Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 25. September 2022

In die Tonne treten

Ich wackle zur Mülltonne und bin mal wieder entsetzt, welche Menge an Müll ich da in die Tonne schütten soll! Und das, obwohl uns mit den Aufdrucken „Bio“ und „Nachhaltig – neue Rezeptur“ eine große Umweltverträglichkeit suggeriert werden soll. Irgendetwas kann da nicht stimmen. Man hegt allmählich den Verdacht, dass das Marketinginstrument „Green Washing“ überall von entscheidender Stelle aus dem Verbraucher vorgegaukelt wird, auf dass er mehr einkaufen solle. Ich überlege mir, welch verantwortungslose Gesellen da wohl dahinter stecken müssen, welche Geisteshaltung zum Betrug auf Kosten unserer Umwelt führt. Der Verbraucher, der ohnehin unter den Folgen der Inflation ächzt, wird also auch an dieser Stelle betrogen. Unter anderem geht einer der angewandten Tricks so: Es wird der Preis gehalten, aber weniger Material in die Verpackung gegeben. So entsteht der Eindruck einer resilienten und kostengünstigen Ware, die aber (nicht nur) in diesem Falle in Wirklichkeit nur noch in (teilweise stark) reduzierter Menge konsumiert werden kann. Der Verbraucher wird also gleich mehrfach getäuscht (wir schreiben ja nicht „betrogen“) von skrupellosen Marketing-Spezialisten. Ob an dieser Stelle die „Freie Marktwirtschaft“ obertoll funktioniert? Ja klar, man könnte ja woanders kaufen. Die Frage aber ist, ob es „woanders“ tatsächlich billiger ist und ob dieses „Woanders hingehen“ nicht auch auf ungünstige Weise in die Umweltbilanz einfließt. Ja klar gibt es hier einen Unterschied zwischen Stadt und Land. Aber es kommt einem der Gedanke, dass genau an dieser Stelle die Politik mit ihren überbevölkerten und fürstlich alimentierten Parlamenten da ein bisschen intensiver nachdenken könnte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen