibt begründete Annahmen: die dunkle Materie könnte aus massenlosen Teilchen (etwa Licht) bestehen, die den Eindruck von Masse erwecken, indem sie in der vierten Dimension Kreise ziehen. Kreise, die so klein sind, dass wir sie nicht wahrnehmen können. Es gibt Wissenschaftler, die in der Existenz solcher „schwarzen Materie“ den Beweis für die vierte Dimension sehen.
Der String Theory zufolge besteht alles im Weltraum aus „Strings“. Ein String ist so etwas wie eine Saite, die vibriert. Und zwar nicht in „unseren“ drei Dimensionen, sondern in neun.Wenn die String Theory stimmt, dann gibt es jeden Punkt im Raum noch in sechs weiteren Extra-Dimensionen.

Aber die String Theory hat eine große Schwierigkeit: es gibt für sie noch keinerlei Beweis. Unter anderem wursteln zahlreiche Wissenschaftler am CERN, dem großen Protonenspeicherring in Genf, daran. Das CERN hat eine Länge von 27,6 Kilometern und ist als höchst ehrgeiziges Wissenschaftsprojekt der größte Teilchenbeschleuniger der Welt. In ihm vollziehen sich ständig Zusammenstöße subatomarer Teilchen. Dabei entsteht eine gigantische Datenflut, die auszuwerten alleine schon eine Herkulesarbeit ist. Doch auf Strings, die laut Theorie so etwas wie die Bausteine der Bausteine sein sollen, sind sie bisher nie gestoßen. Die String Theory nimmt an, dass ein String eine Billiarde mal kleiner ist, als ein Atom. Hätte man also ein Atom mit der Größe des Sonnensystems, dann wäre ein String so groß wie eine Glühbirne. Je kleiner aber das Objekt, um so mehr Energie braucht man, um es sichtbar zu machen. Das CERN hat bisher einfach nicht ausgereicht, um ein String und die darin verborgenen sechs Dimensionen sichtbar zu machen. Eigentlich bräuchte man einen Teilchenbeschleuniger mit dem Umfang unserer ganzen Milchstraße, um das halbwegs mühelos zu erreichen.

Freitag, 22. September 2017

Pessimismus reloaded

Und da soll man nicht pessimistisch werden? Es breitet sich doch im Alltag immer mehr eine Kultur der Rücksichtslosigkeit aus, die sich theoretisch auch gerne als „marktkonforme“ Demokratie geriert und eine Umverteilung von unten nach oben zu präferieren scheint... Da ist der drohende Zerfall Europas, eines Kontinents, dessen sich die Europäische Union in Brüssel mit ihren wohlfeilen Handelsstrukturen bemächtigt hat. Ob es eine Reaktion darauf ist? Da ist nämlich die Rückkehr des Nationalismus, die neue Salonfähigkeit des Rassismus, des Populismus und des Protektionismus. Da sind die demokratisch gewählten Despoten, die ihre Länder mit Einverständnis ihrer Wähler mit den immergleichen Tricks („XXX“ zuerst!“ XXX ist ein Platzhalter eine jeweilige Nation, hinzu kommt der vom jeweiligen Despoten gehämmerte Glaubenssatz „Ich bin der Einzige und Wahre, ich bin das Volk“, Egoismus und Narzissmus scheint für solche sich als Leader verkaufende Figuren ohnehin eine reiche Quelle ihres Selbstverständnisses) zu Diktaturen transformieren. Doch „postheroische“ Regierungssysteme machen da gerne mit, solange sie wirtschaftlich davon zu profitieren scheinen. Da ist der um sich greifende Anti-Intellektualismus (auch der „Body Kult“ mit seinen Erscheinungsformen), den die Intelektuellen selbst zu verantworten haben mit einhergehender Legitimation der Ignoranz. Dass der Siegeszug einer „political correctness“ mit unsäglichen Denkverboten und Intoleranz zusammen geht, die offen geäußerte Sehnsucht nach dem starken Führer, die grassierende Demagogie, der moralische Bankrott der Wirtschaftseliten („die „Dieselkrise“ samt ihren Begleiterscheinungen ist da ein sehr anschauliches Beispiel dafür), die sich benehmen wie die letzten Gebrauchtwagenhändler (der sogenannte „Dieselgipfel“ war da ein gutes Beispiel). Da werden beispielsweise „Sparpakete“ mit dem Geld derjenigen finanziert, die wenig haben, zugunsten derjenigen, die viel haben, da werden Steuerhinterzieher in tausend „Deals“ und „Scheindeals“ bevorteilt, da wird vorgegeben, „Steueroasen“ auszutrockenen, doch es werden immer mehr dieser „Länder“ bekannt: gerade auch in der EU sind ja wohl die Niederlande, Luxemburg und Irland auch gut dabei!). Da ist die drohende nächste Wirtschaftskrise, der die Zentralbanken nichts mehr entgegen zu setzen haben, weil sie das Geld nicht mehr billiger als jetzt machen können. Da wird es dann bald wieder ein „Bail out“ kommen, weil gewisse Banken als „systemrelevant“ gelten, was automatisch zu heißen scheint, dass der Steuerzahler für ihre Risiken finanziell aufkommt: gegenwärtig scheint Italien mit seinem Bankensystem da ein gutes Beispiel).
Da ist die sogenannte Freihandelspolitik, kombiniert mit einem protektionistischen Subventionssystem, das die Millionen Armen des Südens in den Norden treibt und diejenigen Staaten, die einst als „Dritte Welt“ bezeichnet wurden, krass benachteiligt. Da ist die Stagnation des Wirtschaftswachstums trotz digitaler Revolution („Arbeitswelt 4.0“, der nächste Streich, einerseits unmittelbar bevor stehend, andererseits diskutiert niemand darüber... ), die unüberlegte Gebrauch des Begriffs „Wachstum“ überhaupt, wobei es ja wohl anerkanntermaßen unterschiedliches Wachstum gibt. Da ist die Alternativlosigkeit des Kapitalismus („marktkonforme Demokratie“), obwohl dieser zu einem immer steiler werdenden Gefälle zwischen Arm und Reich führt, welches dem System selbst in naher Zukunft sehr schaden wird. Da sind die vielen Leute ohne jegliche Hoffnung auf eine Zukunft, - ein Problem, das man am elegantesten wohl mit einem großen Angriffskrieg löst... Dieser könnte ja jetzt trotz aller Abschwächungen bevor stehen, wenn sich zwei widerliche Fettwänste gegenüber blutrünstig drohen und ihr jeweiliges Volk samz Ablegern ohne Zögern verrecken lassen, - um ihm genau das als Entschlossenheit und Härte zu verkaufen. Wie peinlich! Die andere Seite einer solchen Haltung ergeht sich in Apeacemet oder Diplomatie und glaubt, durch Geschwätz und Geld (wird auch gerne als „wirtschaftlichen Druck“ bezeichnet) jemanden anderen von irgendetwas abhalten zu können. Ob einen das alles pessimistisch stimmen könnte? Ja klar, solche Erkenntnisse helfen auch niemandem. Doch es hilft, die Realität so zu erkennen, wie sie womöglich ist.

