Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 7. Dezember 2023
Punk as punk can
Ja klar, man hatte das alles live mitgekriegt. Aber der Punk ist längst zu einem musealen Ausstellungsstück geworden, ist gebröckelt und zerstoben. Wohin sind seine Protagonisten? Wir wissen es nicht. Verschwunden. Damals und heute hatten wir „Stop making sense“ sehr gerne gesehen. Dadaismus, in den scheinbar Kundige unbedingt etwas hinein interpretieren mussten (Klamotten zu groß etc.). David Byrne aber, der Oberanführer, erschien mir als ein Punk jener Art, dem ich folgen konnte. „Psycho Killer“ war eine erste Hymne, ein dringlich lächerliches Statement in einer Welt der Verzweiflung und fehlenden Zukunft. Das alles war eingehüllt in einen Sound, der in seinem organisierten Chaos auch Slogans, Verweise, Rebellion als Zitat und ein Lächeln aufblitzen ließ. Humor. Krach. Emotion. Ein anregendes Gemisch. Was war davor gewesen? Supergroups? Große Könner, die sich um sich selbst drehten? Genesis und Yes? Aus dem Dreck heraus in zivilisierte Kultur. Wiedergewonnenes Pathos. Große Auftritte. Drogentote. Dann der Rückzug ins Einfache. Die Reaktion auf die Umwelt in uns. Tausend Revivals, der große Trip ins Geldverdienen. Danach wieder Verschwinden. Jetzt kommen die Punkveteranen als erfolgreiche Geldverdiener wieder, als Ärzte, Rechtsanwälte, Immobilienentwickler. Sie halten jetzt große Reden über Rebellion, wobei das, woraus sie einmal geschöpft hatten, längst verraten und verkauft scheint. Und welche Rolle spielen eigentlich die Punks der Rechten? Die auf Gewalt stehen? Von außen gesehen erscheint uns alles als durchlöchert. Obsolet. Zitat eines Zitats. Unterm Dreck hervor geholt.
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Yes, of course, you heard it all live. But punk has long since become a museum exhibit, has crumbled and shattered. Where have his protagonists gone? We do not know it. Disappeared. We really enjoyed watching “Stop making sense” then and now. Dadaism, into which seemingly knowledgeable people absolutely had to interpret something (clothes too big, etc.). But David Byrne, the leader, seemed like the kind of punk I could follow. “Psycho Killer” was a first anthem, an urgently ridiculous statement in a world of despair and no future. All of this was wrapped in a sound that, in its organized chaos, also flashed slogans, references, rebellion as a quote and a smile. Humor. noise. Emotion. A stimulating mixture. What had happened before? Supergroups? Great experts who revolved around themselves? Genesis and Yes? Out of the dirt into civilized culture. Regained pathos. Big performances. Drug deaths. Then the retreat into simplicity. The reaction to the environment within us. A thousand revivals, the big trip to making money. Then disappear again. Now the punk veterans are coming back as successful money earners, as doctors, lawyers, real estate developers. They now make big speeches about rebellion, although what they once drew from seems to have long since been betrayed and sold. And what role do the punks on the right actually play? Who like violence? Seen from the outside, everything appears to be full of holes. Obsolete. Quote of a quote. Brought out from under the dirt.
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