Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 30. September 2019

Die Stadt am Arno (Video von der Seite...)

Die Stadt am Arno

Sonntag, 29. September 2019

Demokratie wagen

Man könnte mehr Demokratie wagen. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass die sogenannte Politikverdrossenheit angesichts solcher Bewegungen wie „Friday for Future“ vorbei sei, doch scheint es mir angesichts verschiedener digitaler Entwicklungen und neuer Partizipationsmöglichkeiten von Bürgern nun doch angezeigt, neue Formen der Demokratie zu entwickeln und somit gewissen populistischen Bestrebungen entgegen zu treten (und nicht nur durch „klare Kante“). Dies mag auch für kleinere Organisationseinheiten wie Gemeinden gelten, auch wenn dort die politischen Verhältnisse ganz besonders verkrustet scheinen. Dass hierbei in Deutschland das meiner Meinung nach verräterische Diktum des FDP-Lindner, dass Bürger die Politik gefälligst den „Profis“ zu überlassen hätten, nicht gerade förderlich sein kann, ist klar. Dahinter mag die Meinung stehen, dass der Bürger sowieso zu doof und wenig informiert sei, um sachgerechte Entscheidungen herbei zu führen. Spätestens seit dem digitalen Zeitalter, in dem sich jeder zu jedem Thema informieren kann, ist das vorbei. Das Problem ist mehr als deutlich: dass nämlich gewisse Politiker, - besonders „Spitzenpolitiker“ - ihre Entscheidungen nicht alleine aufgrund von Informationen zu fällen scheinen, sondern dabei auch wirtschaftliche und durchsetzungsstarke Interessen eine große Rolle spielen. Die Durchmischung ist einfach zu offensichtlich instransparent. Aktueller Fall: Jener ehemalige Ministerpräsident, der Vorsitzender der „Kohlekommission“ war und nun im Anschluss an diesen Posten flugs zur Kohleindustrie gewechselt ist. Auch erscheint die Verquickung von wirtschaftlichen Ämtern (meist Aufsichtsräte) und politischem Mandat ziemlich undurchsichtig, auch wenn der Bundestag zu einer Veröffentlichung (auch per Internet) gezwungen sein müsste. Ziemlich gewöhnlich erscheint auch schon die gängige Praxis, nach kurzer Schonfrist zu einem „Amt“ in der Wirtschaft zu wechseln (meist als „Berater“ oder Lobbyist“), das gut honoriert die Möglichkeit bietet, die als politischer Mandatsträger erworbenen „Beziehungen“ („Networking“) gewinnbringend für ein Unternehmen einzusetzen. Insbesondere bei den Spezialdemokraten scheint hier eine gewisse „Inkonsequenz“ öfters aufzufallen. Dass sich angesichts solcher Vorgänge große Teile der Bürger von der Politik und jeglicher aktiver Mitwirkung abwenden, erscheint fast schon logisch. Zu groß scheint ihnen die Verquickung von Wirtschaft und Politik. Geradezu mafiöse Strukturen (was die herrschende Klasse natürlich empört zurück weist) scheinen ihnen da am Werke zu sein, die auf jeden Fall stärker zu sein scheinen, als der Wille zu irgendeiner Form demokratischer Mitwirkung. Politikverdrossenheit ist insofern etwas, was nicht einfach weg ist, sondern sich in einem neuen Verhältnis zur
Politik mischt.

Samstag, 28. September 2019

Sport als "Schrittmacher"


Jawohl, ich sehe gewisse Fernsehübertragungen im Fernsehen! Gerade heute erscheinen mir die Leichtathletikmeisterschaften in Doha (!!!) ein guter Rahmen zur Beobachtung dessen, was sich im Sport allgemein ereignet. Angesagt scheinen jene Sportler zu sein, die sich „fokussieren“ können, die also einen „Tunnelblick“ entwickelt haben und deren höchstes Ziel zu sein scheint, Selbstoptimierung für sich möglichst effektiv zu entwickeln, indem sie die Leistung als alles beherrschender Fetisch mit allen Mitteln (dazu scheint manchmal auch Doping zu gehören) aus sich herauskitzeln. Insofern verkörpern sie ein aktuelles Ideal der Industriegesellschaft und empfehlen sich insofern geradezu als Schrittmacher. Dabei erscheint ein Blick auf das, was links und rechts ihrer sportlichen Funktion passiert, nur störend. Dass sie in gesellschaftlichtliche Entwicklungen eingebunden sind und als Teil dieser Gesellschaft eine gesellschaftliche Ausstrahlung haben, wird offenbar konsequent ausgeblendet. Um sich gegen gewisse (korruptive?) Strukturen zu stemmen, reicht der Mut nicht (ein „Spitzenathlet“ scheint sich gerade jetzt wieder in diese Richtung geäußert zu haben… immerhin dazu scheint der Mut bei ihm gereicht zu haben). Wer Kritisches äußert, wird gerade in den Medien als „zu kompliziert“ und „wenig offen“ dargestellt, wahlweise auch als Spielverderber und Miesepeter).

Freitag, 27. September 2019

Ein unbestimmtes Gefühl

Man wird Miesmacher und Nörgler mit meiner Einstellung, ich weiß das wohl….. Man soll ausblenden, verdrängen und sich dabei großartig fühlen. Tatsache ist, dass nicht nur in Deutschland die digitalen Versprechungen ihre Tücken haben. Fakt ist, dass die soziale Polarisierung in Arm und Reich immer weiter zuzunehmen scheint und der Niedriglohnsektor hierzulande weitaus größer ist, als in anderen vergleichbaren Industriestaaten. Fakt ist, dass die Segnungen der Globalisierung bestimmten Leuten nützen, anderen gar nicht, im Gegenteil, dass dadurch ein weltweiter Wettbewerb ausgebrochen ist, der zu einer Spirale abwärts in den Industrieländern führt (was wohl auch den Gegebenheiten entspricht, was aber ein grundsätzliches Umdenken erfordern würde..., eines, in dem wir Teil einer Weltgemeinschaft sind und somit mit bestimmten Mitgliedern nicht mehr so umgehen können, wie wir das bisher tun...auch nicht unter Wahrung unseres bisherigen "Wohlstands"). Die Nachteile haben vor allem die unteren Schichten zu erleiden, während die oberen von solchen Entwicklungen zu profitieren scheinen. Es scheint sich etwas zusammen zu brauen, von dem wir trotz der apokalyptischen Klimaveränderungen nicht wissen, was es ist. Man merkt nur: es wird Vieles (wenn nicht gar alles) schlechter, es geht abwärts. Es gibt zwar die tollsten Güter, nur: man kann sie sich nicht leisten. Der Staat scheint dabei kräftig mitzumachen und ist nicht verlegen, neue Einnahmen und Steuern ökologisch zu bemänteln. Dass dies seine Grenzen hat, zeigt unter anderem der Protest der Gelbwesten in Frankreich (die nicht so rechts sind, wie sie hierzulande gerne dargestellt werden. Währenddessen labern Politiker und andere Medienmenschen in den Talk-Shows ihre Sprechblasen und führen beredt ihre Eitelkeiten vor.

