Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 30. September 2019
Sonntag, 29. September 2019
Demokratie wagen
Man könnte mehr Demokratie
wagen. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass die sogenannte
Politikverdrossenheit angesichts solcher Bewegungen wie „Friday for
Future“ vorbei sei, doch scheint es mir angesichts verschiedener
digitaler Entwicklungen und neuer Partizipationsmöglichkeiten von
Bürgern nun doch angezeigt, neue Formen der Demokratie zu entwickeln
und somit gewissen populistischen Bestrebungen entgegen zu treten
(und nicht nur durch „klare Kante“). Dies mag auch für kleinere Organisationseinheiten wie Gemeinden gelten, auch wenn dort die politischen Verhältnisse ganz besonders verkrustet scheinen. Dass hierbei in Deutschland
das meiner Meinung nach verräterische Diktum des FDP-Lindner, dass
Bürger die Politik gefälligst den „Profis“ zu überlassen
hätten, nicht gerade förderlich sein kann, ist klar. Dahinter mag
die Meinung stehen, dass der Bürger sowieso zu doof und wenig
informiert sei, um sachgerechte Entscheidungen herbei zu führen.
Spätestens seit dem digitalen Zeitalter, in dem sich jeder zu jedem
Thema informieren kann, ist das vorbei. Das Problem ist mehr als
deutlich: dass nämlich gewisse Politiker, - besonders
„Spitzenpolitiker“ - ihre Entscheidungen nicht alleine aufgrund
von Informationen zu fällen scheinen, sondern dabei auch
wirtschaftliche und durchsetzungsstarke Interessen eine große Rolle
spielen. Die Durchmischung ist einfach zu offensichtlich
instransparent. Aktueller Fall: Jener ehemalige Ministerpräsident,
der Vorsitzender der „Kohlekommission“ war und nun im Anschluss
an diesen Posten flugs zur Kohleindustrie gewechselt ist. Auch
erscheint die Verquickung von wirtschaftlichen Ämtern (meist
Aufsichtsräte) und politischem Mandat ziemlich undurchsichtig, auch
wenn der Bundestag zu einer Veröffentlichung (auch per Internet)
gezwungen sein müsste. Ziemlich gewöhnlich erscheint auch schon die
gängige Praxis, nach kurzer Schonfrist zu einem „Amt“ in der
Wirtschaft zu wechseln (meist als „Berater“ oder Lobbyist“),
das gut honoriert die Möglichkeit bietet, die als politischer
Mandatsträger erworbenen „Beziehungen“ („Networking“)
gewinnbringend für ein Unternehmen einzusetzen. Insbesondere bei den
Spezialdemokraten scheint hier eine gewisse „Inkonsequenz“ öfters
aufzufallen. Dass sich angesichts solcher Vorgänge große Teile der
Bürger von der Politik und jeglicher aktiver Mitwirkung abwenden, erscheint
fast schon logisch. Zu groß scheint ihnen die Verquickung von
Wirtschaft und Politik. Geradezu mafiöse Strukturen (was die
herrschende Klasse natürlich empört zurück weist) scheinen ihnen
da am Werke zu sein, die auf jeden Fall stärker zu sein scheinen,
als der Wille zu irgendeiner Form demokratischer Mitwirkung. Politikverdrossenheit ist insofern etwas, was nicht einfach weg ist, sondern sich in einem neuen Verhältnis zur
Politik mischt.
Politik mischt.
Samstag, 28. September 2019
Sport als "Schrittmacher"
Jawohl, ich sehe gewisse
Fernsehübertragungen im Fernsehen! Gerade heute erscheinen mir die
Leichtathletikmeisterschaften in Doha (!!!) ein guter Rahmen zur
Beobachtung dessen, was sich im Sport allgemein ereignet. Angesagt
scheinen jene Sportler zu sein, die sich „fokussieren“ können,
die also einen „Tunnelblick“ entwickelt haben und deren höchstes
Ziel zu sein scheint, Selbstoptimierung für sich möglichst effektiv
zu entwickeln, indem sie die Leistung als alles beherrschender Fetisch mit allen Mitteln (dazu scheint manchmal auch Doping zu gehören) aus sich herauskitzeln. Insofern verkörpern sie ein aktuelles Ideal der
Industriegesellschaft und empfehlen sich insofern geradezu als
Schrittmacher. Dabei erscheint ein Blick auf das, was links und
rechts ihrer sportlichen Funktion passiert, nur störend. Dass sie in
gesellschaftlichtliche Entwicklungen eingebunden sind und als Teil
dieser Gesellschaft eine gesellschaftliche Ausstrahlung haben, wird
offenbar konsequent ausgeblendet. Um sich gegen gewisse (korruptive?)
Strukturen zu stemmen, reicht der Mut nicht (ein „Spitzenathlet“
scheint sich gerade jetzt wieder in diese Richtung geäußert zu
haben… immerhin dazu scheint der Mut bei ihm gereicht zu haben). Wer
Kritisches äußert, wird gerade in den Medien als „zu kompliziert“
und „wenig offen“ dargestellt, wahlweise auch als Spielverderber
und Miesepeter).
Freitag, 27. September 2019
Ein unbestimmtes Gefühl
Man wird Miesmacher und
Nörgler mit meiner Einstellung, ich weiß das wohl….. Man soll
ausblenden, verdrängen und sich dabei großartig fühlen. Tatsache
ist, dass nicht nur in Deutschland die digitalen Versprechungen ihre
Tücken haben. Fakt ist, dass die soziale Polarisierung in Arm und
Reich immer weiter zuzunehmen scheint und der Niedriglohnsektor
hierzulande weitaus größer ist, als in anderen vergleichbaren
Industriestaaten. Fakt ist, dass die Segnungen der Globalisierung
bestimmten Leuten nützen, anderen gar nicht, im Gegenteil, dass
dadurch ein weltweiter Wettbewerb ausgebrochen ist, der zu einer
Spirale abwärts in den Industrieländern führt (was wohl auch den
Gegebenheiten entspricht, was aber ein grundsätzliches Umdenken
erfordern würde..., eines, in dem wir Teil einer Weltgemeinschaft sind und somit mit bestimmten Mitgliedern nicht mehr so umgehen können, wie wir das bisher tun...auch nicht unter Wahrung unseres bisherigen "Wohlstands"). Die Nachteile haben vor allem die unteren
Schichten zu erleiden, während die oberen von solchen Entwicklungen
zu profitieren scheinen. Es scheint sich etwas zusammen zu brauen,
von dem wir trotz der apokalyptischen Klimaveränderungen nicht
wissen, was es ist. Man merkt nur: es wird Vieles (wenn nicht gar
alles) schlechter, es geht abwärts. Es gibt zwar die tollsten Güter,
nur: man kann sie sich nicht leisten. Der Staat scheint dabei kräftig
mitzumachen und ist nicht verlegen, neue Einnahmen und Steuern ökologisch zu
bemänteln. Dass dies seine Grenzen hat, zeigt unter anderem der Protest der
Gelbwesten in Frankreich (die nicht so rechts sind, wie sie hierzulande gerne dargestellt werden. Währenddessen labern Politiker und andere
Medienmenschen in den Talk-Shows ihre Sprechblasen und führen beredt
ihre Eitelkeiten vor.
Donnerstag, 26. September 2019
Wechsler
Komisch, ich denke mir einmal
mehr, dass „die da oben“ es mit der Strapazierfähigkeit des
demokratischen Systems übertreiben, - und das in einem Moment, wo gerade eine gewisse Prinzipientreue des System der parlamemntarischen Demokratie gegenüber gefragt wäre. Da wechselt offenbar ein ehemaliger
sächsischer Ministerpräsident, der eben noch Vorsitzender der sog.
