Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 30. April 2020

Pinata (MP3)


Pinata

Mittwoch, 29. April 2020

Wissenschaft und Öffentlichkeit

Ich staune, wie anpassungsbereit und zahm sich Leute bei TV-Talkrunden geben, während sie sich zuvor als agressive Vertreter einer ganz bestimmten restriktiven Linie profiliert hatten. Besonders Virologen scheinen sich jetzt dabei hervor zu tun. Scheinen. Sie erklären das bei verschiedenen Gelegenheiten gerne mit ihrem Bonus eines Wissenschaftlers, dessen Erkenntnis sich halt in Widersprüchen vollziehen könne. Klaro. Bescheidweisser attestieren ihnen das gerne. Ob dabei aber weniger die Dynamik der Erkenntnis, als vielmehr ein Trick dahinter steht? Gleich danach sind sie, die gebenedeiten Virologen, jedoch leider viel zu oft dabei, steile Thesen in „wichtigen“ PKs vorzutragen, die sie dann aber nicht öffentlichkeitsverständlich erklären. Sie sollten begreifen, dass es bei solchen Talkshows nicht um einen Kongress von „Wichtigs“ und Experten, sondern um öffentliche Kommunikation geht.
Fußballbosse treten damit nach vorne, dass sie für ihre gehätschelte Millionärsbande ganz besondere Bedingungen fordern und sie für ein dringend benötigtes Entertainment der Marke „Brot und Spiele“ eintreten. Alle anderen müssen zurück treten, sie alleine haben das richtige „Konzept“. Fordern, ja fordern, nachdem sie sich zuvor allzu gerne als „demütig“ gegeben haben. Ob das mit der Demut ein PR-Trick zum Erreichen bestimmter Ziele war? „Ethik-Experten“ könnten nach meinem Geschmack etwas entschiedener und klarer sein. Sie ziehen sich allzu gerne in Allgemeinplätze und nebulöse Behauptungen oder Empfehlungen zurück. Ihre Ansichten fahren aus Gremien hernieder, die, wie man nachträglich erfährt, zu einem ganz besonders tragenden Anteil aus privilegierten Männern besteht und die Familie als vom Subsidiaritätsprinzip gehätschelte Einheit nicht allzu sehr im Blick hat. Während im medizinischen Bereich immer noch die Masken und Testmöglichkeiten zu fehlen scheinen, staune ich darüber, dass mir das jetzt sogar per Mail angeboten wird und ich erfahre, dass diverse Testmöglichkeiten gar nicht genutzt würden. Dass dieser Bereich gar nicht ausgelastet sei. Alles scheint mittlerweile in Medien-Inszenierungen zu zerfasern. 

Dienstag, 28. April 2020

Was geht (Text)

Was geht

Du gehst nach draußen
und spürst den Boden unter Dir,
Du merkst wie Du gehst
Was geht da?
Was geht?
Wer ist das?
Du gehst weiter....
stellst Dir lauter Fragen
die sich langsam verwischen in Dir
die einsickern in Deine Gedanken
Dein Empfinden
Du bist jetzt hemmungslos bei Dir selbst
und legst doch auf Selbsterfahrung keinen Wert
kannst das alles nicht mehr leiden
bist müde dieser elenden Finten
du willst dich nur kurz begreifen
an diesem Tag
in diesem Moment
du willst die Zeit nicht vergessen
die du heute anderen wieder verkauft hast
gerade so als sei's eine Notwendigkeit
als Rechtfertigung deiner Existenz
Du spürst ein Auge in Dir
wie es dich anschaut
Dich, - wer bist du
tausende gehen jeden Tag
du bleibst
hast dich an das Bleiben gewöhnt
so ist das
eines Tages wirst auch du gehen
ganz alleine
und alles um dich herum wird alles dasselbe sein
es geht weiter mit Dir.....

(etwa 2009 von mir)

