Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 30. Mai 2022
Popmacher und Ich
Was heißt es beispielsweise für alternde Popstars, den „Zenit überschritten“ zu haben? Eine „Marke“ samt ihres Bedeutungsvorhofes mittels eines Auftritts noch einmal vorführen? Scheinbare Zeitlosigkeit zelebrierend. Etwas verstetigen, etwas verfestigen, was einst der ewigen Jugend geschuldet war, was ihr überantwortet war, was aus ihr gewachsen ist? So etwas wie die ewige Kreativität? Sie überführen in eine öffentlich bestätigte Selbstvergewisserung? Nach dem Motto: Alles hat seinen Preis, - ich auch. Das bedeutet gesellschaftlichen Status in der Industriegesellschaft. Sich nachträglich vergewissern, dass man nicht nur Mist gemacht hat? Eine kollektive Vergewisserung dergestalt, dass man den Leuten gegeben hat, was sie wollten? Materialisierte Träume. Aufbereitete Lügen. Sie zu seinem eigenen Zweck geformt: es ist eine Urfigur des Bestehenden. „Slowly fade away“? Oder vielmehr die sich selbst bestätigende Wiederholung? Das Angekommensein im gesellschaftlich Produktiven, das auch entsprechend honoriert und belohnt wird? (nur halt als wohlfeile Erinnerung...) Eine Bedürfnisbefriedung der Vielen, so, wie es diese Gesellschaft verlangt. Das Aufgehobensein im Kollektiven? Ob Künstler sich jemals als ein Instrument dieses kollektiven Willens gefühlt haben? Manche ja, die meisten wahrscheinlich nicht. Ein „Sich spiegeln in der Masse“? Formulierung einer Generation, einer gemeinsamen Zeiterfahrung? Das Ausloten eines gemeinsamen Raumes und ihn überführen in unglaublich triviale Aussagen? In Refrains gezwängte Parolen. In nette Eingängigkeiten, scheinbar beiläufig. „Halt so...“. Oder als gezielte Marketingspekulation, die freilich verinnerlicht wurde nach dem Motto: „das ist professionell, so ist das Geschäft“. Sie als letzt
Sonntag, 29. Mai 2022
Samstag, 28. Mai 2022
MediensportlerInnen
Was mich stört: Diese ganzen wichtigtuerischen Sportlerfiguren und die Werbung scheinen eins geworden zu sein. Zuerst wurde es als Unvermeidlichkeit toleriert, dann akzeptiert…..und schließlich intensiviert, professionalisiert. Überall, aus allen Ecken eines Bildausschnitts heraus grinst einen inzwischen eine „Produktempfehlung“ an. Mittlerweile scheint es im Sportestablishment ja geradezu zur zweiten Natur geworden zu sein, sich derart zu verkaufen. Da scheut man sich auch keinesfalls, etwa für Sportwetten zu werben, wobei es auch diesbezüglich einiges Negative zu berichten gäbe. Dauernd Pausen, in die hinein Spots gespielt und von diesen Sportfiguren als unvermeidlich markiert werden. Der ganze Sport, und ganz besonders der Fußball!, scheint geradezu durchseucht davon. Ja klar, im Gegenzug gibt es Sponsorenkohle. Aber gerade dies, dass jeglicher Umgang, ja, geradezu alles zum Geschäft „auf Gegenseitigkeit“ geworden ist, könnte einen ein bisschen ankotzen an diesen Deals. Es scheint geradezu Kennzeichen des Professionalismus geworden zu sein, sich als käuflich zu erweisen, - wobei clevere Agenten die Preise aushandeln. Man mag es mir nachsehen, dass ich dies als extreme Charakterlosigkeit deute. Noch habe ich mich nicht damit arrangiert…...
Freitag, 27. Mai 2022
Donnerstag, 26. Mai 2022
Going through......
Stay in another place
touched by another soul
going through time tunnels
and my own life phases
seing smiling laughing faces
it is a game a match
that you don't ever catch
it is going through you
and maybe it has no real clou
cause it is nothing and all in itself
we putting it in a personal shelf
we don't know nothing at all
and are starngely playing with a ball
nice places, nice faces
muddy waters in inner lines
outer space of a shady soul
and a pain you can't control
livin' in Hotel Oasis
Mittwoch, 25. Mai 2022
Leute mit schmutzigen Händen
Es könnte ja sein, dass es Leute gibt, denen der
hier und anderswo gepflegte Politikstil samt allen unguten
Verflechtungen durch alle Kriege und Pandemien hindurch
nicht sehr gefällt. War bisher aber trotzdem noch möglich. Leute!,
die das Lobbysystem ablehnen. Jawohl, es mag eine Schwäche sein:
Leute, die einem Protest nachhängen, der sich nicht mit allem
abfinden will, was einem Institutionen vorsetzen.
Die sich einer Verdinglichung des Menschen entgegen stellen wollen.Leute, die
anstreben würden, dass dem sogenannten „Volk“ wieder mehr
Einflussmöglichkeiten auf seine Geschicke zugestanden werden, die
sich nicht damit zufrieden geben, als „Kostenfaktor“ zwischen
verschiedenen Institutionen hin und hergeschoben werden. Leute, die
Zwischenfragen stellen und nicht einfach hinnehmen, was die
Mächtigen untereinander ausmauscheln. Leute, die sich nicht damit
abfinden wollen, dass sich ihre Vertreter deshalb desinteressiert
geben, weil ja vom Staat legitimiert ohnehin ihre Taschen
überquellen.
Wo haben sie ihre Vertretungen, ihre Parteien? Die
nicht gleich des „Populismus“ bezichtigt werden? Sind denn
„normale“ Politiker keine Populisten, oder verläuft da eine
Trennung eher gradweise? Ob es in der Natur der Politik liegt, dass
sie bis zu einem gewissen Grad populisisch agiert?