Kohlekommission war und somit verantwortlich für den
„Kohleausstieg“, nach einer ziemlich kurzen „Schamfrist“ mal
eben so zu einem Konzern der Kohleindustrie. Wieder denke ich: Träume ich? Das
darf nicht wahr sein! Es ist aber wahr. Man kann es überall in einer kleinen Notiz lesen.
Der Vorgang wird von den Betroffenen natürlich nicht erklärt. Es soll einem einfach so untergejubelt werden und Verantwortliche haben in der Vergangenheit erklärt, dass sie „mit sowas“ kein Problem haben (dann erklärt mir doch bitte, wieso das demokratiekonform sein soll!). Wie soll man so einen Vorgang nennen (wenn es wahr ist)? Es kommt mir so vor (und nicht nur mir!), als würden solche „Herrschaften“ (Damen sind natürlich kaum darunter...) vor allem ihr eigenes Interesse vertreten und gerade nicht das derjenigen, von denen sie einst gewählt wurden. Als würden sie Kontakte nutzen, die sie einst in einem Amt im Auftrag des Wählers erworben haben. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass viele andere Menschen, die diese „Randnotiz“ in den Medien verfolgt haben, Ähnliches denken und keine gute Meinung von den verbreitenden Medien davon ableiten. Ob dieser beiläufige und keineswegs unübliche Wechsel von einem hohen Staatsamt in die Privatindustrie der Demokratie förderlich ist? Wie soll man da "Klare Kante" (um mal eine Floskel zu gebrauchen) zeigen?
Der Vorgang wird von den Betroffenen natürlich nicht erklärt. Es soll einem einfach so untergejubelt werden und Verantwortliche haben in der Vergangenheit erklärt, dass sie „mit sowas“ kein Problem haben (dann erklärt mir doch bitte, wieso das demokratiekonform sein soll!). Wie soll man so einen Vorgang nennen (wenn es wahr ist)? Es kommt mir so vor (und nicht nur mir!), als würden solche „Herrschaften“ (Damen sind natürlich kaum darunter...) vor allem ihr eigenes Interesse vertreten und gerade nicht das derjenigen, von denen sie einst gewählt wurden. Als würden sie Kontakte nutzen, die sie einst in einem Amt im Auftrag des Wählers erworben haben. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass viele andere Menschen, die diese „Randnotiz“ in den Medien verfolgt haben, Ähnliches denken und keine gute Meinung von den verbreitenden Medien davon ableiten. Ob dieser beiläufige und keineswegs unübliche Wechsel von einem hohen Staatsamt in die Privatindustrie der Demokratie förderlich ist? Wie soll man da "Klare Kante" (um mal eine Floskel zu gebrauchen) zeigen?
Mittwoch, 25. September 2019
Zustandsbeschreibung
Erst entlassen sie dich,
„setzen dich frei“, stellen dich unter Umständen zu mieseren und von Ihnen
diktierten Bedingungen wieder ein, kaufen aus der Position des
Stärkeren heraus deine Dienste, sorgen für mehrfach
durchstochene/unterbrochene Lebensläufe…. stoßen ab, kaufen ein
und verkaufen, agieren so, dass sie „auf dem Weltmarkt bestehen
können“ - danach hast du auf diese Weise keinen Rentenbezug
schaffen können und säufst dementsprechend ab, bist nicht mehr
produktiv und kackst ab… rennst zur Tafel, flennst um Hilfe,
sammelst Flaschen... Unternehmer, „Menschenführer“,
Geschäftsleute und wohlbestallte Leute aller Art stehen
verständnislos dabei und quatschen etwas von „Leistung“,
„sozialer Marktwirtschaft“ und „Verantwortung“…, verweisen auf woanders, wo "alles schlechter ist", feiern sich
auf Konferenzen selbst und geben Champagner aus. Es scheint alles und jedes
ein Ritual geworden zu sein, bei dem der Stärkere und Reichere den
Ärmeren ausnimmt, indem er auf dem „Markt“ Geschäfte mit ihm
macht. Parteien und ihre Funktionäre sehen dabei wohlgefällig zu, legitimieren alles und sammeln Steuergeld in die eigene Tasche. Ein Fetisch, der mit all seinen Gesetzmäßigkeiten absolut
gesetzt ist. Darüber hinaus ist alles in warmes Licht getaucht,
zerfließt, wird „by Gewöhnung“ akzeptiert und eingeübt, ist
„dem Wettbewerb“ ausgesetzt, wird dressiert und
programmiert...nur alles im schneller, alles beschleunigt sich….was
auch eine Chance für den Menschen sein könnte…...
Dienstag, 24. September 2019
Beben
Die bebende Greta Thunberg vor
den UN. Man kann es verstehen. Ihre Zukunft und die ihrer Generation
wird kaputt gemacht. Schleichend und weniger schleichend wird diese Zukunft zerrieben, zwischen fahlen Kompromissen, die ja so notwendig für diese
Demokratie erscheinen und die doch so unbefriedigend zu bleiben scheinen. Wenn man freilich in die teilnahmslosen
Gesichter der Politiker blickt, die so etwas irgendwie als Routine
aufnehmen, die anhaltend ihre Wachstumsidiologien vertreten und anschließend wieder cool in ihre vom Steuerzahler bezahlten Flugzeuge steigen,
dann beschleicht einen ein herbes Gefühl. Da ist nicht mal
Ratlosigkeit, da ist das pure Nichts als Funktion, das uns als „soziale“
Marktwirtschaft und „parlamentarische Demokratie“ verkauft werden
soll. Für solches „Verkaufen“ sind dann Zuträger, Berater und
Think Tanks da, die die fertigen Formulierungen diesen
Politfunktionären in den Mund schieben oder einschlägige Social Media-Aktionen in schönen Gefälligkeiten darstellen.
Montag, 23. September 2019
Pflegealter
Wir begegnen älteren
Menschen, die in Pflege sind. Die hilflos sind. Können wir uns da
hineinversetzen und uns selbst dahinter erkennen? Ist es so, dass in
solchen Personen ein ganzes Leben „gespeichert“ ist, dass sie
gleichzeitig auch die Person sind, die sie mal waren? Dass sie jetzt
halt in einem anderen Zustand sind, in den sie „das Leben“
befördert hat? Ob es nicht so ist, dass alle anderen Personen
fortwährend älter werden und einem solchen Zustand ebenfalls
entgegen streben? Was ist der Tod? Ist es das, dem man entgegen strebt?
Er soll im Schlaf kommen und möglichst schmerzlos, das ist der oft
geäußerte Wunsch. Für viele kommt er leider ganz anders... Ob aber bis
dahin irgendwann eine gewisse Bilanz erlaubt ist, in der man
feststellen kann, ob eine Existenz sinnvoll war? Oder ob das alles
unwiderbringlich vergangen ist und nur (wie es jetzt modisch ist...)
der Augenblick zählt? Eben erst gehört,, dadurch, dass die
Bevölkerung älter wird, der „Demenzanteil“ gleich bleibe, es
käme nur später. Es scheint so, dass viele
Angehörige mit dem Siechtum der dementen Angehörigen gar
nicht gut
fertig werden.
