Im Getümmel |
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Dienstag, 30. Juni 2020
Montag, 29. Juni 2020
Wellness
Es
werden gut vergütete Pakete geschnürt, des Wohlfühlens, das sich
weithin als „Wellness“ verkauft und die Einheit in sich
verspricht, des Ganzen, das „im Flow sein“, das natürlich durch
einen Coach energietechnisch achtsam herbei geführt wird.
Allumfassende Selbstoptimierung lockt, das „Im Jetzt sein“ und
andere transzendentale Köstlichkeiten. Gegen einen Festpreis und
Aufpreis in genau definierter Zeit. Seinem Leben etwas Tiefgang
verleihen, wär‘ das nicht etwas? Nun, der Esoterik-Markt ist groß
und verspricht so manches. Ob aber der Weg nicht doch ein anderer
ist? Ob er nicht etwas mit langsamem „entschleunigten“ Wachsen zu
tun hat, von Bewusstsein und Gedanken, mit einem schrittweisen
Durchdringen von Wirklichkeit, in und um einen? „Höhere
Wirklichkeit“, das ist wohl kein käuflicher Artikel, sondern eine
Bemühung, ein Ringen, ein Ahnen, ein Tasten und ein Gefühl, das den
Weltraum um sich vermutet und gleichzeitig nie abhebt in
Selbstgefälligkeit. Das immer wieder den behutsamen Kontakt
versucht, die Anrufung, das Gebet. Den Kontakt zu dem, was über
einen selbst hinaus weist. Dem, das über das Individuelle hinaus
geht.
Sonntag, 28. Juni 2020
Valerie (9)
Er
wollte sich in einen Bankdirektor hinein versetzen können, durch
seine Augen sehen, seine Gesten benutzen und wieder ablegen können,
er
wollte Terrorist sein können, dessen Alltag nachvollziehen können,
er wollte Einsiedler im Polargebiet sein, er wollte Politiker sein,
der von morgens bis abends von „Sachzwängen“ umgeben scheint, er
wollte Drogensüchtiger und Mönch sein, - all dies waren für ihn
gültige Wirklichkeiten, die genauso existierten, wie seine eigene.
Jede
dieser Möglichkeiten musste
notwendige Konsequenzen haben,
nach
denen sich das Ich dahinter zu richten hatte. Er
ahnte Extreme, die einen vielleicht näher an das heranführen
konnten, was man „das Leben“ nannte und
das doch ständig wieder zerfiel in Augenblicke, Konstellationen,
kaleidoskopartige Ansichten, oft verdeckt durch Mittelmäßigkeiten,
Kompromisse
und alltägliche Notwendigkeiten. Er
hatte das Pech, dass ihn solches sehr schnell langweilte und er sich
nicht damit abfinden konnte und wollte. So war er also ständig auf
der Suche nach etwas. Die
Zeit, in der er in sich selbst Ruhe fand und
meinte, wenigstens über vorläufige Gewissheiten zu verfügen, war
vorbei. Es galt, alles ständig neu zu begreifen, neu
zu entdecken, - doch
die Rollen, die ihm angeboten wurden, genügten ihm nicht.
Samstag, 27. Juni 2020
Think Tanks
Ich frage mich, welche
Funktion die Politik beratende Think Tanks eigentlich haben.
Wissenschaftler machen Aussagen über gewisse Themen, geben
Empfehlungen, - aber die Politik tut nichts. Ob das mit "Politikberatung" gemeint sein könnte? Ob es vor allem um Alibifunktionen und jene symbolischen Ablassentlastungen geht, die gewisse unverbindliche Auswirkungen
auf die Gesellschaft haben? Die Absichtserklärungen nach sich ziehen, von denen im konkreten Sinne nie mehr die Rede sein wird? Ob das alles in Thesen mündet, die diese Gesellschaft überwiegend glaubt, weil sie sie "wissenschaftlich" untermauert glaubt? „Die Politik“ muss wohl vorgeben,
dass sie von wissenschaftlich begründetem Sachverstand beraten ist,
dass sie klug abwägt und dann entscheidet. Das wird besonders in der Krise deutlich. Ob dies alles aber nicht inzwischen zu einem hohlen Ritual geworden ist, durch das sich
die sog. „Eliten“ gegenseitig bereichern? Sich und seine
„Wichtigkeit“ in der Öffentlichkeit darzustellen? Das als allgemeinen "Common Sense" dargestellte Einverständnis der "Eliten" als gesellschaftliches Gemeingut auszugeben? "Studien" als allgemeingültig auszugeben? Klar ist doch, dass Wissenschaft in Widersprüchen vonstatten geht. Große Schichten des Volkes
sind offenbar davon Abhängig, was etwas kostet. Andere Schichten
eher nicht. Geht es um Standortvorteile? Um „Problemlösungen“?
Wer mag davon wohl profitieren?
Bücher und Studien mit steilen Thesen sollen dieses Selbstverständnis wohl stützen. Klar, das nützt der Publikationsdichte, die ja im Wissenschaftsbetrieb auf vielerlei Arten honoriert wird. Darüber
hinaus aber scheinen diese Eliten stillschweigend damit einverstanden zu sein, gegen gutes Honorar weitgehend wirkungslos zu
bleiben....
Freitag, 26. Juni 2020
Donnerstag, 25. Juni 2020
Reisespass für alle?
Nun
schon seit Monaten scheint es das Wichtigste überhaupt zu sein, wie
es ums Reisen steht, mit dem gebuchten Urlaub. Auf Balkonien?
Besondere Umstände? Auf gar keinen Fall! Es sei denn, man ist aus
finanziellen Gründen dazu verdammt. In die Normalität übergehen,
klaro. Jetzt. In die „Normalität“, nicht in die „Neue
Normalität“, wie von der Politik einst ausgerufen. Von ihr war ja
anfangs zu hören, es gehe „um Leben und Tod“. Nun ja, jetzt geht
es um etwas anderes, auch wenn es auf der Welt insgesamt noch
ziemlich schlecht aussieht. Jedenfalls scheint zum gedeihlichen
Auskommen jetzt erst mal der wohlverdiente Urlaub zu gehören, wenn‘s
geht, sogar auf einem Kreuzfahrtschiff. Ferne Länder, schmucke
Ressorts, tolle Hotels, all-inclusive. Tapetenwechsel, möglichst
mehrmals im Jahr. Ausbruch. Erholung. Entspannung. Wechsel der
Perspektive? Ausbruch aus dem Alltag? Flucht aus der Wirklichkeit? Könnte damit verbunden sein, muss aber nicht. Wichtig
ist vielmehr das Fressen und Saufen. Das Konsumieren. Sex, Drogen und die Gemeinschaft im Drogengenuss.