Donnerstag, 21. September 2017

Gehalt

Ich habe gelesen, was ich mir herausgeschrieben und herauskopiert habe und was zumindest mir Aufschluss über unsere Wirklichkeit zu geben scheint: 
Das Vermögen in Deutschland ist nicht sehr gleichmäßig verteilt. Laut Armuts- und Reichtumsbericht der Regierung hat das eine Prozent der Bevölkerung mit dem größten Vermögen bis zu 26 Prozent des Gesamtvermögens. Die einkommensreichsten 10 Prozent der Haushalte verfügen über mehr als 35 Prozent des Vermögens.
Während die obersten 60 Prozent der Beschäftigten seit Mitte der 90er Jahre ihren Bruttolohn im Schnitt steigern konnten, ging er bei den unteren 40 Prozent real nach unten. Bei den Einkommensunterschieden liegt Deutschland im OECD-Vergleich im Mittelfeld der Industrienationen. 
WDR-Intendant Tom Buhrow, 58, hat jetzt sein Jahresgehalt von 399.000 Euro verteidigt. "Man kann das immer weiter treiben mit dem Neid", erklärte der ehemalige "Tagesthemen"-Moderator am Mittwoch in Köln bei einer Pressekonferenz nach der ARD-Hauptversammlung. "Ich kann absolut zu den Gehältern stehen. Man kann immer sagen "weniger, weniger, weniger".

Mittwoch, 20. September 2017

Demokratie

Eigentlich müsste so etwas in Deutschland dauernd stattfinden: Dass sich Abgeordnete (Kandidaten) den Fragen des Publikums stellen, dass sie in Berührung mit dem Alltag der Leute bleiben, die sie vertreten sollen. Doch im System der obwaltenden repräsentativen Demokratie ist das nicht vorgesehen. Da werden Abgeordnete des Bundestags für 4 Jahre gewählt und sind in dieser Zeit nur ihrem Gewissen verpflichtet, was zumindest für manche dieser „Vertreter“ zu heißen scheint, dass sie machen können, was sie wollen. Sie sind kleine absolutistische Fürsten, die für vier Jahre gewählt sind. Wenn dann noch dazu kommt, dass dieses System von Parteien dominiert wird, müssten die daraus entstehenden Probleme zumindest gesehen werden. Klar, dass das im gegenwärtigen System niemand tut. 

