Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 30. Dezember 2023

Tod und andere Ausgänge

Ja klar gibt es tausend Ratgeber auf diesem Gebiet. Kommt mir gerade jetzt seltsam vor. Da sind Erinnerungen einerseits. Und Vorstellungen davon, wie das war, als die Person noch präsent war. Ausstrahlung. Selbstverständlichkeiten. Blicke. Verstehen. Staunen. Lachen. Typisches. Eigenheiten. Wie geht es weiter nach dem Tod? Die Frage wird auch mich immer wieder überfallen. Ob ich jetzt eine spekulative Antwort geben kann? Vielleicht stehen wir nach dem Tod in einem Licht, von welchem unser Sonnenlicht nur ein Schatten ist, wie Arthur Schopenhauer meinte. Wer war das überhaupt, der Schopi? Hat der uns noch etwas zu sagen? Was kommt? Eine Art Pool, in dem sich alle Seelen treffen, auch die der Tiere? Ein erweitertes Ich (Eine Ahnung davon bezogen manche Personen wohl in der Meditation ?), ein Wir? Oder gar nichts? Oder machen wir uns Bilder, Vorstellungen von etwas Unbegreiflichem, was über unseren Verstand hinaus geht? Gibt es etwas Absolutes, Größeres, was unseren Begriffsapparat überfordert? (Ob da etwa der profane Film „Matrix“ ein paar Hinweise gegeben hat?) Unsere Zeit hier: was war das? Ein Rätsel? Ich erinnere mich an ein Gesicht. Und bin wohl bei den Faulen, den zu wenig Ehrgeizigen. Sünden? Ob das zu kleinmoralisch gedacht ist? Andererseits zählt auch die Bibel etliche Laster auf und versucht, moralisch etwas zu bewegen. Zen: Frage: „Meister, gibt es ein Leben nach dem Tod?“ Darauf der Meister: „Ich war noch nicht tot“. Geht es um Zeichen jenseits der Sprache? Wie groß ist da wohl die Distanz zur heutigen Welt der Zeichen, die uns alle zu etwas bringen wollen, last but not least den Profit zu maximieren? X x Yes, of course there are thousands of guides in this area. Seems strange to me right now. On the one hand, there are memories. And ideas about what it was like when the person was still present. Radiance. Self-evident things. Looks. Understand. Amazement. Laugh. Typical. Peculiarities. What happens after death? The question comes to me again and again. Can I now give a speculative answer? Perhaps after death we stand in a light of which our sunlight is only a shadow, as Arthur Schopenhauer said. Who was that anyway, Schopi? Does he have anything else to say to us? What's coming? A kind of pool where all souls meet, including those of animals? An expanded I (some people probably got an idea of this in meditation?), a we? Or nothing at all? Or do we create images, ideas of something incomprehensible that goes beyond our understanding? Is there something absolute, greater, that overwhelms our conceptual apparatus? (Whether the mundane film “Matrix” gave a few clues?) Our time here: what was it? A mystery? I remember a face. And I'm probably with the lazy ones, the ones who aren't ambitious enough. Sins? Is that too small-minded? On the other hand, the Bible also lists a number of vices and tries to make a moral difference. Zen: Question: “Master, is there life after death?” The master replied: “I wasn’t dead yet”. Is it about signs beyond language? How big is the distance to today's world of signs that want to get us all to something, last but not least, to maximize profit?

Freitag, 29. Dezember 2023

Gesichter, Öffentlichkeit

Abseits aller Katastrophen: Ich finde es komisch, sehr spooky, dass sich viele Journalisten in Deutschland jetzt dauernd direkt und indirekt über eine mögliche Regierungsneubildung in Berlin unterhalten und im Fernsehen (sofern sie nicht in „Urlaubspause“ (Skifoan“) sind!) tausend Interviews dazu führen. Das gibt doch allen scheinwichtigen Köpfen Gelegenheit, sich als wichtig darzustellen. Nach vorne preschen. Gesicht zeigen. Ihre Eitelkeiten und Machtgier auszuleben..... da ist doch Vieles Popanz und Inszenierung. Einem Grundgedanken von Demokratie nicht würdig! Deutschland will doch überall weit vorne sein („Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“, eine Partei), jetzt 2023/24 immer noch, nach jedem Scheitern, jetzt, die alles brökelt, da überall die demokratischen Wälle zu brechen scheinen und Kriege die Welt erschüttern. Aus den Reihen der Zivilgesellschaft, aus den nicht von Regierungen bestimmten Interessen müssten da mehr Impulse kommen. Doch das gegenwärtige Interesse macht sich am Persönlichen fest! Beruht zu oft auf Lüge. Auf was denn sonst?, sagen Journalisten, die das alte Spiel dauernd weiter betreiben wollen und in Wirklichkeit auch ein wenig das Spiel der Autokraten zu betreiben scheinen. Die alten Medien, wie etwa „das Fernsehen“ unterstützen dabei mit neckischen Ratespielen. Im Absolutismus und im ersten Teil des zwanzigsten Jahrhunderts, so scheint es mir, waren Köpfe wichtig. Jetzt. Im Zeitalter omnipräsenter Transparenz und des Internet, sollte sich die Demokratie weiter entwickelt haben, auch wenn derzeit ein paar besonders lächerliche Autokraten das Gegenteil davon versuchen, einen bestimmenden Kulturstil zur allgemeinen Befolgung vorzeigen und das "Volk" ihnen dabei brav zu folgen scheint. Es sollte ein Impuls in diese Richtung gegeben werden. Stattdessen gibt es von den Beherrschten Formulierungen wie „Das Zeug dazu haben, ein Machtwort sprechen“ usw. Es scheint eine Phase zu sein, die in die falsche Richtung führt.....

Donnerstag, 28. Dezember 2023

Against all odds

Fernsehen. Linear. Selten so öde gewesen wie in den letzten Feiertagen. Dabei ist TV für manche einzelne Menschen ein Mittel gegen die Einsamkeit. Es kann die Illusion verschaffen, man sei nicht alleine, es geschehe etwas, es durchströme Aktion das Dasein, als würden Menschen zu einem sprechen. Solche Menschen sind sogar angewiesen aufs Fernsehen. Doch die Programmgewaltigen, ob privat oder öffentlich-rechtlich, scheinen von einer Mehrheit der Menschen auszugehen, denen fest zugeordnet ist, was sie will und was sie nicht will. Copy-Tests und „repräsentative“ Befragungen werden zur Beglaubigung herbeigezogen. Das sei unter anderem auch demokratisch, so wird argumentiert. Wenn aber die Mehrheit der Leute an den Festtagen gar kein TV schaut, dann qualifiziert sich „die Mehrheit“ ganz anders als zuvor und ist nicht mit lieblos zusammengestellten und hinweg gesendeten Wiederholungen zu bedienen. Harry Potter mag zu recht bei einer Mehrheit beliebt sein. Doch es gibt qualifizierte Minderheiten, die auch gerne bedient würden. Ob überhaupt diese Fixiertheit auf eine Mehrheit undemokratische Züge hat? Ob sie sich regelrecht einer Diktatur einer Mehrheit annähert? Oder dem, was von einer Mehrheit vermutet und angenommen wird? Klar, alle Live-Akteure (bis auf die Nachrichten-Leute!) sind in Ski- oder Winter-Urlaub, setzen mal für ein paar Wochen aus und überhaupt, an Weihnachten und „zwischen den Jahren“ läuft ja außer Krieg und ein bisschen Hochwasser sowieso nichts. Nicht mal Sport. Dessen journalistische Begleitpersonen samt der Sport-Protagonisten selbst müssen „bei der Familie“ Kraft tanken und stehen für ihre sportlichen Unterhaltungsbemühungen offenbar nicht zur Verfügung.

Samstag, 23. Dezember 2023

Die Macht des Faktischen

Was ich spüre? Eine übergroße Gleichgültigkeit. Alles geht seinen Gang. Das was ist, ist. Sie sind die Mehrheit. Sie bestimmen das Klima. Veränderung ist nicht angesagt, egal, in welche Richtung. Es entsteht kein Druck, keine Notwendigkeit. Alles schleift dahin. Ob so etwas der wahre Konservativismus ist? Dauerreflexion ist nicht mehr populär, und die Notwendigkeit von Begründungen scheint kaum mehr zu existieren. Es scheint eine Koalition der Trägheit zu existieren, die sich zu keiner gemeinsamen Kraftanstrengung aufschwingen will, egal, in welche Richtung. Bloß nix ändern, außer im ökonomischen Interesse! Auf diesem Gebiet scheint alles mitgemacht zu werden, egal wie offensichtlich – etwa im Supermarkt! - man beschissen wird. Es scheint eine lebensweltliche-zähe Wirklichkeit zu geben, in der Gewohnheiten, Lebensroutinen und Lebenspläne, elementare Kontinuitäten zu Hause sind. X x What I feel? An excessive indifference. Everything goes its way. That which is, is. They are the majority. They determine the climate. Change is not the order of the day, no matter in which direction. There is no pressure, no need. Everything drags along. Is something like that true conservatism? Long-term reflection is no longer popular, and the need for justification hardly seems to exist anymore. There seems to be a coalition of inertia that refuses to commit to a joint effort, no matter in which direction. Just don't change anything, except in the economic interest! In this area, everything seems to be done, no matter how obvious - for example in the supermarket! - you get screwed over. There seems to be a lifeworld-tough reality in which habits, life routines and life plans, elementary continuities are at home.

Freitag, 22. Dezember 2023

Machen und Tun in Normalität

Ja klar ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Er nimmt sich Vorsätze vor, aber ganz sicher und bestimmt will er tun oder nicht tun ...und handelt dann wieder ganz anders...aus Gewohnheiten heraus. Aber vielleicht können wir uns einen Moment heraus reißen aus gewohnten Betrachtungsweisen, Perspektiven, können wahrnehmen, dass es ein Glück ist, die Verhältnisse um einen herum einigermaßen wach wahrzunehmen. Frei von größeren akuten Schmerzen sein, das deutet auf ein gewisses Maß an Gesundheit hin. Auch das erscheint einem über einen gewissen Zeitraum selbstverständlich, - solange man nichts anderes wahrgenommen hat, mit nichts anderem konfrontiert war, damit leben musste. Wer aber jemals Schmerzen hatte, sich einem Verdacht auf eine gravierende Krankheit ausgesetzt sah und dadurch sich separiert sah, von der „Normalität“ und den mit ihr verbundenen Selbstverständlichkeiten, müsste solche Perspektiven schätzen. Wer das an engen Angehörigen und Freunden miterlebt, mitgemacht hat, wird Dankbarkeit empfinden, egal, welches Zipperlein und welcher Schuh einen aktuell drückt. Die Wahrnehmung ist es, die Ablenkung durch Gegebenheiten, die die meisten an Neuem hindert. Unser Glück mit anderen teilen, sein Echo in sich selbst zu empfinden, mag die Wirkung verstärken. Daraus Kraft zu beziehen, auch gegenüber Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, dazu sollten wir uns durchringen, sofern das noch geht.....

Donnerstag, 21. Dezember 2023

Ungleich

Ungleiche Verhältnisse zerstören die soziale Kohäsion, also die Bindung zwischen den Menschen in einer Gesellschaft. Das lehrt nicht nur die Soziologie, sondern auch die Philosophie. Wohlhabende Menschen und solche mit einem bescheidenen Einkommen führen ein völlig unterschiedliches Leben. Sie wohnen und arbeiten an verschiedenen Orten, kaufen nicht in denselben Geschäften dieselben Dinge, die Kinder besuchen nicht dieselben Schulen und spielen auch nicht zusammen. Das tut der Demokratie nicht gut. Gefordert ist keine Gleichheit, sondern ein „Sich-gegenseitig-begegnen“ von Menschen mit unterschiedlichen sozialen oder wirtschaftlichen Hintergründen, eine "Reise durch Wirklichkeiten".. So stellt man sich Fragen über das Gemeinwohl, so lernt man zu verhandeln, zu diskutieren und Lösungen zu finden. Die Ungleichheit zerstört das Gefühl, dass wir alle im selben Boot sitzen. Ein großes gesellschaftliches Problem ist die Armut. Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine Art, die das Problem vielleicht lösen könnte. Das Geld muss neu verteilt werden, auch im Horizont einer völligen Neubewertung dessen, was Arbeit im digitalen Zeitalter sein könnte. Es gilt nicht unbedingt, die Ungleichheit zu reduzieren. Wenn sich letztlich aber jeder würdig behandelt fühlt, wenn jeder fühlt, dass er das Notwendige zum Leben hat und die Möglichkeit, sich in die Gesellschaft zu integrieren, an ihr teilzunehmen, um sich für oder gegen etwas entscheiden zu können, könnte auch das Gefühl der Ungleichheit abnehmen. Wenn jemand sein Leben selbstbestimmt führen kann, wird er sich nicht ständig mit anderen vergleichen, es geht nicht immer um das mehr oder weniger haben. x x Unequal conditions destroy social cohesion, i.e. the bonds between people in a society. This is taught not only by sociology, but also by philosophy. Wealthy people and those with modest incomes lead completely different lives. They live and work in different places, don't buy the same things in the same stores, the children don't go to the same schools or play together. That's not good for democracy. What is required is not equality, but rather a “meeting each other” between people with different social or economic backgrounds, a “journey through realities”. This is how you ask yourself questions about the common good, this is how you learn to negotiate, discuss and find solutions to find. Inequality destroys the feeling that we are all in the same boat. A major social problem is poverty. Universal basic income is one way that could perhaps solve the problem. The money must be redistributed, also within the horizon of a complete reassessment of what work could be in the digital age. It is not necessarily about reducing inequality. But if everyone ultimately feels that they are treated with dignity, if everyone feels that they have what they need to live and have the opportunity to integrate into society, to participate in it, to be able to decide for or against something, the feeling of Decrease inequality. If someone can lead their life independently, they will not constantly compare themselves with others; it is not always about having more or less.