Wo bleibt denn da der Ausbruch aus der Warenwelt, so wie das berühmte Soziologen einst analysiert hatten? Nun ja, angesichts von Globalisierung, Vermögensreichtum und per Internet erleichtertem Zugang zur Reisebranche könnten da Zweifel erlaubt sein. Die Folgen vor Ort im fernen Traumland scheinen sowieso nicht zu interessieren. Da wäre beispielsweise die zunehmende Wasserknappheit angesichts des gewaltigen Verbrauchs der Touristen. Auch die Plastikmüllberge, die durch das Meer schwimmen, können das Vergnügen von Touristen mindern. Kreuzfahrtschiffe verpesten die Umwelt, das hat sich inzwischen herumgesprochen. Trotzdem: Nichts wie weg! Touristen sind natürlich nicht an allem schuld und das Bildungsbürgertum hatte diesbezüglich Privilegien, deren Zeit wohl so nicht mehr wiederkommen dürfte. Außerdem scheint ja gerade das grün-ökologische Milieu dasjenige zu sein, das am meisten verreist. Trotz Gretas Segeltörn. Es geht wohl auch um die Demokratisierung des Reisens, also das Herabdeklinieren des Tourismus zur Massenware. Selbstverständlich wollen sich Ökos davon abgrenzen und streben dem Exklusiven, Individuellen und Teuren nach, das sich als „Bio“ geriert.
Wo bleibt denn da der Ausbruch aus der Warenwelt, so wie das berühmte Soziologen einst analysiert hatten? Nun ja, angesichts von Globalisierung, Vermögensreichtum und per Internet erleichtertem Zugang zur Reisebranche könnten da Zweifel erlaubt sein. Die Folgen vor Ort im fernen Traumland scheinen sowieso nicht zu interessieren. Da wäre beispielsweise die zunehmende Wasserknappheit angesichts des gewaltigen Verbrauchs der Touristen. Auch die Plastikmüllberge, die durch das Meer schwimmen, können das Vergnügen von Touristen mindern. Kreuzfahrtschiffe verpesten die Umwelt, das hat sich inzwischen herumgesprochen. Trotzdem: Nichts wie weg! Touristen sind natürlich nicht an allem schuld und das Bildungsbürgertum hatte diesbezüglich Privilegien, deren Zeit wohl so nicht mehr wiederkommen dürfte. Außerdem scheint ja gerade das grün-ökologische Milieu dasjenige zu sein, das am meisten verreist. Trotz Gretas Segeltörn. Es geht wohl auch um die Demokratisierung des Reisens, also das Herabdeklinieren des Tourismus zur Massenware. Selbstverständlich wollen sich Ökos davon abgrenzen und streben dem Exklusiven, Individuellen und Teuren nach, das sich als „Bio“ geriert.
Mittwoch, 24. Juni 2020
Dienstag, 23. Juni 2020
Mister Magister (Text)
MISTER MAGISTER
Mister
Magister,
Daseinsfrister
deine
Frist läuft ab
Klipp-Klapp
Refrain
Sapperlott
Schaffott
flott
Galott
Hundsfott
fort
– Trott
Wir
schaffen‘s, wir packen‘s
bei
uns geht die Post ab
Und
wenn die Welt untergeht
dann
gehen wir mit
wir
heben die Welt aus den Angeln
uns
ist‘s vor nichts bange
Der
Zähler tickt,
High-Tech,
Bigmac
was
sagt der Nenner:
jede
Sekunde bringt uns dem Tod näher!
Man
hat euch die Jugend abgekauft
verkauft?
„Forever young“?
(in grauer Vorzeit geschrieben)
Montag, 22. Juni 2020
Sonntag, 21. Juni 2020
Samstag, 20. Juni 2020
Valerie (8)
Aus einem Romanfragment, geschrieben in grauer Vorzeit und jetzt in Fortsetzungen "präsentiert":
Er
litt jetzt wieder an seiner Unfähigkeit, ein ungebrochenes Gefühl
zu erleben, er litt an seinem dauernden Drang, sich selbst zu
beobachten und zu analysieren, was
ihn in Distanz zu den Dingen und zu den Leuten brachte
und
ihm manchmal das Gefühl bescherte, nur indirekt zu leben, durch
das Sieb
und
den Filter seines Verstandes, seiner
Erwartungen und gefühlsmäßigen Reflexe, die sich im Lauf der Zeit
automatisiert hatten. Für
bestimmte, immer wiederkehrende Situationen hatte er stets dasselbe
Schema parat, zu erleben und zu erarbeiten.
Diese
Routinen konnten einen in Ruhe halten
und
hatte durchaus ihre Berechtigung, sie
waren Griffe, an denen man sich halten konnte, - und
doch war ihm dies alles zu eng, er
ahnte Möglichkeiten jenseits seiner eigenen Existenz, oder
dessen, was ihm als solche gewärtig war. Er
war neugierig darauf, ständig alles mit neuen Augen zu sehen, aus
verschiedenen Perspektiven, wobei
er ständig auf Grenzen stieß,
die
ihm noch nicht einmal gesetzt wurden, sondern die er sich selbst
setzte, die
seine Veranlagung, sein Temperament, sein Phlegma, seine Sensibilität
oder seine Erziehung ihm setzten. Natürlich
hatte er gelernt, dies alles auf seine Umwelt zurück zu beziehen, nur
glaubte er, daran noch weniger ändern zu können, als an sich
selbst, - was
ihm schon schwierig genug erschien
Freitag, 19. Juni 2020
Donnerstag, 18. Juni 2020
Totalitarismus
Ich kriege mit, dass besonders
in bestimmten Staaten, deren Regierungen sich jetzt schon als
ziemlich autokratisch gerieren, die Tendenz bestehen könnte, die
Coronakrise für sich zu missbrauchen. Es könnte darum gehen, einen
Überwachungsstaat und eine Diktatur aufzubauen, Ungleichheiten zu
zementieren, es in eine "Normalität" zu überführen. Sogar in der EU gibt es dafür ein prominentes Beispiel.
Erste Vorboten dessen könnte sein, dass Masken und Beatmungsgeräte
nur bestimmten Menschen zur Verfügung gestellt werden, dass dies vom
sozialen Status und dem Einkommen abhängig gemacht wird. Die Medien
müssten alsbald gleichgeschaltet werden und sich schließlich
selbst kontrollieren („Schere im Kopf“). Hierarchische Beziehungen
würden sich verfestigen, indem es als „normal“ angesehen würde,
wenn von oben nach unten getreten würde. Rücksichtslosigkeit wird
sich als Verhaltensmodell verfestigen. Ausgegebene Apps könnten von demokratisch gesinnten Kräften auch
nach einer gewissen Zeit nicht abgeschaltet, sondern zur Überwachung
und Verfestigung von Machtstrukturen missbraucht werden (Kurzfristige
Rechtfertigung steht bereit: „Gesundheit“ und „Terrorismus“).
