Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 2. Februar 2025

Roman, Romantik

Schade, dass Romantik so oft mit Sentimentalität verwechselt wird, finde jedenfalls ich. Das kommt auch von vielen träumerischen und fühlsamen Bildern, die oft von der Romantik verbreitet werden und die nur einen Teil dieser Romantik ausmachen. Alleine schon auf dieser Ebene gab es ja auch die „dunkle Romantik“, die wesentlich weniger milde und beschaulich war. Was in England beispielsweise Lord Byron verbreitete, war nicht nur milde und träumerisch. Ob sich das viele viele Jahre später in dem Songtitel „Sympathy for the devil“ teilweise wiederfand? Die Zwiespältigkeit der Dinge…. Und die Schlegels kämpften abseits aller Lieblichkeit mit dem immer weiter vorrückenden Funktionalismus der Maschinen auf ihre Weise. Dass sie damals ihr Konzept einer „progressiven Universalpoesie“ dagegen setzten, könnte uns heute noch so manche Impulse geben. Sie passten sich halt nicht nur an, so, wie das heutzutage viele Leute tun. Nein, sie bestanden auf ihrer Individualität und entwickelten Gegenkonzepte. Streitbare Kerle! In Salons wurden dann solche Gedanken diskutiert, jaja, auch mit Frauen, was damals ungeheuerlich war. Verwiesen sei nur auf Rachel Varnhagen, Bettina von Arnim etc. Früher Feminismus der eher selbstverständlichen und unaufgeregten Art. Wieso taucht das heutzutage nirgends auf?

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