Rollenbilder

Was mir auffällt: Frauen sind zunehmend stark geschminkt. Zumindest in den Medien und bei den Influencerinnen. Kaum eine Frau scheint da noch ohne kräftigen Lidschatten auszukommen. Das Dezente scheint nicht mehr angesagt. Wieso das zugenommen hat? Spekulationen sind erlaubt. Entgegen allen feministischen Emanzipationsstrampeleien scheinen manche Frauen dem von den Männern geprägten Ideal immer mehr und eindeutiger entsprechen zu wollen. Sie stehen offenbar in einem Wettbewerb, dessen Regeln von außen gegeben sind. Dazu kommt, dass man sich gerne mal eine dicke Lippe oder dicke Titten aufoperieren lässt. Das macht im Alltag selbstbewusster (so heißt es). Sich einen Kim-Kardashian-Arsch aufoperieren zu lassen, ist da schon viel teurer und gefährlicher. Geht`s noch? Ekelhaft, wenn man weiß, wie das gegen Geld gemacht und gestaltet das ist. Solch „Imponiergehabe“ scheint zumindest für eine bestimmte Gesellschaftsschicht zu gelten. Eine andere führt das Lastenfahrrad vor, kauft Nachhaltiges im Bio-Markt, fährt die amerikanische Limousine des Milliardärs als Zweitwagen und zeigt sehr offensiv ohne Rücksicht auf Kosten, was für ein guter Mensch doch in einem steckt. Wow, wenn man da nicht mitmacht? Ist man bei den „Besserverdienenden“ unten durch. Trash. Abgrenzung. Stigmatisierung. Sie wissen, wie man besser lebt und wollen einem das oft genug diekt oder indirekt vorschreiben. Man muss die Leute halt zu ihrem Glück zwingen. Zur Not auch mit (staatlich legitimierter) Gewalt. Diese Sprüche kennen wir. Solaranlage aufs Dach? ok. Diese Menschen müssen ja, um die Rechnung zu begleichen, nicht ihren noblen Lebensstil aufgeben. Das ist bei ihnen „Portokasse“. Und Lifestyle.

Die Dämmerung (MP3)

https://soundcloud.com/ulrich-bauer/die-dammerung?si=fd1b58f4aa9b42219bf3f779d9e16c49&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing

Dienstag, 19. Dezember 2023

Investorenelite

Da kackt ein großer Konzern eines Investoren ab und wir wundern uns, welche Reichtümer dieser „Investor“ scheinbar aus dem Nichts heraus angehäuft hat. Schlimm!, so finden manche Mitmenschen. Dabei hat sich nicht nur diese Entscheiderfigur längst in Sicherheit gebracht: Die Aufsichtsräte und Vorstände seiner Firmen scheinen auch zu denen zu gehören, die so tief nicht fallen können, weil sie zu einer Clique gehören, die schlichtweg die Macht ausübt und zu einem Zirkel der gesamtgesellschaftlichen Bestimmer gehört, zu dem auch Politiker gehören. Sie müssten eigentlich im Interesse derer handeln, die sie gewählt haben. Tun sie aber nicht. Vielmehr verfolgen sie eigene Interessen (man nennt das „repräsentative Demokratie“) oder die ihrer jeweiligen Parteien. Der Beispiele sind viele. Es treten Figuren im dunklen Anzug nach vorne, die sich unter dem Schutz des „Rechtsstaats“ und seiner Organe gegenseitig die Posten und das Geld zuschustern. Da ist gerne mal von vielen Millionen, im Einzelfall sogar von Milliarden die Rede. Stürzt einer über korruptive Merkwürdigkeiten, so sind ihm meist noch unzählige Posten als Aufsichtsrat, Vorstand etc. sicher, die seinen Lebensstil locker abfedern können und ihm gerne mal zur Bereicherung dienen. Auskünfte dazu werden natürlich nicht erteilt, nirgens, auch wenn jemand der Öffentlichkeit ein gewisses Recht dazu zugestehen würde. Es finden dann Prozesse statt, strafrechtlich, zivilrechtlich, bei denen es um viele Millionen geht. Schließlich wird nach Jahren jemand „verurteilt“, der die locker in einem außergerichtlichen Vergleich geforderte Summe bar auf die Hand bezahlt. Fertig!

Sonntag, 17. Dezember 2023

Gewohnheiten

Wir wollen.... Ja klar ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Er nimmt sich Vorsätze vor, aber ganz sicher und bestimmt...und handelt dann wieder ganz anders...aus Gewohnheiten heraus. Aber vielleicht können wir uns einen Moment heraus reißen aus gewohnten Betrachtungsweisen, können wahrnehmen, dass es ein Glück ist, die Verhältnisse um einen herum einigermaßen wach wahrzunehmen. Frei von größeren akuten Schmerzen sein, das deutet auf ein gewisses Maß an Gesundheit hin. Auch das erscheint einem über einen gewissen Zeitraum selbstverständlich, - solange man nichts anderes wahrgenommen hat, mit nichts anderem konfrontiert war. Wer aber jemals Schmerzen hatte, sich einem Verdacht auf eine gravierende Krankheit ausgesetzt sah und dadurch sich separiert sah, von der „Normalität“ und den mit ihr verbundenen Selbstverständlichkeiten. Wer das an engen Angehörigen und Freunden miterlebt, mitgemacht hat, wird Dankbarkeit empfinden, egal, welcher Schuh einen aktuell drückt. Die Wahrnehmung ist es, die Ablenkung durch Gegebenheiten, die die meisten hindert. Unser Glück mit anderen teilen, sein Echo in uns selbst zu empfinden, mag die Wirkung verstärken. Daraus Kraft zu beziehen, auch gegenüber Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, dazu sollten wir uns durchringen, sofern das geht.....

Samstag, 16. Dezember 2023

Blogs - kurz

Von Anfang an verstand ich den Journalismus dahingehend, dass es darum gehe, bestimmte Informationen in kürzester Zeit und in möglichst komprimierter Form „rüber“ zu bringen. Die Aufmerksamkeitsspanne der Leute ist kurz. Meine Alltagserfahrung war aber die, dass die Artikel der jeweiligen Hierarchen sehr ausschweifend unkonkret sein durften, wohingehend meine Beiträge zusammengekürzt wurden, weil meine Hierarchiestufe nicht ausreichte. Es war also eine möglichst unsachliche Entscheidungslage, die die Dinge festlegte. Irgendwann wollte ich mein Bestreben, die Dinge möglichst auf den Punkt zu bringen und doch nicht zu simplifizieren, verwirklichen. Meine Blogposts schienen mir zunächst der richtige Weg dazu. X x From the very beginning, I understood journalism to mean that it was about getting certain information across in the shortest possible time and in the most compressed form possible. However, my everyday experience was that the articles of the respective hierarchs could be very vague, whereas my contributions were shortened because my hierarchy level was not sufficient. So it was a decision that was as unobjective as possible that determined things. At some point I wanted to realize my desire to get things as straight as possible without oversimplifying them. My blog posts initially seemed like the right way to do this.

Freitag, 15. Dezember 2023

Staatliches Tricksen

Das Gefühl des Ausgeliefertseins nimmt zu: jetzt wird bekannt, dass der schon im Namen „21“ eine Jahreszahl signalisierende Neubau des Großbahnhofs in meiner Nähe wieder mal 1,7 Milliarden Euro teurer werden soll. Mutmaßlich. Genaues weiß man bis jetzt noch nicht. Das liegt auf der Linie, mit der der Bürger seit Jahren gequält wird: Großprojekte werden später fertig, kosten aber mal eben ein paar Milliarden mehr. Ob da eine Taktik dahinter steckt, zumal es bei vergleichbaren „Projekten“ des Staates ganz ähnlich lief? Wie geht dieser Staat mit Kosten um? Ob da nun unbedingt ein Streben nach Transparenz dahinter steckt, was dieser Demokratie gut täte? Ob so etwas Gegenläufiges nicht auch zur Politikverdrossenheit beitragen kann? Sparzwänge? Aber Bearbock, Habeck oder Söder lassen sich gerne für gutes Geld des Steuerzahlers frisieren, damit sie auf Fotos gut aussehen…...

Donnerstag, 14. Dezember 2023

Worte und Bedeutung

Haha, nicht zuletzt die viel beschriebene, viel diskutierte und vielbeschworene KI zeigt es: Wörter,Texte, auch in künstlerischen" Bereichen wie Lyrik und Roman, sind missbrauchtes Material, sie lügen in ihrer Beliebigkeit, - genauso wie inzwischen die tausendfach bearbeiteten Bilder/Fotos. Verlogene Gesten herrschen vor, Posen, Verkaufe, die Form beherrscht den Inhalt - die Hohlheit, die Sinnlosigkeit in der Unterhaltung, sie feiert fröhliche Urständ‘, der Austausch von Floskeln und Phrasen …… Das Fröhliche, das Positive ist dabei sehr wichtig: es bedeutet Betäubung, Überbrückung, Vergessen, Verdrängen, alles um uns herum, wer wir sind, wer wir sein könnten, - aber: es ist auch machbar. …….. Der Flow ist dabei wichtig, der Rhythmus, der scheinbar alles mit sich fortreißt……der Fluss, dem wir uns, wie etwas in uns behauptet, anvertrauen könnten…… Alles ist schön nach den vorgegebenen Maßstäben....(zumindest für die, die es sich leisten können....)

Mittwoch, 13. Dezember 2023

Zeichen des Status

Was mir auffällt: Frauen sind zunehmend stark geschminkt. Zumindest in den Medien und bei den Influencerinnen. Kaum eine Frau scheint da noch ohne kräftigen Lidschatten auszukommen. Das Dezente scheint nicht mehr angesagt. Wieso das zugenommen hat? Spekulationen sind erlaubt. Entgegen allen feministischen Emanzipationsstrampeleien scheinen manche Frauen dem von den Männern geprägten Ideal immer mehr und eindeutiger entsprechen zu wollen. Sie stehen offenbar in einem Wettbewerb, dessen Regeln von außen gegeben sind. Dazu kommt, dass man sich gerne mal eine dicke Lippe oder dicke Titten aufoperieren lässt. Das macht im Alltag selbstbewusster (so heißt es). Sich einen Kim-Kardashian-Arsch aufoperieren zu lassen, ist da schon viel teurer und gefährlicher. Geht`s noch? Ekelhaft, wenn man weiß, wie gegen Geld gemacht und gestaltet das ist. Solch „Imponiergehabe“ scheint zumindest für eine bestimmte Gesellschaftsschicht zu gelten. Eine andere führt das Lastenfahrrad vor, kauft Nachhaltiges im Bio-Markt, fährt Tesla als Zweitwagen und zeigt sehr offensiv ohne Rücksicht auf Kosten, was für ein guter Mensch doch in einem steckt. Wow, wenn man da nicht mitmacht? Ist man bei den „Besserverdienenden“ unten durch. Trash. Abgrenzung. Stigmatisierung. Sie wissen, wie man besser lebt und wollen einem das oft genug vorschreiben. Man muss die Leute halt zu ihrem Glück zwingen. Zur Not auch mit (staatlich legitimierter) Gewalt. Solaranlage aufs Dach? ok. Dise Menschen müssen ja, um die Rechnung zu begleichen, nicht ihren noblen Lebensstil aufgeben. Das ist bei ihnen „Portokasse“.