Montag, 27. April 2020

Wirtschaft und Krise

Was mir derzeit aufstößt? Besonders im Bereich der veröffentlichten Meinung erscheint mir das Wort „moralisch“ blitzschnell diskreditiert zu sein… Dass etwas ethisch vertretbar sein könnte, scheint so weit außerhalb jeglicher wirtschaftlicher Betrachtung zu sein, dass es nur abfällige Missachtung verdient und gerne mal als „Sozialromantik“ oder „Geschwätz" abgetan wird. Der „Wohlstand“ ist uns heilig, so erscheint mir ein Glaubenssatz dieser Gesellschaft, der natürlich „alternativlos“ scheint. „Natürlich wird‘s Leute geben, die durch‘s Raster fallen“ so höre ich auch immer wieder. Im multilateralen Bereich könnte es ja wohl auch so sein, dass ein ganzer Kontinent wie Afrika „durch‘s Raster“ fällt. Ob die, die „durch‘s Raster“ fallen, immer dieselben sein müssen, kommt mir dann aber doch wie eine ethische Frage vor, die von Wirtschaftsleuten zugelassen sein müsste und dringend erörtert werden müsste. Auch der Verdacht, das mit denen, die „durch‘s Raster fallen“, auch hierzulande mal wieder die „Kleinen Leute“ wie etwa Pfleger, LKW-Fahrer und Supermarktbedienstete gemeint sein könnten, erscheint im Lichte rein wirtschaftlicher Betrachtung nicht gar so abwegig. Auch scheint mir klar zu sein, dass Europa nach der Krise zerschlagen sein wird, nachdem es sich in lauter nationale Ego-Trips hat zurück fallen lassen und mit Solidarität wohl nicht allzuviel am Hut hatte. Dass aber der „Wohlstand“ mit einer internationalen Verzahnung, besonders im Bereich der EU, zu tun hat, scheint außerhalb dieser Betrachtung zu liegen. Geld mag in der EU gut angelegt erscheinen. Dass hier aber unter anderem alte Klischees ihre Urständ‘ feiern, mag nicht nur an der derzeit grassierenden populistischen Offensive liegen, die doch alle Rechtgläubigen der demokratischen Kultur so intensiv und gerne mit Missachtung belegen.

Donnerstag, 23. April 2020

Valerie (3)

(Fortsetzung des unvollendeten Romans von 28.2.)

Die Kellnerin entschuldigte sich umständlich, mit der Erklärung, sie habe Schichtwechsel und wolle deshalb abkassieren. Beim Blick in seinen Geldbeutel erschrak er und beschloss wieder einmal, aus dieser Phase der Unproduktivität heraus zu kommen, - koste es, was es wolle. Er wollte wieder anfangen, ernst zu machen und nicht nur Leben zu erzählen, weil das in gewissem Sinne für ihn doch das Erleben voraussetzte und für seine Clownerien relativ wenig Freiraum ließ (so jedenfalls kam es ihm bisweilen vor). Es gab auch andere Momente, in denen er auf seine Phantasie und sein Wissen setzen wollte – oder seine Intuition, die ihn dann aber allzu oft im Stich gelassen hatte, um ihn schließlich in Zweifel oder gar in Verzweiflung zurück gelassen hatte. Er machte die Türe mit dem großen „M“ darauf hinter sich zu und dachte dabei an die Krankheiten, die in Form von Bakterien an dieser Klinke klebten, die er gerade in die Hand genommen hatte. Aus dieser primär hygienischen Überlegung heraus versuchte er, seinen Hosenladen mit der rechten Hand zu öffnen und seinen Penis nur mit der linken Hand zu berühren. Für ein Autobahnklo war es eigentlich ganz sauber. Es roch auch nicht diesen typischen Latrinengeruch öffentlicher Bedürfnisanstalten. Über die Zigarettenstummel und Schamhaare in den Pissbecken konnte man hinweg gehen, - es gehörte hier zum Inventar. Beim Blick in den Spiegel erschrak er zum zweiten Mal heute: er fand sich abgespannt, aufgeschwemmt und gleichzeitig leer, aufgedunsen von dem Vakuum, mit dem er lange gekämpft hatte, von der Monotonie, die seine Gedanken immer wieder behämmert hatte und die dazu neigte, sich in Hektik hinüber zu verwandeln, in Übelkeit, Hautunreinheiten und jene Magenschleimhautentzündungen, die ihm nun ins Gesicht sahen….

Mittwoch, 22. April 2020

Stars und Prominente


Hierzulande scheint man sich angesichts der krisenbedingten Ereignislosigkeit und den diesbezüglichen News vor allem mit dem Befinden der „Stars und Prominenten“ zu befassen. Ein kleiner Blick nur in das „Unterschichtenfernsehen“ scheint mir da recht aufschkussreich. Namen, die ich nie gehört habe, die aber an anderer Stelle als sehr vermögend (zum Teil mit aufschlussreichen Zahlen) vorgestellt werden, prägen die Lage. Ob so etwas nicht nur zu Corona-Zeiten eine bestimmte Funktion hat, haben könnte? Ob es die Mär' befördern soll, dass du es in dieser Gesellschaft schaffen kannst, wenn du nur willst? Den Leistungsantrieb befördern? Der alte amerikanische Traum? Nun ja, mittlerweile scheint er selbst in den USA selbst nicht mehr so recht zu funktionieren. Die Reichen scheinen immer reicher zu werden, die Armen immer ärmer. Globales Phänomen. Die diesbezüglichen Zahlen scheinen mir erschreckend zu sein. Ob dieser als „Erfolg“ ausgegebene „Traum“ vor allem die als Erfolgsorientiertheit ausgegebene Rücksichtslosigkeit und den Egoismus transportieren soll? Ob Dynamik“ da das richtige Stichwort ist? Ob diese Leute, die „es geschafft haben“, vor allem mit ihren Ellenbogen voran gekommen sind? Ob sie einen bestimmten Typus des Menschen verkörpern? Ob sie sich aufgespielt haben auf der gesellschaftlichen Bühne und dafür die notwendige Verächtlichkeit aufgebracht haben? Ob so etwas wirklich ein Modell für uns sein kann?