Montag, 18. September 2017

Reisen, andere Welten

Im Tagebuch gestöbert und Folgendes gefunden (minimal ergänzt): Die Reiseprospekte durchklicken: wohin gehen wir? Nach Australien, oder besser nach Atlantis, nach Arkadien....? Farbige Bildchen als Versprechen einer besseren schöneren saubereren Welt? Die Welt ist groß und klein, es gibt so viele verschiedene Welten und doch ist sie immer wieder die gleiche..., die Ferne und die Nähe liegen so eng beieinander, du trägst Bilder nachhause und bleibst der gleiche, was hast du gesehen? Das, was du sehen wolltest? Ist da ein Filter in dir? Das dich vor allzu Fremdem schützen soll? Das sicher stellen soll, dass alles möglichst angenehm bliebt? Wohin zieht es dich noch, suchst du etwas? Was? Den Weg, nicht das Ziel...., stimmt das? Verändert dich das in irgendeiner Weise?, Horizont: schaust du hinter diesen Horizont? Wo warst du wirklich? Was hast du gesehen? Es gilt, das Fremde zu akzeptieren, das Fremde auch in dir selbst, eine Reise, die dich in dein Selbst und das führt, was du sein könntest, wenn.....ja wenn dich nicht der Zufall/das Glück/das Schicksal hierher gestellt hätte, Unterwegs sein, auf welcher Reise? Es gilt, „das Andere“ zu verstehen. Die andere Möglichkeit.
Der Dreck, das Elend, die Armut, was denkst du dir dabei? An dich selbst und dein Klischee, - „Erwartungen enttäuscht“? Unterhaltung? Genießen. Sight Seeing? Die Blödheit, die Stumpfheit der Menschen: interessiert dich das Warum? Das Fremde reizt dich. Man spricht deine Sprache. Klar, sie ist global. Sie gilt. Sie ist diktiert und gültig. Es ist die Sprache des Geldes. Auf der Stelle treten in dieser Welt. Heimweh. Wohin gehen wir? Immer nach Hause? Hast du „die Welt“ gesehen? Es scheint eine Frage der Perspektive zu sein..... 

Sonntag, 17. September 2017

Mensch und Tier (3)

60 % der Böden werden für die „Erzeugung“ von Tierfutter benutzt. So sagen zumindest gewisse Untersuchungen. Den Hunger in der Welt bekämpfen und auch in Zukunft für ausreichend Nahrung sorgen, sagen die großen Nahrungsmittel- und Düngemittelkonzerne.. Dass sie dabei zu allerhand Tricks greifen und unter dem Mäntelchen der Freien Marktwirtschaft profitable Monokulturen in sich entwickelnde Volkswirtschaften hochziehen wollen, das sagen sie nicht. Die Politik sagt nicht, dass genau das als neue Entwicklungspolitik verkauft werden soll, weil ja die alte, staatliche, so gar nichts Positives bewirkt habe. Dass auf diesen 60 % der Böden auch Getreide für Menschen statt kurzfristig profitablen und genmanipulierten Mais für die Massentierhaltung angebaut werden könnte, - oder gar Gemüse, - das sagt die Politik nicht. Massentierhaltung (oder die sogenannte und selbstbenannte „Intensivtierhaltung“) der Teile der Politik im Interesse einer so verstandenen „freien Mrktwirtschaft“ so nachhängen, muss im Interesse unserer Mitgeschöpfe abgeschafft werden. Nun ja, so hängt alles mit allem zusammen. Das Tierwohl? Wer mit Tieren umgehe, habe ihren Bedürfnissen Rechnung zu tragen, und, so weit es der Verwendungszweck zulasse, für ihr Wohlergehen zu sorgen. Niemand darf ohne einen vernünftigen Grund einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen, es in Angst versetzen oder in anderer Weise sein Würde missachten“. So sagen die meisten europäischen Tierschutzgesetze und ergehen sich dabei in wunderliche altmoralisch dehnbare Formulierungen. Dass einen dabei auch nur in oberflächlichster Erkenntnis gewisser tierhalterischer Verhältnisse ein leichtes Grinsen überkommt, wird meiner Ansicht nach zu leicht akzeptiert. Wer ist angesichts dessen der Fürsprecher von Tieren, welche Lobby haben sie bei der Politik, wer könnte so etwas einklagen? 

Samstag, 16. September 2017

Wahlkrampf Meridian

Jetzt haben wir alle Wahlkampfargumente im deutschen Bundestagswahlkampf bis zum Erbrechen verfolgt und nichts hat uns überzeugt, besonders wenn wir das muntere Texten mit den Tatsächlichkeiten vergleichen. Die Versprechen? Alles anders und besser zu machen? Nun ja, würden wir uns auch vornehmen und laut kund tun. Leute, die aus dem Ausland kommen, beneiden uns wegen der materiellen Basis und wegen der Struktur von Deutschland. Aber könnten wir, wollten wir, müssten wir nicht schon weiter sein? Würde sich gerade uns die Möglichkeit dazu eröffnen, auch gewisse soziale Lücken zu schließen. Es scheint eine bestimmte Klasse von Leuten zu dominieren, die von diesem „Ein Land, in dem wir gut und gerne leben“ profitiert. Nennen wir sie „Mitte“. Weisen aber nicht nahezu alle Untersuchungen darauf hin, dass diese Mitte kleiner wird? Muss ein Wahlkasmpf im Kampf um die Mitte ein Wohlfühlkrampf im Schlafwagen sein? Muss sich deshalb auch ein Wahlkampf an einer vermuteten Mitte orientieren? Traditionell ist sie in Deutschland groß, diese Mitte. Aber wird sie das auch noch in Zukunft sein? Wohin geht die Entwicklung? Muss Mitte auch mittelmäßig sein? Geht die soziale Schere auseinander? Wo stehen wir? Standortbestimmung ist angesagt. Um sich schauen. Anschauen, nicht verdrängen. Sich verorten, gesellschaftlich. Wissen, wer man ist und wo man ist und warum. Es wenigstens versuchen. Sich nicht nur von „Experten“ mit scheinbarem Spezialwissen überschwallen lassen. Und dann erkennen, dass es anderen Personen vielleicht ähnlich ergeht. Dass man in einem Zusammenhang steht, in Strukturen. Ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben. Wer ist „Wir“? Sind damit Politiker gemeint? Politische Parteien? Genau darüber könnte abgestimmt werden, demnächst.