Macron in Frankreich hat sich als große Kraft präsentiert. Dass das vor allem
seine Außenpolitik betrifft, wird hier nicht so recht wahrgenommen.
Nach innen scheint er im Interesse der Reichen und Mächtigen zu
agieren, indem er Gesetze durchboxen will, die ziemlich
eindeutig zu sein scheinen. Auch er will das Wort „Reform“ in
einem gewissen neoliberalen Sinne verwenden. Klar, dass er ein Politiker ist.
Und wer in der Politik ist, macht sich (zwangsläufig?) die Hände schmutzig
(Wie wir unlängst von einem grünen Politiker erfahren haben).
Dienstag, 24. Mai 2022
Die Vorwärtskommer
Die Überangepassten waren uns suspekt. Diejenigen,
die in der Schule und „im Leben“ überall Einser hatten. Die
Musterschüler. Die Stipendienerhalter. Als „Primus“ bewährt.
Die „Durchsetzungsfähigen“. Die „Karrierebewussten“. Die
überall vorne dran waren. Die Klassensprecher und die Schulsprecher, die unbedingt Medizin studieren wollten.
Die als „große Begabungen“ galten und dazu ein wichtiges Gesicht machen konnten.
Die „Schlauen“. Dahinter vermuteten wir die falschen Gründe. Wohl auch zu recht. Die schienen
dem System allzu willfährig zu sein. Aus unserer Perspektive. Wir
wollten da nicht mithalten. Denn wir glaubten uns im Recht. Pointe:
Später schnitten sie uns eine lange Nase, die Karrieristen. Sie
hatten alles richtig gemacht. Wir nicht. Sie hatten ihre Karriere
gemacht.
Wir hatten unseren Niedergang zelebrieren müssen. Wieso wird der eine ein Loser,
während der Andere Karriere macht? Sie waren
beispielsweise auf dem Ticket einer Partei voran gekommen, waren zu
einer Nachwuchskraft geworden, der man dort etwas zutraute.. Wir hingegen hatten
uns mit nichts identifizieren wollen. Wir beobachteten, versuchten,
zu analysieren. Dass das ein Luxus war, erkannten wir zu spät. Der
Ehrgeiz fehlte uns. Den Preis hatten wir später zu bezahlen. Das
„Gestalten wollen“ (was eine andere Formulierung für „Macht
ausüben“ ist) übte auf uns keine Anziehungskraft aus. Also
sackten wir ab. Schnell, intelligent und offen zu sein lehnten wir
als Vorzeigeeigenschaften ab. Wir übten uns in flascgher Bescheidenheit,
in Understatement. Das führte man auf eine eher
selbstverständliche Art vor. Die Gesellschaft hat sich so entwickelt,
dass sie so etwas nicht honoriert, sondern negativ sanktioniert, dass sie
das gnadenlos abstraft. Es scheint nämlich darauf anzukommen, etwas zu zeigen und vorzuführen,
etwas vorzutäuschen, was nicht unbedingt da sein muss. Es gilt die
Verkaufe, nie der Inhalt. Blender werden belohnt. Überzeugungen zu
haben, ist nicht sehr beliebt. Es gilt vielmehr, „die richtigen“
Überzeugungen zu haben.
Montag, 23. Mai 2022
Pragmatische Demokratie
Demokratie scheint auf mannigfache Weise in der Defensive zu sein. Überall scheinen Autokratien auf dem Vormarsch. Die Demokratie beruht auf der Idee des mündigen Bürgers. Mündigkeit bedeutet Selbstbestimmung. Aber es ist bequem, unmündig zu sein. Und die Bequemlichkeit, deren gezielte Herbeiführung, ist zu einer Leitidee der Wirtschaft geworden. Es soll alles bequemer gemacht werden. Dazu kommt, dass immer alle ihre Meinung äußern sollen und wollen. Das Nachdenken aber scheint nicht sonderlich beliebt. Alle haben Meinungen, aber nur
wenige denken. Demokratie ist auch die Vergesellschaftung von Herrschaft und die Unterwerfung des Staates unter den Willen der Büger: alle sollen teilhaben am Prozess der Macht. Das Volk ist der Souverän. Das funktioniert im Idealfall, wenn die Bürger dieKomplexität der gesellschaftlichen Aufgaben erfassen, was wiederum
eine möglichst direkte und wenig verfälschte Information voraus
setzt. Ob ein einzelner Bürger die Komplexität der Dinge zu
erfassen vermag? Im vergangenen Jahrhundert gab es dazu in den USA
eine große Kontroverse zwischen dem Journalisten Walter Lippmann und
dem Philsosophen John Dewey. Lippmann ging es darum, eine Form der
Demokratie zu finden, die der Komplexität einer modernen
Industriegesellschaft gerecht wird. Er sah die Lösung in einer
Elitendemokratie, in der die Bürger periodisch Repräsentanten aus
einem vorgegebenen Elitenspektrum wählen können. Lippmann lenkte
seinen Blick auch auf die Rolle von Massenmedien in einer solchen
Demokratie und wies dabei den „Think Tanks“ eine besondere Rolle
zu. „Think Tanks“ sind vereinfachend dargestellt, Zusammenballungen
von sogenannten „Experten“, die die ausführenden Eliten beraten solle,
also Forschungsvereinigungen etc. Der mündige Bürger galt ihm nichts.
Lippmann ging es darum, wie sich Macht möglichst effizient organisieren ließe.
Dewey hingegen ging es darum, wie sich Macht wirksam begrenzen ließe.