Dienstag, 21. April 2020

USA und Europa (2)

Natürlich gibt es unzählige Stories, die den „amerikanischen Traum“ vorführen sollen. Stories über die, die es „vom Tellerwäscher zum Millionär“ gebracht haben sollen. Doch unterschlagen wird oft, wie viele gerade dies nicht geschafft haben von etwa 300 Millionen Amerikanern. Wie viele es in den Abgrund der Armut geschafft haben. Und ob der gegenwärtige amerikanische Präsident eine Werbung für dieses System darstellt? Wenn es solche Leute in einem solchen System „schaffen“, dann lässt das ja wohl Rückschlüsse zu. Unter anderem scheint die viel beschworene Dynamik und der alles beherrschende Wettbewerbsgedanke da bestimmte Charaktereigenschaften zu fördern, die von diesem obersten Häuptling nahezu täglich vorgeführt werden. Eigentlich sehe ich mich als großen Freund der USA als Land. Das darin herrschende System freilich sehe ich zunehmend kritisch. Schon früh befasste ich mich auch auf akademischem Wege damit und bereiste das Land ausführlich. Dass besonders im Nachkriegsdeutschland in Deutschland das Kopieren amerikanischer Vorgaben einschließlich dem der Demokratie eingeübt wurde, war okay. Es ging auch auf bewundernswerte Werte und ihre Realisierung zurück, von denen tatsächlich gelernt werden konnte. Dass dies aber bis heute hinein ins Ungünstigste durchgehalten wird (u.a. scheint auch die SUV-Mode davon zu kommen, in den USA hatte sie ihren Sinn....hier nicht) - bewusst oder unbewusst, - würde ich durchaus als unglücklich sehen. Der französische Weg imponiert mir da deutlich mehr.

Montag, 20. April 2020

Hindurch gleiten

Man legt Metheny und sich selbst auf, man liest Camus („Die Pest“) und Zeitung, man versucht, am Tagwerk zu arbeiten (Schreiben, korrigieren, Musik machen, Essen zubereiten, Staub saugen usw.), im Fernsehen scheint viel von "Lieferketten" die Rede zu sein, nebenbei wird die Normalität als eine "Neue Normalität" definiert, man selbst versucht, sich zu sammeln, den roten Faden weiterzuspinnen, man stolpert und taumelt durch die Tage und Wochen, man telefoniert und schaut auf verschiedene Weisen nach außen, man kauft ein und hofft nachträglich, grübelt darüber, ob und wie einem das schaden könnte, wie man sich angesteckt haben könnte, man freut sich an der Sonne, weiß aber auch, welch verheerende Auswirkungen zu viel Sonne im vergangenen Jahr hatte, man freut sich über die Auszeit, die Teile der Natur jetzt haben, erinnert sich aber auch sehr genau an das Szenario der Klimakatastrophe, an die manche Kreise möglichst schnell wieder anzuschließen versuchen, man denkt daran, wie einem die kleinen Auszeiten des Lachens gut getan haben, es wird einem bewusst, wie alt man (geworden) ist und man wird genau darüber älter, man freut sich über eine bestimmte Phrasierung, eine musikalische Wendung, die das Unendliche zu berühren scheint, die Ahnung beschert und eine Verbindung schafft..., Sie verklingt, schon ist sie weg, man hat Schlimmes erlebt und wird noch viel Schlimmeres erleben, man lebt jetzt in einer Art Zwischenzeit und versucht, mit Verstorbenen Kontakt aufzunehmen (wobei man sich mit seinen „Gesprächen“ gleichzeitig selbst sonderbar findet…), im Internet die Nachricht, dass man viele unglaubliche Preise gewonnen hat und das man sich melden soll, - der Betrug ist allzu offensichtlich.

Sonntag, 19. April 2020

Gesundheit!