Elektronische Fußfesseln in dieser oder jener Form könnten dann als
„normal“ und „nötig“ erklärt werden. Blöd nur, dass die
betreffenden Bevölkerungsschichten das dann mitmachen werden, weil sie
zuvor entsprechend manipuliert und bearbeitet wurden. Weil sie
kurzfristigem Überlebenswillen und Strukturen der Bevormundung
ausgeliefert sind. Weil sie Gehorsam eingeübt haben und weil sie den
Hass auf Minderheiten als Ventil für ihre soziale Hierarchie gewohnt
sind. Weil sie Obszönitäten zu einem Bestandteil ihres Lebens
gemacht haben. Noch dürfen wir froh sein, dass wir solchen
Bestrebungen und Strukturen nicht ausgesetzt sind. Wir müssen unsere
freiheitliche Orientierung verteidigen.
Mittwoch, 17. Juni 2020
Augenblicke (Text)
AUGENBLICKE
Augenblicke,
wenn du außer dir und doch so ganz bei dir bist, du suchst sie
bisweilen. Aber sie kommen und gehen wann sie wollen. Du ahnst, dass
du eines Tages in eine andere Welt eingehen wirst, du schaust in die
Wolken und wirst plötzlich ein Teil von ihnen, hinaus in den
Weltraum, wo du ganz alleine bist, alles eine Frage des
Bezugspunktes, entrückt in andere Realität. Ein Lächeln, du
versuchst sie festzuhalten, diese Zeitpartikel, sie zu sammeln,
wesentlich, "eigentlich" sein, magische Momente, was heißt
das?: du bist du? weniger als ein Staubkorn im Universum, du wartest
auf etwas Wunderbares, eine "Grenzüberschreitung", ein
"Abenteuer"?, etwas Anderes, wo findet man das?: die Suche,
die Ferne, das Uneingelöste, den Augenblick genießen, das
Unendliche, das Nichtmitteilbare, dein Persönliches und
Unpersönliches, deine Welt erweitern in Richtung auf deine
Phantasie, aber nicht die trivialen Medienphantasien von der Stange,
sondern deine ureigenen.... Deine Reise, wohin bist du noch
unterwegs? Dieses "in Bewegung sein" ist dir wertvoll, du
willst dich noch eines Tages „verwirklichen“, mit dir selber
identisch werden, dieser Drang ist dir angeboren: du hast davon
geträumt, solange du denken kannst, lange hast du gedacht, das
andere Leute diesen Drang, dieses persönliche Versprechen genauso
mit sich herumtragen. Aber da ist nur Dumpfheit, die "normale"
Dumpfheit, die allmächtige Alltäglichkeit, der Strom der
Selbstverständlichkeiten, der Konventionen. Das macht dich fremd, du
fällst dauernd heraus aus deren small-talk-welt. Da ist der
unbegreifliche "Andere", - " die Hölle, das sind die
Anderen" sagte sinngemäß Sartre, der beispielhafte
Erfolgsgeistesmensch. So etwas kann man objektivieren, von sich
selbst absehen überhaupt, - ist nicht schon die Erkenntnisrichtung
völlig subjektiv?, die kulturellen Wertungen bringen uns um unsere
persönliche Unmittelbarkeit, (es gilt das „nicht sentimental
sein“, Wichtiges aussagen, originell sein, nicht banal, der
Intellektuelle ist darauf programmiert, er kennt das
Bücherbewusstsein, den sprachlichen Diskurs...usw.......du spürst:
das Leben ist anders, ästhetische Probleme sind tatsächlich
sekundär, das was du bist, das Tatsächliche ist etwas, das sich
damit beist, das damit in Konflikt steht.
Mittels
eines Buches hast du sie schon gehabt, diese Augenblicke. Der
Schriftsteller schien deine Welt zu teilen, von deinem Persönlichen
zu wissen: endlich jemand, der auch davon weiß. Aber dann liest du
irgendein Interview von ihm, er sagt furchtbar gescheite Sachen, aber
aus dem Ganzen ist überhaupt nichts von dem zu entnehmen was du bei
ihm festzustellen geglaubt hast. Der ist dir fremd. Der lebt doch in
einer ganz anderen Welt. Die Eitelkeiten, die Pfauenräder verstellen
immer wieder den Blick auf das, was dich interessiert. Im Resultat
bleibt ein Graben zwischen uns.
Ja,
dieser alte Traum, sich mit jemandem perfekt zu verstehen, eine Art
absolute Gemeinsamkeit herzustellen. Auch eine der Lockungen, die du
nie wirst endgültig abhaken können. So oft schon hereingefallen
weißt du eigentlich genau um deren prinzipielle Unerfüllbarkeit. Du
bist daneben, es gelten andere Spielregeln, du lebst tatsächlich in
deiner Nebenwelt und versuchst, diese Augenblicke zu sammeln. Wieso
eigentlich das Bedürfnis, das alles mitzuteilen? Eitelkeiten?
Irgendeine Wichtigkeit vermutend, der eigenen Person, oder der
Mitteilung? In einer "Informationsgesellschaft", in der
kaum noch jemand all diese Reize ordnen, geschweigedenn verarbeiten
kann? Wo sollte das Interesse sein? Das Interesse, das Aktionen
auslösend kommerziell verwertbar ist? Du bist umsonst. Wahrlich
umsonst.
Dienstag, 16. Juni 2020
Mehr Präsident als Minister
Kretschmann
wird von den Grünen offenbar als eine Art „Lichtgestalt“ (erster
Ministerpräsident der Grünen!) gesehen, der man alles nachsieht.
Finanzielle Förderung von Verbrennungsmotoren durch den Staat?
Klaro. Arbeitsplätze? Jedes Argument wird akzeptiert. Gibt es auch
sinnlose Arbeit und Arbeitsplätze? Keine relevante Frage. Weiter.
Arbeit, die bloß zur Vernichtung von Ressourcen beiträgt?
Stichwort: Obsoleszenz. Weiter. Galt Boris Palmer mal als ein
Nachfolger? Bitte nicht! Ob die Erhöhung von Preisen Probleme löst
oder ob sie soziale Ungleichheiten verstärkt? Für eine bestimmte,
gut verdienende Klientel geht alles, - vielleicht. Ob diese Klientel
etwas mit den Grünen zu tun hat? Ob sie die erhöhten Preise locker
bezahlen kann, andere hingegen nicht? Vollhonk! Ob Elektromotoren in
obermodernen Autos die Lösung von Problemen bedeuten? Was ist mit
dem ökologischen Fußabdruck, den diese Vehikel hinterlassen? Mal
ganz zu schweigen vom „sozialen Fußabdruck“ solcher Automobile?
Entsorgung? Weiter. Vermeidung von CO2-Emissionen? Gewiss. Ob aber
die Elektromobilität das „nachhaltige“ Allheilmittel ist?
Montag, 15. Juni 2020
Lockdown
Was
war das für eine Auszeit? Lockdown. Ein Spuk, der vorbei huschte.
Der akademische Mittelstand fühlte sich darin ganz wohl: er war es
ohnehin gewohnt, daheim am Computer zu arbeiten. Das Geld floss für
ihn auch. Er ist ja meist vom Staat und seinen Akademien angestellt,
jedenfalls soweit er öffentlich in Erscheinung tritt. Für alle
andern war das nicht so einfach: erst Kurzarbeitergeld und Bouzuka,
dann drohende Arbeitslosigkeit und Schock im großen Stil, die
Depression dessen, was man als Wirtschaft bezeichnet. Man selbst nahm
das als Austritt aus dem wahr, was als „Normalität“ definiert
ist. Eine Zeit lang war dann auch viel von der „Neuen Normalität“
die Rede, in der Weg uns führen würde. Jetzt scheinen sich die
Ausbruchszahlen genauso beruhigt zu haben wie die Pressekonferenzen
des Robert-Koch-Instituts. Die Wissenschaftler scheinen sich immer
mehr gegenseitig zu zerfleischen, es gibt Hygiene-Demos und als neues
Aufmerksamkeitsattraktion durchzieht das Wort „Rassismus“ unsere
Gesellschaft: der Zeitweise Konsens ist dahin, ist weg, der
alltägliche Streit, die nicht immer demokratisch ausgetragene
Kontroverse prägt unsere Realität. Der Staat war eine Zeit lang
stark, jetzt soll aber die private Wirtschaft mit alten
Wachstumsidealen das Ganze wieder vorwärts ziehen. Klima- und andere
Luxusdiskussionen sind vorbei, jetzt geht‘s wieder ums Wesentliche:
Die Wirtschaft, Arbeitsplätze, machen und tun… dem blühenden
Fortschritt mit riesigen Wachstumsschritten entgegen. Ob aber diese
ökologischen Fragen nicht doch drängen? Ob sie einen noch ganz
anderen Lockdown verursachen könnten? Ob wir zurück fallen könnten
in alte Verhaltensmuster, der Barbarei, des gegenseitigen Killens,
des Tribalismus….? Ob wir uns ein bisschen inspirieren lassen
könnten von den alten Griechen und deren Ideal der Gelassenheit?
Oder ob diese jungen Ökofexe von "Friday for Future" nicht doch etwas beitragen könnten zu einer
neuen Zukunft, zu der wir noch die Kurve kriegen könnten?
Sonntag, 14. Juni 2020
Hinter Verschwörungstheorien
Soll
man sich ausgerechnet
jetzt fortwährend
daran erinnern, dass es möglicherweise in dieser Republik ziemlich
ungerecht zugeht? Vergleichsweise…..
Soll man diesen Nasen,
die in ihrer Show und
Performance anbieten,
das zu ändern, mit einer Wählerstimme vertrauen? Nächstes Jahr? Soll man ihnen das
zutrauen? Zweifel. Skepsis. Steigt
auf in einem. Ob das
Demokratie ist? Soll
man sich mal wieder darüber aufregen, dass Großspenden und
Lobbyisten die
Entscheidungsprozesse in dieser Politik möglicherweise entscheidend
verändern? Was
passiert hier überhaupt im Hintergrund? Ob solche Dinge und
seltsamen Sachverhalte nicht
auch zur Entstehung von „Verschwörungstheorien“ beitragen?
Überhaupt, der
Einfluss dieser
Lobbys und Interessenvertreter scheint ja recht weit zu gehen und
sich unter anderem in finanziellen Zuwendungen an Parteien
auszudrücken, wobei dafür offenbar im
Hintergrund dieser parlamentarischen Demokratie auch
verschlungene Wege gefunden werden. Journalisten
der großen Medien sekundieren pflichtbewusst und simulieren Kritik.
Der
Hintergedanke scheint dabei relativ klar. Nicht nur Diäten und
Fraktionsetats scheinen ziemlich schamlos erhöht zu werden. Die
Mitglieder des
Parlaments werden auch immer mehr. Und mehr. Und mehr. Eine
Versorgungsmentalität scheint hier um sich zu greifen. Wer
dagegen aufbegehrt, gegen den wird sofort
geklagt, - das
Procedere ist ja schon aus der Industrie bekannt. Recht
ist natürlich käuflich. Gegen
entsprechende Parteispenden werden „Besuche“ bei einflussreichen
Politikern gewährt: Diese Praxis sorgte
vor einiger Zeit für Aufsehen. Daraufhin wurde Besserung gelobt.
Doch die Praxis scheint weiterzugehen, - scheint..… im
Verborgenen? Nix
Genaues weiß man nicht (befördert
weitere Verschwörungstheorien).
Überhaupt lassen sich
wohl Parteien und Abgeordnete wohl nicht so gerne in die finanziellen
Karten schauen. Ob das oberdemokratisch ist oder ob hier
„Expertenwissen“ in die Entscheidung einfließt? Die Erklärungen
vielfältigster Art stehen ja bereit und
werden von Pressereferenten in verdünnter Form vorgetragen.
Scheint, offenbar, vielleicht - im Dunkeln ist gut munkeln, so möchte
man meinen. Das Parlament scheint dies zu nutzen. Doch ob es dieser
Republik wirklich so gut geht, wie oft behauptet wird? Dass
es Deutschland vergleichsweise gut geht: gebongt! Ob
es nicht deutlich besser gehen könnte, wenn der politische Wille da
wäre? Ob es dabei auch um das „Schlechtreden“ eines Staates
geht (wie manche Politiker behaupten), der sich noch auf einer Insel der Seligen wähnt, aber die
Machtmechanismen
schon für andere und kommende Zeiten in Stellung bringt? Stichwort: Klima. Keine
Zeit für „Experten“. Die beraten nur. Politiker entscheiden.
Samstag, 13. Juni 2020
Wohnungssuche
Jetzt,
unter den gegenwärtig obwaltenden Umständen, hat man als Mensch mit
migrantischem Hintergrund gleich gar keine Chance. Es herrscht
Wohnungsraumknappheit. Basta. Irgendwie ausgesessen von denen, die
ohnehin nie etwas mit diesem Thema zu tun hatten. Die über große
finanzielle Ressourcen und akademische Titel verfügen, um sich aus dieser Position heraus
bei Talkshows öffentliche Gedanken darüber machen. Die alles „von
oben“ sehen und sich den Luxus leisten können, wie persönlich
Unbeteiligte darüber zu reden und mit einem eloquenten Grinsen so
etwas wie öffentliche Betroffenheit zu simulieren. Man bewirbt sich
und es heißt: „Schon vergeben“. Auch große
Wohnungsbaugesellschaften scheinen nach diesem Schema zu agieren,
obwohl ihnen nach den „Gesetzen“ der Marktwirtschaft die Kohle
und der Profit viel wichtiger sein müsste. Wie das? Man weiß es
nicht. Das Einzelschicksal: Was soll‘s? Kolateralschaden. Freie
Marktwirtschaft, in der bestimmte Städte halt ihre Sozialwohnungen
verkauft haben, um einen kurzfristigen Effekt zu erzielen. Hat halt
ihren Preis. Auch wenn Menschen dabei vernichtet werden, - dann ist
das halt so.