Dienstag, 12. Dezember 2023

Das Blatt macht die Blume (Textlyrik)

Das Blatt macht die Blume Du trinkst jetzt stilles Wasser suchst das Düstere im Hellen Der Koffer ist die Reise Das Blatt macht die Blume Du trinkst jetzt stilles Wasser suchst das Düst're im Hellen zuhause im eignen Körper suchst in der eignen Seele Bilder fallen ineinander türmen sich in sich auf sich zerbröseln wieder im Hirn fallen Dir in die Stirn Pulver rieselt in Dir durchdringt deine Poren der Koffer ist die Reise das Blatt macht die Blume

Montag, 11. Dezember 2023

Was Gott sein könnte

Es scheinen mir besonders in der evangelischen Kirche Auseinandersetzungen darüber ausgebrochen zu sein, ob denn Gott „Queer“ oder sonstwas sei. Mir kommen solche Auseinandersetzungen geradezu lächerlich vor. Allein schon das Wort „Gott“ nötigt mir eine gewisse Scheu ab. Aber ich vermute und glaube, das Gott etwas anderes ist, das weitab solcher menschlicher Kategorien existiert. Es ist auch nicht Mann oder Frau oder schwul oder sowas. Das sind nur menschliche Möglichkeiten, Bilder, Modelle, jenseits derer sich so etwas wie Gott abspielt. Es ist etwas, was uns trägt, ein kosmisches Prinzip, das verschiedene Gestalten annehmen kann, das das höchste Bedeutsame sein kann, das Absolute, das über unseren Horizont hinaus geht und von dem sich etwa die Menschen des Mittelalters Bilder machen ließen, weil sie diese trotz ihres Analphabetentums einigermaßen verstanden. Gott ist für mich etwas Unschuldiges, das unseren Ansprüchen zunächst ausgeliefert erscheint, dann aber doch etwas souverän Absolutes im Hintergrund aller Daseinsbedingungen ist. Haha, all die Status- , Macht-und Geldspiele, was sind sie klein angesichts einer solchen Instanz?

Samstag, 9. Dezember 2023

Obdachlos

Ich erinnere mich an die vielen Obdachlosen, denen ich schon als junger Mensch begegnet bin. Ich setze mich mit der Aktualität auseinander, in der es viel zu viele Menschen in bitterer Kälte ohne Wohnung aushalten müssen. Auf der Straße schlafen, seinen Horizont im Alkohol ersäufen, sich langsam damit umbringen, das als letzte Fluchtmöglichkeit begreifen, sich selbst als nichtsnutzigen Abfall wahrnehmen und von anderen dauernd so "bewertet" und behandelt zu werden, das mag in bitterer Niedergeschlagenheit ernüchternd wirken, wo doch in dieser Gesellschaft alles einen Wert haben muss (der sich meist in Geld bemisst). Jetzt ist es Winter. Da tauschen Leute Geschenkideen für Weihnachten aus. Bloß nicht zu viel fressen!, dort, wo andere so gut wie gar nichts zu essen haben...... Tagsüber bin ich wie im Tran durch die Stadt gelaufen. Mal in eine Tagesaufenthaltsstätte. Dann in ein Geschäft. Ohne richtige Wärme und Halt. Abfallkübel durchstöbert (jawohl, auch mal im Klischee sein!). Ich sehe durch ihre Augen und habe etwas gegen die eiskalte Erbarmungslosigkeit dieser Gesellschaft. Natürlich, Alkohol ist nicht gut. Sagt sich leicht aus der Wohlfühlwärme heraus. Dass es als Fluchtmöglichkeit dennoch funktionieren kann, das machen wohlbestallte Leute auch aus den oberen Gesellschaftsschichten vor und schieben noch etwas teures Pulver nach. Moralisch darf man das nicht sehen, so wird einem beschieden. Moral, das geht gar nicht. In diesem Land. Aber bei den Obdachlosen, da soll man es sehr wohl moralisch sehen......! Nun ja. Geschichten gehört. Wer nach den materiell Abgesicherten geht, erfährt, dass sie ja alle nicht stimmen. Ausgerechnet sie, die den „Fake News“ aus ihrer jeweiligen Filterblase so inbrünstig nachhängen! Sie sind schnell fertig, gehen vorbei, vorüber, lassen hinter sich, ignorieren, spielen die Funktionäre ihrer Arroganz, wollen nichts wissen davon..... Dabei hätten sie auch in eine solche Lage kommen können. Scheise. Diejenigen, die Angst vor sozialem Absturz haben, werden ja immer mehr. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Sie haben ja auch Anlass genug dafür, Angst vor dem Absturz zu haben. Wie weit kann ein solcher Absturz führen? Auch schon mal unters Bürgergeld-Niveau? Existenzminimum? Es gäbe kein Elend in dieser Gesellschaft, behaupten ehrgeizig ignorante Politikerrnasen fortwährend. Schließlich „sind wir“ ein Sozialstaat. Ein Blick hinaus in die Wirklichkeit sagt anderes...… x x I remember the many homeless people I met as a young person. I'm dealing with the current situation in which far too many people have to endure the bitter cold without a place to live. Sleeping on the street, drowning your horizons in alcohol, slowly killing yourself with it, seeing it as your last chance of escape, perceiving yourself as useless trash and being constantly "judged" and treated like that by others, that may have a sobering effect when you're bitterly depressed but in this society everything must have a value (which is usually measured in money). Now it's winter. People exchange gift ideas for Christmas. Just don't eat too much!, where others have next to nothing to eat... During the day I walked around the city like I was in a hurry. Go to a day care center. Then into a shop. Without proper warmth and support. Rummaging through trash cans (yes, that’s a cliché!). I see through their eyes and have something against the ice-cold mercilessness of this society. Of course, alcohol is not good. It's easy to say from the feel-good warmth. Well-equipped people from the upper echelons of society demonstrate that it can still work as a means of escape and add some expensive powder. Morally you can't see it, that's what you're told. Morality, that doesn't work at all. In this country. But when it comes to the homeless, you have to look at it morally......! Oh well. Heard stories. Anyone who looks for those who are financially secure will find out that they are all wrong. Of all people, they are the ones who so fervently follow the “fake news” from their respective filter bubbles! They finish quickly, walk past, pass by, leave behind, ignore, play the role of officials of their arrogance, don't want to know anything about it... They could have found themselves in such a situation. Shit. There are more and more people who are afraid of social decline. The gap between rich and poor is getting wider and wider. You also have reason enough to be afraid of falling. How far can such a crash lead? Have you ever fallen below the citizen’s allowance level? Subsistence level? There is no misery in this society, ambitious ignorant politicians constantly claim. After all, “we are” a welfare state. A look into reality says otherwise...

Freitag, 8. Dezember 2023

Wie's geht

Ziemlich korrupt (Macht macht korrupt) unfähige Politiker stützen dies System mit nahezu täglichen Verlautbarungen. Machen wichtige und von PR-Spezialisten gedrillte Gesichter dazu, lassen sich von Lobbyisten beschwatzen und lassen sich in ihrer bräsigen Beschäftigtheit mittels fetter (meist Verbrenner-) Limousinen zu Wahlveranstaltungen durch die Lande fahren, wo sie wichtigtuerische Reden im möglichsten Einklang mit ihrer parteipolitischen Linie halten. Alibimäßig pflegen sie Kontakt mit „dem Bürger“ (meist als Inszenierung vorgespielt), haben aber keine Ahnung von der Realität, sind per Diäten von ca. 15 000 Euro pro Abgeordnetem und einer großzügigen Altersversorgung fürstlich abgesichert, sind radikal abgehoben und glauben, sich das öffentlich leisten und zur Schau stellen zu können. Ihre Entscheidungen sind von Idiologie geprägt und weniger sachorientiert. Durch populistisches und machtpolitisch anbiederisches Getue und die dementsprechende Sprache (von ihren PR-Beratern oft auch durch Comics geprägt) und einer Anmutung des Unberührbaren unterstützen sie ihre Auftritte. Immer noch besser als anderswo, so höre ich aus dem Hintergrund. x x Quite corrupt (power makes corrupt) incompetent politicians support this system with almost daily announcements. Make important faces trained by PR specialists, allow themselves to be cajoled by lobbyists and, in their busy-ness, allow themselves to be driven around the country in fat (combustion engine) limousines to election events, where they give self-important speeches that are as consistent as possible with their party political line. As an alibi, they maintain contact with “the citizen” (usually staged), but have no idea of reality, are royally protected by allowances of around 15,000 euros per representative and a generous pension, are radically aloof and believe that to be able to perform and display publicly. Their decisions are influenced by idiology and less fact-oriented. They support their appearances with populist and power-political ingratiating behavior and the corresponding language (often influenced by comics by their PR consultants) and an appearance of the untouchable.

Donnerstag, 7. Dezember 2023

Punk as punk can

Ja klar, man hatte das alles live mitgekriegt. Aber der Punk ist längst zu einem musealen Ausstellungsstück geworden, ist gebröckelt und zerstoben. Wohin sind seine Protagonisten? Wir wissen es nicht. Verschwunden. Damals und heute hatten wir „Stop making sense“ sehr gerne gesehen. Dadaismus, in den scheinbar Kundige unbedingt etwas hinein interpretieren mussten (Klamotten zu groß etc.). David Byrne aber, der Oberanführer, erschien mir als ein Punk jener Art, dem ich folgen konnte. „Psycho Killer“ war eine erste Hymne, ein dringlich lächerliches Statement in einer Welt der Verzweiflung und fehlenden Zukunft. Das alles war eingehüllt in einen Sound, der in seinem organisierten Chaos auch Slogans, Verweise, Rebellion als Zitat und ein Lächeln aufblitzen ließ. Humor. Krach. Emotion. Ein anregendes Gemisch. Was war davor gewesen? Supergroups? Große Könner, die sich um sich selbst drehten? Genesis und Yes? Aus dem Dreck heraus in zivilisierte Kultur. Wiedergewonnenes Pathos. Große Auftritte. Drogentote. Dann der Rückzug ins Einfache. Die Reaktion auf die Umwelt in uns. Tausend Revivals, der große Trip ins Geldverdienen. Danach wieder Verschwinden. Jetzt kommen die Punkveteranen als erfolgreiche Geldverdiener wieder, als Ärzte, Rechtsanwälte, Immobilienentwickler. Sie halten jetzt große Reden über Rebellion, wobei das, woraus sie einmal geschöpft hatten, längst verraten und verkauft scheint. Und welche Rolle spielen eigentlich die Punks der Rechten? Die auf Gewalt stehen? Von außen gesehen erscheint uns alles als durchlöchert. Obsolet. Zitat eines Zitats. Unterm Dreck hervor geholt. X x Yes, of course, you heard it all live. But punk has long since become a museum exhibit, has crumbled and shattered. Where have his protagonists gone? We do not know it. Disappeared. We really enjoyed watching “Stop making sense” then and now. Dadaism, into which seemingly knowledgeable people absolutely had to interpret something (clothes too big, etc.). But David Byrne, the leader, seemed like the kind of punk I could follow. “Psycho Killer” was a first anthem, an urgently ridiculous statement in a world of despair and no future. All of this was wrapped in a sound that, in its organized chaos, also flashed slogans, references, rebellion as a quote and a smile. Humor. noise. Emotion. A stimulating mixture. What had happened before? Supergroups? Great experts who revolved around themselves? Genesis and Yes? Out of the dirt into civilized culture. Regained pathos. Big performances. Drug deaths. Then the retreat into simplicity. The reaction to the environment within us. A thousand revivals, the big trip to making money. Then disappear again. Now the punk veterans are coming back as successful money earners, as doctors, lawyers, real estate developers. They now make big speeches about rebellion, although what they once drew from seems to have long since been betrayed and sold. And what role do the punks on the right actually play? Who like violence? Seen from the outside, everything appears to be full of holes. Obsolete. Quote of a quote. Brought out from under the dirt.

Mittwoch, 6. Dezember 2023

Klassifiziert

Bin ich ein Boomer oder ein junger Heißsporn auf dem Weg zur Karriere? Ein alter, weißhaariger Mann oder ein Upstart im Sozialstaat, der auf Kosten der Anderen gut subventioniert lebt, - auch wenn zb. ich von diesem Staat kaum profitiere und als Vollakademiker (Haha Bildung!!!) als bettelarm gelten darf? Kann man wegen seinem Alter gegen Jüngere oder Ältere ausgespielt werden? Arme gegen noch Ärmere? Beamte leben gut, der Staat verbeamtet schon längst wieder, weil „Fachkräfte fehlen“ (und er diese kommenden Leute dem Nachbarstaat wegfangen will, kann diese Fachkräftephrase nicht mehr hören). Haha. Hätte man auch machen sollen. Man fand eine solche Motivation aber zu spießig für sich. Luxus! Muss man sich leisten können, - so weiß ich heute. X x Am I a boomer or a young hotshot on the way to a career? An old, white-haired man or an upstart in the welfare state who lives well subsidized at the expense of others - even if, for example. I hardly benefit from this state and as a full academic (haha education!!!) I can be considered dirt poor? Can you be pitted against younger or older people because of your age? Poor against even poorer people? Civil servants live well, the state has long since started employing civil servants again because there is a lack of skilled workers (and it wants to capture these coming people from the neighboring state and can no longer hear this skilled phrase). Haha. You should have done it too. But people found such motivation too bourgeois for their own good. Luxury! You have to be able to afford it - that's what I know today.

