In
Deutschland wird jetzt gerade noch ein Parteitag einer ehemals großen
Partei abgehalten, die sich gerne als die Partei der „kleinen
Leute“ und der Arbeiter apostrophiert. Ob diese Partei gemerkt hat,
dass sich die Wirklichkeit um sie herum geändert hat? Klar, so etwas wird in allerlei Reden gerne beschworen und einen "Hoffnungsträger" hat sich diese Partei auch schon ausgekuckt. Wenn ich jedoch in
die Übertragungen hinein höre und sehe, scheint mir von dieser
Schicht der „Prekären“ bei diesem Parteitag kaum die Rede zu sein. Stattdessen wortreich wird
die Erhöhung des Mindestlohns gefordert. Ob diese sich selbst
feiernde und „einer neuen Zeit entgegen gehende“ (wir alle gehen
einer neuen Zeit entgegen, für mich sind das hohle Phrasen genauso wie jenes Arbeiterlied, das zum Abschluss gemeinsam gesungen werden wird...)
Partei noch nicht kapiert hat, dass nicht alle „Freiwillig
Versicherten“ Rechtsanwälte, Ärzte und Unternehmer sind? Gerade
die prekär Beschäftigten, deren Anteil in dieser neoliberalen
Gesellschaft ja rapide wächst und als der Folge der von ihr vertretenen Politik gewachsen ist, müssten ins Blickfeld solcher sich als "sozial" gebärdender Parteien geraten. Tatsache ist, dass dieser
gesellschaftliche Bereich sich in alle Richtungen ausgeweitet hat und
Unternehmer von ihren Anführern kluge Ratschläge empfangen können,
wie sie Mitarbeiter am besten ins Prekäre abdrängen können. Ob
diese sich selbst beklatschende und tagelang tagende Partei immer noch die klassische Arbeiterschaft als ihre
einzige Klientel sieht? Es sei festgehalten: Der Mindestlohn nützt
prekär Beschäftigten überhaupt nichts.
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