Unser Gesundheitssystem scheint inzwischen, was gerade in Zeiten von Krisen ganz besonders zum Tragen kommt und für "die Vielen draußen" spürbar wird, eine Veranstaltung zur Erzielung von möglichst hohen Profiten zu sein. Dabei scheint es vor allem um Kosteneinsparungen, in der Sprache der Manager sind das Personaleinsparungen, zu gehen. Das scheinen unter anderem meine letztjährigen Erfahrungen im Krankenhaus und im Altenheim meines Vaters zu bedeuten. Es scheint in den letzten Jahren auf Teufel komm raus privatisiert worden zu sein, wobei immer dieselben Argumente zu hören waren. Ohne private Hände sei die Aufgabe sowieso nicht zu bewältigen, war über Altenheime und die sie umtreibenden Verhältnisse zu hören (Demografie war auch ein beliebtes Argument). Die Privatwirtschaft könne das besser (in der Sprache der Technokraten heißt das „effizienter“) als der Staat, so war dann stets zu hören. (Von den Zahlungen an die auf diesem Wege hinausgesparten Arbeitnehmer war nie die Rede…).
Die Schlüsselfrage, die solche neu geschaffenen Konstellationen anzutreiben scheint, ist doch „Wie kann man möglichst hohe Gewinne machen?“ und viel weniger „Was brauchen Patienten?“. Es wird dann an unzähligen kleinen Parametern gedreht, das Essen wird schlecht, die Zahl der (sinnvollen) Veranstaltungen sinkt, Geselliges Beisammensein wird zu einer formelhaften Veranstaltung, die stetes gleich abläuft und bei der es vor allem darum zu gehen scheint, möglichst wenig zu investieren. Auch werden gerne Personalkosten eingespart, indem keine Vertretungen für länger- und kurzfristige "Ausfälle" besorgt werden. Bewohner werden bewusst in Agonie gehalten (es gibt dafür auch chemische Möglichkeiten....), weil man sie auf diesem Wege besser „verwalten“ und mit ihnen umgehen kann. Weil sie auf diesem Wege gefügiger sind. Krankenhäuser waren bis 1985 nicht verpflichtet, Gewinn zu machen, sondern, - was ich aus heutiger Sicht nahezu unglaublich fand , - es war ihnen verboten (!), Gewinne zu machen. Inzwischen scheint jedes 3. Krankenhaus in privater Hand zu sein, was natürlich die Erzielung von Gewinnen nahe legt.

Samstag, 18. April 2020

USA und Europa

Gerade jetzt, in der Krise, werden große Unterschiede zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Gesellschaftssystem deutlich. Die Zahlen sprechen hier deutlich für sich. Doch noch bis vor kurzem lobten Wirtschaftsprofessoren das amerikanische System in den Himmel und stellten es uns als leuchtendes Vorbild hin. Das europäische System sei viel zu sehr auf Umverteilung und Unterstützung vom Staat ausgelegt, hieß es. Nun scheint es auch darum zu gehen, diejenigen, die nicht so viel Geld haben, gebührend zu unterstützen. Da sind z.b. „die Jungen“ oder die Rentner. Die USA sind da viel kapitalistischer, es wird viel mehr privat gemacht. Wer sich etwas nicht leisten kann, bleibt dabei außen vor. Dies wird auch dadurch unterstützt, dass die Steuern in den USA niedriger als beispielsweise in Deutschland sind. Es gibt Aussagen, die dahin deuten, dass, wer sich in den USA einen Steuerberater leistet, nahezu keine Steuern zahlt. Doch hierzulande bekommt man für seine Steuern ein wesentlich besseres Sozialsystem und – last but not least – Gesundheitssystem. Dies kommt auch den weniger gut betuchten Menschen zugute. Die Armutsrate gebe da zusätzlichen Aufschluss, quaken Wirtschaftler. Die sei nämlich vor dem Staatseingriff nahezu gleich. Nach etlichen Umverteilungsmaßnahmen freilich reduziere sich der Anteil der Armen im europäischen System deutlich, im amerikanischen jedoch deutlich weniger. Im Ergebnis ist der Anteil der Armen in den USA etwa doppelt so hoch. In den USA sei die Gesellschaft offener und durchlässiger zwischen Arm und Reich. Es sei einfacher, Vermögen aufzubauen. Einfacher sei es jedoch auch, Vermögen zu verlieren. Vermögen aufzubauen sei dadurch ein Ansporn zur eigenen Leistung und weniger als Merkmal eines Klassenunterschieds, lassen die Wirtschaftskenner dazu verlauten. Dadurch seien die Leute motivierter. Vom Tellerwäscher zum Millionär, so lautet der „amerikanische Traum“. Ob er wohl im Laufe der Zeit etwas gebrochen ist, ob es eine Lotterie und Glücksache geworden ist, in einem solchen System Erfolg zu haben? Ob die heutigen, in den Medien oft vorgeführten Zahlen, da einen Hinweis geben? Ob, wie es das „amerikanische System“ ja propagiert, da ein Preis zu zahlen ist? Klar war das amerikanische System in der Vergangenheit dynamischer und leistungsfähiger. Doch ob dies in den letzten beiden Dekaden mit seinen Entwicklungen der wirtschaftlichen Konzentration weitgehend verspielt wurde? Ob dieser Preis und der Umstand, von wem er zu bezahlen ist, jetzt in der Krise nicht ganz klar offensichtlich wird?