Dienstag, 5. Dezember 2023

KI

Mir kommt es so vor, als würde in einer Art Fortschrittsgläubigkeit und Wachstumsfixierung die KI in vielen Medien grinsend grell geschminkt gefeiert und als würde dabei lächelnd unter die Decke gezwungen, dass die KI trotz aller angepriesenen Segnungen die Menschheit vernichten könnte. Wir machen diese Technologie jetzt für jeden verfügbar. Was die KI tut, ist unvorhersehbar, ist eine Black Box. Das Gegenargument: Die KI verliere durch Regulierung an Innovationskraft. Ob sich KI selbst reguliert?

Montag, 4. Dezember 2023

Moralapostel

Ich bin früher oft und gerne mit dem Flugzeug unterwegs gewesen und habe das inzwischen völlig eingestellt, merke aber, dass ich damit so ziemlich alleine stehe. Was ist eigentlich mit der so oft zitierten „Flugscham“? Ein rührendes Wort aus der Zeit vor der Pandemie? Bei weitem nicht mehr gültig, weil man jetzt froh ist, dass man mit dem Flieger der ganzen Unbill entkommen kann? Erst neulich habe ich wieder Derartiges gelesen: intellektuelle Rechtfertigung, beim „normalen“ Volk sein, immer drauf und dran! „Fleischscham“, „Dieselscham“, „ökologischer Fußabdruck“ – als moralisch verschrien? „Moralisch“ scheint ja ohnehin das Schimpfwort par excellence. Minderwertiges Wording. Sollte man im Angesicht kollektiver Verdrängung längst nicht mehr benutzen. Oder doch? Wieso eigentlich muss die Phase der Pandemie insgesamt verteufelt werden? Ob sie nicht auch etwas Gutes hatte, dass nämlich manche Mitmenschen mehr Zeit dafür hatten, zu sich selbst zu kommen und ein bisschen nachzudenken? Für sich selbst innerhalb dieser Gesellschaft? Nicht nur als Selbstvergewisserung, wie mit einem gewissen Unterton immer gerne unterstellt wird. x x I used to often travel by plane and have since stopped doing so completely, but I realize that I'm pretty much alone with that. What about the so often cited “flight shame”? A touching word from before the pandemic? No longer valid by any means because you are now happy that you can escape all the hardship by plane? Just the other day I read something like this again: intellectual justification, being with “normal” people, always on it! “Meat shame”, “diesel shame”, “ecological footprint” – decried as moral? “Moral” seems to be the dirty word par excellence anyway. Inferior wording. In the face of collective repression, it should no longer be used. Or is it? Why does the phase of the pandemic as a whole have to be demonized? Didn't it also have something good, namely that some people had more time to come to themselves and think a little? For yourself within this society? Not just as self-assurance, as is always often assumed with a certain undertone.

Samstag, 2. Dezember 2023

Boomer, Upstarts und Fachkräfte

Bin ich ein Boomer oder ein junger Heißsporn auf dem Weg zur Karriere? Ein alter, weißhaariger Mann oder ein Upstart im Sozialstaat, der auf Kosten der Anderen gut subventioniert lebt, - auch wenn zb. ich von diesem Staat kaum profitiere und als Vollakademiker (Haha Bildung!!!) als bettelarm gelten darf? Kann man wegen seinem Alter gegen Jüngere oder Ältere ausgespielt werden? Arme gegen noch Ärmere? Beamte leben gut, der Staat verbeamtet schon längst wieder auf breiter Basis, weil „Fachkräfte fehlen“ (und er diese kommenden Leute dem jeweiligen Nachbarstaat wegfangen will, ich kann diese Fachkräftephrase auch nach dem Haushaltsdebakel nicht mehr hören). Haha. Hätte man auch machen sollen. Können. Müssen. Man fand eine solche Motivation aber zu spießig für sich. Der Steuerzahler kommt ja dafür auf. Luxus! Muss man sich leisten können, - so weiß ich heute.

Freitag, 1. Dezember 2023

Entscheidermenalitäten

Die letzten Tage haben meiner Meinung nach mal wieder gezeigt, dass das Entscheiderpersonal in diesem Deutschland nicht viel taugt, trotz einer unübersichtlichen Zahl von Stellvertretern und stellvertretenden Geschäftsführern und ähnlichen subalternen Sprechblasenabsondern. Da wird etwas ungelenk torkelnd und rhetorisch daneben abgestützt, was der Bevölkerung als „unsere Wirtschaft“ und „unsere Industrie“ verkauft wird. Allein ein stoisches Gesicht dazu zu machen und zu demonstrieren, dass man über allem steht und im Übrigen in allem recht hat, bzw. keine Fehler gemacht hat, reicht da nicht aus. Den größten Pfusch als große Errungenschaft zu verkaufen, dürfte hierzulande, in einer relativ aufgeklärten Gesellschaft, nicht von großen Erfolg gekrönt sein. Darüber hinaus sind sie jetzt mit großem Personal und hohem CO2-Aufwand zu einer Weltklimakonferenz geflogen, die nichts am Klimawandel ändert, sondern nur fette Kosten – nicht zuletzt an CO2 – verursacht.

Donnerstag, 30. November 2023

Stars

Aus gegebenem Anlass frage ich mich mal wieder: wann ist ein Star ein Star? Filmtrailer wurden wieder zu PR-Zwecken vorgespielt, man sollte mitfiebern und für sich realisieren, dass da ja tolle Megastars mitspielen. Könnte es sein, dass dabei Namen gelten, Charisma, Ausstrahlung und mit Ausrufezeichen versehen werden, wobei eine Erwähnung schon für den Erfolg reicht. Oder gibt es so etwas wie die Anverwandlung einer Rolle, eine Darbietung, die ganz klar auch soziale Komponenten berücksichtigt und sich ansonsten in eine ganz bestimmte individuelle Rolle verwandelt? Es scheint mir, dass eine Art Name dropping angesagt ist, dass alleine schon gewisse Namen eine außerordentliche Klasse belegen sollen. Es erhebt sich dabei natürlich die Frage, ob nicht ein unbekannter Schauspieler XY die Verkörperung einer bestimmten Rolle nicht mindestens genauso gut hingekriegt hätte?

Mittwoch, 29. November 2023

Sprachgebrauch

Es ist dieser Tage mal wieder viel davon die Rede, dass im Staatshaushalt „priorisiert“ werden müsse. Mir scheint dieser Wortgebrauch wieder einmal unsäglich typisch für einen bestimmten Fremdwortgebrauch, der viele Menschen aussschließen und die eigene Bildungsbeflissenheit betonen will. Auf diese Weise zeigt man, dass sich die eigene soziale Kaste so ausdrückt. Wieso kann niemand dieses Wort in einfachem Deutsch erklären? Verständlich für alle Menschen? Es geht doch auch darum, verschiedene Dinge anhand von Maßstäben zu ordnen, ihnen verschiedene Wichtigkeiten zuzuweisen. Auf diese Weise soll im aktuellen Fall gespart werden. Weniger geht es darum, Bildungsbarrieren aufzubauen oder sie keck sich abgrenzend vorzuzeigen. Mehr Leute in die eigene Ausdrucksweise einzubeziehen könnte doch auch demokratisches Bewusstsein beweisen. Oder?

Dienstag, 28. November 2023

Textereien

Haha, nicht zuletzt die vielbeschworene KI zeigt es: Wörter,Texte, auch in künstlerischen" Bereichen wie Lyrik und Roman, sind missbrauchtes Material, sie lügen in ihrer Beliebigkeit, - genauso wie inzwischen die tausendfach bearbeiteten Bilder/Fotos. Verlogene Gesten herrschen vor, Posen, Verkaufe, die Form beherrscht den Inhalt - die Hohlheit, die Sinnlosigkeit in der Unterhaltung, sie feiert fröhliche Urständ‘, der Austausch von Floskeln und Phrasen …… Das Fröhliche, das Positive ist dabei sehr wichtig: es bedeutet Betäubung, Überbrückung, Vergessen, Verdrängen, alles um uns herum, wer wir sind, wer wir sein könnten, - aber: es ist auch machbar. …….. Der Flow ist dabei wichtig, der Rhythmus, der scheinbar alles mit sich fortreißt……der Fluss, dem wir uns, wie etwas in uns behauptet, anvertrauen könnten…… Alles ist schön nach den vorgegebenen Maßstäben....(zumindest für die, die es sich leisten können....)

Montag, 27. November 2023

Am Ende

AM ENDE (Mitras Prolog) Am Ende, wenn die Nebel sich lichten Und die Zeit deine Spuren vielfach verwischt hat Merkst Du vielleicht: Es ist alles Mist!“ Alles war ein Versuch, der schief gelaufen ist.

Sonntag, 26. November 2023

Katalysator

Ob man solche Katalysatoren braucht? Billigen italienischen Wein gesoffen und mich dabei leise an meine Jugend erinnert. Wir soffen das Zeug damals in diesen dicken Flaschen aus EU-Beständen. Bis zum Erbrechen. Bis zum Koma. Viel zu oft. Das war der Gesundheit nicht gerade förderlich. Aber wer schert sich darum, wenn er jung ist? Klar, wir haben ja nur das Angenehme wahrgenommen, das, was uns in schöner Sicherheit umfing. Heutzutage saufen diejenigen, die es sich leisten können, teuren Barolo aus der Toskana, „Chateau Mouton Rothschild“ aus der Gegend um Bordeaux (Wo der Klimawandel die Winzerei auch nicht mehr zum reinen Vergnügen werden lässt) oder wie das Zeug alles heißt. Sie haben was davon. Das Zeug ist ja wirklich gut. Habe mich auch davon überzeugt. Mir hingegen geht es jetzt schlecht, ich scheise schleimig und ich nehme es immer noch nicht so einfach hin, dass es so ist. Ich kenne den Geschmack, den man auch haben kann, wenn man ihn sich leisten kann. Ich habe auch die Leute dazu kennen gelernt, die so etwas wie selbstverständlich zu sich nehmen. Die sich abschotten können im Genuss. Das ist immerhin besser als alte Sportwagen sammeln, Oldtimer, Öko-Häuser oder selbst vollbrachte Heldentaten. Das alles kann auch ein Hobby sein. Vorallem Technikbegeisterung, gerade dann, wenn man selbst ein Oldtimer ist. Dann hat man die Zeit und das Geld und die Muse dazu. Ich beobachte das. X x Do you need such catalysts? Drinking cheap Italian wine and quietly remembering my youth. Back then we drank the stuff in these thick bottles from EU stocks. To the point of vomiting. To the point of coma. Far too often. That wasn't exactly good for your health. But who cares when they're young? Sure, we only noticed what was pleasant, what surrounded us in a pleasant sense of security. Nowadays, those who can afford it drink expensive Barolo from Tuscany, “Chateau Mouton Rothschild” from the Bordeaux area (where climate change is no longer making winemaking a pure pleasure) or whatever the stuff is called. You get something out of it. The stuff is really good. I convinced myself of that too. I, on the other hand, feel bad now, I shit slimy and I still can't easily accept that this is the case. I know the taste you can have if you can afford it. I also got to know people who take something like this for granted. Those who can isolate themselves and enjoy themselves. After all, that's better than collecting old sports cars, classic cars, eco-friendly houses or self-performed heroic deeds. All of this can also be a hobby. Above all, enthusiasm for technology, especially if you are a classic car yourself. Then you have the time and the money and the muse to do it. I'm watching this.

Samstag, 25. November 2023

Anbahnungen

„Hallo Du!“. Wer heute auf Partnersuche ist, sucht im Internet. Mit der richtigen App findet man jede Menge KandidatInnen. „Hi Süße!“. Fesselspiele am Wochenende, Swinger-Vergnügen zwischendrin, Speed-Dating mit Zungenspielen: alles ist möglich. Schnell muss es gehen. So geht Flirten heute. Flirten ist wie Geschäfte machen. Gibst du mir, so gebe ich dir. Ein Austausch. Ein Preisabgleich. Digital. Automatisiert. Anonymisiert. Und wie sieht's im „Geschäftsleben“ aus, im Berufsleben? Jedermann nennt jedermann „Du“. Das kommt aus dem Englischen und ist global. Verpönt ist diese typisch deutsche Distanzierung, die da noch differenzieren will und keine falsche Erwartungen aufkommen lassen will. Aber genau das ist es, was Unternehmensführung will, wenn sie das „Du“ einführt: mit Erwartungen spielen. Chefs zwingen ihre Untergebenen, sie zu duzen. Das schafft scheinbares Vertrauen, scheinbare Nähe. Ob damit Hierarchien abgebaut werden oder ob sie flacher gehalten werden, wie das Ideal verspricht? Skepsis erscheint angezeigt. Ob wir nicht doch etwas differenzieren sollten, ob alles auf einem Austausch auf gleicher Augenhöhe beruht? Wer eine Gehaltserhöhung will, dürfte es mit seinem „Du“ nicht unbedingt einfacher haben. Es setzt voraus, dass beide Beteiligten zwischen der persönlichen und der Sachebene unterscheiden können. Und das ist nicht immer gegeben. Wie sieht es da beim „Dating“ aus? Da scheint das meist auch nicht gegeben. Alle Beziehung scheint auch da eine Frage des ökonomistischen Ausgleichs.