Die Gesellschaft ist zwar sensibilisiert und sieht die
Alzheimer-Epidemie inzwischen auch auf sich zurollen, sie kann
darüber reden und auch an der nötigen Empathie (siehe
Einleitung...) für die Betroffenen hapert es nicht. Aber ganz
praktisch gesehen sind die wenigsten Menschen tatsächlich
vorbereitet.“ Es tritt womöglich alles sehr schnell ein und
verlangt einem Entscheidungen ab, für die man gar nicht genügend
informiert ist. Man stolpert und taumelt in etwas hinein,
Beratungsmöglichkeiten sind gut oder schlecht, - im schlimmsten
Falle bringen sie einem
gar nichts, gleich gar nicht in dem Tempo, das einem abverlangt wird.
Man war Objekt
und ist jetzt plötzlich selbst Handelnder, wird
da hinein geschleudert.
Sonntag, 22. September 2019
Links - Rechts
Lange dachte ich auch, die
politische Einordnung in Links und Rechts sei passée. Heute denke
ich oft, dass das alles politisches Kalkül war, dass es darum ging,
die Massen ruhig zu stellen. Die langsame Umwidmung des Wortes „Reform“ scheint wohl unter vielem anderem ein matter (weil einer unter vielen) Beleg dafür zu sein. Auch dass die veröffentlichte Meinung bei dem allem
willig mitmachte, scheint mir einem politischen Kalkül zu folgen.
Tatsache ist, dass wenn die Öffentlichkeit nicht die Möglichkeit
hat, sich möglichst unverzerrt und unter möglichst wenigen
Einschränkungen zu informieren, dass dann Demokratie und „der
mündige Bürger“ nicht möglich sind. Die Formung und Bearbeitung
der öffentlichen Meinung (PR) aber ist zu einem eigenen und
raffiniert agierenden Wirtschaftszweig geworden. Die Definition
dessen, was zulässig und „zu gestalten“ ist, beschäftigt einen
ganzen Industriezweig. Ob die Wirtschaft mit all ihren scheinbaren
Gesetzmäßigkeiten und diktatorischen Abläufen (hier wird alles
streng hierarchisch und deshalb auch zügig gehandhabt!!)
demokratisch organisiert ist? Nun ja, es muss vielleicht angesichts
der aktuellen Lage eine Art Rückbesinnung einsetzen. Lange genug
scheint das Wort Gerhard Schröders Gültigkeit beansprucht zu haben, nachdem
es kein Links und Rechts mehr gäbe, sondern nur noch richtige
Politik. Unter den Bedingungen einer Gesellschaft, die sich
entsprechend weiter entwickelt hat, wäre so etwas vielleicht
möglich. Unter gegenwärtigen Bedingungen einer neoliberalen
Globalisierung und galoppierenden Präkarisierung kommt es mir undenkbar vor. Was
überhaupt könnte links und rechts sein? Links könnte bedeuten, für
einen sozialen Wandel in Richtung auf mehr Gleichheit (politisch,
wirtschaftlich, sozial) einzutreten. Rechts stünde das Gegenteil
davon. Schon die Aufklärung verstand darunter: rechts steht
derjenige, der die Zentren der Macht (verkörpert durch z.b.
„Eliten“) und die Strukturen (Konzerne), auf denen diese Macht
basiert, zu stabilisieren und zu erhalten versucht. Links ist, wer
sich für die Gleichwertigkeit aller Menschen einsetzt und für eine
demokratische Beschränkung von Macht. Es geht um die prinzipielle
Gleichwertigkeit von Menschen. (damit auch um die Ablehnung von
Nationalismus und Rassismus). Gerade die staatliche Macht sollte sich
gegenüber der Öffentlichkeit rechtfertigen können. Jeder Bürger
sollte einen angemessenen Anteil an den Entscheidungen haben, die ihn
und das gesellschaftliche Leben betreffen. Das könnte gerade für
„die Wirtschaft“ gelten“.
Samstag, 21. September 2019
Freitag, 20. September 2019
Demokratie, Markt, Mitbestimmung und "Eliten"
Ob mich immer noch der Spruch von FDP-Lindner verfolgt, man solle doch das Denken und Handeln über
eine Klimastrategie gefälligst „den Profis“ überlassen? Ob mich das schlagartig zu
einem neuen Nachdenken über die Möglichkeiten der Demokratie
gebracht hat? Ob ich dadurch Parallelen und Entwicklungen klarer
gesehen habe und ob mir gewisse Parallelen zu den einstigen
Äußerungen der „offiziellen“ deutschen Politik bezüglich
einer„Alternativlosigkeit“ und den Möglichkeiten einer
„marktkonformen Demokratie“ noch stärker aufgefallen sind? Ob
da eine selbsterklärte „Elite“ sich eines bestimmten
Diskussionsraumes bemächtigen will, ob sie die darin liegenden
Möglichkeiten nach ihrem eigenen Gutdünken einschränken und
definieren will und ob sie alle Macht „den Profis“, den Experten
und professionellen Machtverwaltern überantworten will?
Ob das demokratisch ist oder ob darin eine gewisse Arroganz der Mächtigen liegt? Ob der öffentlich diskutierte Raum der Alternativen zugunsten eines von „Profis“ und scheinbaren „Experten“ eingeschränkten Raumes eingeschränkt und zur Alternativlosigkeit erklärt werden werden soll? Ob der Markt die alles entscheidende Größe und das Souverän ist, - nicht etwa das „Volk“? Ob auf dem Markt gewisse politische (Nicht-)Handlungen besser „verkauft“ und nicht etwa erklärt werden müssen? Eine konsequente neoliberale Haltung könnte dahinter stehen. Und ob das globale Aufkommen eines Populismus mit der derart dem „Volk“ zugeschriebenen Unmündigkeit zu tun hat? Mächtige, die so etwas behaupten, glauben doch auch an die Dummheit des Volkes, das den Entscheidungen der „Eliten“ nicht mehr folgen kann oder gar zu bequem, unbeweglich, faul und unfähig dazu ist...
Ob das demokratisch ist oder ob darin eine gewisse Arroganz der Mächtigen liegt? Ob der öffentlich diskutierte Raum der Alternativen zugunsten eines von „Profis“ und scheinbaren „Experten“ eingeschränkten Raumes eingeschränkt und zur Alternativlosigkeit erklärt werden werden soll? Ob der Markt die alles entscheidende Größe und das Souverän ist, - nicht etwa das „Volk“? Ob auf dem Markt gewisse politische (Nicht-)Handlungen besser „verkauft“ und nicht etwa erklärt werden müssen? Eine konsequente neoliberale Haltung könnte dahinter stehen. Und ob das globale Aufkommen eines Populismus mit der derart dem „Volk“ zugeschriebenen Unmündigkeit zu tun hat? Mächtige, die so etwas behaupten, glauben doch auch an die Dummheit des Volkes, das den Entscheidungen der „Eliten“ nicht mehr folgen kann oder gar zu bequem, unbeweglich, faul und unfähig dazu ist...
Donnerstag, 19. September 2019
Mittwoch, 18. September 2019
Dürre der Worte (Text)
DÜRRE DER WORTE
Hast
dir die Dürre der Worte als Mittel herausgesucht
geschundene
und missbrauchte Sprache
die
professionellen Verdreher und Vorführer
sind
dir zuwider, du schweigst
und
sagst nichts dazu wo alle was sagen
alle
haben einen Meinung und bringen sie vor,
je
nach Geltungsdrang
sich
eitel bespiegeln ist unsere Sache nicht
Eitelkeit
macht verlegen
weil
sie alle so sind, ordinär verlogen
dein
Geltungsdrang fällt in sich selbst zurück und verlangt die Frage
weiß,
dass alles eine Frage ist
hat
man etwas zu sagen, etwas neues gar?