Freitag, 12. Juni 2020
Rassismus in Strukturen
Es
scheint dasselbe zu sein, wie mit der Korruption. Wie eigentlich soll
man „latenten Rassismus“ belegen? Ob etwas in der Struktur
angelegt ist dergestalt, dass bestimmte Personen in unserem Staat mit
einer besonderen Machtfülle ausgestattet sind? Ob so etwas zum
Missbrauch einlädt? Ob auch der Zwang, möglichst zügig zwischen
Gut und Böse entscheiden zu müssen, dazu beiträgt? Ob man so
etwas benennen sollte? Ob das auch ein Problem der Kommunikation im
Politikbetrieb ist? Ob sich diese im Auftrag des Staates handelnden
Personen demokratisch legitimiert wähnen und ob nicht gerade darin
ein Problem liegen könnte? Manche Menschen glauben, dadurch zu allem
berechtigt zu sein (obwohl sie von der Bürokratie, so, wie sie
gedacht ist, gebremst werden sollten...).
Natürlich
treten jetzt viele Lautsprecher auf, die unter anderem fordern, man
solle die USA nicht mit Deutschland vergleichen. Kann man auch nicht!
An dieser Stelle sollte man stolz auf diesen Staat Deutschland sein,
der es wenigstens versucht hat, seine Vergangenheit aufzuarbeiten.
Trotzdem erscheint es mir angezeigt, zu fragen, zu forschen,
auszukundschaften, wo denn dieser Staat samt seinen „Organen“
einen „latenten Rassismus“ pflegt. Dass diese Frage nicht erlaubt
sein soll, dass die Diskriminierung bestimmter Personengruppen
dermaßen rigoros für nicht existent in diesem Staat erklärt wird,
das macht die Sache für mich verdächtig. Es scheint, als wollten
sich alle der Loyalität diesem Staatswesen und seinen Vertreter
gegenüber versichern.
Donnerstag, 11. Juni 2020
Ausschussgepflogenheiten
Ob
das Futter für Politikverdrosssenheit in Deutschland sein muss? Eine
ehemalige Ministerin rückt vor einen parlamentarischen
Untersuchungsausschuss an und wird offenbar pauschal von allen Anklagepunkten
freigesprochen, womit sich halbwegs verantwortliche
Parlamentspolitiker unter anderem über das hinweg setzen, was der
Bundesgerichtshof (ganz zu schweigen von der Presse) schon längst
dargelegt hat. Nun ja, dieser Bundestagsausschuss scheint mal wieder
ein Beispiel dafür zu sein, dass man in Berlin kontroverse Fragen und Machtmenschen in
Ausschüsse abdrängt, wo sich die Fragen samt den an sie sich bindenden Figuren irgendwann im Sande verlaufen
sollen, wo sie beerdigt und vor der Öffentlichkeit untergepflügt
werden sollen. Dabei waren solche parlamentarischen
Untersuchungsausschüsse vom Grundgesetz einst als ein Mittel der
Gewaltenteilung gedacht, als ein Mittel, mit dem das Parlament seine
Aufgabe der Kontrolle der Regierung wirksamer ausfüllen könnte. Nun
scheint es zu einem Instrument zur Deckung von nahezu unverschämter
Steuerverschwendung und gesammelter Fehlleistungen geworden zu sein.
Dreistellige Millionenbeträge scheinen in diesem Zusammenhang kein
Problem mehr zu sein, die Fraktions- und Koalitionsdisziplin, die
weite Teile des Parlaments sowieso zu beherrschen scheint, rückt das
vor der Öffentlichkeit wieder gerade und bringt das wieder ins
scheinbar „Normale“ zurück. Dass nach fragwürdigen Kriterien
vergebene und weitgehend erfolglose „Beratungsleistungen“
anscheinend fett honoriert wurden: niemand trägt Verantwortung.
Niemand. Die Wählerschaft, das breite Volk, steht vis a vis und
staunt.
Mittwoch, 10. Juni 2020
Valerie (7)
Aus einem ehemals geschriebenen Romanfragment, dass ich hier als eine Art "Fortsetzungsroman" präsentiere:
Die
Autobahn hatte Risse und Rinnen
und
man musste auf der Hut sein, um schnell vorwärts zu kommen. Der
Wagen wurde manchmal von der einen Straßenseite zur andern
geschleudert. Der
Rhythmus der Musik aus dem Radio stimulierte ihn,
kitzelte
im Unterleib: Er stellte etwas
lauter und
drehte die Bässe auf.
Diese
zuckenden Vibrationen, diese Boten
von Ekstase und selbstvergessener Erregung
taten
ihm gut. Erstellte sich die Atmosphäre eines Rockkonzerts vor. Die
Minuten
der
ungeduldigen Spannung bis zum
ersten Ton,
der jetzt und im Moment von
der Bühne kam, der dort erzeugt wurde und nicht aus irgendeiner
Konserve kam, die
schweißtreibende physische Präsenz der Musiker, optisch unterstützt
von fantastischen
Lichtkaskaden,
die
Momente des scheinbaren Verschmelzens von Zuhörern und Musikern, die
Aufladung und zeitweise Entkrampfung, die
emotionale Spannung in einem einzigen elektrischen Gitarrensolo, die
Gewalt und befreiende Brutalität eines
durch riesige Anlagen verstärkten Schlagzeugs,
Bässe,
die den Unterleib massierten, weiche
Teppiche aus Synthesizern, darüber gelegt, ….doch
dann dachte er an die Verlogenheit des Ganzen, die aufscheinende
Routine dahinter,
die
Medienindustrie, die
das alles beförderte und ins
Gigantische aufblies,
mit
Mythen verkleisterte und dem Verbraucher als fertige
Fluchtmöglichkeit von der Stange anbot, als
„Angebot“ und Möglichkeit.
Man
suchte und fand darin trotzdem, was eigene Stimmungen und Gefühle,
Ungefähres und Chaotisches ausdrückte, als
Kitzel, der das Vergessen beförderte und
bewirkte, dass man damit leben konnte. Er
glaubte doch, das der „moderne Mensch“ sich seine Mythen brauchte
und sie sich auch schuf, auch wenn er sich dies nicht eingestand. Die
Konsequenzen dieser Einsicht beunruhigten ihn nicht mehr, er wollte
viel lieber zusehen, beobachten, wie das alles vonstatten ging. Er
wollte daraus lernen, seine Wirklichkeit besser begreifen. Von
den rollenden Bässen ließ er sich zum nächsten Horizont tragen.
Dienstag, 9. Juni 2020
Alltagsrassismus in Deutschland
Alltagsrassismus
in Deutschland, ja, den gibt es! Ich kann sie nicht mehr sehen und
hören, diese Leute, die jetzt mit dem Zeigefinger auf die USA
zeigen! Die meinen, von so etwas in Deutschland frei zu sein! Hierzulande lässt man oft genug abblitzen, gibt sich smart
verständnisvoll, wird barsch, ertränkt alles in Gleichgültigkeit,
erklärt sich für nicht zuständig, lässt die Dinge laufen, einfach
so, immer weiter, wird unverschämt gegen eine Person, die einen, wie
man glaubt, fremden Namen trägt, die nicht so aussieht, wie man es erwartet, man setzt unter Druck und drückt, mahnt ab.