Freitag, 24. November 2023

Alltagssozialstaat

Da ist das Elend hinter den Kulissen, das niemanden interessiert, weil es alltäglich langweilig ist und in der Mehrheit meist als eine Art „Kolateralschaden“ gedeutet wird. Das Menschen demütigt und zu einer Zahl, zu einem „Fall“ degradiert. Dass sie dem vermeintlichen Sozialstaat entgegenhecheln lässt und sie bis zum Tode in Armut zurück stößt und enttäuscht. Das ständig Faulheit auch dort unterstellt, wo exakt das Gegenteil geboten ist. (Einige Politiker versuchen dies gezielt zu instrumentalisieren…) Wo Klischees dem Individuum übergestülpt werden. Wo aus Einzelpersonen eine „Kaste“, eine Klasse, ein Schlag, eine Art von Menschen gemacht werden, auf den Verhaltensmodelle projeziert werden (das haben diese SachbearbeiterInnen aus der Statistik und Soziologie gelernt, wo freilich „Wahrscheinlichkeiten“ prognostiziert werden und keine Gewissheiten) Wieso es bestimmten Menschen in unseren Gesellschaften extrem schlecht und anderen extrem gut geht? Es gibt wohl eine Reihe von Gründen. Doch entfällt wohl die Vorstellung, dass es dem einen gut gehe, weil er fleißig sei und dem anderen schlecht, weil er faul gewesen sei. Dieses Nachkriegsargument, das jedem eine Aufstiegschance versprach, gilt inzwischen sehr offensichtlich nicht mehr. Die Lage erscheint unübersichtlich, kaum einer kann noch Gründe nennen. Die einen sonnen vom Staat unterstützt in der Sonne Dubais, die anderen darben hoch verschuldet in den modernen Kerkern dieser Gesellschaft, die einmal angetreten war, das Sozialstaatsversprechen zu erfüllen. x x There is the misery behind the scenes that no one cares about because it is boring every day and is usually interpreted by the majority as a kind of “collateral damage”. That humiliates people and degrades them to a number, a “case”. That it makes them pant against the supposed welfare state and pushes them back into poverty and disappointment until they die. That constantly assumes laziness even where exactly the opposite is required. (Some politicians try to exploit this specifically...) Where clichés are imposed on the individual. Where individuals are made into a “caste”, a class, a group, a type of people onto which behavior models are projected (these clerks learned this from statistics and sociology, where of course “probabilities” are predicted and not certainties) Why certain people in our societies are doing extremely poorly and others are doing extremely well? There are probably a number of reasons. However, the idea that one person is doing well because he is hardworking and the other is doing badly because he is lazy is probably gone. This post-war argument, which promised everyone a chance for advancement, is now clearly no longer valid. The situation seems confusing and hardly anyone can give any reasons. Some are basking in the sun of Dubai, supported by the state, others are heavily indebted in the modern dungeons of this society that once set out to fulfill the promise of the welfare state.

Donnerstag, 23. November 2023

Du du - Da da

„Hallo Du!“. Wer heute auf Partnersuche ist, sucht im Internet. Mit der richtigen App findet man jede Menge KandidatInnen. „Hi Süße!“. Fesselspiele am Wochenende, Swinger-Vergnügen zwischendrin, Speed-Dating mit Zungenspielen: alles ist möglich. Schnell muss es gehen. So geht Flirten heute. Flirten ist wie Geschäfte machen. Gibst du mir, so gebe ich dir. Ein Austausch. Ein Preisabgleich. Digital. Automatisiert. Anonymisiert. Und wie sieht's im „Geschäftsleben“ aus, im Berufsleben? Jedermann nennt jedermann „Du“. Das kommt aus dem Englischen und ist global. Verpönt ist diese typisch deutsche Distanzierung, die da noch differenzieren will und keine falsche Erwartungen aufkommen lassen will. Aber genau das ist es, was Unternehmensführung will, wenn sie das „Du“ einführt: mit Erwartungen spielen. Chefs zwingen ihre Untergebenen, sie zu duzen. Das schafft scheinbares Vertrauen, scheinbare Nähe. Ob damit Hierarchien abgebaut werden oder ob sie flacher gehalten werden, wie das Ideal verspricht? Skepsis erscheint angezeigt. Ob wir nicht doch etwas differenzieren sollten, ob alles auf einem Austausch auf gleicher Augenhöhe beruht? Wer eine Gehaltserhöhung will, dürfte es mit seinem „Du“ nicht unbedingt einfacher haben. Es setzt voraus, dass beide Beteiligten zwischen der persönlichen und der Sachebene unterscheiden können. Und das ist nicht immer gegeben. Wie sieht es da beim „Dating“ aus? Da scheint das meist auch nicht gegeben. Alle Beziehung scheint auch da eine Frage des ökonomistischen Ausgleichs.

Mittwoch, 22. November 2023

Dampfplauderer

Da sind nette Dampfplauderer, die sich in nichts und niemanden hineinversetzen können, am allerwenigsten in „den Konsumenten“. Weil sie nur sich selbst und nichts anderes kennen (was ja Zeichen eines Künstlers sein könnte, aber keineswegs das des Journalisten). Sie bestechen durch nettes Wortgeklingel, das sie mehr oder weniger der Realität anhängen, das sie abkupfern, umformen und in neue Schläuche gießen. Feuilletonisten, Schwätzer, Halbgebildete...... schon mal von was gehört Habende, dem Zeitgeist halbherzig und gefällig auf der Spur, je nachdem, ob's ihnen und ihrem Imageaufbau, ihrer Karriere oder ihrem Verlag, ihrer Medienfirma was nützt. Und dann gibt es die, die penibel die Einhaltung sich selbst gegebener Regeln überwachen, die Abmahnungen verteilen und ein strenges Gesicht machen, während die Geschäftsleitung ihnen aus Rationalisierungsgründen schon längst den Boden unter den Füßen weg gezogen hat und ihre Austauschbarkeit offenkundig geworden ist. Smarte Dampfplauderer von Halbwahrheiten, die sie nicht richtig verstanden haben. Unterhaltsam quatschen, Inhalt völlig egal, den Konsumenten/Leser binden, ihn dahin ziehen, egal zu was. Am besten zum Umsatz. Schwadronieren, fabulieren. Der Job des Journalisten ist es, Autorität vorzuspiegeln, von allem etwas zu verstehen, - und doch schlittert er nur auf seinem Halbwissen entlang (mit Ausnahmen von ein paar Fachjournalisten). Das kommt dem Bedürfnis der Leser nach Orientierung entgegen. Jeder durchschnittliche Leser, der sich ein wenig um ein Thema bemüht, kann sich in die selbe Ratlosigkeit meadial begeben, einlesen. Nun gilt es, Entschiedenheit zu demonstrieren.

Dienstag, 21. November 2023

Junker Martin

Heute schieben Manager gerne alle Einwände und Kritik mit dem Hinweis „das ist der globale Wettbewerb“ ab und von sich weg, während ihre untergebenen Mitarbeiter (die solche mäßigen Lenkungsleistungen gegenüber „dem Kunden“ oft zu vertreten und zu verantworten haben...) einem regelmäßig den erst bedauernden und dann wütenden Bescheid stoßen „Wissen Sie, da können wir nichts ändern“. "Wir führen auch nur aus...". Junker Martin Luther war anders. Der Mythos des heutigen globalen Wettbewerbs hieß bei ihm damals „Kirche“, die alles wusste und der alles, wirklich alles überantwortet war, vom Tagesablauf, der Bildung (die natürlich dem Klerus vorbehalten war) bis zu den letzten Dingen. Er aber glaubte nicht an diese Mechanismen und hinterfragte, jawohl, er stellte in Frage, er hatte Mut und begehrte auf....er ging damit heraus aus dem Privaten und wurde darin sogar sehr öffentlich. Er beugte sich nicht der Macht, er leistete sich den Trotz des Individuums, er entlarvte gängige Phrasen, denkfaule Klischees und versuchte, die Masse der Gläubigen zur Substanz der Bibel zurück zu führen....er glaubte nicht an den Popanz sondern an die Heilige Schrift. „Hier steh ich nun und kann nicht anders...“: Stark, - das nötigt mir tiefe Bewunderung ab und kann im Verhältnis 1:1 auf das Heute übertragen werden

Montag, 20. November 2023

Bio-Ökos und das Land

Man hat Angst davor, von den besserverdienenden Leuten in den Städten mit den Lastenfahrrädern dominiert zu werden. Eine Klasse Menschen, die mit ihren Agenten in den Metropolen die auf dem Land lebenden Menschen zu dominieren droht und einer bestimmten Entscheiderklasse in Deutschland als Avantgarde gilt, die sogar ihren Bezugspunkt darstellt. Das sind die Städter. Und dann das Land: Man hat Angst davor, abgehängt zu werden, vor Leerstand und ausgestorbenen Ortszentren, geschlossen Verkaufsgeschäften, mangelnder Verkehrsanbindung oder Arztknappheit gegenüber zu sehen. Es soll sogar eine von einer Landesregierung beauftragte Studie gegeben haben, nach der wegen ökonomischer Aussichtslosigkeit und Überalterung künftig keine Infrastruktur mehr gepflegt werden solle. Ob im Hintergrund solches von gewissen Kräften voran getrieben wird?

Sonntag, 19. November 2023

Empfinden des Seins

Das „Außer-sich-sein“, dieses „Neben-sich-stehen“, das ich auch mal erfahren durfte, scheint mich verändert zu haben. Genauso und durchaus noch offensichtlicher ging's mir mit der Natur, die in Form der Evolution ständig etwas Neues probiert. Nicht nur der Grand Canyon war für mich eine tiefe spirituelle Erfahrung. Demut legte sich mir nahe. Respekt. Staunen. Es hat mich nüchternen Schlock ergriffen. Dies schloss stets die Tiere ein. Nicht nur Säugetiere. Es trat ein Empfinden für andere Zeiträume hinzu. Ihren Bezug zu mir, zu meiner Person, die mir in diesem Zusammenhang doch so unbestimmt zu sein schien, wurde wichtiger. Zeit. Zeitspannen. Was ist das? Bloß deshalb selbstverständlich, weil wir diese Sicht eingeübt haben? Wieso etwa habe ich solch unterschiedliche Musik gemacht, obwohl andere Gemüter ihren „Stil“ längst gefunden zu haben schienen? Ich habe immer versucht, die Realität von verschiedenen Seiten her zu umkreisen, ihr aus unterschiedlichen Perspektiven näher zu kommen. Dies bedeutete für mich „Polyperspektivität“. „Impressionistische Dialektik“ auch. Dass man Dinge stets aus mindestens zwei Perspektiven betrachten kann. Wenn etwas nicht geht, wenn etwas anderes die bessere Perspektive eröffnet, dann habe ich eher sie versucht.