Lippmann sagte: Bürger haben weder Wissen noch Interesse, sie seien gekennzeichnet
durch Ignoranz, Apathie und Vorurteile und hätten einen Mangel an
Denk- und Handlungsfähigkeit. Die breite Öffentlichkeit besehe aus
unwissenden und lästigen Außenstehenden, deren Rolle in einer
Demokratie die der Zuschauer sein müsse, nicht aber die von
Mitwirkenden. Bürger dürften lediglich periodisch ihre Stimme einem
der verantwortlichen Männer verleihen und sollten sich dann wieder
auf ihre kleine überschaubare Privatwelt beschränken. Demokratie
sah Lippmann als eine politische Formation, in der vor allem Experten
bestimmte Probleme lösen. Demokratie kann in seinem Sinne (Und dem
der heutigen Politiker?) nur funktionieren, wenn sie keine ist. Das
ging dann später in eine neoliberale Demokratie über, der den
„freien Markt“ zum kompetentesten Löser aller Probleme erklärt.
Es geht in diesem Sinne darum, eine „marktkonforme“ Demokratie zu
schaffen. Ob uns das nicht ein bisschen bekannt vorkommt? -….Demobilisierung?
Bei Dewey hingegen hängt die Mündigkeit des Bürgers und seine
Demokratiefähigkeit davon ab, dass ein öffentlicher Debattenraum
intakt ist. Dewey: „Wenn der Bevölkerung die relevaten
Informationen nicht unverzerrt zur Verfügung stehen und der
öffentliche Debattenraum eingeschränkt ist, gibt es keine
Möglichkeit, ein Urteil über die politische Kompetenz der Bürger
abzugeben“. Ob uns das auch an die Aktualität, die Rolle der
Gesellschaft und ihrer Informationsbeschaffer, der Journalisten,
erinnert? Die Formung und Lenkung der öffentlichen Meinung
jedenfalls scheint zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden zu
sein. Hier gibt es keinen freien Diskussionsraum mehr, sondern ist
etwas, was von einem ganzen Industriezweig, der PR, die als Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit auftritt, geformt wird. Man müsse
insofern die „notwendige Wirkung des vorliegenden
Wirtschaftssystems auf das gesamte System der Öffentlichkeit“
untersuchen und fragen, „wie weit echte geistige Freiheit und
soziale Verantwortung in irgendeinem größeren Umfang unter den
Bedingungen der bestehenden Wirtschaftsordnung überhaupt möglich
sind“. In seinem Sinne müsste also auch die Wirtschaft demokratisch
organisiert sein. Das hat ein großer amerikanischer Philosoph des
Pragmatismus geschrieben.
Sonntag, 22. Mai 2022
Kackstein (Songtext)
KACKSTEIN
Feiner Kackstein, Speckstein
überstehen, übersehen
Bilder, die einen hinein ziehen
in sich, in eine andere Welt
wir mischen uns in Klänge
verschroben, verdorben, abseitig
es gilt, Kerzen anzünden,
im Tempel des Lichts
Man furzt sich durch, überstehen heißt die Devise
Bilder, die einen hinein ziehen
in verführerische Geschichten, in miese Geschichten,
die verpuffen, die sich verlieren
wir mischen uns in krasse Klänge
verschroben, vertrieben, verstört
es gilt, Kerzen anzünden im Tempel des Nichts
während andere sich verlustieren, das Fleisch und den daran gehefteten Reiz genießen, sich zuführen gegen Leistung
Genuss, Bequemlichkeit, weiche Akzeptanz
Wir gehen alle in einer Reihe
Wir klatschen uns ab
einer nach dem andern
muss gehen
muss sehen
und überhaupt
Wir traben nach Trabentrabach
hinein ins Loch von Trabentrabach
durch Trabentrabach, sonst nichts
Wir traben ins leere Tor von Trabentrabach
Verlier‘ nicht die Nummer!
sie ist dir nur ein einziges Mal gegeben
sie beten sie an, sie heiligen sie in Ritualen
Wir traben ins leere Tor
unter lautem Applaus
wir trauen uns zu trauen
alter Flaschengeist, komm
wir fangen dich
wir baden frech im Bombast
der kalten Über-Krieger
staunen über akkurate Scheitel, polierte Stiefel
komm jetzt unter meine Pappel!
Ich war nicht dafür gekommen
Jetzt ist Pause
ey!, Hallo!
Pass auf!
Sie fangen dich, sie kriegen dich!
Samstag, 21. Mai 2022
Kleine Lügen
Notlügen? Notwendige Lügen? Kleine Lügen?
In der Antike wurde derjenige, der andere geschickt hinters Licht führen konnte,
bewundert. Es war eine große Kunst. Machiavelli meinte im 16.
Jahrhundert: „Lügen, Tricksen, tarnen, täuschen – das gehört
zum politischen Geschäft“. Wäre nicht eine epochale Sache
dazwischen gekommen, so wäre der 300. Geburtstag von Baron von
Münchhausen groß gefeiert worden: Der Lügenbaron ist einer, den
jeder Angehörige des Bildungsbürgertums unbedingt kennen muss
(der sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat).Was bei uns
etwas subkutan und uneingestanden läuft: auch wir lügen
fortwährend. Ausreden sind Tagesgeschäft und die Wahrheit liegt ja
ohnehin im Auge des Betrachters. Schon solche Phrasen wie „Schöner Tag
noch“ usw. sind doch nicht so gemeint. Sie sind soziales
Schmiermittel. Auf die Frage „Wie geht’s?“ will jemand ja auch
nicht bis in alle Einzelheiten wissen, wie es tatsächlich geht.