Das
Neue liegt oft im Alten
und
kommt jetzt als Event daher
Dienstag, 17. September 2019
Innovation!
Noch immer sind meine
Mülleimer völlig überfüllt von einer Plastikflut (oder ist's Kunststoff anderer Art? Ist mir doch egal! Ich bezeichne es hier mal als Plastik...). Schaue ich
nach, so entdecke ich nicht, dass sie etwa „biologisch abbaubar“
wäre, dass sich diesbezüglich überhaupt irgendetwas geändert hätte in den vergangenen
Monaten. Ja wo sind denn diese tollen Spezialingenieure, wo ist denn
die so oft beschworene „technische Innovation“? Ob ihr durch
Konzerne und Profitstreben auf Kosten der Umwelt gewisse Grenzen
gesetzt sind? Umwelt kostet nichts, deshalb glauben gewisse "Entscheider", sie könnten damit beliebig umgehen..... Man sollte nach langen Anlaufspuren jetzt aber wenistens mit dem Plastik endlich
in die Gänge kommen! Innovation marsch! Das Problem ist lange
bekannt und harrt noch immer einer Lösung, die halbwegs bezahlbar
sein könnte. Wo ist denn da die Kreativität, wo sind die tollen
Upstarts, die eine realistische Chance haben in einem Markt, der von großen
globalen Konzernen kontrolliert wird? Jetzt aber los!
Montag, 16. September 2019
SUV - adieu!
Erstaunlich, wie neu für
gewisse Journalisten das Thema „SUV“ zu sein scheint und wie
erfindungsreich sie die Notwendigkeit solcher Kisten verteidigen! (In Talkshows des Wochenendes beobachtet....)Wie
sie sich im luftleeren Raum winden und tapfer von sich geben, was gut
und wünschbar wäre? Wie sie analysieren, dass ein neues Feind- und Zerrbild entstehe..... Und jetzt, der "Klimagipfel". Es ist abzusehen, was dabei heraus kommt. Ein Schelm, was sich etwas dabei denkt! Ist
doch völlig klar, dass diese Kisten viel zu viel Platz und Sprit
brauchen! Nicht erst seit jetzt. Was sollen da Spitzfindigkeiten? Das mit dem Platz, den diese Kisten brauchen, ist doch bei jedem
Parkplatz oder Parkhaus zu besichtigen. Die USA sind ein größeres Land und SUVs stehen dort in einem anderen räumlichen Zusammenhang. Und das mit dem Sprit geben
offenbar ja sogar die großen Autokonzerne zu. Die Verbrauchszahlen sprechen klar für sich. Das
Arbeitsplatzargument? Ob man da das Klimaargument dagegen stellen
sollte? Ob es ein Ausweis von Energiewende ist, wenn man immer noch
massenhaft solche Droschken unter die Leute bringt und dadurch seine
Wirtschaft „füttert“? Ob es wirklich im Ermessen jedes Einzelnen
liegt, sich solche Kisten zu kaufen? Marktwirtschaft rules? Aber wie
lange noch unter solchen Vorzeichen? Auf anderen Gebieten kann man ja
auch nicht einfach machen, was einem gefällt…. Ob es nicht später
sehr viel mehr Arbeitsplätze kostet, wenn man jetzt nicht handelt?
Manager winden sich durch, indem sie betonen, dass es ja nicht klar
zu definieren wäre, was ein SUV ist und was nicht. Nun ja, an
anderer Stelle gibt es auch relativ willkürliche Grenzen. Wieso
nicht hier? Ob diese ständig grinsenden Automanager nicht diverse
Böcke geschossen und völlig falsch geplant haben, wofür sie immer noch fürstlich bezahlt
werden?
Sonntag, 15. September 2019
Samstag, 14. September 2019
Wie gut, dass ich bei den Guten bin (Text ca.2005)
Das folgende Fundstück muss von Anfang der 2000 stammen und ließe sich ohne Probleme in unsere Wirklichkeit der ausgehobenen Schützengräben und guten Menschen versetzen:
Wie
gut, dass ich bei den Guten bin
Am
besten, ich mach' nicht viel Worte
und
gehöre nicht zu denen,
die
viel reden und nichts sagen
Du
machst nicht viel Worte
traust
ihrer Bedeutung nicht
sie
haben sich zu oft gruppiert
Zu
Lug, zu Trug
haben
um deine Kaufkraft geworben
um
Deine Wertschätzung
um
deine Aufmerksamkeit
haben
die Bedeutung in Hülsen gesperrt
in
Bilder, die missbraucht und vergewaltigt
zu
fetten Gemeinplätzen wuchsen
es
ist ein nettes Hopping
über
der unsichtbaren Hoheit
verkaufter
Luftschlösser
aber
dich plagt eine Sehnsucht nach Text
nach
eigenen Worten
sie
zieht dich weiter
in
andere Formationen
viele
Körper reden und sagen nichts
es
ist genauso, wie dieser Satz,
eine
vorbereiteter Gemeinplatz
eine
automatisierte Deutung
eine
hübsch geformte Lüge
der
Sinn geht im universalen Geräusch unter
in
weißen Rauschen, das sich gegenseitig auslöscht
und
du bist ein Pirat der Patterns
Ich
ist ein Anderer
mit
den anderen vernetzt sein
ein
Docking wagen, abseits der Kommunikation
sich
in andere Positionen begeben
wagen,
sie in Frage zu stellen
das
willst Du vielleicht
Ich
zu sagen
ist
eine Reaktion auf ständig wachsende Unsicherheit
dabei
könnte alles so anders sein
in
Unbekanntem unbekannt bleiben, unerkannt
wir
treiben knapp unter der Oberfläche dahin
und
strecken den Hals gelegentlich müde in die Höhe
der
Papierweg ist verstopft
Schwächen
offen zu zeigen
könnte
sich als Stärke erweisen
Lüge,
eitel Selbstinszenierung
schöne
Fassaden sind auch schön - als Fassade
ein
Paravant, flüchtig aufgestellt
rund
um bittere Erbärmlichkeit
will
verschwinden hinter Tönen
und
mich einhüllen, will mich kleiden in sie
Du
wagst, Dich im Verborgenen zu zeigen
als
ein Spiel
wenn
der Sinn untergegangen ist
will
ich dem Klang nachlauschen
der
sich selbst mitteilt
die
brauchen Dich nicht
die
nehmen sich nur, was sie brauchen
die
hassen die Wahrheit, weil sie so negativ ist
was
ist das Original, wenn alles eine Verfielfältigung ist
unwillkürlich,
als Reflex, tausend Nichtigkeiten als Schwarm
als
Wolke des Geschwafels
eine
Kopie, eines großen Etwas, das wir alle sind?
Wie
gut, dass ich bei den Guten bin
wie
gut nur, wie gut......
Freitag, 13. September 2019
Donnerstag, 12. September 2019
Legitimationen
Problem: Alles, was
staatskritisch ist wird als demokratiekritisch und politisch
unkorrekt aufgefasst und ist verboten. Der zweite Trick: es wird
Populismus unterstellt, wenn man vereinfacht, weil einem als
Privatmensch nicht die Informationen zur Verfügung stehen, wie einem
Profi (mit tausend Assistenten und Zuträgern...)…. Es sollten
sich Einwände schon in ein bestimmtes parteitaktisches und
idiologisches Konzept einpassen, - sonst ist jeder Einwand verboten
und entlarvt. Eine bestimmte Klasse von Leuten gefiel sich doch
darin, um jeden Preis zu kritisieren. Diese Leute scheinen sich
jetzt, unter den besonderen Bedingungen jetzt, zu den Legitimierern
alles Staatlichen geschlagen zu haben. Wobei mir eine gewisse Skepsis
dem Staat gegenüber eigentlich angebracht erscheinen würde: in
Extremfällen gebärdet er sich als schlimmster aller Konzerne,
insbesondere wenn es ans Sparen geht und Aufträge sehr europäisch
auszuschreiben, damit sie an den Billigsten (den
Ausbeuterischsten!!!!) vergeben werden können.