Freitag, 17. November 2023

Frei bleibend

Es galt einst das Ideal der Selbstverwirklichung, das Musik machen, als subkulturelles Ziel, etwas aus sich heraus zu bringen und heraus zu drücken, was einer freien Rockmusik glich, sich zu entäußern, sich in „Werken“ auszudrücken, „etwas Bleibendes“ zu schaffen, dabei auch über zahlreiche Schrägen zu gehen, dem Absturz nahe, aber risikoreich unpathetisch heroisch wandelnd. Dass dieser überwiegend individuelle Ansatz verschwand, die von ihm symbolisierte gesellschaftliche Mitte in die Defensive geriet und die Entwicklung Jahrzehnte später in vulgär-triviale Marketingkonzepte führte, in allerlei Äußerlichkeiten und Institutionen, die sich an Trends „bedienten“, wurde typisch für allgemeine gesellschaftliche Entwicklungen. Heutzutage wird nichts mehr inhaltlich mit der Popmusik verknüpft, existieren keine Werte oder Haltungen mehr, die von einer vermeintlichen Subkultur getragen würden. Allgemeinbildung? Ach was! Was soll das sein? Ab ins Internet! Da steht alles. Ich war in Studienzeiten vor allem in Hermann Hesse und seine Literatur hinein gekrochen, hatte ihn geradezu wissenschaftlich erforscht und war durch ihn angeregt in andere romantisch geprägte Lebenskonzepte geraten. Aber der Hesse wies in die falsche Richtung. Solch ein Weltbild verführte Viele, - oder man nahm es nicht so recht ernst, benutzte es als Erbaulichkeit und schöne Besinnung. Romantisch ist diese uns vorgesetzte Welt gewiss nicht, jedenfalls nicht mir gegenüber. Es ist diese heile, behütete Bürgerlichkeit, (in diesem Falle ziemlich weltoffen) aus der der Missionarssohn HHesse kam und die später auch Loriot mit all seinen Sketchen und Filmen geprägt hat. Diese Welt ist untergegangen. Relativ schnell. Was inzwischen alleine zählt, ist Effizienz und Geld („war immer schon so“ sagen gewisse Stimmen, die im Wesentlichen den formalen Glanz der früheren Rockmusik bewundern). Das „Wie“ interessiert nicht mehr. Der „ehrbare Kaufmann“ ist aus der Mode geraten, ein längst pensioniertes Rollenmodell. Gewisse politische Kräfte haben dies und die neue alte treibende Kraft, „der Markt“, sich zum programmatischen Mittelpunkt gemacht. Sie geben ihm eine geradezu religiöse Note, sie setzen durch und dominieren. x x The ideal of self-realization, making music, was once considered a subcultural goal, to bring something out of oneself and to express something that resembled free rock music, to empty oneself, to express oneself in “works,” to create “something lasting.” , also walking over numerous inclines, close to falling, but walking in a risky, unpathetic, heroic manner. The fact that this predominantly individual approach disappeared, that the social center it symbolized went on the defensive and that decades later the development led to vulgar, trivial marketing concepts, to all sorts of appearances and institutions that “used themselves” on trends, became typical of general social developments. Nowadays nothing is linked to pop music in terms of content; there are no longer any values or attitudes that are supported by a supposed subculture. General knowledge? Oh what! What is that supposed to be? Off to the Internet! Everything is there. When I was a student, I was primarily immersed in Hermann Hesse and his literature, researched him almost scientifically and, inspired by him, got into other romantic concepts of life. But the Hessian pointed in the wrong direction. Such a world view seduced many - or people didn't take it very seriously and used it as edification and beautiful reflection. This world presented to us is certainly not romantic, at least not towards me. It is this intact, protected middle class (in this case quite cosmopolitan) from which the missionary's son HHesse came and which later also influenced Loriot with all his sketches and films. This world has ended. Quite fast. What counts now is efficiency and money (“it's always been that way,” say certain voices who essentially admire the formal splendor of earlier rock music). The “how” is no longer important. The “honorable businessman” has fallen out of fashion, a long-retired role model. Certain political forces have made this and the new old driving force, “the market”, their programmatic focus. They give it an almost religious touch, they assert themselves and dominate.

Donnerstag, 16. November 2023

Was ich hier mache...

Was ich hier mache? Ich greife etwas heraus aus der Flut von Informationen, Meinungen, Einschätzungen und Aussagen, die täglich auf uns einstürmen. Von „Experten“, Wichtigtuern, Meinungsstreuern, -bestätigern, Multiplikatoren und vielen anderen. Das große Rauschen halt. Aus irgendeinem Grunde ist sie an mir hängen geblieben, diese Meinung, hat sich in meinem Hirn verhakt. Ich schreibe sie auf, versuche, sie mir bewusst zu machen. Es gehen mir bestimmte Sachen eine Zeit lang durch den Kopf. Also versuche ich mich zu erinnern, versuche möglichst genau zu recherchieren, - und dann aufzuschreiben. Auch in Notizen. Liegen herum, fallen mir auf – oder auch nicht. Nicht immer kann dabei das Copyright-echte und auf jede journalistische Nachfrage korrekt Beantwortbare heraus kommen. Ein zugestandener Mangel, gewiss. Auch ist nicht alles in mir selbst gewachsen. Keineswegs. Ich gebe mir im Hinblick darauf jedoch alle Mühe, allein schon, um mich nicht angreifbar zu machen. In erster Linie versuche ich dabei ohnehin, eigene Gedankenfrüchte aufzunehmen. Reaktionen. Einstellungen. Haltungen. Sichtweisen. Gelegentlich versuche ich aber auch das aufzunehmen und hier zu deuten, was mich „aufgekratzt“ hat, was an mir hängen geblieben ist, was mich freut, was mich ärgert, was mich provoziert. Ich versuche dann daran das zu finden, was alle betrifft, was gesellschaftliche Lebenswelten prägt, was Einfluss auf uns als Gesellschaft hat, wie wir leben (müssen), ob wir wollen oder nicht. Machtstrukturen, schichtspezifisch typische Einstellungen, sozial geprägte Meinungen, ökonomische „Verdichtungen“, „Apèrcus“: alles kann hier Eingang finden. Ich versuche auf diese Weise eine Reise durch Lebenswelten und den mit ihnen verbundenen Perspektiven zu machen. Empathie einüben. Spielerisch eine andere Position einnehmen. Verständnis dafür entwickeln. Ich nehme dabei Informationen auf, versuche über meinen Tellerrand zu schauen und zu staunen. Aber ich versuche auch, mich auf das zu verlassen, was ich empirisch kennen gelernt habe. x x What am I doing here? I pick something out of the flood of information, opinions, assessments and statements that bombard us every day. From “experts”, busybodies, opinion makers and confirmers, multipliers and many others. Stop the big noise. For some reason it stuck with me, this opinion got stuck in my brain. I write them down, try to become aware of them. Certain things go through my head for a while. So I try to remember, try to do as much research as possible, and then write it down. Also in notes. Lying around, I notice - or not. It is not always possible to get the right copyright and one that can be answered correctly on every journalistic request. An admitted deficiency, to be sure. Also, not everything grew within me. no way. However, I do my best in this regard, if only to avoid making myself vulnerable. First and foremost, I try anyway to absorb my own thoughts. reactions. Settings. attitudes. points of view. Occasionally, however, I also try to take in and interpret what has "scratched" me, what has stuck with me, what makes me happy, what annoys me, what provokes me. I then try to find what affects everyone, what shapes social environments, what influences us as a society, how we (have to) live, whether we want to or not. Power structures, class-specific typical attitudes, socially shaped opinions, economic "compression", "apèrcus": everything can find its way here. In this way, I try to make a journey through living environments and the perspectives associated with them. practice empathy. Playfully adopt a different position. develop an understanding of it. I absorb information, try to think outside the box and be amazed. But I also try to rely on what I have learned empirically.

Mittwoch, 15. November 2023

Melancholische Heiterkeit

Es war ja vergangene Woche viel Loriot, auf allen Kanälen. Zu Recht! Er erschien mir zuletzt (auch ohne runden Geburtstag!) immer mehr als Exponent einer mit der alten Bundesrepublik untergegangenen Epoche, des Einzelhandels, der Etikette, des nach außen dokumentierten Status, der zur Schau getragenen Führungsaufgaben mit samt ihren Ritualen, der spießigen Miefigkeit, die damals herrschte. Aber man lebte in einer gewissen Sicherheit, die Loriot nach meinem Geschmack auf liebenswürdig distinguierte Weise antippte, präzise und – was sich später auszahlen sollte – detailverleibt. Seine Sachen (er war ja eine Universalbegabung!) konnten auf diese Weise einsickern in uns: Steinlaus, Grzimek, Bettenkauf und „Sie haben da was im Gesicht“, „Mutter, wir danken dir“, "Ich heiße Erwin Lottemann..." und Opa Hoppenstedt und Vieles andere. Ich las zuletzt von einer Heiterkeit, einer melancholischen Heiterkeit, die ihn mit einer direkten Verbindung zum schwarzen Untergrund des Lebens ausgestattet habe, die die Tragik nicht leugne und auch nicht weglache, sondern in etwas anderes wende. Nun ja, in was, das ließ das Bildungsbürgertum stets offen. Aber genau das scheint mir der Punkt: Im heutigen Zeitalter der social media-Kanäle, der schnell flüchtigen Aufmerksamkeit und der offen demonstrierten Gewalttätigkeit ist so etwas nicht mehr gefragt. Der Rest des übrig gebliebenen Bildungsbürgertums kreist um sich selbst, ergeht sich in eitler Selbstbewunderung, preist seine verlogene Weltgängigkeit oder ist ohnehin längst abgesunken in ein Prekariat, vor dem sich nur die – „Survival of the Fittest“ – „Tüchtigsten“ noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Gut abgefederte Heiterkeit muss man sich heute mehr denn je leisten können.

Dienstag, 14. November 2023

Punky

So laut, grell, anarchisch und schmutzig wie Punk waren die Auftrittsmöglichkeiten. Da gehörte manchmal auch die Straße mit dazu. Dass Punk jedoch schon 1978 vereinnahmt war, bedachten etwa The Clash mit Hass und Häme. Bei uns mischte sich dann die Neue Deutsche Welle mit hinein. Dabei ging es Deutung der Lage, Punk war die Waffe dafür. Nihilismus als Pose. „No Future“: für bestimmte Leute stimmte das. Doch bald schon war alles vermarktet. Das, was als Punk galt, verkaufte sich im Sonderangebot an das Musikfernsehen, in Boutiquen oder war ein teurer Irokesenhaarschnitt beim Coiffeur. Langsam aber sicher setzten sich nun wieder die kleinen Genies a la Damon Albarn oder Liam Gallagher (in England) mit ihrem Britpop durch. Ein Stück von dem, was man zuvor abgelehnt hatte. Insgesamt waren solche Figuren aber kaum oder nur kurz und heftig in der Schar der „Superstars“ sichtbar. Ich selbst fasste Punk als eine Art Arbeitshypothese fürs Leben auf, weiß aber heute nicht mehr, wohin all die ehemaligen Punks sind. Ich treffe und sehe niemanden mehr. Punk ist, wie vieles in der Rockszene, zu einem Artikel der Lifestyleindustrie geworden. Punk als Marke. Es kam Green Day.

Montag, 13. November 2023

Obsoleszenz - mal wieder

Was Obsoleszenz ist? Sprach man mal viel darüber. zb.: Drucker gehen blitzschnell kaputt und sind nicht zu reparieren. Die Tonerkartuschen darin melden, sie seien leer. Lässt man das Gerät aufschrauben, so kann sich herausstellen, dass sie gar nicht leer sind und bei entsprechender Manipulation und Neueinstellung des dazu gehörigen Chips noch lange Dienst tun können. Zwei Drittel aller Flachbildschirme fallen irgendwann aus, weil Elcos kaputt gehen. Diese Teile sind sehr billig, aber in den Geräten oft auffällig falsch verbaut oder falsch dimensioniert, so dass sie in absehbarer Zeit kaputt gehen müssen....., - müssen? Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt. Beispiel Waschmaschinen: früher hat man sehr viel mit Stahl und Eisen hergestellt. Heute ist das oft aus Kunststoff, was die Haltedauer deutlich absenken kann. Dafür soll die Öko-Taste entschädigen. Ersatzteile sind meist sehr teuer oder von vornherein nicht zu beschaffen. Nach einigem Abwarten: Sie sind billiger klar, halten aber auch nicht lange. Spezialisten rechnen aus, was dies der Firma am Gewinn bringt. Handys? Smartphones? Akkus sind oft fest verklebt, so dass gar keine Alternative zum Neukauf bleibt. Auch werden gerne bizarre Schräubchen und Gewinde eingesetzt, die jede Reparatur von vornherein unterbindet. Erstaunlich auch Glühbirnen. Vom Bauprinzip her könnten sie ewig halten. Doch 1926 trafen sich die Vertreter der Herstellerfirmen und verabredeten, dass eine Glühbirne nicht mehr als 1000 Stunden halten solle, - was bis heute gilt. Wie man wohl so etwas nennt? Ob der Begriff „Kartell“ angemessen ist? Ob durch solche Verabredungen und Beeinflussungen von Haltbarkeit der Umsatz der Firmen angekurbelt werden soll? Das Wachstum? Insbesondere der Gewinn? Wem das wohl nützt? Wer sind „die Konzerne“? Sind das Kapitalzusammenballungen, Organisationen, die sich zum Ziel gesetzt haben, möglichst viel Gewinn zum Nutzen ihrer Aktionäre zu machen? Oder Arbeitnehmer, die so viele sind, dass sie als „Konzerne“ gelten? Ob Obsoleszenz öffentlich diskutiert wird? Welche Rolle dabei die EU spielt? Nichts Genaues weiß man dort nicht. Es gibt Grenzfälle. Abwiegelungen. Da sind Mutmaßungen, Indizienbeweise und Ähnliches. Die Entscheider mauern gewaltig. Es wird nichts zugegeben und alles bestritten, was Obsoleszenz angeht. x x What is obsolescence? You talked a lot about it. For example: Printers break down in a flash and cannot be repaired. The toner cartridges inside report that they are empty. If the device is screwed on, it may turn out that they are not empty at all and can continue to serve for a long time with appropriate manipulation and resetting of the associated chip. Two thirds of all flat screens fail at some point because Elcos break. These parts are very cheap, but they are often installed incorrectly in the devices or are incorrectly dimensioned, so that they must break in the foreseeable future....., - must? A rogue who thinks evil of it. Take washing machines, for example: in the past, a lot was made of steel and iron. Today it is often made of plastic, which can significantly reduce the holding period. The eco button is intended to compensate for this. Spare parts are usually very expensive or cannot be obtained from the outset. After some waiting: they are cheaper, of course, but they don't last long either. Specialists calculate how much profit this will bring the company. cell phones? smartphone? Batteries are often firmly glued, leaving no alternative to buying new ones. Bizarre screws and threads are also often used, which prevent any repair from the outset. Amazing lightbulbs too. In terms of construction, they could last forever. But in 1926 the representatives of the manufacturing companies met and agreed that a light bulb should not last more than 1000 hours - which is still the case today. What do you call something like that? Is the term "cartel" appropriate? Whether the turnover of the companies should be boosted by such agreements and influencing of shelf life? The growth? In particular, the profit? Who is this good for? Who are "the corporations"? Are these capital agglomerations, organizations that aim to make as much profit as possible for the benefit of their shareholders? Or workers so numerous that they are considered "corporations"? Whether obsolescence is publicly discussed? What role does the EU play in this? You don't know anything specific there. There are borderline cases. reassurances. There is conjecture, circumstantial evidence and the like. The decision-makers are stonewalling. Nothing is admitted and everything denied as far as obsolescence is concerned.