Freitag, 15. September 2017

Entwicklungskolonialismus

Wir betreiben unter dem Label "Entwicklungspolitik" latent einen Neo-Kolonialismus. 
(--->seltene Erden, Rohstoffe aller Art etc.). Da gibt es die Vorstellung, wir könnten mit jungen Flüchtlingen unseren Fachkräftemangel beheben. Lächerlich. Das ist Kolonialismus 2.0, denn diese Leute werden dringend in ihren Heimatstaaten gebraucht. Überhaupt, "Flüchtlinge"? Ein Lieblingsthema, nicht nur der linken Leute in unserer Gesellschaft: Es müsste ein Einwanderungsgesetz her, behaupten da viele. Wir würden darin klar formulieren,dass jemand, der nicht Asyl benötigt, zu gewissen Bedingungen „reingelassen wird“. Zu gewissen Bedingungen, wie in den USA, Australien und Kanada. Ärzte aus Syrien: ja. Ungelernte aus Syrien: nein. Das Problem ist nur: Der Arzt aus Syrien wird aber genauso dringend in seinem Heimatland gebraucht. Wenn wir ihn "abkaufen", fehlt er daheim, wo nicht so viel gezahlt werden kann.  

Donnerstag, 14. September 2017

Elektro

Es muss ein bisschen Wasser in den Wein geschüttet werden, wenn es um Elektromotoren geht. In den Batterien der Elektromotoren sind beispielsweise seltene Erden verarbeitet, die in Afrika unter katastrophalen Umständen und völliger Missachtung von Menschenrechten gewonnen werden. Dazu kommt, dass wir Elektromotoren bis heute nicht recyclen können. Die Herstellung einer Batterie insgesamt ist wahnsinnig energieintensiv. Zumindest hier in Deutschland wird der Strom nicht immer umweltfreundlich hergestellt. Die eigentliche Lösung wäre vielleicht die mit Wasserstoff angetriebene Brennstoffzelle. Mercedes hatte über eine lange Zeit eine Forschungsgruppe, die wurde aber vor 10 Jahren eingestellt, weil die Firma wohl Angst hatte, dass dies ihrem Geschäftsmodell schaden könnte. Oder Erdgas? Wäre vielleicht auch eine Möglichkeit. Es gilt, sich ehrlich zu machen.

Mittwoch, 13. September 2017

Bildungspolitik

Warum spielt Bildungspolitik in diesem deutschen Wahlkampf eine so untergeordnete Rolle? Die Gesellschaft entwickelt sich von einer klassischen Angestelltengesellschaft weg in Richtung auf etwas, wo es immer mehr Selbständige geben wird, die ihre Kraft auf einem sehr schwer überschaubaren Markt verkaufen müssen. Das ist eine andere Berufswelt. Heute noch herrscht der 9 Uhr bis 5 Uhr Job. Davon werden viele wegfallen und durch Roboter oder Computer ersetzt werden. Für eine solche Arbeitswelt müssen Kinder mit sehr viel Vitalität, Kreativität und Neugier befähigt werden. Da ist niemand mehr da, der ihnen sagt, was sie tun sollen. Heute ist das so: wenn man eine bestimmte und klar definierte Pflicht erfüllt, wird man mit viel Geld oder in der Schule mit guten Noten belohnt. Das ist die Idee der Leistungsgesellschaft. Das Bildungssystem ist dafür gemacht.
Alles strebt inzwischen darauf zu, dass mehr „höhere“ Bildungsabschlüsse erreicht werden. „Wenn jeder Abitur hat, hat irgendwann keiner mehr Abitur“, sagte neulich ein kritischer Bildungspolitiker. Viele Bildunspolitiker von Amts wegen und Eltern scheinen zu glauben, dass der wahre Mensch erst mit dem Abitur beginne. Danach beginne dann die wahre Auseinandersetzung des Lebens. Die Bildungspolitiker von Amts wegen sonnen sich allzu gerne in hohen Abiturientenquoten. Inzwischen haben wir in Deutschland etwa seit 3 Jahren mehr Studienanfänger als Leute, die eine berufliche Bildung anfangen. Es können viele Schwerpunkte und Spezialisierungen gewählt werden: alles für die wirtschaftliche Verwendung. Das große Problem ist, dass wir, um Quoten zu steigern, Ansprüche herunter gesetzt haben. Plötzlich haben alle gute Noten oder auf Notenerteilung wurde ganz verzichtet. Wir haben zwar zusammen mit Österreich und der Schweiz die niedrigste Quote an arbeitslosen Jugendlichen. Das ist die Leistung des beruflichen Bildungswesens und nicht der hoher Abiturientenquoten. Noch gibt es das.