Auch bei bestimmten Behörden geschehen wohl solche Dinge. Es scheint
eine Art geheimes Einverständnis derer zu geben, die das scheinbar
Fremde ablehnen, bis tief hinein in die Institutionen dieses ach so
toleranten Staates. Zugeben würde man das nie.
Die
Presse? Sekundiert meist in aller unverbindlichen Freundlichkeit,
indem sie das verarbeitet, was sie glaubt, an Zuständen und
Zuständigkeiten verstanden zu haben. Dabei kaut sie oft nur das eigene
Weltbild wieder, gestylt und designt, scheininformiert in
wohlgeformten Sätzen und Sentenzen, wobei sie sich in ausladenden
Konferenzen gegenseitiges Lob ausspricht. Rechtsstaatlichkeit?
Pressefreiheit? Ja, wenn es wenigstens etwas Spektakuläres hätte!
Wenn man etwas Strukturelles und Typisches darin erkennen könnte!
Einen „Aufhänger“. Könnte ja jeder kommen. Rassismus als solches zu erkennen, zu
qualifizieren und zu benennen ist manchmal vielleicht nicht ganz
einfach. Es warten zahlreiche rechtliche Fußangeln, es warten sozial
vermittelte Lebenswelten und Verhaltensweisen, die einen hindern
könnten, die Dinge zu benennen. Lieber Raushalten!
Montag, 8. Juni 2020
Sonntag, 7. Juni 2020
Kapselspitze eines Raumschiffs
Man hat die Zettel gefunden aus den letzten Tagen, als man aufgeschrieben hat: ungeordnet, Chaotisch. Eindrücke. Und doch, es strömt durch einen hindurch:
All
die IT-Spezialisten, die daheim mehr erledigen konnten als zuvor. Die
diese Abläufe ohnehin gewohnt waren. All die einsamen
Frauenabschlepper, die nun ein neues Feld vor sich hatten und deren
Revier sich neu ordnete. Die vielen Standardkleinfamilien, die den
Ärger mit den lieben Kleinen per Homeschooling auszugleichen
versuchten. Die das mussten. Die Jungen, die das Audiovisuelle
gewohnt sind und sich ohnehin nicht betroffen fühlten. Stark und von
nichts betroffen. So war man selbst auch einmal. Man weiß nicht, wo
man heute auf diesem Feld steht. Lebt man zu sehr in den Tag hinein?
Immer noch? Manches scheint versiegt in einem, man war nicht mehr
dabei, man zog sich selbst zurück und geriet dadurch in Zustände,
die man so nicht vorhergesehen hatte: ein Muster, dass sich
wiederholte in seinem Leben. Überhaupt hatte man sich solche
Gedanken wohl zu selten gemacht, man war nicht clever genug (im
Vergleich zu all den andern). Dadurch war man ständig in Furcht, auf
der Hut. Man blickte hinaus in die Welt der Muttis und Papis und
fühlte sich fremd. Einst hatte man auch keine weiteren Kinder, keine
weiteren Menschen in diese Welt setzen wollen, weil sie ohnehin
längst überbevölkert war. Und nun? Man war die Kapselspitze eines
Raumschiffs, dessen Ziel man nicht kannte. Ruhige Stille?
Entschleunigung? Rückkehr zu den wahren inneren Werten? Hier ist
Gleichgültigkeit. Nichts sonst. Man würde verrecken und niemanden
würde das stören. Zweifel als Erkenntnisinstrument? Aus Wissenschaft ist Wissenschaftsbetrieb geworden. Den Massen
fremd geblieben. Das allgemeine Leben in der Lüge würde
weitergehen, immer weiter. Die Rollen sind besetzt, in Lüge, wie
alles, was einen umgab. Eine Wunschvorstellung regiert, eine Begierde
nach mehr. Befriedet im virtuell gepimpten Idyll. Man versucht, so
gut es eben geht, zu verbergen, dass man ein Schädling ist. Sich
verbergen, verstecken, - so lautet die Devise. Mir hingegen ist
Gesundheit immer wichtiger geworden. Ein dumpfbackiger Präsident
hält die Bibel demonstrativ hoch, um ein Bild zu erzeugen, das allzu
offensiv abgebildet wird. Machtmissbrauch der Religion wird
vorgeführt und die Leute fallen darauf rein. Es herrscht die Lüge
und die Macht von Sprüchen: man selbst scheint nicht dabei zu sein.
Kein Recht. Alles plump. Alles populistisch, vor allem die Popmusik.
Mitläufer herrschen. Starke Männer kommen nach vorne. Martialische
Sprüche und massenwirksame Posen.
Lokale
weiße Eliten. Ihre Gleichgültigkeit hat dich verletzt. Angst als
Machtinstrument. Rassismus. Religiöse Aufladung. Oligarchie.
Verzweiflung runter geschluckt. Hunger. Armut. Soziale Mobilität?
Samstag, 6. Juni 2020
Warnung vor journalistischen und wissenschaftlichen Unzulänglichkeiten in diesem Blog
Es geht bei vielen Postings in diesem Blog womöglich um Perspektiven, denen jeder unterliegen kann. Die ihm "zufliegen", ohne das er das explizit so will oder dass er das Mitgeteilte überprüfen könnte. Er erfährt auch dadurch, dass er wein solziales Wesen ist, dass er in einem Flow mit anderen zusammen ist. Dabei spielt meine Person keine oder eine sehr geringe Rolle. Ich sehe mich selbst da nur als eine Art "Medium", dass stellvertretend für die Masse der Vielen steht, dass darin untergeht und dabei ein paar Worte aufschreibt.
Dies hier ist aber auch kein intimes Tagebuch! Das Subjektive mag an vielen Stellen in Richtung des Objektiven gehen, - und umgekehrt! Das zu beachten ist bei der Lektüre sehr wichtig. Ich fühle mich dennoch in der Rolle des Schreiberlings eher als Beobachter und stelle ja von der Seitenauslinie auch viele Fragen, auf die ich selbst keine Antwort weiß. Auch sie könnten sich jedem stellen, sie stehen sozusagen im Raum. Es hat mit meiner Person nichts zu tun, ohne dass ich die bequeme Position jener Politiker einnehme, die erklären, dass die Entscheidung zwischen richtig und falsch nicht von ihrer Person abhänge. 1.) werde ich nicht von der öffentlichen Hand bezahlt 2.) habe ich keine „wichtigen“ Entscheidungen zu treffen. Nein, ich fühle mich als Teil von etwas Anderem, - was auch mit meinem Studium der Soziologie zu tun haben könnte.