Vielmehr sollte ein „Danke! Gut!“ vorprogrammiert sein. Politiker
machen es uns vor: Sie schummeln und lügen jeden Tag, beliebt sind
die frechen Lügen, wenn es um akademische Grade und Doktorarbeiten
geht, einmal stand auch der Verdacht im Raum, es ginge beim „Oval
Office“ um ein „Oral Office“.... und vieles mehr.
Doch die Alltagslüge hat sich auch bei uns eingebürgert: Wir lügen jeden
Tag, um die Dinge für uns einfacher zu machen und andere Menschen
scheinbar zu schonen oder sie nicht zu verletzen. Ehepartner sagen
zueinander: „Schatz, du bist wunderschön“. „Alles gut“ passt
immer. Keinen Ärger haben ist oberstes Gebot. Nicht ganz ehrliche
Komplimente sind auch beliebt. Höflichkeiten sind allzeit beliebt.
Die reine Wahrheit ist womöglich allzu rau und garstig. Ein Maß an
Unehrlichkeit scheint wichtig zu sein für ein harmonisches
Zusammenleben. Was nicht passt, blenden wir aus. Kognitive Dissonanz.
Sozial gesinnte Menschen scheinen häufiger zu lügen. Sie nutzen
diese Möglichkeiten für den besseren Umgang. „Soziales Geräusch“.
Die Wahrheit hören, - wer will das? Sich gut fühlen heißt das
Gebot. Die anderen überlisten.
Freitag, 20. Mai 2022
Donnerstag, 19. Mai 2022
Wertsteigerungen
Klima? Nachhaltigkeit? Richtig leben? Geld? Für viele, ja die
meisten Menschen, scheint das Geld noch immer alles zu bedeuten. Ach ja? Zu ethisch aufgefasst? Moral? Igitt!
Wirtschaft über alles. Ohne sie könnte man sich auch keine Menschlichkeit leisten? Fakt ist, das Thema scheint
regelrecht religiös aufgeladen. Doch es scheint es in den westlichen Industriegesellschaften zwei Typen von
"erfolgreichen" Menschen zu geben: diejenigen, die geerbt haben, und diejenigen, die
„es sich erarbeitet“ haben (egal, wie...). Wer nie Geld hatte, wer miese
Einstiegsbedingungen in dieses System hatte, wird seinen Reichtum
später sehr offensiv zur Schau stellen und mit allerlei Statussymbolen untermauern, - vor sich und „den anderen“, die ihm
neidische Blicke schicken. Er muss zeigen und sich bestätigen lassen, dass er es "geschafft" hat. Kein Mangel, kein Hunger, keine Sorgen
mehr, das kann ein Motiv für finanziellen Aufstieg sein. Auffällig ist, dass in diesem Falle das Geld für die betreffenden Personen ein
klarer Gradmesser für den Wert einer Person ist, nach dem Motto „wer viel verdient, ist viel wert für diese Gesellschaft“.
Der Gradmesser, das Thermometer ist nach deren Meinung überall vorhanden und gilt überall. Wer der
Gesellschaft viel Wert liefert, wer das Leben einfacher, schöner
oder schneller macht, hat sein Geld verdient. Basta.Reichtum
aber ist für solche Personen oft eine relative Größe. Ihnen
scheint oft bewusst zu sein, dass sie im Vergleich zur
Weltbevölkerung unsagbar reich sind, im Vergleich zu dennoch immer noch reicheren Personen
aber „kleine Würstchen“. D.h., eine reiche Personen betrachtet sich selbst nie als „reich“, sondern bemisst
seinen "Wohlstand" an “den anderen“.
Mittwoch, 18. Mai 2022
Dienstag, 17. Mai 2022
Herrschaft - wie?
Angesichts der Vermischung von
Demokratie, Diktatorship, Autokratie, Clanherrschaft und Korruption, die in vielen Ecken der
Welt herrscht, dürfte man stolz sein auf das, was sich hier als
„parlamentarische Demokratie“ behaupten wird. Gewiss, die Formen
der Durchmischung von Korruption und Demokratie sind hier etwas
subtiler und vom Lobbyismus getränkt. Im Großen und Ganzen hebt
sich das ab von Verhältnissen in anderen Ländern. Das soll auch so
bleiben!, denkt sich so mancher, der unter den ungleichen
Eigentumsverhältnissen und dem rücksichtslos herrschenden
Lobbyismus in diesem Land leidet. Wieso eigentlich die sogenannten
„Eliten“ die Neigung haben, andere Klassen und Menschen in ihrer
Umgebung zu ihrem eigenen Nutzen und Frommen auszubeuten, sie
auszunehmen, sie zu betrügen? Ob das „im Menschen angelegt ist“?
Ob das etwas mit dem alten christlichen Begriff der „Erbsünde“
zu tun hat? Der Kampf jeder gegen jeden? Wer das glaubt oder auch nur
erwägt, muss sich hierzulande als „faschistisch“ beschimpfen
lassen. Wir haben Verständnis dafür, sind aber doch auf der Suche
nach „Wahrheit“. Autokraten übernehmen überall die Macht und
die „Untertanen“ lassen sich gerne betrügen, so scheint es. Ob
sie es nicht besser wissen. Oder ob sie so etwas wie jenem Charisma
ausgeliefert sind, das auch noch meist von den Medien befeuert wird.
Auch in unserem Land herrschte einst so etwas wie „Charisma“, mit
den schlimmsten Erfahrungen. Dies ist kein akzeptables politisches Modell!
Montag, 16. Mai 2022
Ganzheitlich?
Ich will möglichst alles integrieren und zu einem Gesamteindruck zusammenfassen:
Texte, Lyrik, Fotos, Musik...usw. Das alles bin ich, macht mich aus - und das sind meine Ego-Botschaften.