Freitag, 17. April 2020

Prioritäten


Kaum sind neue Maßnahmen verkündigt, so geht das Mäkeln und Meckern los. Der Wirtschaft geht es natürlich zu langsam und die 800 qm findet sie überwiegend abwegig, in der Frage der Bildungspolitik samt den anstehenden Prüfungen scheinen die Meinungen auch weit auseinander zu gehen und die Verantwortlichen eiern wegen Maskenschutz herum, meinen in Wirklichkeit ja doch, dass einfach zu wenig Masken vorhanden sind und deswegen Hausfrauenratsschläge der Frau Kanzlerin beherzigt werden sollen. Von den Altenheimen ist wenig die Rede, vom Bundesligafußball schon. Bemerkenswert. Die Opposition muss Opposition spielen, so wie ihr das zuzustehen scheint und sie sorgt sich im Übrigen meiner Meinung nach berechtigt um die Grundrechte. Oder um Wirtschaft. Hm. Geschwätz kommt wieder in Gang, so dass am Ende niemand mehr Bescheid weiß. Jeder Wichtig und Lobbyist hat seine Meinung dazu. Das Problem aber scheint doch das Virus selbst zu sein und weniger die, die darüber entscheiden sollen. Die Überbringer von Nachrichten werden gegeiselt, doch die garstigen Fakten (Fakten, Fakten, Fakten...) bleiben.  

Donnerstag, 16. April 2020

Ja (Text)

JA

Momente,
in denen du mit allem einverstanden bist,
dir zuschaust
zufrieden
wie ein Tropfen im Ozean
ein Staubkorn in der Wüste
einfach so – einfach da
nur sein
einmal
alles in dir
du in allem
dankbar
Liebe
JA
JA......

Dienstag, 14. April 2020

Sprachgebrauch (2)

Man ist ja schon etwas befremdet, wenn gewisse Politiker im Fernsehen immer wieder die Formulierung gebrauchen, sie wollten etwas oder eine bestimmte Maßnahme „ausrollen“. Klar, das kommt aus dem Englischen. Ob das aber der jetzt ein bisschen in Verruf gekommenen und sogenannten Globalisierung geschuldet ist, die es ja aus den verschiedensten Gründen sich mittlerweile einigermaßen schwer hat und nicht mehr so „alternativlos“, wie einst dargestellt, präsentiert? Auch hat sich immer mehr eingebürgert, man wolle etwas „handlen“. Klar, Sprache ist im Wandel. Ob sie sich aber beständig in eine bestimmte Richtung entwickeln sollte? Ob das etwas mit Selbstbewusstsein zu tun hat und Selbstbewusstsein wieder mit Identität? Dass man mit etwas „am Start“ sei, kommt wohl auch aus dem Englischen, das im Gegensatz zum Deutschen „Amtssprache“ in der Europäischen Union ist. Amüsiert nehme ich auch immer wieder zur Kenntnis, wenn Sportler verkünden, man müsse jetzt wirklich „alles reinhauen“, um zum Erfolg zu kommen. "Man muss jetzt liefern".  "Darin zumindest haben wir commited". 