Dies hier ist aber auch kein intimes Tagebuch! Das Subjektive mag an vielen Stellen in Richtung des Objektiven gehen, - und umgekehrt! Das zu beachten ist bei der Lektüre sehr wichtig. Ich fühle mich dennoch in der Rolle des Schreiberlings eher als Beobachter und stelle ja von der Seitenauslinie auch viele Fragen, auf die ich selbst keine Antwort weiß. Auch sie könnten sich jedem stellen, sie stehen sozusagen im Raum. Es hat mit meiner Person nichts zu tun, ohne dass ich die bequeme Position jener Politiker einnehme, die erklären, dass die Entscheidung zwischen richtig und falsch nicht von ihrer Person abhänge. 1.) werde ich nicht von der öffentlichen Hand bezahlt 2.) habe ich keine „wichtigen“ Entscheidungen zu treffen. Nein, ich fühle mich als Teil von etwas Anderem, - was auch mit meinem Studium der Soziologie zu tun haben könnte.
Ich zeichne ein Bild, das - und das ist die Pointe! - nicht zutreffend sein muss! Ich nehme einfach nur Informationen, Anstöße, Argumente, Eindrücke, Fragmente rund um mich herum auf und gebe sie aus meiner Perspektive heraus wieder. Nein, da ist kein journalistisches Überprüfen und die Verantwortung vor der Veröffentlichung! Viele der "Konsumenten" haben schlicht nicht die Zeit dafür. Der alltägliche Journalismus geht auch kaum so vor.... Seriöse Medien äußern teilweise krass entgegengesetzte Meinungen. Es geht hier vielmehr um ein Stochern im Nebel anhand gewisser Fakten, - so, wie es vielen anderen Personen geht.
Übrigens: Interviews werden nicht gewährt.
Es erhebt die Information in meinen Posts keinen Anspruch auf absolute Gültigkeit. Sie ist vielmehr die Wahrnehmung einer Möglichkeit, einer Perspektive und Ansicht auf eine Gegebenheit, der wir ausgesetzt sind. Ich versuche aufzunehmen, dass es nicht mehr so einfach ist, zu entscheiden, was richtig und falsch sei. Einst und in der Aufklärung, - bis jetzt!, nahm diese Rolle die Wissenschaft wahr. Doch sie scheint inzwischen von vielen Seiten her korrumpierbar und interessengeleitet. Dass sie nur der Wahrheit verpflichtet sei ist viel zu sehr durchschossen und obsolet geworden. Karrieredenken hielt hier schon aufgrund der Vergabe von Stellen Einzug. Grund zur naiven Wissenschaftsgläubigkeit bietet sie in letzter Zeit jedenfalls relativ wenig. Politische Entscheidungsträger sollten sich auf die Wissenschaft stützen, heißt es oft. Doch unter diesen Bedingungen könnte dies ein schwieriger Job sein, zumal auch die Politik selbst (z.b. EU) Einflussnahmen unter bestimmten Interessen ausgesetzt ist. Ob "die Wirtschaft" und ihre Lobby dabei eine wichtige Rolle spielt? Dass sich diese als wissenschaftlich kaschiert haben, ist inzwischen bekannt. Untersuchungen werden zumindest auf gewissen Wissensgebieten nahezu beliebig gekauft, wissenschaftliche Titel haben (nur) ihren Preis. Der Publikationszwang unter Wissenschaftlern und die Praxis wissenschaftlicher Fake-Verlage andererseits, scheinen hier zudem ungünstige Einflüsse auszuüben oder versuchen offenbar mit einigem Erfolg, sich dies eitle Bestreben zunutze zu machen.
Übrigens: Interviews werden nicht gewährt.
Es erhebt die Information in meinen Posts keinen Anspruch auf absolute Gültigkeit. Sie ist vielmehr die Wahrnehmung einer Möglichkeit, einer Perspektive und Ansicht auf eine Gegebenheit, der wir ausgesetzt sind. Ich versuche aufzunehmen, dass es nicht mehr so einfach ist, zu entscheiden, was richtig und falsch sei. Einst und in der Aufklärung, - bis jetzt!, nahm diese Rolle die Wissenschaft wahr. Doch sie scheint inzwischen von vielen Seiten her korrumpierbar und interessengeleitet. Dass sie nur der Wahrheit verpflichtet sei ist viel zu sehr durchschossen und obsolet geworden. Karrieredenken hielt hier schon aufgrund der Vergabe von Stellen Einzug. Grund zur naiven Wissenschaftsgläubigkeit bietet sie in letzter Zeit jedenfalls relativ wenig. Politische Entscheidungsträger sollten sich auf die Wissenschaft stützen, heißt es oft. Doch unter diesen Bedingungen könnte dies ein schwieriger Job sein, zumal auch die Politik selbst (z.b. EU) Einflussnahmen unter bestimmten Interessen ausgesetzt ist. Ob "die Wirtschaft" und ihre Lobby dabei eine wichtige Rolle spielt? Dass sich diese als wissenschaftlich kaschiert haben, ist inzwischen bekannt. Untersuchungen werden zumindest auf gewissen Wissensgebieten nahezu beliebig gekauft, wissenschaftliche Titel haben (nur) ihren Preis. Der Publikationszwang unter Wissenschaftlern und die Praxis wissenschaftlicher Fake-Verlage andererseits, scheinen hier zudem ungünstige Einflüsse auszuüben oder versuchen offenbar mit einigem Erfolg, sich dies eitle Bestreben zunutze zu machen.
Andere meiner Postings in diesem Blog sind hingegen sehr subjektiv, zeichnen ein Bild aus meinen Augen, sind von mir, meinen Erfahrungen und Person gefärbt und getränkt. Sie kommen aus dem Subjektiven, könnten genau darin jedoch etwas Allgemeingültiges haben, etwas, was sich verlängern ließe ins Gesellschaftliche. Privates könnte etwas mit Öffentlichem zu tun haben (s.o.) - und umgekehrt. Ich wechsle also die Perspektiven, fühle mich tatsächlich auf einer „Reise durch die Wirklichkeit“, jene Wirklichkeit, die gewisse Politiker nicht nur in den letzten Tagen unbedingt regulieren wollten.....
Freitag, 5. Juni 2020
Valerie (6)
Aus einem ehemals geschrieben Romanfragment, dass ich hier als eine Art "Fortsetzungsroman" präsentiere:
Es
gab dem Ganzen etwas Abgeschlossenes, etwas Begrenztes mit festen
Konturen. Dies wirkte im übrigen Zusammenhang fast
fremd und signalisierte Härte
in das Unbestimmte hinein. Er
dachte an die Momente, an die Minuten, Stunden und Tage, an die
Jahrmillionen von Jahren, die
darin vergangen waren, die darin
Spuren hinterlassen oder
verwischt hatten.
Alles
war wohl ständig veränderbar, so
in die Zeit gerammt, dass das menschliche Ego dagegen wie das kurze
Aufflammen eines Zündholzes war. Es
war ihm manchmal gleichgültig, wenn sein eigenes Licht verlöschen
würde.
