Die
„oberwichtigen Parteitage“ sind jetzt wohl vorüber. Es darf
Weihnachten werden. Ich nehme wahr: Überall Parteisoldaten, die das
absondern, was man von ihnen erwartet, die die auswendig gelernten
Phrasen predigen und erwarten, dass das auch noch ernst genommen
werden soll. „Sie leben in einer eigenen Welt….“ sagte eine
Person aus meiner Umgebung dazu. Diese Person, das merkte ich wohl,
nahm das Parteitagsgebaren nicht mehr so recht ernst. Aber da waren
ja auch Akklamation und Dauergeklatsche, wie auf einem der ach so
verachteten Parteitage kommunistischer Parteien. Sie brauchen das
offenbar zur Selbstvergewisserung, sie brauchen die Aussprache
dessen, was als Gemeinsamkeit gelten soll. Dabei drängen sich
Personen, die sich selbst und ihre Meinung oberwichtig nehmen, in den
Vordergrund. Sie beschwören irgendeine Gemeinsamkeit, zu deren
Definition sie selbst beitragen sollen und wollen. Dafür ernsten sie
dann Beifall und werden flugs in gut honorierte Parteiämter gewählt.
Ob solche Rituale auch dazu beitragen, das sogenannte „Volksparteien“
nicht mehr so recht ernst genommen werden? Das viel beschwore Grundgesetz formuliert: "Die Parteien wirken mit an der Willensbildung des Volkes....". Was solch eine Formulierung will, mag zu denken geben. Ob neuere Entwicklungen nicht nur Ausdruck
einer Individualisierung in dieser Gesellschaft ist, sondern auch die
Wahrnehmung, das sich solche Parteirituale in sich selbst erschöpfen?
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