Montag, 13. April 2020

Natur und Mensch

Morgens, wenn ich aufwache, höre ich nicht mehr den Gesang der Vögel. Es herrscht eine alles beherrschende Stille. Und das, obwohl die Entfernung von hier zum Wald nicht allzu groß erscheint. Meinen Vater, mit dem ich mich am Telefon darüber unterhalte, scheint es sehr geprägt zu haben, dass er bei einer Wanderung mit jemand zu tun hatte, demgegenüber er den Verlust von Vogelarten beklagte. Alles, was er daraufhin hörte, war: „Das macht doch nichts aus! Dann gibt es halt einen Vogel weniger...“ Die kurzfristige Nutzung erscheint hier als bestimmendes Element. Was sich kurzfristig dem nicht unterordnet, wird ausgeschieden aus der Erkenntnis und „genutzt“ (womit allzu oft die vollkommene Vernichtung einher geht). Stichwort: Artensterben. Utilitarismus.
Das Bewusstsein, dass alles mit allem zusammen hänge, dass in einem solchen System auch ein Vogel dazu beiträgt, dass auch ökonomische Leistungen von Gesellschaften ohne Vögel möglicherweise nicht möglich seien, scheint einem solchen Bewusstsein noch immer, auch in der größten Krise, fremd zu sein. Dagegen gibt man als Mensch gerne vor, den Lauf der Natur souverän zu überblicken (woher stammt die Information eigentlich? Naturbeherrschung war im 19. Jahrhundert ein Dogma, - aber heute?), Aussagen dazu zu machen und sie dem ökonomischen Wohlbefinden, - in unser Gesellschaft gerne „Wohlstand“ genannt, - unterzuordnen. Es könnte sein, dass dadurch unser Zeitalter als „Antropozän“ gekennzeichnet sein könnte, d.h. als Zeitalter des Menschen, der sich alles, auch die Natur der Erde, glaubt, rücksichtslos durchsetzen zu dürfen. In Zeiten der Globalisierung kommt noch das Moment des Geld verdienens hinzu, wozu sich der Mensch mit seinen institutionellen Möglichkeiten auch der verschiedenen Institutionen (z.b. die EU) bedient. Es wird etwas legalisiert, was man unter anderer Sicht auch als „schwerer Raub“ bezeichnen könnte, was aber durch ein Rechtssystem abgesichert erscheint, das solche Praktiken für „normal“ und „legal“ erklärt.

Sonntag, 12. April 2020

Wiederholungen des Nichts

Es ist mir viel zu viel davon die Rede, was WIR jetzt machen sollen oder wollen. Mit diesem WIR scheint mir ausschließlich Deutschland gemeint zu sein. Über Europa scheint mir niemand mehr zu diskutieren. Europa scheint mir eine gute Idee für gute Tage zu sein. An schlechten Tagen schließen alle sofort die Grenzen und machen auf Nationalstaat. Meiner Meinung nach geht das aus vielen Gründen gar nicht. Ich befürchte, dass sich solch ein Verhalten auch noch gewaltig rächen wird. Und überhaupt, was macht Afrika?: Ich würde gerne darüber informiert werden. Es fehlt mir auch eine seriöse Auseinandersetzung mit dem Tod. Mit der Idiologie des Neoliberalismus und ihren Konsequenzen für den Alltag. 
Außerdem halte ich den nicht abreißenden Druck der Medien nicht mehr aus: Mir kommt es so vor, als gäbe es nur noch ein Thema unter bestimmten Aspekten und als sei es schlicht zu viel für mich. Auf der einen Seite die fröhlichen Werbespots, die so tun, als sei alles nicht so schlimm und als ginge bald alles weiter wie bisher. Ihre „kolateralen“ Wirkungen will ich gar nicht weiter erwähnen: Ich finde sie peinlich. Die albernen Rateshows tragen bei mir auch nicht viel zur Ablenkung bei. An die "Verantwortlichen": Ob man sein TV-Programm hätte besser überdenken sollen? Wenigstens das? 
In den Expertenrunden des TV sitzen Virologen (nichts gegen diese Leute….! Wir brauchen sie....) Doch für mich erheben sich Fragen, die nirgendwo beantwortet werden: Wir müssen offenbar alle infiziert werden, damit die Herdenimmunität gewährleistet ist. Gilt das auch für die alten Leute? Auch ich möchte nicht unbedingt infiziert werden... muss ich unweigerlich in diesen Test (Infiziert/nicht infiziert) gehen, ob ich sterben muss oder - immun werde? Werde ich der Depp sein, wenn ich zu lange damit warte? Weil ja die Intensivbetten wohl immer knapper werden und die Lage sich verschärfen wird? 
Masken und Schutzkleidung. Gibt es da nicht erhebliche Versäumnisse und hat es dazu nicht frühzeitig Studien gegeben, die das jetzige Szenario samt den Mangelsituation exakt voraus gesagt haben? Wieso halten sich die Verantwortlichen da schadlos und machen sich mit PR-Aktionen beliebt? Welchen Einfluss haben Figuren wie der amerikanische Präsident auf das Infektionsgeschehen? Kann man das einigermaßen klar benennen? Überhaupt: wie hängt Populismus damit zusammen?) Da sitzen meist bestimmte (überwiegend dieselben) Finanzleute, die darüber sprechen, wie man an Zuschüsse kommt und wie man mit Börsenverlusten umgehen solle. Über Masken und gewisse Zahlen weiß man aber zu wenig (z.b. die von Merkel dauernd gebrauchte Zahlen..). Alles neu, noch nicht da gewesen - und deshalb können auch Experten dazu nichts sagen? Scheint ein Totschlagargument und eine immer passende Ausrede zu sein. Digital und Home Office: schon okay. Aber die dauernden Wiederholungen, müssen die sein?