Montag, 11. September 2017

Schopi über den Tod (6)

Auf den Menschen, als Erscheinung der Zeit, ist der Begriff des Aufhörens allerdings anwendbar und die empirische Erkenntniß legt unverholen den Tod als das Ende unseres zeitlichen Daseins nahe. Das Ende der Person ist ebenso real, wie es ihr Anfang war, und in eben dem Sinne, wie wir vor der Geburt nicht waren, werden wir nach dem Tode nicht mehr seyn. Jedoch kann durch den Tod nicht mehr aufgehoben werden, als durch die Geburt gesetzt war; also nicht das, wodurch die Geburt allererst möglich geworden. In diesem Sinne ist natus et denatus (geboren und gestorben) ein schöner Ausdruck. Nun aber liefert die gesammte empirische Erkenntnis bloße Erscheinungen: nur diese daher werden von den zeitlichen Hergängen des Entstehens und Vergehens getroffen, nicht aber das Erscheinende, das Wesen an sich. Für dieses existirt der durch das Gehirn bedingte Gegensatz von Entstehen und Vergehen gar nicht, sondern hat hier Sinn und Bedeutung verloren. Dasselbe bleibt also unangefochten vom zeitlichen Ende einer zeitlichen Erscheinung und behält stets dasjenige Daseyn, auf welches die Begriffe von Anfang, Ende und Fortdauer nicht anwendbar sind. Dasselbe aber ist, so weit wir es verfolgen können, in jedem erscheinende Wesen der Wille desselben: so auch im Menschen. Das Bewußtseyn hingegen besteht im Erkennen: dieses aber gehört, wie genugsam nachgewiesen, als Thätigkeit des Gehirns, mithin als Funktion des Organismus, der bloßen Erscheinung an, endigt daher mit dieser: der Wille allein, dessen Werk oder vielmehr Abbild der Leib war, ist das Unzerstörbare.“

Samstag, 9. September 2017

Entwicklung in Afrika

Es kam zwar vor, in dem "Kandidatenduell" (im TV übertragenen "Duell" der Kanzlerkandidaten, die ja eigentlich von einem Parlament gewählt werden müssten, aber nicht nur in diesem „Wahlkampf“ die Funktion von Superstars, Leithammeln und Häuptlingen ausfüllen, um die es eigentlich geht...), aber auf eine seltsam nichtssagende, ablenkende, smarte und überspielende Weise. Migration ist ein großes, komplexes Thema. Wir müssten da vieles neu denken. Es braucht vielleicht so etwas wie einen Marshallplan für Afrika, der es mit sich bringen könnte, dass Afrika alles beispielsweise zollfrei in die EU exportieren könnte, und Afrika für jedes Produkt, das aus der EU kommt, den Zoll seiner Wahl machen könnte. Ein schmerzlicher Einschnitt, fürwahr. In der "Doha-Runde", in der die Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) immer wieder erfolglos verhandeln, waren die Industriestaaten bisher nicht dazu bereit. Bananen aus Tansania usw. sind nicht mal 1% des europäischen Marktes. Das Problem: Man denkt nicht langfristig daran, was das alles am Ende kostet, an Menschenleben, an Geld, politischer Unruhe, usw. 
Wir müssten eine ganz andere Entwicklungshilfepolitik machen. Die (nicht erreichte Zielmarke wäre hier 0,7 %, - im Militärbereich wären das die berühmten, von der NATO anvisierten 2% des BSP). Wo ist der große Plan? Die Welt ist doch durch die Globalisierung kleiner geworden! Wenn wir diese Staaten für „unseren Wohlstand nutzen, dann wäre es doch angemessen, denen dafür entgegen zu kommen! Es geht bei den Menschenrechten halt nicht nur um Europäer.
Stattdessen gibt es Überlegungen von Parteistrategen, die behaupten, dass es der AfD helfe, wenn von Migration gesprochen würde. Die AfD hat ganz einfache Antworten.
Solche Kräfte nutzen aus, dass Menschen an die Grenze kommen und behaupten, sie hätten ihren Pass verloren. Das kann so nicht weiter gehen. Es müsste ein Einwanderungsgesetz her, so viele der Diskursteilnehmer. Wir formulieren darin klar,dass jemand, der nicht Asyl benötigt, zu gewissen Bedingungen „reingelassen wird“. Ärzte aus Syrien: ja. Ungelernte aus Syrien: nein. Der Arzt aus Syrien wird aber genauso dringend in seinem Heimatland gebraucht. Es gilt vielmehr, darüber nachzudenken, wie wir „gut und gerne“ mit Migranten zusammen leben können. Zu deren und zu unserem Vorteil.
Das ist ein Problem der Industriestaaten insgesamt, die aber nicht nur darin heillos zerstritten sind (was an der UN gut zu sehen ist!). Es gibt dabei kaum Organisationen wie etwa die EU. Merkel spricht gerne davon, dass wir unsere Handelspolitik in Richtung mehr Globalisierung und mehr Gerechtigkeit verändern sollten. „Wir müssen die Ursachen bekämpfen“ fordern alle Politiker. Die Industriestaaten geben Geld in die Entwicklungshilfe, um gelegentlich mal einen Brunnen oder eine Schule zu bauen. Seinen Kindern muss aber ein erwachsener afrikanischer Fischer für die Schule Uniformen, Hefte und Bleistifte ermöglichen mit einem Geld, das er nicht hat. Auf der anderen Seite wird das Meer von den Industriestaaten leer gefischt. Warum sollen diese Fischer ihren Fisch nicht selbst fischen, um danach mit neu erworbenem Know-How den Thunfisch selbst zu verarbeiten? … Eine der führenden britischen Denkfabriken hat 2016 errechnet, dass, wenn Westafrika seinen Fisch selbst verarbeiten würde, 300 000 Jobs entstehen würden. Stattdessen wissen die Leute nicht mehr, wovon sie leben sollen. Sie sagen: mein Leben ist nichts wert, ob ich hier sterbe oder ob ich vielleicht eine Chance habe zu überleben: der Versuch ist es wert. So entstehen Flucht und Fluchtgedanken. 
Langfristig wird es nichts bringen, Zäune hochzuziehen. Die Menschen werden sich davon nicht abhalten lassen. Es bringt nur etwas, die Wirtschaft in diesen Ländern aufzubauen und anfangen zu verstehen, dass unser Wohlstand hier etwas mit der Armut in diesen Ländern zu tun hat. Rohstoffe aus diesen Ländern werden exportiert, damit wir vielleicht noch ein weiteres neueres Telefon haben. Bei ihnen im Dorf gibt es aber noch nicht einmal eine Straße.   