Und genau darin gleicht das einem Modell für viele, ist nicht gar so persönlich, wie uns die verschiedenen
„Wirklichkeitsbestätiger und -verstärker“ weiß zu machen versuchen. Im Grunde hängt das alles damit zusammen, dass ich Herz, Gemüt und Verstand
als zusammenhängend betrachte, dass das Zusammenhängende wohl mein Ich ausmacht. Dazu freilich will ich nicht allzu viele selbstgefällige Aufsätze absondern.
Ich habe zu berücksichtigen, dass wir in unserer Gesellschaft dazu neigen, die einzelnen Bereiche einer Person sich gegenseitig (ja, sogar "innerhalb" eines Egos...)
entfremden zu lassen und dann zugunsten eines Produktionsprozesses einen einzelnen „auszubeuten“, indem nur ein bestimmter Teil seiner Persönlichkeit dem Verwwertungsprozess zugeführt werden soll.
Leider sah ich dies erst zu Ende meines bewussten Lebens in größerer Klarheit, denn zuvor schenkte ich dieser Einstellung zu wenig Aufmerksamkeit.
Ich nahm stillschweigend an, es im Überblick und in einer halbwegs vertragenen Mimikry für meine Verhältnisse besser zu machen,
irgendwie halbwegs anständig durch zu kommen. Eine frühe schwere Krankheit war mir eine Warnung. Ich änderte so manches. Aber der Trott des Alltags schien mich zu lange in eine andere
Richtung zu führen.
Sonntag, 15. Mai 2022
Altern
In Untätigkeit geparkt? Still gelegt? Vor dem Rollator zusammengefaltet? Auch wenn mit dem Alterungsprozess viele körperliche und geistige Funktionen abnehmen - mit dem Altern steigt auch die Lebenserfahrung: Nicht umsonst werden viele ältere Menschen auch als "weise" bezeichnet. Doch schon äußerlich ist alten Menschen ihr Alter oft anzusehen (was sich in naher Zukunft mit den verschiedenen Techniken des „Aging“ ändern dürfte...) . Es scheint wie ein Spiegel des „inneren“, seelischen Alterns zu sein. Wenn wir nun aber das innere Altern aufhalten, wird auch das Äußere dem entsprechen, als quasi „Spiegel“, als Entsprechung - so die Annahme. Dazu gilt es nur, die Maschine Mensch etwas perfekter zu machen. Die Fehler, die sich im Genom mit dem Altern häufen, müssen repariert werden, die Stoffwechselprodukte in und außerhalb der Zellen entfernt werden....und so weiter, ein paar dieser technischen Eingriffe und das Altern wäre gestoppt.
Dazu braucht es aber eine Änderung unseres Menschenbildes, so die Annahme. Der Mensch ist eine Maschine, das heißt eine Ansammlung von Informationen. Es gilt nun, meine Identität auf einem Apparat zu speichern. Mit diesem Apparat werden wir uns austauschen, so, dass er uns immer ähnlicher wird. Eines Tages wird dieser Apparat ein eigenes Bewusstsein haben, so die Technokratenhoffnung. Wir könnten mit ihm körperlos (und beliebig speicherbar, kopierbar...) durch die Ewigkeiten zu treiben, das Universum erkunden. Dies könnte eine Zukunft ohne Tod bedeuten: Unsterblichkeit. Es liegt wohl alles in Gottes Händen. Sich von der Welt verabschieden und sterben.
Samstag, 14. Mai 2022
Valerie (46)
Er hörte bei ihr auch viel professionelle Eitelkeit heraus, sie fuhr sich ständig etwas affektiert durch die Haare auf eine Art, die ihm wie eine geklaute Pose vorkam, - vielleicht als Pose, um sich unbewusst zu profilieren? Allerdings musste er sich eingestehen, dass diese Geste ihre Wirkung auf ihn nicht verfehlte. Es wurde ihm bewusst, dass er diese Bewegung, seit er sie als Person kennen gelernt hatte, schon oft an ihr wahrgenommen hatte und dass dies vielleicht einen wesentlichen Teil ihrer Ausstrahlung und ihrer Körpersprache ausmachte. Auch in dieser Bewegung lag etwas Erotisches, etwas Animalisches und Geheimnisvolles sogar, etwas, das sicher nicht nur auf ihn so wirkte. Waren das kleine Tricks, die sie sich angeeignet hatte, - die Wirkung wohlberechnend, - oder war sie das wirklich, war das Ausdruck ihres Ego? Was überhaupt war ihr Ego? Es stellte ich für ihn heraus, dass er vielleicht zu neugierig oder zu anspruchsvoll sei, - dass es sich vielleicht nur um Scheinprobleme handele…. Er freilich konnte sich nicht von dieser Idee freimachen, Menschen statt ihrer Rollen kennen lernen zu wollen. Rollen, die sie mehr oder weniger gekonnt spielten, bewusst oder unbewusst. Gerade diesen Menschen wollte er auf die Schliche kommen. Dafür aber fühlte er sich zu unflexibel, zu unbeweglich, - und überhaupt, er ging diese Sachen wohl zu direkt an.