Samstag, 11. April 2020

"Marktbereinigung"

Es scheint jetzt viel von „Marktbereinigung“ die Rede zu sein. Die Wirtschaft strebt einer Daseinsweise wie in der Vergangenheit entgegen…. Competition um jeden Preis! Sie beteuert zwar, dass nichts so sein werde, wie in der Vergangenheit. Ihr Handeln und ihre Verlautbarungen freilich zeigen anderes an. Jetzt soll unbedingt und je schneller, desto besser ein Ausstieg aus dem Ausstieg sein! „Exit-Strategie“! Klar, wenn es keine Wirtschaft mehr gibt, wird es zu spät sein. Das versteht jeder. Kosten-Nutzen. Es geht um ein Abwägen derer, die sich Entscheidungen zuschreiben. Die sich als Herren über Leben und Tod geben und das gerne als Gemeinwohl verkaufen. „Alternativlos“. Die den Staat repräsentieren, die sich als Anführer fühlen und im Auslassen von Informationen ihre Versäumnisse kaschieren. Die in diesem Moment "ein schweres Amt" haben. Die Manches müssen.... Die sich demokratisch legitimiert fühlen. Die sich offenbar den Virulogen und Epidemologen ausgeliefert haben (das ist zwar wissenschaftlich, aber nur "eine" Wissenschaft unter anderen...). Die „das Sinnvolle“ für sich und ihre Entscheidungen beanspruchen. Womöglich geht es aber darum, unabhängig von Status und Befugnissen, sich voran zu tasten, auszuprobieren, was geht und was nicht geht...

Donnerstag, 9. April 2020

Empfindlichkeiten

Ich merke, bewusst und unbewusst, wie mich die von vielen TV-Sendern eingestreuten Werbespots stören. Gewiss, sie sind jetzt wichtig im Sinne der Ankurbelung der Wirtschaft! Doch scheinen sie mir überwiegend und in vieler Hinsicht aus einer alten Welt zu stammen, die wohl so nach Corona nicht ohne weiteres weiter gehen wird, so, als sei gerade mal eben ein Gewitter vorbei gezogen. Die Schamlosigkeit dieser Spots stört mich, ihre Gier, das Mieseste im Menschen anzusprechen, ihre Grellheiten, die ungebrochene Verherrlichung des Konsums, - all dies wirkt geradezu surreal auf mich. Ob sich andere Bedürfnisse gebildet haben? Ob Entschleunigung ein Stichwort ist, das auf die meisten Bürger in einer unerwarteten Weise gekommen ist? Ob sich die Wertehaltung dahinter etwas verschoben hat zugunsten dessen, was man als „wirklich wichtig“ in diesem Leben erkannt hat? Ob die Wichtigkeit sozialer Kontakte jetzt einen anderen Rang einnimmt als zuvor? Ob das Konkurrenzdenken mit samt seinen Folgen ein wenig eingedämmt ist? „Aufeinander aufpassen“, könnte das auf einen neuen Wert zeigen?

Mittwoch, 8. April 2020

Geld und die Welt

Geld? Für viele, ja die meisten Menschen, scheint das alles zu bedeuten. Ach ja? Zu ethisch aufgefasst? Wirtschaft über alles. Ohne sie könnte man sich auch keine Menschlichkeit leisten? Mit dem Greta-Furor? Fakt ist, es scheint regelrecht religiös aufgeladen. Doch da scheint es in den westlichen Industriegesellschaften zwei Typen von Menschen zu geben: diejenigen, die geerbt haben, und diejenigen, die „es sich erarbeitet“ haben (egal, wie...). Wer nie Geld hatte, wer miese Einstiegsbedingungen in dieses System hatte, wird seinen Reichtum später sehr offensiv zur Schau stellen und mit allerlei Statussymbolen untermauern, - vor sich und „den anderen“, die ihm neidische Blicke schicken. Er muss zeigen und sich bestätigen lassen, dass er es "geschafft" hat. Kein Mangel, kein Hunger, keine Sorgen mehr, das kann ein Motiv für finanziellen Aufstieg sein. Auffällig ist, dass in diesem Falle das Geld für die betreffenden Personen ein klarer Gradmesser für den Wert einer Person ist, nach dem Motto „wer viel verdient, ist viel wert für diese Gesellschaft“. Der Gradmesser, das Thermometer ist nach deren Meinung überall vorhanden und gilt überall. Wer der Gesellschaft viel Wert liefert, wer das Leben einfacher, schöner oder schneller macht, hat sein Geld verdient. Basta. 
Reichtum aber ist für solche Personen oft eine relative Größe. Ihnen scheint oft bewusst zu sein, dass sie im Vergleich zur Weltbevölkerung unsagbar reich sind, im Vergleich zu dennoch immer noch reicheren Personen aber „kleine Würstchen“. D.h., eine reiche Personen betrachtet sich selbst nie als „reich“, sondern bemisst das an “den anderen“.

