Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 4. September 2023
Leo und das Nass
Leonardo da Vinci (geb. 1452) liebte zeit seines Lebens die Unbeständigkeit, Unvorhersehbarkeit und Spontaneität des Wassers. Stundenlang verbrachte er seine Zeit damit, seinen Lauf zu betrachten und es verstehen zu wollen. Unter anderem hat sich das in seinen Bildern in Wasserfälle, Strudeln und aufsteigenden Luftbläschen abgebildet. Die Dynamik des Wassers war nicht nur unheimlich schwer tu verstehen – und erst recht: es abzubilden. Was ist Wasser? „Wasser ist eine beständige Menge. Es fließt vom Meer in die Flüsse und von den Flüssen ins Meer. Wasser stürzt, wogt, spritzt und strudelt, es tropft und strömt, es murmelt und gurgelt, es kracht und dröhnt. Die Bewegung des Wassers scheint zwei unterschiedliche Formen anzunehmen: Ein Wasserstrahl fällt hinab wie eine Haarsträhne und seine Wirbel kräuseln sich wie Locken“. Das erinnert ihn an Blätter, die ebenfalls spiralförmig aus den Pflanzen heraus wachsen und an all die anderen Erscheinungsformen der Natur mit demselben Energiemuster. „Bewegung ist die Ursache allen Lebens und das Gesetz der Notwendigkeit macht aus jeder Wirkung das direkte Resultat seiner Ursache“. Er sagt: ,Das Wasser, das sich im Fluss bewegt, wird entweder gerufen oder vertrieben, oder es bewegt sich von selbst. Wenn es gerufen oder, will ich sagen, hergebeten wird, wer vertreibt es dann? Wenn es sich von selbst bewegt, zeigt es, dass es denken kann; es ist aber bei einem Körper, der fortwährend seine Gestalt wechselt, nicht möglich, dass er denken kann, denn einem solchen Körper fehlt die Einsicht." Leonardo da Vinci sucht nach einem zugrunde liegenden Muster, nach einer Struktur. Leo kommt zu dem Schluss, dass die Erde seit ihrem Beginn riesige Veränderungen durchlaufen hat, unter anderem begründet in Erosionseffekten des Wassers, das durch Felsen schneiden kann, - womit er so ziemlich im Gegensatz zur herrschenden und sehr stark von der katholischen Kirche beeinflussten Meinung stand, wonach die Erde genauso erschaffen wurde, wie sie sich heute präsentiert. Doch Leo spielte seine Einschätzung eher klein, vermerkte es klein in seinen berühmten Notizbüchern und gab sich nach außen als kirchentreu. „Es dreht sich im Kreis und bildet Strudel, die alles auswaschen, was ihnen in die Quere kommt. Sie zerklüften die Erde, sie zerstören Flussläufe und verändern sie “. Er sah sich das Arnotal (der Arno ist der Fluss bei und durch Florenz) näher an. Er hat sich durch Täler gegraben und legte Leonardo den Schluss nah, dass die vorhistorische Landschaft ganz anders ausgesehen haben muss.
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Leonardo da Vinci (born 1452) loved the impermanence, unpredictability and spontaneity of water throughout his life. He would spend hours contemplating its run and trying to understand it. Among other things, this is reflected in his pictures in waterfalls, whirlpools and rising air bubbles. The dynamics of the water was not only incredibly difficult to understand - and even more so: to depict it. what is water “Water is a constant quantity. It flows from the sea into the rivers and from the rivers into the sea. Water tumbles, surges, splashes and whirls, it drips and streams, it murmurs and gurgles, it cracks and roars. The movement of the water seems to take two different forms: a jet of water cascades down like a strand of hair and its swirls curl like curls”. This reminds him of leaves that also spiral out of plants and all the other manifestations of nature with the same energy pattern. "Movement is the cause of all life, and the law of necessity makes every effect the direct result of its cause." He says: 'The water that moves in the river is either called or driven away, or it moves by itself. When it is called or, I mean asked, who drives it away? If it moves by itself, it shows that it can think; but it is not possible for a body that is constantly changing shape to be able to think, because such a body lacks insight." Leonardo da Vinci is looking for an underlying pattern, for a structure. Leo concludes that that the earth has undergone huge changes since its inception, due in part to erosive effects of water being able to cut through rocks - quite contrary to the prevailing view, heavily influenced by the Catholic Church, that the earth was created in the same way as it presents itself today. But Leo played down his assessment, making small notes in his famous notebooks and professing to be faithful to the Church. "It spins in circles, forming whirlpools that wash out everything that gets in their way They cleave the earth, they destroy river courses and change them.” He took a closer look at the Arno valley (the Arno is the river near and through Florence). He dug through valleys, leading Leonardo to conclude that the prehistoric landscape must have been very different.
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