Freitag, 13. Mai 2022
Melancholische Vergnügtheit
Melancholische Vergnügtheit
Es ist doch nur ein Phantom, das ich jage
bin doch immer wieder alleine,
kurz davor
alles ist ein Kommen und Gehen
nichts bleibt
Du kannst nichts auf Dauer haben
nicht mal ein bisschen
das du jetzt zwischen den Fingern hast
Es heißt, Abschied zu nehmen
du bist alleine
und willst es manchmal nicht wahr haben
Donnerstag, 12. Mai 2022
Mittwoch, 11. Mai 2022
Im Strom der Daten
Ob einen nicht gelegentlich ein komisches Gefühl durchzuckt, wenn man wieder mal den Streaming-Dienst benutzt? Alles total offen? Zuleitungen etc. …..Ob es da nicht etliche neugierige Nasen gibt? Datensauger sind unterwegs, die ihre Erkenntnisse für die Werbewirtschaft und … manchmal… auch für Geheimdienst „auswerten“. Oder schlicht ...verkaufen. Was ein „Datensatz“ wert ist? Anscheinend kann es dabei auch um Daten gehen, die Befindlichkeiten offenbaren. Verfassung. Haltung. Reiz- und Schlüsselwörter sollen dabei etwas offenbaren. Also, Vorsicht walten lassen beim Sprachgebrauch! Das Gesundheitsarmband gibt im Zweifelsfall noch Daten hinzu und zeigen unter Umständen Stimmungslagen an, was den Datenauswertern anscheinend einen Blick in die Psyche erlaubt. Dabei geht man auch gerne in die Erkenntnisse der Psychologie: Es geht dabei um „Valence“, ein Wert, der zwischen 0 und 1 festlegt, ob etwas eher fröhlich (positiv) oder traurig (negativ) ist. Dabei geht es offenbar darum, rote Fäden zu erkennen. Kombiniert mit anderen, anderswo erhobenen Daten zeichnen sie ein Bild unserer Persönlichkeit, das möglicherweise zutreffender ist als das, was wir uns selbst von uns machen. Dies mag dabei eine Rolle spielen, Werbung möglichst zielsicher zu plazieren. Ob es dabei eine Art „globaler Gemütsverfassung“ gibt? Könnte viel, allzu viel, über uns verraten. Jedenfalls wird die Überwachung immer feinmaschiger, als wir zu ahnen wagen. Dabei geht es wohl auch um "Granularität", also die immer genauere Erfassung von immer mehr Parameter... Anscheinend spielt bei der Überwachung der Bürger eine Lauschsoftware eine große Rolle, die besonders bei Geheimdiensten, aber auch bei derm organisierten Kriminalität sehr beliebt sein woll. Prinzip: Smartphone nimmt Gespräche auf, macht Fotos und legt die Datenbahnen zur gezielten Überwachung fei...., Die so gewonnen Daten können natürlich wieder kombiniert werden Oh weh! Es graust einem.....
Dienstag, 10. Mai 2022
Werde, der du bist
Wir werden unserer menschlichen Identität nur sicherer, wenn wir auch im Gegensatz zur vorherrschenden positiven Einschätzung der „Gegenwart“ (Sie mag im nächsten Moment schon vergangen sein) die Vergangenheit studieren und daraus lernen können. Welchen Weg wir schon gegangen sind, um zum jetzigen Zustand unseres Selbst zu gelangen. Was habe ich aus diesen Erfahrungen gelernt? Ging es mir viel zu wenig ums Lernen? Wo bin ich voran gekommen? "Voran", - in welche Richtung? Welche Inspirationen gab es? Was hat sich in mir festgehakt? Was hat mich behindert? Hat es mich beeinflusst? Wie? Was? Welche Wege bin ich in meinem Leben gegangen, wird da aus heutiger Sicht eine Richtung erkennbar? Wie kann es sein, dass ich jetzt gerade derselbe bin – und doch nicht derselbe? Irgendwie geworden. Ein Anderer? Oder derselbe?
Wie habe ich die Dinge um mich herum zu verstehen versucht? Und bin dadurch aus mir heraus gekommen? Kann ich das am Heutigen spiegeln? Was sind die Wege, welche Umgebungen sind in mir mit was verbunden? Gebe ich mir das zu - oder gehe ich diesem „Lebe ganz in der Gegenwart“, diesem Gebot der hedonistischen Gegenwartssucher nach?
Ist die Gegenwart, unser Existieren für mich nicht vielmehr ein Wunder? In das man hinein geworfen wurde, ohne es wirklich zu verstehen? Ich bin nicht bereit, scheinbare Selbstverständlichkeiten als solche in mich aufzunehmen. Das scheint eine Essenz in mir zu sein, ein roter Faden. Überhaupt, ich würde jetzt gerne mehr rote Fäden erkennen an mir. Ich weiß aber auch, dass ich mich und meinen „freien Willen“ gespiegelt habe an Orten, an Verhältnissen, die damit verbunden waren und die mich beeinflusst haben, mit denen ich irgendwie zurecht kommen musste. Ich hatte versucht, zu funktionieren, hatte dies aber nicht so recht fertig gebracht. Erwartungen verfehlt. Ich war zur Seite nach allen Richtungen ausgebrochen, es war wohl in mir angelegt. Dem zu folgen, mag ein Fehler gewesen sein. Ich kann das von heute aus besser erkennen. Ich habe registriert, wie mich Leute rechts und links überholt haben, wie viel sie schneller waren - aber nicht unbedingt besser.
Montag, 9. Mai 2022
Willen (Songtext)
WILLEN
Du mach mal schnell das Fenster auf
es wird doch jetzt nicht klemmen
die Luft fängt an heftig zu brennen
es sind doch immer die gleichen
ständig am nörgeln und am motzen
was soll der Quatsch, das ist zum kotzen
die Welt is so schön da draußen
die Welt ist manchmal bitterkalt
du wirst nie da gewesen sein
alles war vielleicht nur eins
Fenster auf, ich krieg keine Luft
hier ist's so heiß, hier dorrt alles aus
wer hier reinkommt, den treibt's gleich wieder raus (hinaus)
Hände weg, was soll der Quatsch
Das bleibt jetzt zu, jetzt geb' eine Ruh
das ist halb so schlimm und nur übertrieben
die Welt is so schön da draußen
die Welt ist manchmal bitterkalt
du wirst nie da gewesen sein
alles war vielleicht nur eins
Sonntag, 8. Mai 2022
Trickle-down
Wer sagt denn, dass der
„Staat“ gleich bedeutend mit der Allgemeinheit sein muss? Wer
sagt denn, dass die „Trickle-Down-Theorie“ richtig ist, die uns
weiß machen will, dass wenn es den Reichen und Kapitalsäcken gut
gehe, dass dann irgendwann auch die Übrigen, also die
Lohnabhängigen, von deren Reichtum profitiere?