Sonntag, 12. November 2023

Bürgerdisziplinen

Mir geht zunehmend ein Regierungsstil auf die Nerven, der alles verspricht und moderiert, aber in der Realität nichts hält. An manchen Stellen dieser Aussagen gilt die bloße „Staatsgewalt“ dem Bürger gegenüber. Dies scheint mir ein weiterer Hinweis auf eine gewisse Abgehobenheit der politischen Klasse, nicht nur in Deutschland. Ich habe keinen Stab der mir zuarbeitenden und vom Steuerzahler bezahlten Berater und Zuarbeiter hinter mir. Trotzdem fällt mir das Erwähnte zunehmend auf. Anführer empfehlen bei ihren inszenierten „Bürgerstunden“ etwas wie etwa „Wir werden das machen, bewältigen, regeln, wir werden Sorge tragen….usw.“, worauf leider keine Aktion folgt. Gar keine.Mein Misstrauen dem gegenwärtigen Stand der parlamentarischen Demokratie umfasst immer mehr ein Misstrauen solchen Behauptungen und PR-Statements gegenüber, die anschließend in der Realität verleugnet werden. Wie ließ doch eine deutsche Parteianführerin auf die Nachfrage nach dem so offensiv ausgelobten Klimageld neulich verlauten: „Das wird nicht möglich sein…“. Dass man gezwungen ist, solch coll daher gesprochenen Dinge hinzunehmen und die Rolle, die Journalisten dabei spielen, macht mich fassungslos.

Samstag, 11. November 2023

Zeit und Medien

Radio und Fernsehen. Meine Eltern kauften (wie wohl viele andere Eltern auch) zur Mondlandung 1969 einen Fernseher (Radio war ohnehin vertreten). Wir hockten jung davor und verfolgten gierig die Erläuterungen von Heinrich Schiemann. Irgendwie aufregend war das schon, aber nicht so, dass wir in einen absoluten Ausnahmezustand gewechselt wären. Jaja, den großen Step für die Menschheit und all das... Heute gibt es Verschwörungstheorien dazu, es darf gezweifelt werden. Aber TV war ab diesem Zeitpunkt da, auch finanzielle Sorgen einstweilen aufgeschoben. Es war mir das alles schlichtweg nicht so wichtig. Doch inzwischen scheint das nie abreißende Blabla für viele Leute wichtig geworden zu sein, extreme Meinungen und elitäres Gebaren inklusive. Man könnte etwas verpassen. Dies scheint auch Leuten wie mir immer wichtiger geworden zu sein, das Baden im News-Strom. Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk macht sich hierzulande in dieser großartigen Volkswirtschaft durch eine nicht abreißende Spur von Meldungen von Einkünften und Geldverschwendungen unmöglich. Vieles in den Medien ist außerdem zum Fremdschämen, wobei ich den Eindruck habe, dass es vor allem mir so damit geht: dass ich es peinlich finde. Besonders bei den Ratespielen und Talkrunden, in denen sich Comedians und Kabarettisten genauso wie Moderatoren blamieren, indem sie ihr wichtigtuerisch geblähtes Ego als so aufregend vital präsentieren, dass jedes kleine Detail die Öffentlichkeit interessieren könne. Doch das alles erzeugt in einem den Eindruck, als sei man inzwischen nicht mehr so richtig auf der Höhe der Zeit, als stünde man weit außerhalb dieses aufschneiderischen Tuns und isoliere sich damit. Doch was hat das mit der Wahrnehmung der Zeit zu tun? Man wird immer mehr von News und Bildern, von Idealen sowie vorgegebenen Mustern bedrängt und die Austauschbarkeit erstens der Dinge und zweitens der Menschen erscheint dabei begleitend immer wichtiger. Fortschritt paart sich mit Wachstum, wird vielerorts als identisch gedeutet. Die Frage nach qualitativem Wachstum erscheint nicht mehr oder ist mit dem Begriff der „Nachhaltigkeit“ beantwortet. „Transformation“ erscheint auch als oft gehörter Begriff, wobei es meiner Meinung nach viel mehr zu durchdringen wäre, wie sich Ökologie und Soziales besser durchdringen können, wie sie verbunden werden könnten. Dazu reichen nicht ein paar oberschlaue Bemerkungen in Presskonferenzen, in denen die Phrasen der Parteilinien wiedergekäut werden. Außerdem: Künstlich erschaffene KI-Welten dominieren zunehmend unsere Wirklichkeit, ohne dass wir etwas davon wissen (Die zuständige Politik scheint noch weniger darüber zu wissen). Für eine reibungslose Einführung von KI wird vor allem ihr Nutzen für die Medizin vorgeführt. Nutzen heißt oft „Beschleunigung“, was auf einen gewissen Umgang mit der Zeit weist. Zeit ist wohl auch eine Sache des Bezugssystems, der Natur, des Kosmos, der Konsumwelt. Und des vergötterten Wachstums? Müssen mögliche Gefahren überwunden werden? x x Radio and television. My parents (like probably many other parents) bought a TV for the moon landing in 1969 (the radio was there anyway). We squatted in front of it young and eagerly followed Heinrich Schiemann's explanations. It was kind of exciting, but not in such a way that we went into an absolute state of emergency. Yes, yes, the big step for mankind and all that... Today there are conspiracy theories about it, it can be doubted. But TV was there from that point on, and financial worries were postponed for the time being. It just wasn't all that important to me. But in the meantime, the never-ending blah-blah seems to have become important for many people, including extreme opinions and elitist behavior. You could miss something. This seems to have become more and more important to people like me, bathing in the stream of news. In this country, public service broadcasting makes itself impossible in this great economy with a never-ending trail of reports of income and wasted money. There is also a lot in the media that makes others feel ashamed, although I have the impression that I feel the same way about it: that I find it embarrassing. Especially in the guessing games and talk shows, in which comedians and cabaret artists as well as moderators embarrass themselves by presenting their self-important inflated ego as so excitingly vital that every little detail can interest the public. But all this creates the impression that one is no longer really up to date, as if one is far away from this swaggering activity and isolates oneself with it. But what does that have to do with the perception of time? One is increasingly harassed by news and images, by ideals and given patterns, and the interchangeability of things, firstly, and people, secondly, appears to be increasingly important. Progress goes hand in hand with growth and is interpreted as identical in many places. The question of qualitative growth no longer appears or is answered with the term "sustainability". "Transformation" also appears to be a term that is often heard, although in my opinion it should be understood much more how ecology and social issues can be better integrated, how they could be connected. A few overly clever remarks in press conferences, in which the phrases of the party lines are regurgitated, are not enough for this. Also: Artificially created AI worlds are increasingly dominating our reality without us knowing anything about it (the responsible politicians seem to know even less about it). To ensure a smooth introduction of AI, its benefits for medicine will be demonstrated. Use often means “acceleration”, which indicates a certain way of dealing with time. Time is probably also a matter of the reference system, of nature, of the cosmos, of the consumer world. And the deified growth? Do possible dangers have to be overcome?

Freitag, 10. November 2023

Wie das damals war mit dem Zeitgeist

Wie das war, damals? Man nahm es wahr, aber nicht so richtig ernst. Dieses alternative Gewaber. Da gab es Vorzeigefiguren, da folgten Modelle. Sie schätzten Basisdemokratie und verabscheuten Hierarchien, ohne sich damit genauer zu befassen, mit den Funktionen, mit dem Für und Wider. Man sah Bürokratie und Technik grundsätzlich skeptisch. Nun, heutzutage drängt sich einem so manches mal der Eindruck auf, dies würde mit der Medien-Muttermilch inhaliert, dies sei gesetzt. Ach, wie viele Technikgläubige gab und gibt es um mich herum! Fernseher einschalten: dort geht es weiter. Manchmal denke ich, alle anderen befassen sich und lassen sich mit Bürokratie befassen. Sie wissen offenbar schnell, um was es geht. Ich nicht. Es galt, die Revolution in einem und mit einem voran zu treiben. Damals bevorzugte man das Spontane, Authentische faselte vom Ganzheitlichen. Es war gesetzt, basta. Genauso sind heutzutage ganz andere Dinge gesetzt. Es gab viele Aussteigerbetriebe, Wohngemeinschaften und Kommunen, in denen die Trennung der Hand- von der Kopfarbeit unbedingt aufzuheben war. Jawohl, es war aufzuheben, programmatisch, absolut, unbedingt. Außerdem, was für ein Graus!, bloß nicht fremdbestimmt oder konventionell leben! Manchmal war das ganz schön rigoros. Die „Gemeinschaft“ war ein hoch eingeschätzter Begriff, - und abends ging man in die Szenekneipe oder las etwas über antiautoritäre Erziehung. Unverfälscht sollte man sein, kreativ und bereit, experimentell zu leben, gefordert war die Treue zur eigenen, „inneren Natur“ und zum autonomen Selbst. Verboten war auch das Eingebunden sein in Apparaten und Routinen. Man selbst ließ es alles an sich vorbei, man ließ es gewähren und nahm es wahr, - mehr nicht. Man spürte den Zeitgeist, aber es gab noch diese Unverbindlichkeit im Leben. Man sah das locker und konnte sich das auch noch leisten. Man wollte etwas, man wollte alles. Nichts weniger als Freiheit und Gleichheit, Liebe und Sex: sofort, ohne jede Einschränkung. x x What was it like back then? It was noticed, but not really seriously. This alternate web. There were flagship figures, and models followed. They valued grass-roots democracy and detested hierarchies, without considering them in detail, with the functions, with the pros and cons. People were fundamentally skeptical about bureaucracy and technology. Well, nowadays one sometimes gets the impression that this is being inhaled with the media's mother's milk, that this is a given. Ah, how many believers in technology were and are around me! Turn on the TV: it continues there. Sometimes I think everyone else is dealing and being dealt with bureaucracy. You obviously know what's going on. Not me. It was necessary to advance the revolution in one and with one. Back then, people preferred the spontaneous, the authentic babbled about the holistic. It was set, basta. In the same way, completely different things are set today. There were many drop-out companies, flat-sharing communities and municipalities in which the separation of manual and brain work had to be abolished at all costs. Yes, it had to be abolished, programmatically, absolutely, absolutely. Also, what a horror! Don't live in a foreign or conventional way! Sometimes it was pretty rigorous. The "community" was a highly valued concept - and in the evenings one went to the trendy pub or read something about anti-authoritarian education. One should be genuine, creative and ready to live experimentally; loyalty to one's own "inner nature" and to the autonomous self was required. Being involved in machines and routines was also forbidden. You let it all pass you by, you let it happen and took it in - nothing more. You could feel the zeitgeist, but there was still this non-binding nature of life. It was easy to see and you could even afford it. You wanted something, you wanted everything. Nothing less than freedom and equality, love and sex: immediately, without any restrictions.