Mittwoch, 11. September 2019
Lebenswelten
Andere Lebenswelten. Die
Personen, die sich jetzt vergnügen: im See, am Strand, beim Cocktail
usw. Die das zur Schau tragen und um den „Neidfaktor“ wissen.
Überhaupt „Neid“. Der Begriff scheint nahezu jedem entgegen
geschleudert zu werden, der irgendetwas nicht in Ordnung findet, was
die finanziellen Verhältnisse in dieser Gesellschaft betrifft. Natürlich ist das moralisch verwerflich. „Aber
anderswo ist es ja noch viel schlechter!“, so höre ich den
reagierenden Verweis schon im Voraus. Ja klar, weiß ich. Aber an
anderer Stelle will man doch hier besser als andere sein,
nachhaltiger, entspannter, der Lage entsprechender und vorbildlicher.
Alles, wie es gerade passt….so geht es mir durch den Kopf.
Zumindest mir geht dabei durch den Kopf, dass es zumindest
erstaunlich ist, dass da scheinbar alle mitmachen. Stillschweigend.
Dienstag, 10. September 2019
Anfängerlied (ca.2007)
Anfängerlied (Ein primitives
Lied)
Dies ist ein arg primitives Lied
ein arg primitives Lied
ein Song? Im Song? Ein Song?
Ein Song, den jeder hätte fertig
bringen können
denn jedermann ist ein Künstler
Ja, dies Lied ist völlig einfallslos
ja dies Lied ist gar nicht gekonnt
Ja, dies Lied ist völlig einfallslos
ja dies Lied ist gar nicht gekonnt
tief in uns drin wollen wir uns selbst
sehen
tief in uns drin wollen wir etwas
zustande bringen
tief in uns drin will doch jeder etwas
sein, egal was
tief in uns drin ist vielleicht nur
Müll
tief in uns drin ist vielleicht nur
Luft
ja dies Lied ist eine blanke
Katastrophe
eine Kloake in wirklich jeder Strophe
das ist Ekelmüll
von Anfängern für Anfänger gemacht
ununterbrochener Anfang überall
Ein Anfang für etwas ganz anderes
dies ist ein Song für Anfänger
ist das überhaupt ein Lied, ein Song?
ist das überhaupt ein Lied, ein Song?
ist das überhaupt ein Lied, ein Song?
ist das überhaupt ein Lied ein Song?
Ja, dies Lied ist völlig einfallslos
ja dies Lied ist gar nicht gekonnt
Ja, dies Lied ist völlig einfallslos
ja dies Lied ist gar nicht gekonnt
Montag, 9. September 2019
Warnung vor journalistischen Unzulänglichkeiten in diesem Blog
Es geht bei vielen Postings in diesem Blog womöglich um Perspektiven, denen jeder unterliegen kann. Die ihm "zufliegen", ohne das er das explizit so will oder dass er das Mitgeteilte überprüfen könnte. Dabei spielt meine Person keine oder eine sehr geringe Rolle. Ich sehe mich selbst da nur als eine Art "Medium", dass stellvertretend für die Masse der Vielen steht. Dies hier ist aber auch kein intimes Tagebuch! Das Subjektive mag an vielen Stellen in Richtung des Objektiven gehen, - und umgekehrt! Das zu beachten ist bei der Lektüre sehr wichtig. Ich fühle mich in der Rolle des Schreiberlings eher als Beobachter und stelle ja von der Seitenauslinie auch viele Fragen, auf die ich selbst keine Antwort weiß. Auch sie könnten sich jedem stellen. Es hat mit meiner Person nichts zu tun, ohne dass ich die bequeme Position jener Politiker einnehme, die erklären, dass die Entscheidung zwischen richtig und falsch nicht von ihrer Person abhänge. 1.) werde ich nicht von der öffentlichen Hand bezahlt 2.) habe ich keine „wichtigen“ Entscheidungen zu treffen. Nein, ich fühle mich als Teil von etwas Anderem, - was auch mit meinem Studium der Soziologie zu tun haben könnte.
Ich zeichne ein Bild, das - und das ist die Pointe! - nicht zutreffend sein muss! Ich nehme einfach nur Informationen, Anstöße, Fragmente rund um mich herum auf und gebe sie wieder. Nein, da ist kein journalistisches Überprüfen und die Verantwortung vor der Veröffentlichung! Viele der "Konsumenten" haben schlicht nicht die Zeit dafür. Der alltägliche Journalismus geht auch kaum so vor.... Es geht hier vielmehr um ein Stochern im Nebel anhand gewisser Fakten, - so, wie es vielen anderen Personen geht. Übrigens: Interviews werden nicht gewährt.
Es erhebt die Information in meinen Posts keinen Anspruch auf absolute Gültigkeit. Sie ist vielmehr die Wahrnehmung einer Möglichkeit, einer Perspektive und Ansicht auf eine Gegebenheit, der wir ausgesetzt sind. Ich versuche aufzunehmen, dass es nicht mehr so einfach ist, zu entscheiden, was richtig und falsch sei. Einst und in der Aufklärung, - bis jetzt!, nahm diese Rolle die Wissenschaft wahr. Doch sie scheint inzwischen von vielen Seiten her korrumpierbar und interessengeleitet. Grund zur naiven Wissenschaftsgläubigkeit bietet sie in letzter Zeit jedenfalls relativ wenig. Politische Entscheidungsträger sollten sich auf die Wissenschaft stützen, heißt es oft. Doch unter diesen Bedingungen könnte dies ein schwieriger Job sein, zumal auch die Politik selbst (z.b. EU) Einflussnahmen unter bestimmten Interessen ausgesetzt ist. Dass sich diese als wissenschaftlich kaschiert haben, ist inzwischen bekannt. Untersuchungen werden nahezu beliebig gekauft, wissenschaftliche Titel haben (nur) ihren Preis. Der Publikationszwang unter Wissenschaftlern und die Praxis wissenschaftlicher Fake-Verlage andererseits, scheinen hier zudem ungünstige Einflüsse auszuüben oder versuchen offenbar mit einigem Erfolg, sich dies eitle Bestreben zunutze zu machen.
Es erhebt die Information in meinen Posts keinen Anspruch auf absolute Gültigkeit. Sie ist vielmehr die Wahrnehmung einer Möglichkeit, einer Perspektive und Ansicht auf eine Gegebenheit, der wir ausgesetzt sind. Ich versuche aufzunehmen, dass es nicht mehr so einfach ist, zu entscheiden, was richtig und falsch sei. Einst und in der Aufklärung, - bis jetzt!, nahm diese Rolle die Wissenschaft wahr. Doch sie scheint inzwischen von vielen Seiten her korrumpierbar und interessengeleitet. Grund zur naiven Wissenschaftsgläubigkeit bietet sie in letzter Zeit jedenfalls relativ wenig. Politische Entscheidungsträger sollten sich auf die Wissenschaft stützen, heißt es oft. Doch unter diesen Bedingungen könnte dies ein schwieriger Job sein, zumal auch die Politik selbst (z.b. EU) Einflussnahmen unter bestimmten Interessen ausgesetzt ist. Dass sich diese als wissenschaftlich kaschiert haben, ist inzwischen bekannt. Untersuchungen werden nahezu beliebig gekauft, wissenschaftliche Titel haben (nur) ihren Preis. Der Publikationszwang unter Wissenschaftlern und die Praxis wissenschaftlicher Fake-Verlage andererseits, scheinen hier zudem ungünstige Einflüsse auszuüben oder versuchen offenbar mit einigem Erfolg, sich dies eitle Bestreben zunutze zu machen.
Andere meiner Postings in diesem Blog sind hingegen sehr subjektiv, zeichnen ein Bild aus meinen Augen, sind von mir, meinen Erfahrungen und Person gefärbt und getränkt. Sie kommen aus dem Subjektiven, könnten genau darin jedoch etwas Allgemeingültiges haben, etwas, was sich verlängern ließe ins Gesellschaftliche. Privates könnte etwas mit Öffentlichem zu tun haben (s.o.) - und umgekehrt. Ich wechsle also die Perspektiven, fühle mich tatsächlich auf einer „Reise durch die Wirklichkeit“, die gewisse Politiker in den letzten Tagen unbedingt regulieren wollten.....
Sonntag, 8. September 2019
Erfolgsfiguren
Ich lese und sehe immer
wieder Interviews mit Personen, die uns als „erfolgreich“
vorgestellt werden. Dabei handelt es sich meist um Unternehmerinnen
und Unternehmer, die eine Marke stark nach vorne gebracht haben
sollen und schon in jungen Jahren mehrere erfolgreiche Unternehmen
gegründet haben sollen. Was mir auffällt: diese Personen wurden
meist durch ihr Elternhaus „programmiert“, waren früh an ein
Dasein als Unternehmer gewöhnt. Man gibt an, schreibt vor, bestimmt,
lenkt und - entlässt meist (die Begründungen hat man ja schon früh
gelernt: Einsparungen, Kostensenkungen etc. ---betriebswirtschaftliche Kategoerien, die man als universell gültig "verkauft"). D.h., diese Personen
waren schon früh optimal an die Verhältnisse dieser Gesellschaft
angepasst. Sie hingen keinen unnötigen Idealen nach, sondern waren
eindeutig auf die Größe „Profit“ fixiert. Eigeninitiative dabei
zu entwickeln und Netzwerke für sich und ihr „Anliegen“ rücksichtslos konsequent zu
nutzen, sogen sie quasi mit der Muttermilch auf. Kritisch mit sich zu
sein (als eine ständige Validierung) gehört da selbstverständlich
dazu, das hat man meist auch im Studium der Betriebswirtschaft
gelernt, das einem vom Elternhaus ermöglicht wurde. Der
Gegenentwurf scheint mir die Selfmademillionärin oder der
Selfmademillionär zu sein. Sich durchschlagen um jeden Preis“
scheint hier die Devise zu sein. „Sich durchsetzen“ mit allen
Mitteln. (Nach der Logik der Kapitalgesellschaften) Geld einsammeln von anderen Personen und dabei Sicherheit vorspielen, auch wenn man total unsicher ist.
Auf ein Ziel fixiert zu sein und kurzfristige Trieberfüllung dafür verschieben zu können, das ist es, - immer gewesen. Die bessere Idee haben, hart arbeiten, permanenter Wettbewerb, Rücksichtslosigkeit. Die harte Haltung der Umwelt gegenüber internalisiert haben, sie zur eigenen Persönlichkeit werden lassen und damit spielend auf andere Personen so zugehen, dass ich diese eigenen Wesenszüge gewinnbringend einsetze, dass ich möglichst smart und soft erscheine. Einen gewissen Lebensstil als Selbstverständlichkeit pflegen, weil einem dieser nach eigener Einschätzung „zusteht“. Die Fähigkeit, rechtzeitig umsteigen zu können - also eine Firma (mit all ihren Beschäftigen, die ja etwas zu dem „Erfolg“ beigetragen haben könnten) - zu verkaufen - scheint auch etwas zu sein, was solche Menschen auszeichnet. Mitmenschen scheinen für solche Unternehmerfiguren nur eine austauschbare Größe zu sein, die einem selbst nützen. Den Weg dazu eben oft auch neue Technologien, deren Eignung als Kapitalvervielfältigungsmaschine diese Leute früher als andere Personen erkennen und für sich zu nutzen versuchen. Die nötigen Phrasen, um dies als große Egostory zu „verkaufen“ haben ihnen meist einschlägige Think Tanks (Gedankenfabriken) oder ihre Verbände (als „notwendiges Übel“) nahe gelegt. Sie sind meist gestanzt und klingen etwas phrasenhaft. Tiefer darüber nachzudenken bleibt meist keine Zeit oder bringt keinen Profit. Delegieren an fähige(ere) Personen ist auch etwas, was man als solche Figur gelernt hat (auch wenn es noch genug Unternehmerfiguren "alter Prägung" gibt, die vorgeben, alles besser zu wissen).
Auf ein Ziel fixiert zu sein und kurzfristige Trieberfüllung dafür verschieben zu können, das ist es, - immer gewesen. Die bessere Idee haben, hart arbeiten, permanenter Wettbewerb, Rücksichtslosigkeit. Die harte Haltung der Umwelt gegenüber internalisiert haben, sie zur eigenen Persönlichkeit werden lassen und damit spielend auf andere Personen so zugehen, dass ich diese eigenen Wesenszüge gewinnbringend einsetze, dass ich möglichst smart und soft erscheine. Einen gewissen Lebensstil als Selbstverständlichkeit pflegen, weil einem dieser nach eigener Einschätzung „zusteht“. Die Fähigkeit, rechtzeitig umsteigen zu können - also eine Firma (mit all ihren Beschäftigen, die ja etwas zu dem „Erfolg“ beigetragen haben könnten) - zu verkaufen - scheint auch etwas zu sein, was solche Menschen auszeichnet. Mitmenschen scheinen für solche Unternehmerfiguren nur eine austauschbare Größe zu sein, die einem selbst nützen. Den Weg dazu eben oft auch neue Technologien, deren Eignung als Kapitalvervielfältigungsmaschine diese Leute früher als andere Personen erkennen und für sich zu nutzen versuchen. Die nötigen Phrasen, um dies als große Egostory zu „verkaufen“ haben ihnen meist einschlägige Think Tanks (Gedankenfabriken) oder ihre Verbände (als „notwendiges Übel“) nahe gelegt. Sie sind meist gestanzt und klingen etwas phrasenhaft. Tiefer darüber nachzudenken bleibt meist keine Zeit oder bringt keinen Profit. Delegieren an fähige(ere) Personen ist auch etwas, was man als solche Figur gelernt hat (auch wenn es noch genug Unternehmerfiguren "alter Prägung" gibt, die vorgeben, alles besser zu wissen).
Samstag, 7. September 2019
Machtausübung nach Wahlen
Die Wahlen sind vorbei (oder stehen kurz bevor, weshalb der "Wahlkampf" abgeschlossen erscheint...), für
das bisher erzielte Ergebnis hat sich jede einzelne Partei selbst gelobt, wird sich loben und
überhaupt - alles war und ist ein Erfolg, auch wenn so mancher damit nicht
übereinstimmen mag. Doch das wird voraussichtlich in den Hintergrund
treten, wenn die für 5 Jahre gewählten Ersatzmonarchen in ihrer
repräsentativen Demokratie Macht ausüben („gestalten“). Zu
befürchten ist, dass sie sich bis zu den nächsten Wahlen kein
bisschen mehr um ihr Wahlvolk kümmern (oder nur zum Schein in gewissen Alibiveranstaltungen...), dass sie sich - im Gegenteil! - freigestellt fühlen zu einem Schalten und Walten nach eigenem
Gusto…... Dass genau darin das Wesen einer repräsentativen
Demokratie liegt, wird gerne verschwiegen. Viel lieber wird von
„Demokratie“ geredet. Alle Macht dem Volke! Das Volk ist der
Souverän...und wie die Sprüche alle lauten... ob wir nicht genau
davon ein gehöriges Stück entfernt sind? Ob das die Zukunft noch
bringen wird? Eine größere Transparenz, ein größeres Maß an
Mitbestimmung? Die sogenannte "Digitalisierung" könnte diese Chance bieten…..
Freitag, 6. September 2019
Außenseiter bei Hesse (ca. 1984) (1)
Hier ein Ausschnitt aus meiner Magisterarbeit (ca. 1984) „Der Typ des Außenseiters im Frühwerk Hermann
Hesses“, was durchaus auch vom Zeitgeist geprägt gewesen sein mag:
„Von „Hermann Lauscher“ bis zum „Steppenwolf“ Harry Haller
prägt die Hesse‘schen Outsider ein Gefühl der Einsamkeit. Sie
sind alle Einzelgänger, „Einspänner“, Sonderlinge, die zu
Kontaktarmut und sozialer Isolation neigen. Die äußerste Steigerung
dieses Charakterzugs verkörpert Harry Haller, dessen Beziehungs- und
Bindungslosigkeit im „Tractat“ als wichtiges Kennzeichen seines
Lebens bezeichnet wird. Für Lauscher und Camenzind schafft die
Einsamkeit noch die Möglichkeit, der Natur näher zu sein. Für
Harry Haller dagegen, der heimatlos durch die Stadt irrt, ist sie
Quelle des Leidens, aber auch Merkmal des höher Individuierten, der
die „verlogenen Gemeinsamkeiten der Herde“, der Masse der
Menschen, nicht teilt. Schon Peter Camenzind blickt verständnislos
auf den „Homo socialis“, der „kraft eines geselligen und
nivellierenden Geistes“ zur Gemeinsamkeit fähig ist.
Der elitäre Zug des höher individuierten Outsiders erscheint dann zum ersten Mal deutlich in „Demian“. Die Gemeinsamkeit der bürgerlichen Gesellschaft wird hier als Notlösung betrachtet, sie besteht hauptsächlich aus Angst vor Einsamkeit und Schwäche. Hier wird der Einfluß Nietzsches auf das Bild des einsamen Outsiders in Hesses Werk deutlich. In „Demian“ wird sogar die direkte Verbindungslinie gezogen: „Ich….hatte auf meinem Tisch ein paar Bände Nietzsche liegen. Mit ihm lebte ich, fühlte die Einsamkeit seiner Seele, witterte das Schicksal, das ihn unaufhaltsam trieb, litt mit ihm und war selig, dass es einen gegeben hatte, der so unerbittlich seinen Weg gegangen war“.
Der elitäre Zug des höher individuierten Outsiders erscheint dann zum ersten Mal deutlich in „Demian“. Die Gemeinsamkeit der bürgerlichen Gesellschaft wird hier als Notlösung betrachtet, sie besteht hauptsächlich aus Angst vor Einsamkeit und Schwäche. Hier wird der Einfluß Nietzsches auf das Bild des einsamen Outsiders in Hesses Werk deutlich. In „Demian“ wird sogar die direkte Verbindungslinie gezogen: „Ich….hatte auf meinem Tisch ein paar Bände Nietzsche liegen. Mit ihm lebte ich, fühlte die Einsamkeit seiner Seele, witterte das Schicksal, das ihn unaufhaltsam trieb, litt mit ihm und war selig, dass es einen gegeben hatte, der so unerbittlich seinen Weg gegangen war“.
Donnerstag, 5. September 2019
Tatmenschen
Dem
Nichts bin ich zugewandt,
dem Flow, ich gehe darin offenbar unter
und ich schaue in den leeren Raum ohne Illusionen…. „sieh
doch alles einfacher!“ predigen die Oberflächensurfer. „Mach Dir
nicht so viel Gedanken...“ Ist man deshalb schon „verkopft“?
Ein strenges Urteil. Bloß nicht zu viel grübeln!, so das Gebot aus der Umgebung. Doch: Man macht sich
leider lebenslang Gedanken. Sie können auch so aussehen: „Du
bist nicht deine Wohnung! Du bist nicht dein Name! Du bist nicht dein
Job! Du bist nicht dein Problem!“ Was
dann? Wer?
Was? Welche
Rolle man spielt in dieser Komödie, müsste
einen immer wieder interessieren. Humor
wäre nicht nur an dieser Stelle wichtig. Man
könnte Folgendem nachgehen: Was
einem zugewiesen ist und was man ablehnen kann.
Dass
man einer von vielen ist, ein Gattungswesen, das sich in der Mehrzahl
viel
zu
wichtig nimmt und
dazu neigt, alles andere zu vernichten.
Dass
man einen Auftrag übernehmen muss, nämlich den der Evolution. Dass
man einen Auftrag ablehnen kann, nämlich den der Gesellschaft. Dass
man sich herausmodellieren muss, dergestalt, dass man sich auf die
Spur begibt in Richtung auf sich selbst. Suchen!
Aber nicht immer mit dem Ergebnis „optimieren“! Dass
man den Dampfplauderern
nicht immer zuhören muss, dass das vertane Zeit ist. „Social
Noise“. Andere
Leute sind konzentrierter und fokussierter, überhaupt, - besser. Klaro. Ich
selbst suche zu lange. Versuche verschiedene Wege, was Zeit und damit
verbundene Gelegenheiten kostet. Was
aber auch mehr Überblick verschafft und unerwartete Gelegenheiten
schafft. Ich
wäge zu sehr ab, zweifle, zögere, zaudere…… Nicht
nur in dieser Hinsicht könnte uns Leonardo da Vinci, der ja unlängst
500 Jahre alt (erst!) wurde, eine Inspiration sein. Er
freilich konzentrierte und fokussierte sich, fand eine Lösung und
ging schnell weiter zum Nächsten. Ich
hingegen
habe
mich immer für das Verschiedene interessiert, einander
widerstrebende Meinungen und Einschätzungen, blieb
daran hängen und machte daran herum…..
Darin
kann man sich verlieren und einem allgemeinen Relativismus zuneigen,
ich weiß. Hier
gilt es, die Balance zu behalten. Es
wird schwer, dann etwas Eigenes zusammenzubringen. Dennoch schien es
mir fast
immer möglich zu sein.
Mittwoch, 4. September 2019
Amaryllis (Songtext 2013)
AMARYLLIS
I
was calling you from a distance
and
you seemed to be there
I
was calling for a lovely friend
it
always had come to the same end
We'
re seeking and we're hiding
and
we dig a coloured hole
you
are the one that I am yearning
that's
the funny thing I've found in a drink
Refr.
Nothing
surprises
always
it's the same again
there
is always the wet kind feeling
the
wrong challenges of dreaming
I
was calling you from my distance
into
my own kind of life
but
there was no deadline for beginners
no
mercy for this strange kind of sinners
I
was a part of any (the) flowing water
and
I could be inside the flow of life
I
felt near to the vision of a vision
and
I never felt to be on a mission
I
never should have told a human being
what
makes my real world go round
everyone
grows older every second
we're
all are sighing the same dirty sound
Dienstag, 3. September 2019
Formen des Protests
In
Frankreich scheinen „die Gelbwesten“ vor sich hin zu streiken und
jedes Wochenende seltsame Aktionen durchzuführen. Die negative
Berichterstattung von seiten der hiesigen Medien war vorherzusehen. Zeitweise
wurde diesen Gelbwesten illegitime Gewalt und sogar Antisemitismus unterstellt.
Dies zumindest wurde inzwischen aufgegeben, weil es dann doch zu absurd war.
Als hätte so etwas die Bewegung der Gelbwesten jemals in ihrer Substanz ausgemacht! Natürlich wird es Einzelne geben, die unter Umständen sogar ein
politisches Süppchen auf diese Weise für sich kochen wollen und
einen niederen einstelligen Prozentsatz der Gelbwesten bilden. Doch
es macht diese Bewegung einfach nicht aus, es kennzeichnet sie nicht!
Wenn irgendwelche Wirtschaftsführer Leute entlassen und
präsidentiell geadelte Politfürsten aus ihrem bequemen Parlamentssitz heraus „innenpolitische Reformen“ samt "Flexibilisierung" versuchen, könnte dies auch etwas mit angewandter Gewalt zu tun
haben, - nur eben in deren Form und nach deren Spielregeln. Natürlich stellen sie sich Diskussionen und versuchen, ihr Charisma und ihre Aura für politische Ziele einzusetzen. Was daraus folgt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Gewalt? Eskalation, Deeskalation? Wer provoziert da wen? Ob es in Frankreich Videos gibt, in denen Ordnungskräfte ihre Uniformen ausziehen und sich als Randalierer betätigen, indem sie Schaufenster einwerfen? Ob den Aktivisten öffentlich die Berechtigung ihrer Forderungen abgesprochen wird? Wo sie wohl als hasserfüllte Terroristen dargestellt werden oder als Irre? Es scheint aus meiner Perspektive so zu sein, dass weit mehr als die Mehrheit dieser so übel beschimpften Gelbwesten Pazifisten sind, die sich gewaltfrei gegen die Gewalt des Staates zur Wehr setzen wollen. Ob es einen Kampf um das „Framing“ (um ein Modewort zu gebrauchen) gibt, ob Worte eine eigene Macht haben und eine Aura schaffen, was die Machtkultur sehr wohl für sich und ihre Zwecke entdeckt hat? Sympathie und Solidarität... soll das bekämpft werden? Von wem? Ob hierzulande die Medien da mitmachen?
Gewalt? Eskalation, Deeskalation? Wer provoziert da wen? Ob es in Frankreich Videos gibt, in denen Ordnungskräfte ihre Uniformen ausziehen und sich als Randalierer betätigen, indem sie Schaufenster einwerfen? Ob den Aktivisten öffentlich die Berechtigung ihrer Forderungen abgesprochen wird? Wo sie wohl als hasserfüllte Terroristen dargestellt werden oder als Irre? Es scheint aus meiner Perspektive so zu sein, dass weit mehr als die Mehrheit dieser so übel beschimpften Gelbwesten Pazifisten sind, die sich gewaltfrei gegen die Gewalt des Staates zur Wehr setzen wollen. Ob es einen Kampf um das „Framing“ (um ein Modewort zu gebrauchen) gibt, ob Worte eine eigene Macht haben und eine Aura schaffen, was die Machtkultur sehr wohl für sich und ihre Zwecke entdeckt hat? Sympathie und Solidarität... soll das bekämpft werden? Von wem? Ob hierzulande die Medien da mitmachen?
Montag, 2. September 2019
Sprachgebrauch
Ich finde es lächerlich, das
gebe ich ohne Probleme zu. Aber es kommt mir lachhaft vor, wie schnell gewisse Wörter und Formulierungen zur Mode werden. Alle
scheinen etwas nachzuplappern, bloß weil das in der Luft liegt und hip ist.
Darüber, das diese Worte zeitgeistig sehr oft gebraucht werden, dass
sie etwas Bestimmtes ausdrücken könnten, wird kaum nachgedacht.
Dass derzeit die Worte „liefern“ und „Herausforderung“ schwer
in Mode sind, scheint überall, - auch bei der Presse!, - gerne
akzeptiert zu sein. Ob denn das Wort „liefern“ aus einem
ökonomischen Zusammenhang kommt, ob es zwischen den Menschen eine
wirtschaftliche Beziehung mit allen Konsequenzen befördern soll?
Jeder scheint jetzt unbedingt „liefern“ zu müssen. Die
Austauschgesellschaft jedenfalls wird von solchen Weltbildern ganz
direkt gestützt. Und was wohl in diesem Zusammenhang das Wort
„Herausforderung“ bedeutet? Man kann es schon gar nicht mehr
hören. Es scheint so, als würde sich die Politik und ihre
Vertreter dieses Worts besonders gerne befleißigen. Es scheint
mittlerweile keine Probleme mehr zu geben, nur noch
„Herausforderungen“. Klar, solche „Herausforderungen“ wollen
bestanden werden. Dass dazu das Individuum unter Androhung seiner
völligen Verelendung gezwungen ist, scheint einigermaßen zum Umfeld
dieses Ausdrucks zu werden. Ob das etwas aussagt über die Art, wie
Menschen in dieser Gesellschaft miteinander umgehen?
Sonntag, 1. September 2019
Segnungen der Digitalisierung
Es langweilt einen geradezu.
Immer und immer wieder ist von der Digitalisierung die Rede. Welche
Segnungen sie über uns bringt. In der Medizin können Krankheiten
und pathologische Abweichungen im Voraus erkannt und korrigiert
werden. Jaja. Schon jetzt führen Übersetzerprogramme zu einer großen
Verständigung zwischen den Sprachen. Haha. Autos haben mit ihrer Betrugssoftware schon mal den Anfang gemacht. (Ja muss denn eigentlich immerzu von Autos die Rede sein? Geht es nicht vielmehr um Mobilität…? um
Energiebilanzen, denen auch die hochangepriesenen Elektroautos nicht
immer zu entsprechen scheinen, wie ist überhaupt die Datenlage, der
eine behauptet dieses, der andere jenes… und alles bleibt „auf
dem Markt“) Jaja, digitale Überwachung aus der Ferne. Nachdem die Misere durch Optimierungssysteme auch in uns selbst herbei geführt wurde. Überwachung vom Arzt?
Oder vom Staat? Schnell reagieren und Leben retten? Bezahlsysteme?
Gesellschaftliche Teilhabe? Man soll halt alles positiv sehen.
Alleine schon, dass so viele Personen davon ausgehen, dass „das
kommt“ , finde ich fragwürdig. Es scheint in diesem Verständnis
so, als würden solche Entwicklungen gottgegeben vom Himmel
fallen….. ob nicht eine Zeit begonnen hat, in der wir selbst
entscheiden sollten, was wir wollen und was nicht? Europäische
Datenschutzbestimmung oder außereuropäischer Zugriff als
Selbstverständlichkeit. Datenkonzerne und Staatsagenturen.
Innereuropäische Versicherungsbestrebungen als Sicherung der
Leistungen gegenüber dem Klienten? Wir sollen Daten rausgeben, das
ist klar. Ob sie eines Tages gegen uns verwandt werden? Wer
garantiert uns, dass sie nicht in falsche Hände geraten? Dass sie
hinter unserem Rücken gesammelt und dann mit Algorithmen in einem bestimmten Interesse strukturiert werden? Die Fragen liegen offen auf dem Tisch….und
langweilen uns langsam. Was kommt?
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