Es
hatte ihn schon manchmal gereizt, alles
auszuprobieren und mit
Tempo 160 gegen einen Baum zu fahren. Das
müsste genügen. Die Chance, lange zu überleben, war nicht sehr
groß. Man
würde auch niemanden zur Last fallen. Es
gab gewiss gute und sichere Methoden. Er
erschrak angesichts seiner Phantasie, angesichts
der Vielgestaltigkeit der Vorstellungen, die sie vor ihm ausbreitete.
Es
war ihm klar, dass man gerade beim schnellen Fahren auf der Autobahn
auf solche Gedanken kommen konnte. Man
hatte es ja jederzeit in der Hand. Und der Tod als Kitzel, ja
auch als Tabu, hatte etwas abstoßend Anziehendes, was
in eine gewisse kommerzielle Verwertung und
dementsprechend in eine Ausbeutung schon
längst eingeflossen war. Horrorfilme
und Killerautomatenspiele waren ja Auswüchse davon. Er
war froh, eine einigermaßen rationale Erklärung/Entschuldigung für
sich gefunden zu haben, die
ihm für den Moment genügte.
Donnerstag, 4. Juni 2020
Pakete durchwinken
„Durchwinken“
und „Paket schnüren“ sind offenbar die derzeitigen
Lieblingsausdrücke der Politiker. Es kommt mir manchmal so vor, als
würden manche von ihnen einfach nachplappern, was von ihrer Kaste
für populär gehalten wird. Die ihnen zugetanen Journalisten liefern
meist die ersten Stichworte dazu, sind also Zulieferer. Dazu haben
sie sich dann meist „comitted“ und das Ganze soll demnächst
„ausgerollt“ werden (wozu ein möglichst bedeutungstragendes
Gesicht gemacht wird...). Klar. Nun ja, sowas kommt eindeutig aus dem
globalisierten Englisch, das aus verschiedenen Gründen auch schon
mal besser dran war. Mal sehen, ob sich das Chinesische auch zu
solchen denglisch-kühnen Verbiegungen eignet.
Mittwoch, 3. Juni 2020
Vielgestaltigkeit der Welt
Folgendem bin ich jüngst
begegnet: „Geworfenheit, Der Mensch als Entwurf“. Diese Worte
gehen auf den Philosophen Martin Heidegger (1889-1976) zurück und sollen eine Art Vorläufigkeit signalisieren. Heidegger ist ja als Geheim-Nazi längst diskreditiert,
nachdem er zuvor vom Bildungsbürgertum angebetet wurde. Der verdachtsfreie Philosoph Sören
Kierkegaard (1813-1855) schreibt in seinem Buch „Der Begriff Angst“: „Der
Mensch ist ein seltsam zusammengesetztes Wesen, das für sich selbst
ein Problem ist“. Wir sind Teil und Ganzes. Der Mensch ist
Widersprüchlichkeit. Nicht das „Entweder-oder“ sondern das
„Sowohl-als-auch“. Es geht darum, Widersprüche auszuhalten. Wir
müssen deshalb kreativ sein. Immer neu begreifen. Auch uns selbst. Wichtig: Die Entfaltung von
verschiedenen Seinsmöglichkeiten. Der übergeordnete Sinn wird uns
dabei allerdings zunehmend entzogen. Wir können aber unter anderem
erkennen, dass da eine Daseinslust und Daseinsfreude existiert, die
mit ihrer Vielfalt zu tun hat. Wir als Menschen haben die Freiheit.
Also lass uns den Sinn nicht nur suchen, sondern ihn für uns selbst
produzieren, wenn er sich nicht ohnehin selbst einstellt. Den Sinn
des Lebens selbst schaffen? Folgendes geht auch auf Kierkegaard
zurück: Bei ihm ist der Begriff „Geist“ sehr wichtig. Geist hat bei ihm nichts mit bloßem „Verstand“ oder reiner Vernunft zu tun. Er ist
vielmehr „Bewusstsein unseres Bewusstseins“. Gedanken und
Gefühle, Geschmäcker und Gerüche, Erinnerungen und Träume, unsere
inneren Welten insgesamt sind darin aufgehoben. An dieser Stelle sei von mir
vermerkt, dass auch Musik und Bilder dieser Welt, also Fotos, dazu
gehören.
Dienstag, 2. Juni 2020
Der nächtliche Wanderer (Friedrich Hölderlin, Lyrik)
Der Nächtliche Wanderer
(Friedrich Hölderlin, 1786-1843)
Hu!
der Kauz! wie er heult,
Wie
sein Furchtgeschrei krächt.
Erwürgen
- ha! du hungerst nach erwürgtem Aas,
Du
naher Würger, komme, komme.
Sieh!
er lauscht, schnaubend Tod -
Ringsum
schnarchet der Hauf,
Des
Mordes Hauf, er hörts, er hörts, im Traume hört' ers,
Ich
irre, Würger, schlafe, schlafe.
Montag, 1. Juni 2020
Normalität
Mir
kommt es so vor, als strebe hier in Deutschland alles wieder einer
unverbindlichen Normalität entgegen, ohne Impfstoff, ohne App, ohne
Medikament… (Sind ja nur die Alten“ als vulnerable Gruppe
betroffen, „was soll das, die sterben eh in einem halben Jahr...“,
wir machen Party..) Schönes Wetter ist die Rechtfertigung für jede
Unvorsichtigkeit, Gesundheitsämter kommunizieren nicht,
Maskenverteilung ist zum Problem geworden, niemand weiß nix genaues,
aber alles geht weiter – halt mit ein paar Toten mehr. Es werden
riesige Konjunkturprogramme gefahren, es werden Dieselmotoren
finanziell unterstützt, an denen eben noch ein fetter Betrug
nachgewiesen wurde. Hauptsache Abverkauf, egal was.
Die
Mächtigen waren nie so populär wie heute, weil sie sich als
handelnde Personen darstellen konnten und nicht nur als solche
Politiker, die demokratisch aushandeln sollen. Ein paar dieser
Ministerpräsidenten scheinen dieser Rolle nicht ganz gewachsen zu
sein, begeben sich aber in den Wettkampf derer, die immer weiter
gehende Lockerungen versprechen. Es gehe um Leben und Tod, haben
wir eben noch aus politisch berufenem Munde gehört. Jetzt ist offenbar alles
vorbei, auch wenn die Wissenschaft jeden Tag beteuert, dass sie
nichts oder zu wenig weiß. Draußen brennt die Sonne, die USA
brennen auch und noch ist alles toll: Die Klimakatastrophe ("Prima Klima"), die nagt
jetzt wieder neu am Selbstbewusstsein. Irgendwann wird alles
verdorren und die Gefahr von Waldbränden wird extrem hoch. Auf diese
Weise wird auch das Klimaproblem wieder hochkochen. Wer sich auch
nur oberflächlich damit beschäftigt hat, weiß sowieso, dass das
noch viel gefährlicher werden könnte als Corona.
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