Donnerstag, 26. September 2019

Wechsler

Komisch, ich denke mir einmal mehr, dass „die da oben“ es mit der Strapazierfähigkeit des demokratischen Systems übertreiben, - und das in einem Moment, wo gerade eine gewisse Prinzipientreue des System der parlamemntarischen Demokratie gegenüber gefragt wäre. Da wechselt offenbar ein ehemaliger sächsischer Ministerpräsident, der eben noch Vorsitzender der sog. Kohlekommission war und somit verantwortlich für den „Kohleausstieg“, nach einer ziemlich kurzen „Schamfrist“ mal eben so zu einem Konzern der Kohleindustrie. Wieder denke ich: Träume ich? Das darf nicht wahr sein! Es ist aber wahr. Man kann es überall in einer kleinen Notiz lesen. 
Der Vorgang wird von den Betroffenen natürlich nicht erklärt. Es soll einem einfach so untergejubelt werden und Verantwortliche haben in der Vergangenheit erklärt, dass sie „mit sowas“ kein Problem haben (dann erklärt mir doch bitte, wieso das demokratiekonform sein soll!). Wie soll man so einen Vorgang nennen (wenn es wahr ist)? Es kommt mir so vor (und nicht nur mir!), als würden solche „Herrschaften“ (Damen sind natürlich kaum darunter...) vor allem ihr eigenes Interesse vertreten und gerade nicht das derjenigen, von denen sie einst gewählt wurden. Als würden sie Kontakte nutzen, die sie einst in einem Amt im Auftrag des Wählers erworben haben. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass viele andere Menschen, die diese „Randnotiz“ in den Medien verfolgt haben, Ähnliches denken und keine gute Meinung von den verbreitenden Medien davon ableiten. Ob dieser beiläufige und keineswegs unübliche Wechsel von einem hohen Staatsamt in die Privatindustrie der Demokratie förderlich ist? Wie soll man da "Klare Kante" (um mal eine Floskel zu gebrauchen) zeigen? 

Mittwoch, 25. September 2019

Zustandsbeschreibung

Erst entlassen sie dich, „setzen dich frei“, stellen dich unter Umständen zu mieseren und von Ihnen diktierten Bedingungen wieder ein, kaufen aus der Position des Stärkeren heraus deine Dienste, sorgen für mehrfach durchstochene/unterbrochene Lebensläufe…. stoßen ab, kaufen ein und verkaufen, agieren so, dass sie „auf dem Weltmarkt bestehen können“ - danach hast du auf diese Weise keinen Rentenbezug schaffen können und säufst dementsprechend ab, bist nicht mehr produktiv und kackst ab… rennst zur Tafel, flennst um Hilfe, sammelst Flaschen... Unternehmer, „Menschenführer“, Geschäftsleute und wohlbestallte Leute aller Art stehen verständnislos dabei und quatschen etwas von „Leistung“, „sozialer Marktwirtschaft“ und „Verantwortung“…, verweisen auf woanders, wo "alles schlechter ist", feiern sich auf Konferenzen selbst und geben Champagner aus. Es scheint alles und jedes ein Ritual geworden zu sein, bei dem der Stärkere und Reichere den Ärmeren ausnimmt, indem er auf dem „Markt“ Geschäfte mit ihm macht. Parteien und ihre Funktionäre sehen dabei wohlgefällig zu, legitimieren alles und sammeln Steuergeld in die eigene Tasche. Ein Fetisch, der mit all seinen Gesetzmäßigkeiten absolut gesetzt ist. Darüber hinaus ist alles in warmes Licht getaucht, zerfließt, wird „by Gewöhnung“ akzeptiert und eingeübt, ist „dem Wettbewerb“ ausgesetzt, wird dressiert und programmiert...nur alles im schneller, alles beschleunigt sich….was auch eine Chance für den Menschen sein könnte…...

Dienstag, 24. September 2019

Beben

Die bebende Greta Thunberg vor den UN. Man kann es verstehen. Ihre Zukunft und die ihrer Generation wird kaputt gemacht. Schleichend und weniger schleichend wird diese Zukunft zerrieben, zwischen fahlen Kompromissen, die ja so notwendig für diese Demokratie erscheinen und die doch so unbefriedigend zu bleiben scheinen. Wenn man freilich in die teilnahmslosen Gesichter der Politiker blickt, die so etwas irgendwie als Routine aufnehmen, die anhaltend ihre Wachstumsidiologien vertreten und anschließend wieder cool in ihre vom Steuerzahler bezahlten Flugzeuge steigen, dann beschleicht einen ein herbes Gefühl. Da ist nicht mal Ratlosigkeit, da ist das pure Nichts als Funktion, das uns als „soziale“ Marktwirtschaft und „parlamentarische Demokratie“ verkauft werden soll. Für solches „Verkaufen“ sind dann Zuträger, Berater und Think Tanks da, die die fertigen Formulierungen diesen Politfunktionären in den Mund schieben oder einschlägige Social Media-Aktionen in schönen Gefälligkeiten darstellen

Montag, 23. September 2019

Pflegealter


Wir begegnen älteren Menschen, die in Pflege sind. Die hilflos sind. Können wir uns da hineinversetzen und uns selbst dahinter erkennen? Ist es so, dass in solchen Personen ein ganzes Leben „gespeichert“ ist, dass sie gleichzeitig auch die Person sind, die sie mal waren? Dass sie jetzt halt in einem anderen Zustand sind, in den sie „das Leben“ befördert hat? Ob es nicht so ist, dass alle anderen Personen fortwährend älter werden und einem solchen Zustand ebenfalls entgegen streben? Was ist der Tod? Ist es das, dem man entgegen strebt? Er soll im Schlaf kommen und möglichst schmerzlos, das ist der oft geäußerte Wunsch. Für viele kommt er leider ganz anders... Ob aber bis dahin irgendwann eine gewisse Bilanz erlaubt ist, in der man feststellen kann, ob eine Existenz sinnvoll war? Oder ob das alles unwiderbringlich vergangen ist und nur (wie es jetzt modisch ist...) der Augenblick zählt? Eben erst gehört,, dadurch, dass die Bevölkerung älter wird, der „Demenzanteil“ gleich bleibe, es käme nur später. Es scheint so, dass viele Angehörige mit dem Siechtum der dementen Angehörigen gar nicht gut fertig werden. Die Gesellschaft ist zwar sensibilisiert und sieht die Alzheimer-Epidemie inzwischen auch auf sich zurollen, sie kann darüber reden und auch an der nötigen Empathie (siehe Einleitung...) für die Betroffenen hapert es nicht. Aber ganz praktisch gesehen sind die wenigsten Menschen tatsächlich vorbereitet.“ Es tritt womöglich alles sehr schnell ein und verlangt einem Entscheidungen ab, für die man gar nicht genügend informiert ist. Man stolpert und taumelt in etwas hinein, Beratungsmöglichkeiten sind gut oder schlecht, - im schlimmsten Falle bringen sie einem gar nichts, gleich gar nicht in dem Tempo, das einem abverlangt wird. Man war Objekt und ist jetzt plötzlich selbst Handelnder, wird da hinein geschleudert.

Sonntag, 22. September 2019

Links - Rechts

Lange dachte ich auch, die politische Einordnung in Links und Rechts sei passée. Heute denke ich oft, dass das alles politisches Kalkül war, dass es darum ging, die Massen ruhig zu stellen. Die langsame Umwidmung des Wortes „Reform“ scheint wohl unter vielem anderem ein matter (weil einer unter vielen) Beleg dafür zu sein. Auch dass die veröffentlichte Meinung bei dem allem willig mitmachte, scheint mir einem politischen Kalkül zu folgen. Tatsache ist, dass wenn die Öffentlichkeit nicht die Möglichkeit hat, sich möglichst unverzerrt und unter möglichst wenigen Einschränkungen zu informieren, dass dann Demokratie und „der mündige Bürger“ nicht möglich sind. Die Formung und Bearbeitung der öffentlichen Meinung (PR) aber ist zu einem eigenen und raffiniert agierenden Wirtschaftszweig geworden. Die Definition dessen, was zulässig und „zu gestalten“ ist, beschäftigt einen ganzen Industriezweig. Ob die Wirtschaft mit all ihren scheinbaren Gesetzmäßigkeiten und diktatorischen Abläufen (hier wird alles streng hierarchisch und deshalb auch zügig gehandhabt!!) demokratisch organisiert ist? Nun ja, es muss vielleicht angesichts der aktuellen Lage eine Art Rückbesinnung einsetzen. Lange genug scheint das Wort Gerhard Schröders Gültigkeit beansprucht zu haben, nachdem es kein Links und Rechts mehr gäbe, sondern nur noch richtige Politik. Unter den Bedingungen einer Gesellschaft, die sich entsprechend weiter entwickelt hat, wäre so etwas vielleicht möglich. Unter gegenwärtigen Bedingungen einer neoliberalen Globalisierung und galoppierenden Präkarisierung kommt es mir undenkbar vor. Was überhaupt könnte links und rechts sein? Links könnte bedeuten, für einen sozialen Wandel in Richtung auf mehr Gleichheit (politisch, wirtschaftlich, sozial) einzutreten. Rechts stünde das Gegenteil davon. Schon die Aufklärung verstand darunter: rechts steht derjenige, der die Zentren der Macht (verkörpert durch z.b. „Eliten“) und die Strukturen (Konzerne), auf denen diese Macht basiert, zu stabilisieren und zu erhalten versucht. Links ist, wer sich für die Gleichwertigkeit aller Menschen einsetzt und für eine demokratische Beschränkung von Macht. Es geht um die prinzipielle Gleichwertigkeit von Menschen. (damit auch um die Ablehnung von Nationalismus und Rassismus). Gerade die staatliche Macht sollte sich gegenüber der Öffentlichkeit rechtfertigen können. Jeder Bürger sollte einen angemessenen Anteil an den Entscheidungen haben, die ihn und das gesellschaftliche Leben betreffen. Das könnte gerade für „die Wirtschaft“ gelten“.

Freitag, 20. September 2019

Demokratie, Markt, Mitbestimmung und "Eliten"

Ob mich immer noch der Spruch von FDP-Lindner verfolgt, man solle doch das Denken und Handeln über eine Klimastrategie gefälligst „den Profis“ überlassen? Ob mich das schlagartig zu einem neuen Nachdenken über die Möglichkeiten der Demokratie gebracht hat? Ob ich dadurch Parallelen und Entwicklungen klarer gesehen habe und ob mir gewisse Parallelen zu den einstigen Äußerungen der „offiziellen“ deutschen Politik bezüglich einer„Alternativlosigkeit“ und den Möglichkeiten einer „marktkonformen Demokratie“ noch stärker aufgefallen sind? Ob da eine selbsterklärte „Elite“ sich eines bestimmten Diskussionsraumes bemächtigen will, ob sie die darin liegenden Möglichkeiten nach ihrem eigenen Gutdünken einschränken und definieren will und ob sie alle Macht „den Profis“, den Experten und professionellen Machtverwaltern überantworten will? 
Ob das demokratisch ist oder ob darin eine gewisse Arroganz der Mächtigen liegt? Ob der öffentlich diskutierte Raum der Alternativen zugunsten eines von „Profis“ und scheinbaren „Experten“ eingeschränkten Raumes eingeschränkt und zur Alternativlosigkeit erklärt werden werden soll? Ob der Markt die alles entscheidende Größe und das Souverän ist, - nicht etwa das „Volk“? Ob auf dem Markt gewisse politische (Nicht-)Handlungen besser „verkauft“ und nicht etwa erklärt werden müssen? Eine konsequente neoliberale Haltung könnte dahinter stehen. Und ob das globale Aufkommen eines Populismus mit der derart dem „Volk“ zugeschriebenen Unmündigkeit zu tun hat? Mächtige, die so etwas behaupten, glauben doch auch an die Dummheit des Volkes, das den Entscheidungen der „Eliten“ nicht mehr folgen kann oder gar zu bequem, unbeweglich, faul und unfähig dazu ist...

Mittwoch, 18. September 2019

Dürre der Worte (Text)


DÜRRE DER WORTE

Hast dir die Dürre der Worte als Mittel herausgesucht
geschundene und missbrauchte Sprache
die professionellen Verdreher und Vorführer
sind dir zuwider, du schweigst
und sagst nichts dazu wo alle was sagen
alle haben einen Meinung und bringen sie vor,
je nach Geltungsdrang
sich eitel bespiegeln ist unsere Sache nicht
Eitelkeit macht verlegen
weil sie alle so sind, ordinär verlogen
dein Geltungsdrang fällt in sich selbst zurück und verlangt die Frage
weiß, dass alles eine Frage ist
hat man etwas zu sagen, etwas neues gar?
Das Neue liegt oft im Alten
und kommt jetzt als Event daher

Dienstag, 17. September 2019

Innovation!

Noch immer sind meine Mülleimer völlig überfüllt von einer Plastikflut (oder ist's Kunststoff anderer Art? Ist mir doch egal! Ich bezeichne es hier mal als Plastik...). Schaue ich nach, so entdecke ich nicht, dass sie etwa „biologisch abbaubar“ wäre, dass sich diesbezüglich überhaupt irgendetwas geändert hätte in den vergangenen Monaten. Ja wo sind denn diese tollen Spezialingenieure, wo ist denn die so oft beschworene „technische Innovation“? Ob ihr durch Konzerne und Profitstreben auf Kosten der Umwelt gewisse Grenzen gesetzt sind? Umwelt kostet nichts, deshalb glauben gewisse "Entscheider", sie könnten damit beliebig umgehen..... Man sollte nach langen Anlaufspuren jetzt aber wenistens mit dem Plastik endlich in die Gänge kommen! Innovation marsch! Das Problem ist lange bekannt und harrt noch immer einer Lösung, die halbwegs bezahlbar sein könnte. Wo ist denn da die Kreativität, wo sind die tollen Upstarts, die eine realistische Chance haben in einem Markt, der von großen globalen Konzernen kontrolliert wird? Jetzt aber los!

Montag, 16. September 2019

SUV - adieu!

Erstaunlich, wie neu für gewisse Journalisten das Thema „SUV“ zu sein scheint und wie erfindungsreich sie die Notwendigkeit solcher Kisten verteidigen! (In Talkshows des Wochenendes beobachtet....)Wie sie sich im luftleeren Raum winden und tapfer von sich geben, was gut und wünschbar wäre? Wie sie analysieren, dass ein neues Feind- und Zerrbild entstehe..... Und jetzt, der "Klimagipfel". Es ist abzusehen, was dabei heraus kommt. Ein Schelm, was sich etwas dabei denkt! Ist doch völlig klar, dass diese Kisten viel zu viel Platz und Sprit brauchen! Nicht erst seit jetzt. Was sollen da Spitzfindigkeiten? Das mit dem Platz, den diese Kisten brauchen, ist doch bei jedem Parkplatz oder Parkhaus zu besichtigen. Die USA sind ein größeres Land und SUVs stehen dort in einem anderen räumlichen Zusammenhang. Und das mit dem Sprit geben offenbar ja sogar die großen Autokonzerne zu. Die Verbrauchszahlen sprechen klar für sich. Das Arbeitsplatzargument? Ob man da das Klimaargument dagegen stellen sollte? Ob es ein Ausweis von Energiewende ist, wenn man immer noch massenhaft solche Droschken unter die Leute bringt und dadurch seine Wirtschaft „füttert“? Ob es wirklich im Ermessen jedes Einzelnen liegt, sich solche Kisten zu kaufen? Marktwirtschaft rules? Aber wie lange noch unter solchen Vorzeichen? Auf anderen Gebieten kann man ja auch nicht einfach machen, was einem gefällt…. Ob es nicht später sehr viel mehr Arbeitsplätze kostet, wenn man jetzt nicht handelt? Manager winden sich durch, indem sie betonen, dass es ja nicht klar zu definieren wäre, was ein SUV ist und was nicht. Nun ja, an anderer Stelle gibt es auch relativ willkürliche Grenzen. Wieso nicht hier? Ob diese ständig grinsenden Automanager nicht diverse Böcke geschossen und völlig falsch geplant haben, wofür sie immer noch fürstlich bezahlt werden?

Samstag, 14. September 2019

Wie gut, dass ich bei den Guten bin (Text ca.2005)


Das folgende Fundstück muss von Anfang der 2000 stammen und ließe sich ohne Probleme in unsere Wirklichkeit der ausgehobenen Schützengräben und guten Menschen versetzen: 

Wie gut, dass ich bei den Guten bin
Am besten, ich mach' nicht viel Worte
und gehöre nicht zu denen,
die viel reden und nichts sagen
Du machst nicht viel Worte
traust ihrer Bedeutung nicht
sie haben sich zu oft gruppiert
Zu Lug, zu Trug
haben um deine Kaufkraft geworben
um Deine Wertschätzung
um deine Aufmerksamkeit
haben die Bedeutung in Hülsen gesperrt
in Bilder, die missbraucht und vergewaltigt
zu fetten Gemeinplätzen wuchsen
es ist ein nettes Hopping
über der unsichtbaren Hoheit
verkaufter Luftschlösser
aber dich plagt eine Sehnsucht nach Text
nach eigenen Worten
sie zieht dich weiter
in andere Formationen
viele Körper reden und sagen nichts
es ist genauso, wie dieser Satz,
eine vorbereiteter Gemeinplatz
eine automatisierte Deutung
eine hübsch geformte Lüge
der Sinn geht im universalen Geräusch unter
in weißen Rauschen, das sich gegenseitig auslöscht
und du bist ein Pirat der Patterns
Ich ist ein Anderer
mit den anderen vernetzt sein
ein Docking wagen, abseits der Kommunikation
sich in andere Positionen begeben
wagen, sie in Frage zu stellen
das willst Du vielleicht
Ich zu sagen
ist eine Reaktion auf ständig wachsende Unsicherheit
dabei könnte alles so anders sein
in Unbekanntem unbekannt bleiben, unerkannt
wir treiben knapp unter der Oberfläche dahin
und strecken den Hals gelegentlich müde in die Höhe
der Papierweg ist verstopft
Schwächen offen zu zeigen
könnte sich als Stärke erweisen
Lüge, eitel Selbstinszenierung
schöne Fassaden sind auch schön - als Fassade
ein Paravant, flüchtig aufgestellt
rund um bittere Erbärmlichkeit
will verschwinden hinter Tönen
und mich einhüllen, will mich kleiden in sie
Du wagst, Dich im Verborgenen zu zeigen
als ein Spiel
wenn der Sinn untergegangen ist
will ich dem Klang nachlauschen
der sich selbst mitteilt
die brauchen Dich nicht
die nehmen sich nur, was sie brauchen
die hassen die Wahrheit, weil sie so negativ ist
was ist das Original, wenn alles eine Verfielfältigung ist
unwillkürlich, als Reflex, tausend Nichtigkeiten als Schwarm
als Wolke des Geschwafels
eine Kopie, eines großen Etwas, das wir alle sind?
Wie gut, dass ich bei den Guten bin
wie gut nur, wie gut......

Donnerstag, 12. September 2019

Legitimationen

Problem: Alles, was staatskritisch ist wird als demokratiekritisch und politisch unkorrekt aufgefasst und ist verboten. Der zweite Trick: es wird Populismus unterstellt, wenn man vereinfacht, weil einem als Privatmensch nicht die Informationen zur Verfügung stehen, wie einem Profi (mit tausend Assistenten und Zuträgern...)…. Es sollten sich Einwände schon in ein bestimmtes parteitaktisches und idiologisches Konzept einpassen, - sonst ist jeder Einwand verboten und entlarvt. Eine bestimmte Klasse von Leuten gefiel sich doch darin, um jeden Preis zu kritisieren. Diese Leute scheinen sich jetzt, unter den besonderen Bedingungen jetzt, zu den Legitimierern alles Staatlichen geschlagen zu haben. Wobei mir eine gewisse Skepsis dem Staat gegenüber eigentlich angebracht erscheinen würde: in Extremfällen gebärdet er sich als schlimmster aller Konzerne, insbesondere wenn es ans Sparen geht und Aufträge sehr europäisch auszuschreiben, damit sie an den Billigsten (den Ausbeuterischsten!!!!) vergeben werden können.


Mittwoch, 11. September 2019

Lebenswelten

Andere Lebenswelten. Die Personen, die sich jetzt vergnügen: im See, am Strand, beim Cocktail usw. Die das zur Schau tragen und um den „Neidfaktor“ wissen. Überhaupt „Neid“. Der Begriff scheint nahezu jedem entgegen geschleudert zu werden, der irgendetwas nicht in Ordnung findet, was die finanziellen Verhältnisse in dieser Gesellschaft betrifft. Natürlich ist das moralisch verwerflich. „Aber anderswo ist es ja noch viel schlechter!“, so höre ich den reagierenden Verweis schon im Voraus. Ja klar, weiß ich. Aber an anderer Stelle will man doch hier besser als andere sein, nachhaltiger, entspannter, der Lage entsprechender und vorbildlicher. Alles, wie es gerade passt….so geht es mir durch den Kopf. Zumindest mir geht dabei durch den Kopf, dass es zumindest erstaunlich ist, dass da scheinbar alle mitmachen. Stillschweigend.

Dienstag, 10. September 2019

Anfängerlied (ca.2007)


Anfängerlied (Ein primitives Lied)

Dies ist ein arg primitives Lied
ein arg primitives Lied
ein Song? Im Song? Ein Song?
Ein Song, den jeder hätte fertig bringen können
denn jedermann ist ein Künstler

Ja, dies Lied ist völlig einfallslos
ja dies Lied ist gar nicht gekonnt
Ja, dies Lied ist völlig einfallslos
ja dies Lied ist gar nicht gekonnt

tief in uns drin wollen wir uns selbst sehen
tief in uns drin wollen wir etwas zustande bringen
tief in uns drin will doch jeder etwas sein, egal was
tief in uns drin ist vielleicht nur Müll
tief in uns drin ist vielleicht nur Luft

ja dies Lied ist eine blanke Katastrophe
eine Kloake in wirklich jeder Strophe
das ist Ekelmüll
von Anfängern für Anfänger gemacht
ununterbrochener Anfang überall
Ein Anfang für etwas ganz anderes
dies ist ein Song für Anfänger
ist das überhaupt ein Lied, ein Song?
ist das überhaupt ein Lied, ein Song?
ist das überhaupt ein Lied, ein Song?
ist das überhaupt ein Lied ein Song?

Ja, dies Lied ist völlig einfallslos
ja dies Lied ist gar nicht gekonnt
Ja, dies Lied ist völlig einfallslos
ja dies Lied ist gar nicht gekonnt

Montag, 9. September 2019

Warnung vor journalistischen Unzulänglichkeiten in diesem Blog

Es geht bei vielen Postings in diesem Blog womöglich um Perspektiven, denen jeder unterliegen kann.  Die ihm "zufliegen", ohne das er das explizit so will oder dass er das Mitgeteilte überprüfen könnte. Dabei spielt meine Person keine oder eine sehr geringe Rolle. Ich sehe mich selbst da nur als eine Art "Medium", dass stellvertretend für die Masse der Vielen steht. Dies hier ist aber auch kein intimes Tagebuch! Das Subjektive mag an vielen Stellen in Richtung des Objektiven gehen, - und umgekehrt! Das zu beachten ist bei der Lektüre sehr wichtig. Ich fühle mich in der Rolle des Schreiberlings eher als Beobachter und stelle ja von der Seitenauslinie auch viele Fragen, auf die ich selbst keine Antwort weiß. Auch sie könnten sich jedem stellen. Es hat mit meiner Person nichts zu tun, ohne dass ich die bequeme Position jener Politiker einnehme, die erklären, dass die Entscheidung zwischen richtig und falsch nicht von ihrer Person abhänge. 1.) werde ich nicht von der öffentlichen Hand bezahlt 2.) habe ich keine „wichtigen“ Entscheidungen zu treffen. Nein, ich fühle mich als Teil von etwas Anderem, - was auch mit meinem Studium der Soziologie zu tun haben könnte.
Ich zeichne ein Bild, das - und das ist die Pointe! - nicht zutreffend sein muss! Ich nehme einfach nur Informationen, Anstöße, Fragmente rund um mich herum auf und gebe sie wieder. Nein, da ist kein journalistisches Überprüfen und die Verantwortung vor der Veröffentlichung! Viele der "Konsumenten" haben schlicht nicht die Zeit dafür. Der alltägliche Journalismus geht auch kaum so vor.... Es geht hier vielmehr um ein Stochern im Nebel anhand gewisser Fakten, - so, wie es vielen anderen Personen geht. Übrigens: Interviews werden nicht gewährt. 
Es erhebt die Information in meinen Posts keinen Anspruch auf absolute Gültigkeit. Sie ist vielmehr die Wahrnehmung einer Möglichkeit, einer Perspektive und Ansicht auf eine Gegebenheit, der wir ausgesetzt sind. Ich versuche aufzunehmen, dass es nicht mehr so einfach ist, zu entscheiden, was richtig und falsch sei. Einst und in der Aufklärung, - bis jetzt!, nahm diese Rolle die Wissenschaft wahr. Doch sie scheint inzwischen von vielen Seiten her korrumpierbar und interessengeleitet. Grund zur naiven Wissenschaftsgläubigkeit bietet sie in letzter Zeit jedenfalls relativ wenig. Politische Entscheidungsträger sollten sich auf die Wissenschaft stützen, heißt es oft. Doch unter diesen Bedingungen könnte dies ein schwieriger Job sein, zumal auch die Politik selbst (z.b. EU) Einflussnahmen unter bestimmten Interessen ausgesetzt ist. Dass sich diese als wissenschaftlich kaschiert haben, ist inzwischen bekannt. Untersuchungen werden nahezu beliebig gekauft, wissenschaftliche Titel haben (nur) ihren Preis. Der Publikationszwang unter Wissenschaftlern und die Praxis wissenschaftlicher Fake-Verlage andererseits, scheinen hier zudem ungünstige Einflüsse auszuüben oder versuchen offenbar mit einigem Erfolg, sich dies eitle Bestreben zunutze zu machen.
Andere meiner Postings in diesem Blog sind hingegen sehr subjektiv, zeichnen ein Bild aus meinen Augen, sind von mir, meinen Erfahrungen und Person gefärbt und getränkt. Sie kommen aus dem Subjektiven, könnten genau darin jedoch etwas Allgemeingültiges haben, etwas, was sich verlängern ließe ins Gesellschaftliche. Privates könnte etwas mit Öffentlichem zu tun haben (s.o.)  - und umgekehrt. Ich wechsle also die Perspektiven, fühle mich tatsächlich auf einer „Reise durch die Wirklichkeit“, die gewisse Politiker in den letzten Tagen unbedingt regulieren wollten.....

Sonntag, 8. September 2019

Erfolgsfiguren

Ich lese und sehe immer wieder Interviews mit Personen, die uns als „erfolgreich“ vorgestellt werden. Dabei handelt es sich meist um Unternehmerinnen und Unternehmer, die eine Marke stark nach vorne gebracht haben sollen und schon in jungen Jahren mehrere erfolgreiche Unternehmen gegründet haben sollen. Was mir auffällt: diese Personen wurden meist durch ihr Elternhaus „programmiert“, waren früh an ein Dasein als Unternehmer gewöhnt. Man gibt an, schreibt vor, bestimmt, lenkt und - entlässt meist (die Begründungen hat man ja schon früh gelernt: Einsparungen, Kostensenkungen etc. ---betriebswirtschaftliche Kategoerien, die man als universell gültig "verkauft"). D.h., diese Personen waren schon früh optimal an die Verhältnisse dieser Gesellschaft angepasst. Sie hingen keinen unnötigen Idealen nach, sondern waren eindeutig auf die Größe „Profit“ fixiert. Eigeninitiative dabei zu entwickeln und Netzwerke für sich und ihr „Anliegen“ rücksichtslos konsequent zu nutzen, sogen sie quasi mit der Muttermilch auf. Kritisch mit sich zu sein (als eine ständige Validierung) gehört da selbstverständlich dazu, das hat man meist auch im Studium der Betriebswirtschaft gelernt, das einem vom Elternhaus ermöglicht wurde.  Der Gegenentwurf scheint mir die Selfmademillionärin oder der Selfmademillionär zu sein. Sich durchschlagen um jeden Preis“ scheint hier die Devise zu sein. „Sich durchsetzen“ mit allen Mitteln. (Nach der Logik der Kapitalgesellschaften) Geld einsammeln von anderen Personen und dabei Sicherheit vorspielen, auch wenn man total unsicher ist.
Auf ein Ziel fixiert zu sein und kurzfristige Trieberfüllung dafür verschieben zu können, das ist es, - immer gewesen. Die bessere Idee haben, hart arbeiten, permanenter Wettbewerb, Rücksichtslosigkeit. Die harte Haltung der Umwelt gegenüber internalisiert haben, sie zur eigenen Persönlichkeit werden lassen und damit spielend auf andere Personen so zugehen, dass ich diese eigenen Wesenszüge gewinnbringend einsetze, dass ich möglichst smart und soft erscheine. Einen gewissen Lebensstil als Selbstverständlichkeit pflegen, weil einem dieser nach eigener Einschätzung „zusteht“. Die Fähigkeit, rechtzeitig umsteigen zu können - also eine Firma (mit all ihren Beschäftigen, die ja etwas zu dem „Erfolg“ beigetragen haben könnten) - zu verkaufen - scheint auch etwas zu sein, was solche Menschen auszeichnet. Mitmenschen scheinen für solche Unternehmerfiguren nur eine austauschbare Größe zu sein, die einem selbst nützen. Den Weg dazu eben oft auch neue Technologien, deren Eignung als Kapitalvervielfältigungsmaschine diese Leute früher als andere Personen erkennen und für sich zu nutzen versuchen. Die nötigen Phrasen, um dies als große Egostory zu „verkaufen“ haben ihnen meist einschlägige Think Tanks (Gedankenfabriken) oder ihre Verbände (als „notwendiges Übel“) nahe gelegt. Sie sind meist gestanzt und klingen etwas phrasenhaft. Tiefer darüber nachzudenken bleibt meist keine Zeit oder bringt keinen Profit. Delegieren an fähige(ere) Personen ist auch etwas, was man als solche Figur gelernt hat (auch wenn es noch genug Unternehmerfiguren "alter Prägung" gibt, die vorgeben, alles besser zu wissen). 

Samstag, 7. September 2019

Machtausübung nach Wahlen

Die Wahlen sind vorbei (oder stehen kurz bevor, weshalb der "Wahlkampf" abgeschlossen erscheint...), für das bisher erzielte Ergebnis hat sich jede einzelne Partei selbst gelobt, wird sich loben und überhaupt - alles war und ist ein Erfolg, auch wenn so mancher damit nicht übereinstimmen mag. Doch das wird voraussichtlich in den Hintergrund treten, wenn die für 5 Jahre gewählten Ersatzmonarchen in ihrer repräsentativen Demokratie Macht ausüben („gestalten“). Zu befürchten ist, dass sie sich bis zu den nächsten Wahlen kein bisschen mehr um ihr Wahlvolk kümmern (oder nur zum Schein in gewissen Alibiveranstaltungen...), dass sie sich - im Gegenteil! - freigestellt fühlen zu einem Schalten und Walten nach eigenem Gusto…... Dass genau darin das Wesen einer repräsentativen Demokratie liegt, wird gerne verschwiegen. Viel lieber wird von „Demokratie“ geredet. Alle Macht dem Volke! Das Volk ist der Souverän...und wie die Sprüche alle lauten... ob wir nicht genau davon ein gehöriges Stück entfernt sind? Ob das die Zukunft noch bringen wird? Eine größere Transparenz, ein größeres Maß an Mitbestimmung? Die sogenannte "Digitalisierung" könnte diese Chance bieten…..

Freitag, 6. September 2019

Außenseiter bei Hesse (ca. 1984) (1)

Hier ein Ausschnitt aus meiner Magisterarbeit (ca. 1984) „Der Typ des Außenseiters im Frühwerk Hermann Hesses“, was durchaus auch vom Zeitgeist geprägt gewesen sein mag: „Von „Hermann Lauscher“ bis zum „Steppenwolf“ Harry Haller prägt die Hesse‘schen Outsider ein Gefühl der Einsamkeit. Sie sind alle Einzelgänger, „Einspänner“, Sonderlinge, die zu Kontaktarmut und sozialer Isolation neigen. Die äußerste Steigerung dieses Charakterzugs verkörpert Harry Haller, dessen Beziehungs- und Bindungslosigkeit im „Tractat“ als wichtiges Kennzeichen seines Lebens bezeichnet wird. Für Lauscher und Camenzind schafft die Einsamkeit noch die Möglichkeit, der Natur näher zu sein. Für Harry Haller dagegen, der heimatlos durch die Stadt irrt, ist sie Quelle des Leidens, aber auch Merkmal des höher Individuierten, der die „verlogenen Gemeinsamkeiten der Herde“, der Masse der Menschen, nicht teilt. Schon Peter Camenzind blickt verständnislos auf den „Homo socialis“, der „kraft eines geselligen und nivellierenden Geistes“ zur Gemeinsamkeit fähig ist. 
Der elitäre Zug des höher individuierten Outsiders erscheint dann zum ersten Mal deutlich in „Demian“. Die Gemeinsamkeit der bürgerlichen Gesellschaft wird hier als Notlösung betrachtet, sie besteht hauptsächlich aus Angst vor Einsamkeit und Schwäche. Hier wird der Einfluß Nietzsches auf das Bild des einsamen Outsiders in Hesses Werk deutlich. In „Demian“ wird sogar die direkte Verbindungslinie gezogen: „Ich….hatte auf meinem Tisch ein paar Bände Nietzsche liegen. Mit ihm lebte ich, fühlte die Einsamkeit seiner Seele, witterte das Schicksal, das ihn unaufhaltsam trieb, litt mit ihm und war selig, dass es einen gegeben hatte, der so unerbittlich seinen Weg gegangen war“.

Donnerstag, 5. September 2019

Tatmenschen

Dem Nichts bin ich zugewandt, dem Flow, ich gehe darin offenbar unter und ich schaue in den leeren Raum ohne Illusionen…. „sieh doch alles einfacher!“ predigen die Oberflächensurfer. „Mach Dir nicht so viel Gedanken...“ Ist man deshalb schon „verkopft“? Ein strenges Urteil. Bloß nicht zu viel grübeln!, so das Gebot aus der Umgebung. Doch: Man macht sich leider lebenslang Gedanken. Sie können auch so aussehen: Du bist nicht deine Wohnung! Du bist nicht dein Name! Du bist nicht dein Job! Du bist nicht dein Problem!“ Was dann? Wer? Was? Welche Rolle man spielt in dieser Komödie, müsste einen immer wieder interessieren. Humor wäre nicht nur an dieser Stelle wichtig. Man könnte Folgendem nachgehen: Was einem zugewiesen ist und was man ablehnen kann. Dass man einer von vielen ist, ein Gattungswesen, das sich in der Mehrzahl viel zu wichtig nimmt und dazu neigt, alles andere zu vernichten. Dass man einen Auftrag übernehmen muss, nämlich den der Evolution. Dass man einen Auftrag ablehnen kann, nämlich den der Gesellschaft. Dass man sich herausmodellieren muss, dergestalt, dass man sich auf die Spur begibt in Richtung auf sich selbst. Suchen! Aber nicht immer mit dem Ergebnis „optimieren“! Dass man den Dampfplauderern nicht immer zuhören muss, dass das vertane Zeit ist. „Social Noise“. Andere Leute sind konzentrierter und fokussierter, überhaupt, - besser. Klaro. Ich selbst suche zu lange. Versuche verschiedene Wege, was Zeit und damit verbundene Gelegenheiten kostet. Was aber auch mehr Überblick verschafft und unerwartete Gelegenheiten schafft. Ich wäge zu sehr ab, zweifle, zögere, zaudere…… Nicht nur in dieser Hinsicht könnte uns Leonardo da Vinci, der ja unlängst 500 Jahre alt (erst!) wurde, eine Inspiration sein. Er freilich konzentrierte und fokussierte sich, fand eine Lösung und ging schnell weiter zum Nächsten. Ich hingegen habe mich immer für das Verschiedene interessiert, einander widerstrebende Meinungen und Einschätzungen, blieb daran hängen und machte daran herum….. Darin kann man sich verlieren und einem allgemeinen Relativismus zuneigen, ich weiß. Hier gilt es, die Balance zu behalten. Es wird schwer, dann etwas Eigenes zusammenzubringen. Dennoch schien es mir fast immer möglich zu sein.

Mittwoch, 4. September 2019

Amaryllis (Songtext 2013)


AMARYLLIS

I was calling you from a distance
and you seemed to be there
I was calling for a lovely friend
it always had come to the same end

We' re seeking and we're hiding
and we dig a coloured hole
you are the one that I am yearning
that's the funny thing I've found in a drink

Refr.
Nothing surprises
always it's the same again
there is always the wet kind feeling
the wrong challenges of dreaming

I was calling you from my distance
into my own kind of life
but there was no deadline for beginners
no mercy for this strange kind of sinners

I was a part of any (the) flowing water
and I could be inside the flow of life
I felt near to the vision of a vision
and I never felt to be on a mission

I never should have told a human being
what makes my real world go round
everyone grows older every second
we're all are sighing the same dirty sound

Dienstag, 3. September 2019

Formen des Protests

In Frankreich scheinen „die Gelbwesten“ vor sich hin zu streiken und jedes Wochenende seltsame Aktionen durchzuführen. Die negative Berichterstattung von seiten der hiesigen Medien war vorherzusehen. Zeitweise wurde diesen Gelbwesten illegitime Gewalt und sogar Antisemitismus unterstellt. Dies zumindest wurde inzwischen aufgegeben, weil es dann doch zu absurd war. Als hätte so etwas die Bewegung der Gelbwesten jemals in ihrer Substanz ausgemacht! Natürlich wird es Einzelne geben, die unter Umständen sogar ein politisches Süppchen auf diese Weise für sich kochen wollen und einen niederen einstelligen Prozentsatz der Gelbwesten bilden. Doch es macht diese Bewegung einfach nicht aus, es kennzeichnet sie nicht! Wenn irgendwelche Wirtschaftsführer Leute entlassen und präsidentiell geadelte Politfürsten aus ihrem bequemen Parlamentssitz heraus „innenpolitische Reformen“ samt "Flexibilisierung" versuchen, könnte dies auch etwas mit angewandter Gewalt zu tun haben, - nur eben in deren Form und nach deren Spielregeln. Natürlich stellen sie sich Diskussionen und versuchen, ihr Charisma und ihre Aura für politische Ziele einzusetzen. Was daraus folgt, steht auf einem ganz anderen Blatt. 
Gewalt? Eskalation, Deeskalation? Wer provoziert da wen? Ob es in Frankreich Videos gibt, in denen Ordnungskräfte ihre Uniformen ausziehen und sich als Randalierer betätigen, indem sie Schaufenster einwerfen? Ob den Aktivisten öffentlich die Berechtigung ihrer Forderungen abgesprochen wird? Wo sie wohl als hasserfüllte Terroristen dargestellt werden oder als Irre? Es scheint aus meiner Perspektive so zu sein, dass weit mehr als die Mehrheit dieser so übel beschimpften Gelbwesten Pazifisten sind, die sich gewaltfrei gegen die Gewalt des Staates zur Wehr setzen wollen. Ob es einen Kampf um das „Framing“ (um ein Modewort zu gebrauchen) gibt, ob Worte eine eigene Macht haben und eine Aura schaffen, was die Machtkultur sehr wohl für sich und ihre Zwecke entdeckt hat? Sympathie und Solidarität... soll das bekämpft werden? Von wem? Ob hierzulande die Medien da mitmachen?

Montag, 2. September 2019

Sprachgebrauch

Ich finde es lächerlich, das gebe ich ohne Probleme zu. Aber es kommt mir lachhaft vor, wie schnell gewisse Wörter und Formulierungen zur Mode werden. Alle scheinen etwas nachzuplappern, bloß weil das in der Luft liegt und hip ist. Darüber, das diese Worte zeitgeistig sehr oft gebraucht werden, dass sie etwas Bestimmtes ausdrücken könnten, wird kaum nachgedacht. Dass derzeit die Worte „liefern“ und „Herausforderung“ schwer in Mode sind, scheint überall, - auch bei der Presse!, - gerne akzeptiert zu sein. Ob denn das Wort „liefern“ aus einem ökonomischen Zusammenhang kommt, ob es zwischen den Menschen eine wirtschaftliche Beziehung mit allen Konsequenzen befördern soll? Jeder scheint jetzt unbedingt „liefern“ zu müssen. Die Austauschgesellschaft jedenfalls wird von solchen Weltbildern ganz direkt gestützt. Und was wohl in diesem Zusammenhang das Wort „Herausforderung“ bedeutet? Man kann es schon gar nicht mehr hören. Es scheint so, als würde sich die Politik und ihre Vertreter dieses Worts besonders gerne befleißigen. Es scheint mittlerweile keine Probleme mehr zu geben, nur noch „Herausforderungen“. Klar, solche „Herausforderungen“ wollen bestanden werden. Dass dazu das Individuum unter Androhung seiner völligen Verelendung gezwungen ist, scheint einigermaßen zum Umfeld dieses Ausdrucks zu werden. Ob das etwas aussagt über die Art, wie Menschen in dieser Gesellschaft miteinander umgehen?

Sonntag, 1. September 2019

Segnungen der Digitalisierung

Es langweilt einen geradezu. Immer und immer wieder ist von der Digitalisierung die Rede. Welche Segnungen sie über uns bringt. In der Medizin können Krankheiten und pathologische Abweichungen im Voraus erkannt und korrigiert werden. Jaja. Schon jetzt führen Übersetzerprogramme zu einer großen Verständigung zwischen den Sprachen. Haha. Autos haben mit ihrer Betrugssoftware schon mal den Anfang gemacht.  (Ja muss denn eigentlich immerzu von Autos die Rede sein? Geht es nicht vielmehr um Mobilität…? um Energiebilanzen, denen auch die hochangepriesenen Elektroautos nicht immer zu entsprechen scheinen, wie ist überhaupt die Datenlage, der eine behauptet dieses, der andere jenes… und alles bleibt „auf dem Markt“) Jaja, digitale Überwachung aus der Ferne. Nachdem die Misere durch Optimierungssysteme auch in uns selbst herbei geführt wurde. Überwachung vom Arzt? Oder vom Staat? Schnell reagieren und Leben retten? Bezahlsysteme? Gesellschaftliche Teilhabe? Man soll halt alles positiv sehen. Alleine schon, dass so viele Personen davon ausgehen, dass „das kommt“ , finde ich fragwürdig. Es scheint in diesem Verständnis so, als würden solche Entwicklungen gottgegeben vom Himmel fallen….. ob nicht eine Zeit begonnen hat, in der wir selbst entscheiden sollten, was wir wollen und was nicht? Europäische Datenschutzbestimmung oder außereuropäischer Zugriff als Selbstverständlichkeit. Datenkonzerne und Staatsagenturen. Innereuropäische Versicherungsbestrebungen als Sicherung der Leistungen gegenüber dem Klienten? Wir sollen Daten rausgeben, das ist klar. Ob sie eines Tages gegen uns verwandt werden? Wer garantiert uns, dass sie nicht in falsche Hände geraten? Dass sie hinter unserem Rücken gesammelt und dann mit Algorithmen in einem bestimmten Interesse strukturiert werden? Die Fragen liegen offen auf dem Tisch….und langweilen uns langsam. Was kommt?