Dienstag, 18. Februar 2025

Rolle und Spiel

Vielleicht liefert das Folgende den Schlüssel zu Vielem, auch dem völlig Unerwarteten. Vielleicht ist es nur ein Hinweis. Vielleicht ist es auch falsch. Vielleicht liefert es einen Ansatz dessen, mit dem man besser verstehen kann, was sich zuletzt auch in den USA abspielte. In Rollen habe ich versucht zu schlüpfen. In Erwartungen ließ ich mich pressen. Fand oft mein Gefallen darin, diesen Erwartungen zu widersprechen, den „anderen“ Weg zu suchen, aufzubegehren gegen das gesellschaftlich Festgelegte, das geprägte Klischee. Doch wo fand ich mich, wohin stieß ich vor, gegen alle Erwartungen und Ängste? Wo trat ich aus diesem Spiel heraus, das über mich oberhand gewinnen und mich zunehend bestimmen wollte? Jean Paul Sartre entwickelt die These, „dass jede menschliche Existenz, welche Form sie auch annimmt, gespielte Existenz ist“. Der Mensch als bewusstes Wesen „definiert sich als Nicht-Mit-sich-selbst-Zusammenfallen, Nicht-Identität im Bezug auf sich selbst“. „Was sind wir also, wenn wir die beständige Verpflichtung haben, uns das sein zu lassen, was wir sind. Die Antwort lautet unmittelbar: Existieren heißt zunächst spielen“. (s.97) Ich spielte also Rollen, die nicht unbedingt dem entsprachen, was ich als authentisch empfand oder so nennen würde. Ich war dabei nicht ich selbst. Oder doch?

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