Donnerstag, 27. Februar 2025

Gedanken zu meiner Musik

Ich begegne meiner Musik und bin mal wieder erstaunt. Nabelschau ist damit angesagt. Kann man so sehen. Natürlich. Man entlarvt sich selbst. Erfahren, was man da macht und vor allem: was man gemacht hat. Ich weiß ja, dass konventioneller Gesang in meinem Konzept keine Rolle spielt. Ich habe ein paar Stücke mit einer Art von poetischem Sprechgesang, meine Stimme in rhythmisierten Worten, weich und hart, sachlich und verklärend zugleich. Melodien tragen bei mir meist die Flöte und das Sax (meist Bariton). In der Pop- und Rockmusik ist ansonsten meist ein Gesang angesagt. Im günstigen Fall selbstvergessen, im weniger günstigen Falle ist das eitel und „Sich-andienend“. Mein zweites Instrument, die Gitarre, taucht meist verzierend im Hintergrund auf. Was mir darin vorschwebt? Ich mochte einst Gitarristen der Vergangenheit wie Steve Hackett und David Rhodes. Lautmaler. Trotzdem tauchen bei mir immer wieder Stimmfetzen auf, deuten etwas an, und verschwinden. Sie wollen die gängigen Formen von Sinn verleugnen. Ich nehme nur noch Bruchstücke, weil ich den gängigen Formeln der Selbsterfahrung misstraue, die meist genannt wird. Ich füge mich ein in mich selbst, ich lasse Klischeehaftes, Andeutungen durch Räume rinnen. Gleichzeitig nehme ich bewusst und unbewusst meine Vergangenheit als Rockmusiker auf und wandle sie in meine Musik. Das Körperliche und Sinnliche der Musik versuche ich in pulsierenden Rhythmen einzufangen. Das Hypnotische auch. Das hinaus Zeigen ins Kosmische, in das wir eingebettet sind. Von hinten kommen zudem Erfahrungen von Kirchenmusik hinzu. Ich behaupte nicht, dass ich das alles kann, sondern ich stelle es in den Raum. Ich habe Respekt vor dem und denen, die ich als wahre Musiker erlebt habe. Meine Stärken vermute ich woanders.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen