Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 25. September 2023
Gesundheit
Es ist doch eine vollkommen unsymmetrische Kommunikationssituation im Krankenhaus: Der sogenannte Patient ist unter Umständen ganz plötzlich aus allen Selbstverständlichkeiten und seiner alltäglichen Normalität heraus gerissen. Die unterbezahlt gestressten sowie viel zu wenigen Schwestern und Pfleger hingegen erleben das jeden Tag, für sie ist der Patient einer unter vielen, er symbolisiert den Alltag. Sozusagen eine Durchlaufposition. Sein Gesicht wechselt zwar, aber er scheint doch immer der gleiche zu sein. Vom Patienten aus gesehen ist alles hingegen einmalig. Auch die Gesichter seiner Pfleger sind das. Er ist vielleicht in eine absolute Ausweglosigkeit gestoßen, in eine Einmaligkeit, die sogar, wenn's schlecht läuft, in den Tod führen kann, die gröbste Einmaligkeit, die einem passieren kann....
Schwestern und Pfleger treten ihm gegenüber aber als Vertreter der „Normalität“, des „Lebens draußen“ auf. Sie sind jenseits der Mauer, die sich plötzlich zwischen einem selbst und „den anderen“ (den scheinbar „Gesunden“) auftut. Und tatsächlich, sie, die Pfleger und Schwestern schalten nach Dienstschluss sehr schnell ab (es wird einem gesagt, anders gehe das nicht, sonst gehe man kaputt…) und sind wieder ganz draußen aus dieser abgeschlossenen Welt des Krankenhauses, in dem ganz andere Bezüglichkeiten und auch Abhängigkeiten gelten. Jawohl, der Patient ist in vielem auch abhängig von seinen Schwestern und Pflegern. Er ist ihnen ausgeliefert. Es entsteht dadurch eine Vertrautheit, die aber keine ist, sobald eine andere Situation eintritt. Ein seltsames Gefühl.
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It's a completely asymmetrical communication situation in the hospital: the so-called patient may suddenly be torn out of everything he takes for granted and his everyday normality. The underpaid, stressed and far too few nurses and carers, on the other hand, experience this every day, for them the patient is one among many, he symbolizes everyday life. A transit position, so to speak. His face changes, but he always seems to be the same. From the patient's point of view, however, everything is unique. The faces of his carers are like that too. He may have found himself in an absolute hopelessness, a uniqueness that can even lead to death if things go badly, the worst uniqueness that can happen to you....
However, nurses and caregivers appear to him as representatives of “normality”, of “life outside”. You are beyond the wall that suddenly opens up between you and "the others" (the seemingly "healthy"). And indeed, she, the orderlies and nurses switch off very quickly after work (you are told that there is no other way, otherwise you will break...) and are completely outside of this closed world of the hospital again, in which completely different relationships and dependencies also apply. Yes, the patient is also dependent on his sisters and nurses in many respects. He is at their mercy. This creates a familiarity that isn't, however, as soon as another situation arises. A strange feeling.
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