Nun ja, die russischen Oligarchen in UK scheinen gezeigt zu haben, dass das nicht funktioniert.
Dass das privilegiert und von den oberen Schichten erworbene Geld einsickere auch in die weniger wohlhabenden Schichten? Andererseits: Der Staat will
Steuern einnehmen und setzt dazu alle Hebel in Bewegung. Er hat das Recht auf seiner Seite, egal, ob er demokratisch legitimiert ist oder nicht. Hierzulande ist dies angeblich so, um den Erlös der sozialen Wohlfahrt (also Kindergärten, Alten- und Krankenpflege, soziale Umverteilung usw.) zugute kommen zu lassen. Dies scheint mir ein Totschlagargument von der Sorte, die man
immer einsetzen und gebrauchen kann.Tatsache ist, dass die Steuern in Staaten offenbar ineffektiv eingesetzt werden und noch niemals
gesenkt wurden, dass sie in der Vergangenheit vor allem „die Armen“ betrafen, die eine gewisse Partei in Deutschland mit den "nicht
Leistungsfähigen und Willigen“ identifiziert. Ich habe immer noch in den Ohren, wie ein Finanzminister Deutschlands in einer Diskussionsrunde meinte, man könne sich nun (fast) alles
leisten….“. Na, wenn das so wäre, wieso strebte man dann ein seltsam und allgemein so ausgegebenes 2%-Ziel bei den Verteidigungsausgaben an samt einem 100-Milliarden-Nachschuss (weil das mit den 2 Prozent einmal von jemand so ausgemacht wurde?), und das ganz besonders, wenn man sich mit der Meinung auch auseinander setzen muss, dass das Problem der deutschen Armee kein Geldproblem, sondern ein Beschaffungsproblem sei?“. Wieso musste "Die schwarze Null" zur Rechtfertigung einer katastrophalen Vernachlässigung der Infrastruktur herhalten? Hat die politische Opportunität dermaßen stark eine Eigendynamik entfaltet, dass man glaubt, solche Zielsetzungen verfolgen zu müssen?
Wieso glauben Journalisten direkt und indirekt dem Großkapital sekundieren zu müssen, um dies den Opfern ihrer Einstellungen auch noch als „Stimme der
Vernunft“ zu verkaufen ("Man kann nur ausgeben, was man auch eingenommen hat")? Ob das am Ende gar etwas mit voraus eilendem Gehorsam zu tun hat und ob so etwas mit dem Ethos zu vereinen ist, den solche Leute gerne
beschwören?
Samstag, 7. Mai 2022
Innovationen
Ein-oder zwei-Euro-Jobs und prekäres Arbeiten. Niedriglohn. Jeder glaubt, er schafft das schon. In dieser Schönen Neuen Welt. Service rules. Jeder denkt, ihn betrifft das nicht. Er schafft das schon. Krieg? Wird auch vorübergehend sein. Lieber: Fleißig, produktiv sein. Individuell. Humankapital. All diese neoliberalen Phrasen. „Innovation“. Technische Berufe. Ingenieure. „Wohlstand“. „Strukturwandel“. Kein Nachdenken mehr, kein Vordenken. Keine Kritik. Ausführen von Vorgaben stattdessen. Waffenlieferungen allenthalben. Energiekrise. Sparen. Keine Probleme mehr, nur noch "Herausforderungen". Was konstruktiv ist, bestimmt die Wirtschaft, die Industrie. Sie will sich ihre eigenen Studenten heranziehen. Die dann ihre Schuldner sind. Möglichst lebenslang. „Be positive“, ein Rezept, das wir willfährig kopiert haben. Im Sturzflug der Hölle entgegen…
Freitag, 6. Mai 2022
Langsamer
„Ich bin ein langsamer Mensch. Es ist ja so: Du kannst nicht Zeit gewinnen. Drum bin ich immer erstaunt, wenn mich einer schnell überholt. Dann denk’ ich: aha, dem pressiert’s. Aber was hat er davon? Selbst, wenn’s mich pressieren würde, ich würde trotzdem nicht schneller fahren“. Das sagte Gerhard Polt anlässlich eines Interviews zu seinem 80. Geburtstag, ein Ereignis, das jetzt nahezu pausenlos durch die Medien gehetzt wird. Stichwort: Humor. Karl Valentin usw, - Das Absurde. In drei Tagen ist es alles schon wieder vergessen, denn wir leben offenbar in einer schnellebigen Zeit und fühlen uns viel zu oft zu diesem Rhythmus gezwungen. Dabei ist es doch offensichtlich so, dass jeder Mensch für sich das Tempo finden muss, in dem er Dinge verarbeitet, erledigt usw. Auch ich finde immer mehr heraus, bzw. bin dazu gezwungen anzuerkennen, dass ich ein langsamer Mensch bin. Es scheint um mich herum Schnellchecker zu geben, mit denen ich gar nicht mithalten kann oder will, alleine schon, weil ich das zu unentspannt finde. Doch diese Art der Entspannung scheint mich viel in meinem Leben gekostet zu haben. Ich habe viele Dinge viel zu spät kapiert, geschweigeden umgesetzt. Man war zu abwartend, unentschieden, wollte sich etwas überlegen, worin man dann zu keinem Ergebnis gelangt ist, das Aktion mit sich gebracht hätte. Den Gegensatz zu den „Tatmenschen“ konnte man lange aushalten, solange man einigrmaßen jung war. Doch die Sache wird mit fortschreitendem Alter immer schwieriger. Auch geht einem die Zeit aus. Man kann nahezu nichts mehr aufschieben, denn morgen könnte man tot sein, oder das Überlegte gar nicht mehr können, man könnte es nicht mehr in die eigene Realität herein holen. Offenbar liegt das an meinem Charakter.