Freitag, 8. September 2017

Kandidaten und Parteien

Ein Kanzlerkandidat lässt sich von einer PR-Agentur beraten. Die fragt per Umfrage: was assoziieren sie mit der SPD? Da wird dann „Mind-mapping“ gemacht: Am häufigsten kommt dann wohl das Wort „Gerechtigkeit“ vor. Das wird dann zum Wahlkampfthema gemacht. Das heißt, es entstehen auf diese Weise Formeln, mit denen man auf Marktforschungsweise versucht, ein Thema zu finden. Damit ist klar, dass das dann ein ein Gegenwartsthema ist und nie ein Zukunftsthema. Beispielsweise bei Willy Brandt dürften es keine Marktforschungsinstitute gewesen sein, die Slogans wie „Mehr Demokratie wagen“ angeregt haben. Das wurde damals an den Hochschulen diskutiert, das wollten die Intellektuellen und viele anderen.
Der Grundgedanke dabei wäre: ich höre in die Gesellschaft rein, erkunde, bin dran und finde das Thema. Damit hängt auch zusammen, dass es auch zu wenige Außenseiter gibt, die einmal die Parteidisziplin hinter sich lassen könnten und der eigenen Überzeugung Raum verschaffen wollen.
Heute ist es doch eher so: Wer abweicht (etwa mit dem Willen zu größeren gesellschaftlichen Veränderungen), dem weht aus seiner Partei und allen Medien ein ganz starker Gegenwind entgegen. Es ist halt der sicherste Weg, immer geradeaus so wie alle zu gehen, sich an den Mainstream halten. Das ist in allen Parteien sehr verbreitet. Z.b. Schmidt und Schröder haben ihre Ideen gegen ihre Partei durchgesetzt, mit der Folge, dass diese Partei danach jeweils 10 % schwächer war als davor. Es war halt nicht, wie von der SPD jetzt auf diese und jene Weise propagiert, früher nicht alles besser, weshalb es gelte, alles wie früher einzurichten. Es war vielmehr auch schon widersprüchlich. Im aktuellen CDU-Wahlprogramm, das 73 Seiten hat, taucht das Thema „Migration“ zum ersten Mal wohl auf Seite 63 auf. Das Thema „Digitalisierung“ gar taucht nur unter dem Aspekt auf, dass die Wirtschaft flott gemacht werden muss, damit sie den Anschluss nicht verpasst. Die Digitalisierung wird womöglich aber millionenweise Arbeitsplätze kosten, es wird zudem ein Fachkräftemangel herrschen, der bis zu 3 Millionen Leute betragen kann. Es werden sehr viele Leute ihre Arbeit verlieren, die anschließend aber nicht in der Pflege arbeiten werden. Man kann das nämlich nicht rein statistisch managen und sagen, so viele Stellen sind vakant und so viele Stellen und so viele fallen weg. Das sind ja ungefähr gleich viel: das geht auf. Nein, so wird das nicht gehen.