Donnerstag, 9. November 2023

Werbung und Entgrenzung

Henri Nannen, der längst verstorbene hochberühmte Journalist und Redaktionsleiter, sagte einst, zu besseren Zeiten der Printzeitungen: „Aufgabe der Redaktionen ist es, den von den Anzeigenredaktionen frei gelassenen Raum zu einem von der Herstellung bestimmten Termin in einer für den Vertrieb geeigneten Weise zu füllen“. Und was verschafft den Raum für die Journaille? Anzeigen? Werbung? Anpreisungen? Der Journalismus scheint, wie er für sich selbst behauptet, etwas mit Inhalten zu tun zu haben. Die Werbung freilich hat inhaltlich allzuoft nichts mit den Produkten zu tun, für die sie Reklame macht, - schon gar nichts mit inhaltlicher Information. Die Bundesrechtsanwaltsverordnung bemerkt dazu, dass Werbung eine „allgemeine Anpreisung ohne sachlichen Inhalt“ sei. Die Versprechen, die sie macht, sind die Mittel eines permanenten Misstrauens, das desillusionierender ist, als es je eine zuvor war. Sie hält von den Dingen, die sie bewirbt, - nichts. Productplacement ist allzu oft ein Eingeständnis, dass niemand die von ihr beworbenen Produkte eigentlich braucht. Sie befördert die grenzenlose Produktion, - oft mit eingebauter Obsoleszenz - der kein Konsum mehr gewachsen ist. Das Endziel ist dann sowohl Leichenhalle also auch Müllhalde des Überflüssigen. Exzess ist das Ziel. Technologische Innovationen, wie etwa die digitale Revolution, forcieren auf der Produzentenseite eine überproduktive Arbeit, gekoppelt mit einer Abnahme der Arbeitsmöglichkeiten, der keine Expansion des Konsums mehr gewachsen ist. Wachstumsgrenzen werden zwar erreicht, doch in erster Linie stößt nicht die Produktion darauf, sondern der Konsum. Die Werbung zaubert für jedes Bedürfnis eine Nachfrage aus dem Hut. Aber um welchen Preis? Was fehlt, ist, dass etwas fehlt. Ein Trick der Werbung, der mir zuletzt oft aufgefallen ist, geht so: Es werden Spots produziert, die scheinbar aus dem Alltag zu kommen scheinen, mit allen Unvollkommenheiten, Versprechern, unbeholfenen Gesten usw. Diese Figuren empfehlen dann ein bestimmtes Produkt, eine bestimmte Marke in diesem unbedarften Alltagsdeutsch, das sich selbst beglaubigt und weit vom Werbedeutsch entfernt zu sein scheint, das ja immer mehr meint, als es sagt. Auch die sogenannten „Offenen Briefe“ gehören in diese Kategorie: reiner Inhalt, zum Nutzen und Frommen einer ganz bestimmten Meinung, hinter der manchmal auch Interessen und spendenfreudige Konzerne stehen. Henri Nannen, the long-dead famous german journalist and editor-in-chief, once said, in the better days of print newspapers: "It is the task of the editors to fill the space left by the advertising editors in a manner suitable for distribution by a date determined by production “. And what creates the space for the journals? Show? Advertising? endorsements? Journalism, as it claims for itself, seems to have something to do with content. Admittedly, the content of advertising all too often has nothing to do with the products for which it is being advertised - and certainly nothing to do with the content of the information. The Federal Lawyers Ordinance notes that advertising is a "general promotion without factual content". The promises she makes are the means of a permanent distrust that is more disillusioning than ever. She thinks nothing of the things she promotes. Product placement is all too often an admission that no one actually needs the products it promotes. It promotes limitless production - often with built-in obsolescence - for which consumption is no longer able to cope. The end goal is then both mortuary and dumping ground for the superfluous. The goal is excess. Technological innovations, such as the digital revolution, force over-productive work on the producer side, coupled with a decrease in job opportunities that no expansion of consumption can cope with. Although growth limits are reached, it is not primarily production that is hitting them, but consumption. Advertising conjures a demand out of a hat for every need. But at what price? What is missing is that something is missing. One advertising trick that I've often noticed lately works like this: Spots are produced that appear to come from everyday life, with all the imperfections, slips of the tongue, awkward gestures, etc. These characters then recommend a specific product, a specific brand in this inexperienced, everyday German that is self-authenticating and seems far removed from advertising German, which always means more than it says. The so-called "open letters" also belong in this category: pure content, for the benefit and from a very specific opinion, behind which sometimes there are also interests and donation-friendly corporations.

Mittwoch, 8. November 2023

Total elektro

Es kommen einem sehr klobig große Karossen entgegen, die die Elektromobile sein sollen, die Öko-Gutmenschen fahren. Dabei hatten wir doch gelernt, dass Öko-Fahrzeuge möglichst wenig ausladend und sparsam in jeder Hinsicht sein sollten. Nachhaltig halt. Und nun diese gewaltigen Kisten? Wer es sich leisten kann, nimmt auch noch die Karossen eines amerikanischen Milliardärs als Statussymbol her und glaubt, somit etwas für die Umwelt zu tun. Kleinere Autos? Erschwinglich?Fehlanzeige. Somit scheinen mir diese neuen Autos sehr aktiv zur sozialen Spaltung beizutragen. Doch solche, alle Bürger betreffenden Kosten, sind ausgelagert. Die Allgemeinheit hat sie zu tragen, - so das bisherige Credo dieser „Marktwirtschaft“. x x You come across very clunky bodies that are supposed to be the electric vehicles that eco-do-gooders drive. We had learned that eco-vehicles should be as minimally bulky as possible and economical in every respect. Sustainable. And now these huge boxes? Those who can afford it also use the cars of an American billionaire as a status symbol and believe that they are doing something for the environment. Smaller cars? Affordable? None. So these new cars seem to me to be contributing very actively to social division. But such costs, which affect all citizens, are outsourced. The general public has to bear it - that is the current credo of this “market economy”.

Dienstag, 7. November 2023

Football

Wir sehen uns zahlreichen NFL-Übertragungen gegenüber. Ob sie in den „Markt“ hinein gedrückt werden sollen? Ob auf diese Weise nach und nach eine stark von den USA geprägte Art „Globalkultur“ entstehen soll? Nach gehabtem Muster sollen kulturelle Eigenheiten unreflektiert auf Deutschland/Europa übertragen werden. Mit dem simplen Kopieren ist Deutschland ja besonders erfolgreich bemüht, schließlich hat es die Demokratie von den USA gelernt und die hierzulande so beliebten SUVs wurden auch zuerst in den USA gebaut und verkauft. Nur, dass das in den USA in einem anderen Kontext stand: Die Farmen im US-Westen können schon mal 50 Meilen von jeglichem Supermarkt entfernt sein. Da braucht man für den Großeinkauf ein großes Auto. Größe ist ja in den USA ohnehin in jeglicher Dimension beliebt. Ob das in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland auch so sein muss, steht in Frage. X x We are facing numerous NFL broadcasts. Whether they should be pushed into the “market”? Is this a way to gradually create a kind of “global culture” that is strongly influenced by the USA? According to the usual pattern, cultural peculiarities should be transferred from the USA to Germany/Europe without reflection. Germany has been particularly successful at simply copying, after all it has “learned” democracy from the USA and the SUVs that are so popular here were first built and sold in the USA. Except that in the USA it was in a different context: the farms in the US West can be 50 miles away from any supermarket. You need a big car for bulk shopping. Size is popular in all dimensions in the USA anyway. It is questionable whether this has to be the case in a densely populated country like Germany.

Montag, 6. November 2023

Reise durch Wirklichkeiten

Es drängt sich mir wieder einmal auf, die Überschrift meines Blogs „Reise durch Wirklichkeiten“ und andere Einlassungen möglichst korrekt zu klaren. Ich gehe also davon aus, dass sich diese Gesellschaft immer mehr ausdifferenziert in Fraktionen, Subgesellschaften, Wahrnehmungsblasen usw., die die Tendenz haben, nur innerhalb ihrer sozialen Gruppe zu kommunizieren oder gewisse Verhaltens- oder Wertemuster immer wieder zu reproduzieren. Beispiel: „Führungskräfte“ der Wirtschaft wollen dies auch in der nächsten Generation bleiben und schicken demgemäß ihre Sprösslinge auf teure Internate, wo sie zu „Führungskräften“ erzogen werden, was entsprechendes Verhalten und Selbstwahrnehmung bedeutet: Im zeitgenössischen Sprachgebrauch wird dies gerne als „Wahrnehmungsblase“ oder „Bubble“ bezeichnet. Diese „Fraktionen“ haben weiterhin die Tendenz, auch über gewisse soziale Muster miteinander zu kommunizieren, sich darüber einig zu zeigen, was „korrekt“ oder „okay“ ist. D.h. beispielsweise: Steuerberater unterhalten sich untereinander vor allem über das, was sie und ihre Kundschaft betrifft. Es entsteht sogar ein gewisser Jargon, der unter anderem zu sozialen Abgrenzungen führt. Lehrer verhalten sich genauso, Verwaltungsmenschen, Ingenieure, Handwerker, Servicedienstleister usw. Sie bilden untereinander auch Wahrnehmungsgemeinschaften, aus deren Blickfeld gewisse Dinge auch heraus fallen oder nur alibimäßig unscharf wahrgenommen werden. Ich würde diesen immer weiter zunehmenden Vorgang der Ausdifferenzierung von „Lebenswelten“ erstmal als „vertikale Gliederung“ bezeichnen. Andererseits eröffnen sich auch durch Medien, Tourismus und zunehmende Informationsmöglichkeiten befördert immer mehr Gelegenheiten, sich darüber klar zu werden, dass wir alle auf einem einzigen Planeten leben und uns dadurch bewusst werden könnten, dass“wir alle in einem Boot“ sitzen. Wir erfahren etwas über andere Kulturen, über andere Möglichkeiten, sich geographisch und durch die Historie gegebenen Bedingungen anzupassen: Andere Völker, andere „Sitten“ (Werthaltungen, Verhaltensmuster). „Horizonterweiterung“. Es haben sich wohl in unterschiedlichen Kulturkreisen (das Gegenteil von „Globalisierung“) unterschiedliche Arten des Menschseins heraus gebildet. Dies würde ich als „horizontale“ Gliederung bezeichnen. Ein Interesse an anderen Möglichkeiten, aber auch eine Neugier auf Begrenztheiten solcher auch ökonomisch begründeter Verhältnisse zu entwickeln, das könnte man auf der Ebene der Bewusstwerdung auch als „Empathie“ bezeichnen. Ein bisschen mehr Bewusstwerdung der Verhältnisse, die mich umgeben, mag die Folge sein: „Horizonte“ erweitern. Insofern über den eigenen Tellerrand versuchen zu blicken, wäre mein ureigenstes Interesse. Leider passiert das in unserer Gesellschaft in Bezug auf „vertikale Gliederung“ viel zu wenig und immer weniger. Beispiel: Selbst Kreise, die einigermaßen Bescheid darüber wissen müssten, haben keine Ahnung davon, wie es ist, von Grundsicherung leben zu müssen. Kognitiv schieben diese Leute meist die Phrase „wir leben in einem Sozialstaat“ vor und glauben somit, alles sei in diesem Sinne „geregelt“. Wer sich aber konkret für die realen Verhältnisse interessiert, erfährt anderes. X x It once again occurs to me to clarify the title of my blog “Journey through Realities” and other statements as correctly as possible. So I assume that this society is becoming more and more differentiated into factions, sub-societies, etc., which have the tendency to only communicate within their social group or to reproduce certain patterns of behavior or values. In contemporary usage this is often referred to as a “perception bubble” or “bubble”. These “factions” continue to have a tendency to communicate with each other about certain social patterns and to agree on what is “correct”. This means, for example: tax advisors talk to each other primarily about what concerns them and their clients. A certain jargon even arises, which, among other things, leads to social boundaries. Teachers behave the same way, administrators, engineers, craftsmen, etc. They also form perception communities from whose field of vision certain things fall out or are perceived as an alibi. I would describe this ever-increasing process of differentiation of “lifeworlds” as “vertical division”. On the other hand, media, tourism and increasing information possibilities are opening up more and more opportunities to realize that we all live on a single planet and thereby become aware that “we are all in the same boat”. We learn something about other cultures, about other ways of adapting to geographical and historical conditions: other peoples, other “customs” (values, behavior patterns). Different ways of being human have probably developed in different cultural circles (the opposite of “globalization”). I would call this a “horizontal” structure. Developing an interest in other possibilities, but also a curiosity about the limitations of such economically based circumstances, could also be described as “empathy” at the level of awareness. The result may be a little more awareness of the conditions that surround me: broadening my horizons. In this respect, trying to think outside the box would be in my best interest. Unfortunately, this happens far too little and less and less in our society when it comes to “vertical structuring”. Example: Even circles that should know something about it have no idea what it's like to have to live on basic income. Cognitively, these people usually use the phrase “we live in a welfare state” and therefore believe that everything is “regulated” in this sense. But anyone who is specifically interested in the real situation here will find out something different.