Donnerstag, 5. Mai 2022
Another Times in digital universe
Another Times in digital Universe
Spring doch!
Mach's doch!
Glaub' es!
Lass es!
sagt der Algorithmus
sagt das andere Ich
sagt Dein Ich in dir
the digital one
electric electronic
artificial
natural
native
Mittwoch, 4. Mai 2022
Pharma-Tricks
Ich stelle mir vor: Ich wäre im Krieg und blicke auf "Friedenszeiten". Leider bin ich von einigen
Medikamenten abhängig. Ich brauche sie täglich, so wird gesagt. Wie
das? Mein Arzt ist der Ansicht, dass ich das Medikament regelmäßig
nehmen sollte, ich sei chronisch krank. Was aber sind seine Interessen dahinter? Nimmt er an
solchen als „Fortbildungsmaßnahmen“ camouflierten
Werbeveranstaltungen teil, die ihm gegen gutes Honorar bestimmte
Dinge nahe legen und sich dabei um gekonnte oder weniger gekonnte
wissenschaftliche Verbrämung bemühen? Weiß ich das? Nein. Ich kann
nur schlimme Dinge vermuten und mich anmachen lassen, wenn sie nicht
stimmen. Ich muss mich anmachen lassen, denn ich bin ja abhängig.
Und was ist mit den täglich von mir benötigten Medikamenten?
Bestimmte Medikamente kriege ich gar nicht mehr. Oder nur nach
einigen Tagen. Sie scheinen über Umwege so gerade noch aufzutreiben
zu sein. Ob dahinter steckt, dass die Pharma-Konzerne ihre
Medikamente dorthin verkaufen, wo sie am meisten daran verdienen?
Wie steht es mit der Entwicklung von Antibiotika? Mit resistenten Keimen? Wenn
mein Medikament wenig lieferbar ist, wenn etwa Engpässe entstanden sind,
ist diese Strategie der Verknappung bzw. Nichtentwicklung sogar umso lukrativer.
Ich kann damit vielleicht sogar erreichen, dass ich der einzige Anbieter bin
und somit ein Monopol beanspruchen kann. Ob das
ausgerechnet bei uns, im „besten Gesundheitssystem der Welt“ etwa
nicht der Fall ist? Zugunsten des Wohls von Patienten?
Oder wie kommt das alles? Produktionsstätten in
Asien fallen aus, Produktionsstätten, die völlig unsozial und
ökoschweinisch produzieren? Lieferkettenexzesse.
Ob nicht doch das eine oder andere Produktionspotential nach Europa
zurück verlagert werden sollte und noch ein paar Antibiotika entwickelt werden?
Dienstag, 3. Mai 2022
Prophezeiungen
Dass die Armen noch ärmer werden, hat Wirtschaftsminister Habeck gestern gesagt. Politische Berechnung oder Ehrlichkeit? Gleichzeitig wird von Entscheiderseite immer wieder betont, dass staatliche Hilfen ja nur vorübergehend, etwa 3 Monate lang, dauern könnten. Politische Berechnung oder Ehrlichkeit? Ob solche Dinge viel zu lange als Preis der „Freien“ Marktwirtschaft gedeutet wurden? Gilt die „Trickle-down-Theorie (siehe Blog an anderer Stelle, etwa am 8.5.22) noch, nach der der Wohlstand der Reihen in einer Wirtschaft früher oder später auch bei den Armen ankomme? Das alles geht mir nicht mehr aus dem Kopf und beschäftigt mich. Ob das solche Menschen, die aller materieller Sorgen enthoben sind, leichter sagen können? Auch wurde bekannt, dass von der „neuen Regierung“ mehr als 700 ministeriale Stellen mit entsprechender Pensionsberechtigung neu geschaffen werden sollen. Ob das mit der viel versprochenen „Entbürokratisierung“ zusammen hängt? Ja klar, mehr als 2 Jahre lang war die Pandemie das Totschlagargument, jetzt ist es der Krieg.
Montag, 2. Mai 2022
Nachtseele (Lyrik by Georg Trakl)
NACHTSEELE
Schweigsam stieg vom schwarzen Wald ein blaues Wild
Die Seele nieder,
Da es Nacht war, über moosige Stufen ein schneeiger Quell.
Blut und Waffengetümmel vergangner Zeiten
Rauscht im Föhrengrund.
Der Mond scheint leise in verfallene Zimmer,
Trunken von dunklen Giften, silberne Larve
Über den Schlummer der Hirten geneigt;
Haupt, das schweigend seine Sagen verlassen.
O, dann öffnet jener die langsamen Hände
Verwesend in purpurnem Schlaf
Und silbern erblühen die Blumen des Winters
Am Waldsaum, erstrahlen die finstern Wege
In die steinerne Stadt;
Öfter ruft aus schwarzer Schwermut das Käuzchen den Trunknen.
Georg Trakl
Sonntag, 1. Mai 2022
Abonnieren
Posts (Atom)