Donnerstag, 7. September 2017

Alterspflege

Wir begegnen älteren Menschen, die in Pflege sind. Die hilflos sind. Die leer geworden sind. Können wir uns da hineinversetzen und uns selbst dahinter erkennen? Ist es so, dass in solchen Personen ein ganzes Leben „gespeichert“ ist, dass sie gleichzeitig auch die Person sind, die sie mal waren? Dass sie jetzt halt in einem anderen Zustand sind, in den sie „das Leben“ befördert hat? Ob es nicht so ist, dass alle anderen Personen fortwährend älter werden und einem solchen Zustand entgegenstreben? Was ist der Tod? Ist es das, dem man entgegenstrebt? Noch. Er soll im Schlaf kommen und möglichst schmerzlos, das ist der oft geäußerte Wunsch. Ob aber bis dahin irgendwann eine gewisse Bilanz erlaubt ist, in der man feststellen kann, ob eine Existenz sinnvoll war? Oder ob das alles unwiderbringlich vergangen ist und nur (wie es jetzt modisch ist...) "der Augenblick zählt"? Ob's Alzheimer ist oder was anderes? Eben erst gehört, dass immer weniger an Demenz/Alzheimer erkranken. Dadurch aber, dass die Bevölkerung älter wird, bleibt der Demenzanteil weitgehend gleich, es kommt nur später (wenn die Menschen älter geworden sind...). Sie war eine stolze Frau, sehr selbständig, hatte eine dezidierte politische Meinung und diskutierte bei vielen Themen mit. Religiös war sie, hängte das aber nicht heraus.
Jetzt aber ist es so: Nicht nur wir, sondern viele Angehörige werden mit dem Siechtum der dementen Angehörigen nicht fertig. Die Gesellschaft ist zwar sensibilisiert und sieht die Alzheimer-Epidemie auf sich zurollen, sie kann darüber reden und auch an der nötigen Empathie (siehe Einleitung...) für die Betroffenen hapert es nicht. Aber ganz praktisch gesehen sind die wenigsten Menschen tatsächlich vorbereitet. Jawohl, der Wechsel ins Konkrete kann brutal sein. Es tritt womöglich alles sehr schnell ein und verlangt einem Entscheidungen ab, für die man gar nicht genügend informiert ist. Man stolpert und taumelt in etwas hinein, Beratungsmöglichkeiten sind gut oder schlecht, viele Leute geben „Tipps“, die sich am Ende gegenseitig widersprechen - im schlimmsten Falle bringen sie jedoch gar nichts, gleich gar nicht in dem Tempo, das einem abverlangt wird. Man war außen und ist jetzt plötzlich selbst Handelnder, man ist mittendrin in einer anderen Realität.

Mittwoch, 6. September 2017

Mensch und Tier (2)

Zum Folgenden wurde ich neulich medial angeregt und habe es seitdem in mir bewegt: Wo bleibt das Prinzip Verantwortung in der Evolution? Es gibt wohl keine einzige Art, die gegen andere Spezies so etwas wie Verantwortung spüren könnte -. außer dem Menschen. Das „Prinzip“ gilt also vor allem für verantwortungsvolle Menschen, Tiere vor dem zu schützen, was für sie am schlimmsten ist: vor schwerem Leiden. Der Mensch ist das einzige Tier der Evolution, das zur Moral fähig wäre und das sich auch dessen rühmt. Dass ihm seine Vernunftbegabung sogar die Verpflichtung dazu auferlegt, seinen Vorteil nicht auf Kosten der übrigen Welt zu suchen, macht diese aus einer bestimmten Konstellation folgende Verpflichtung noch strenger. Die Vernunft eignet sich für den Menschen dazu, entweder besser zu sein als die Tiere, oder schlechter. Der Mensch ist aber ein Allesfresser? Kann sein, aber das Problem liegt möglicherweise mehr in der Massentierhaltung, im Quälen von Kreaturen zum Zwecke jener Profitmaximierung, die ein bestimmtes Regelwerk des Menschen ihm vorzugeben scheint. Massenvernichtung. Ob Tiere kein Bewusstsein haben, schon gar nicht von sich selbst? Dies mögen aber neuere Forschungsergebnisse heftig in Frage zu stellen. Ob es die Klasse „Tiere“ überhaupt so gibt? Ob nicht ein gewisser Unterschied zwischen einem Primaten und einem Floh besteht? Ist es Überheblichkeit, dass wir an dieser Stelle eine solche einheitliche Einteilung pflegen und uns über alle Erkenntnis hinweg setzen? Gibt es die Einteilung Menschen und Tiere? Wer kann solches nachvollziehen, nachdem er einem Menschenaffen in die Augen geblickt (sie sollen aggressiv werden, wurden es aber in meinem Falle überhaupt nicht) und mit ihm gemeinsame Zeit zugebracht hat? Ob das Ziel, eine ständig wachsende Menschheit ernähren zu wollen, alles rechtfertigt? Ob wir hier in einem Dilemma sind? 

Dienstag, 5. September 2017

Freundschaft und Tier

Freundschaften aufzubauen, ist ein komplexer Vorgang, der auch unter verschiedenen Tierarten, Spezies stattfinden kann. Das ist zwar selten, aber es passiert insgesamt vielfach. Es gibt dieses unglaubliche Vertrauen, das dabei sofort entstehen muss und nur zwischen zwei Individuen stattfinden kann. Tatsache ist: Soziale Beziehungen heben die Überlebenschance.Womöglich sind wir Menschen nicht die einzigen, die komplizierte Beziehungen eingehen. Tiere haben Gefühle und sie denken – freilich nicht in unseren Kategorien, - nicht in unserer Welt, und doch in ihr. Denn sie müssen sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzen, die auch unsere ist. Sie bilden diese Welt auf ihre eigene Weise in sich ab und gehen damit um. Es ist etwas Eigenes. Wir sollten genau das nicht vermenschlichen. Zu sagen, ein Tier sei eine Art Roboter, die nur Instinkten folgt, ist Unsinn. Das Tier lernt auch an der Situation, nimmt Eindrücke auf und setzt sie in Verhalten um. Es ist zudem ein gängiges Vorurteil, dass Tiere nur fressen und sich fortpflanzen... es scheint vielmehr vieles in ihrem Leben Platz zu haben, von dem wir noch keine Ahnung haben. Ihre Art der Beziehung kann uns womöglich so manches lehren: Techniken gemeinsam nutzen, soziale Bindungen herstellen, indem man zusammen spielt und zusammen Grenzen testet. Viel Zeit miteinander verbringen. Sich auf positive Weise miteinander beschäftigen. Das schafft Vertrauen. Und, was wohl auch für Menschen gilt: In einer guten Beziehung ist man glücklicher. Der Körper ist gesünder und man ist psychisch stabiler.  

Sonntag, 3. September 2017

Wahlkampf, Zukunft, Bildung

Es ist Wahlkampf in Deutschland. Es geht um Wahlstimmen und Zustimmungsquoten, um das was jederfrau und jedermann gefällt, - oder doch zumindest vielen. Dabei werden regelmäßig Phrasen abgesondert, wie wichtig denn Bildung sei und ernst genommen müsse das Thema Bildung, und es „wird Sorge getragen“ und ....überhaupt, da müsse mehr reingesteckt werden. Leider werden dann in der Folge weder neue Ideen noch Geld reingesteckt. Viel lieber wird gelobt und belobigt, wie gut und gerne wir in diesem Land des Wohlstands und der Weltmeisterschaften leben: Fußball sowieso, aber auch Reise und SUV, sowie Kreuzfahrt läuft gut, - wenn auch auf Kosten der Umwelt mit Schweröl. Dabei wäre Bildung so dringend und drängend wichtig für die soziale Durchlässigkeit dieser Gesellschaft, eine soziale Durchlässigkeit, die sich in den vergangenen Jahren immer mehr reduziert hat und die wichtig gerade für das ökonomische Fortkommen ist. Fette Investitionen wären nötig in Schulen, aber auch in Infrastruktur, wie beispielsweise in den Ausbau des Breitbandnetzes, das vielen Betrieben eine Teilnahme am globalen Handel sichern soll. Die sogenannte Digitalisierung wurde ja sowieso verschlafen und soll jetzt mit Hochdruck nachgeholt werden. Soll.
Doch was geschieht? Scheinlösungen werden favorisiert, Reförmchen (die natürlich kein Ansatz zur Problemlösung sind, sondern mit Aktionismus nur verschleiern sollen...) werden gestartet und es wird ein Popanz um die „Schwarze Null“ aufgebaut, also einen Sparkurs, der dem Staat als Ganzes, insbesondere den kommenden Generationen, zugute kommen soll. Soll. Wenn wir aber nicht mithalten können mit anderen, die mehr tun, so wird das ganze Sparen auch kommenden Generationen nichts nützen, weil die Voraussetzungen nicht da sind. Wir brauchen mehr Mut zum Experiment, zum Ausprobieren, bei dem nicht von vornherein der Erfolg gesichert sein muss und gesellschaftliche Unterschiede zementiert werden.Wir brauchen Mut zum Aufbruch ins Ungewisse, wie das einst die Siedler hatten, die gen USA zogen und dort eine große gesellschaftliche Dynamik schufen. 

Samstag, 2. September 2017

Alter und Jugend (3)

Sich und seine Grenzen kennen zu lernen. Das in ein Verhältnis bringen. Nicht das Unmögliche von sich verlangen. Nicht den geträumten Träumen nachrennen. Man hätte sie früher für möglich halten können. Nun gilt es, das Erreichte zu verwalten. Eingebunden sein in ein Ganzes, in eine Welt, in eine Gesellschaft, darum zu wissen. Es geht doch nicht darum, zu verallgemeinern und „die Jugend von heute“ über einen Kamm zu scheren. Aber man glaubt, aus seiner eigenen Perspektive etwas wahrgenommen zu haben, was Altersklassen kennzeichnet. Rentengeneration jetzt. Ob die Nachfolgenden auch noch solch „traumhafte“ Rentenbedingungen vorfinden werden, wie die gegenwärtigen Rentner? Welchen Einfluss wohl die viel besprochene „Arbeitswelt 4.0“ darauf haben wird? Wird sich nicht unter ihrem Einfluss nahezu alles anders darstellen? Sogar die Wertewelt? Sich darauf einstellen und sich anpassen, ist das die Devise? Google, Facebook & Co geben vor und wir folgen alle nach.... Oder ein Gestalten dieser neu sich abzeichnenden Sphäre, wäre das etwas? Wo? Wie?
Partykultur? Ist alles eine Wohlfühloase oder geht es in anderen Gegenden dieser Erde ganz anders zu? Welche Beziehung haben wir dazu? Sind uns diese Menschen fern oder bringt es das Zeitalter der Globalisierung mit sich, das sich alle näher kommen? Ist das Cool oder Uncool? (Ich muss grinsen...) Wie steht es mit immerwährendem Spass? Manchmal drängt sich der Eindruck auf, manche Menschen würden dies suchen. Auf Kosten anderer? Ist das Bewusstsein davon lustfeindlich und verkopft? Ob es da Gemeinsamkeiten des Alters gibt, was ja auch Gemeinsamkeiten der Sozialisation heißt? Was man als „normal“ oder „selbstverständlich“ empfindet, ist ja auch durch Bezugspersonen vermittelt. Gilt es in der Jugend nicht, sich davon abzukapseln, sich loszumachen, dagegen zu protestieren und dadurch eine eigene Identität, eine eigene Weltsicht zu gewinnen....?