Montag, 6. April 2020

Scripted Reality

Unterhaltungsprogramm zu Zeiten von Corona: Es fallen mir neben den allüberall und dauernd gesendeten „Krimis“, die beim Publikum auf so etwas wie gesellschaftliche Grenzüberschreitung zu spekulieren scheinen, auch die zahlreich nach der Methode der „Scripted Reality“ gestrickten TV-Sendungen über gesellschaftlich verelendete Gruppen auf. Es wird scheinbar Wirklichkeit reportiert, freilich nach einem zuvor genau gestalteten Drehbuch. Ob damit bestimmte Gefühle geweckt werden sollen, ob mit ihnen spekuliert werden soll, zur Erzielung eines Werts? Ob ein Gefühl „gottseidank geht es mir nicht so“ geschaffen und geformt werden soll? Tatsache ist, dass hier eine Scheinwirklichkeit reportiert wird, die die „dreckige“ Wirklichkeit draußen, die der langweiligen Bescheinigungen, Ignoranzen, Arroganzen, Gewährungen, Fristsetzungen und Sanktionen nicht kennt, sondern sie möglichst spannend und mit möglichst extremen Gefühlen inszeniert. Ablehnung und Versöhnung, stereotype Darsteller und formatierte Abläufe schaffen eine Dramatik, die sich immer wieder wiederholt und zu einer verzerrten Wirklichkeitswahrnehmung führen kann. Bösartigkeiten werden heraus gekitzelt und in Showformate überführt. Was zählt, ist der Gewinn, im drastisch wörtlichen Sinn. Im Hintergrund werden freilich Kulissen geschoben und es wird alles dafür getan, es den Angehörigen einer Funktionselite so angenehm wie möglich zu machen. So wird Meinung und Einstellung geprägt. Trash! 

Sonntag, 5. April 2020

Augenblicke (Text)

Vor langer Zeit geschrieben: 

AUGENBLICKE

Augenblicke wenn du außer dir und doch so ganz bei dir bist, du suchst sie bisweilen. Aber sie kommen und gehen wann sie wollen. Du ahnst dass du eines Tages in eine andere Welt eingehen wirst, du schaust in die Wolken und wirst plötzlich ein Teil von ihnen, hinaus in den Weltraum, wo du ganz alleine bist, alles eine Frage des Bezugspunktes, entrückt in andere Realität. Ein Lächeln, du versuchst sie festzuhalten, zu sammeln, wesentlich, "eigentlich" sein, magische Momente, was heißt das?: du bist du? weniger als ein Staubkorn im Universum, du wartest auf etwas Wunderbares, eine "Grenzüberschreitung", ein "Abenteuer"?, etwas Anderes, wo findet man das?: die Suche, die Ferne, das Uneingelöste, den Augenblick genießen, das Unendliche, das Nichtmitteilbare, dein Persönliches, deine Welt erweitern in Richtung auf deine Phantasie, aber nicht die trivialen Medienphantasien von der Stange sondern deine ureigenen, deine Reise, wohin bist du noch unterwegs? Dieses "in Bewegung sein" ist dir wertvoll, du willst dich noch eines Tages „verwirklichen“, mit dir selber identisch werden, dieser Drang ist dir angeboren: du hast davon geträumt, solange du denken kannst, lange hast du gedacht, das andere Leute diesen Drang, dieses persönliche Versprechen genauso mit sich herumtragen. Aber da ist nur Dumpfheit, die "normale" Dumpfheit, die allmächtige Alltäglichkeit, der Strom der Selbstverständlichkeiten, der Konventionen. Das macht dich fremd, du fällst dauernd heraus aus deren small-talk-welt. Da ist der unbegreifliche "Andere", - " die Hölle, das sind die Anderen" sagte sinngemäß Sartre, der beispielhafte Erfolgsgeistesmensch. So etwas kann man objektivieren, von sich selbst absehen überhaupt, ist nicht schon die Erkenntnisrichtung völlig subjektiv?, die kulturellen Wertungen bringen uns um unsere persönliche Unmittelbarkeit, (es gilt das „nicht sentimental sein“, Wichtiges aussagen, originell sein, nicht banal, der Intellektuelle ist darauf programmiert, er kennt das Bücherbewusstsein, den sprachlichen Diskurs...usw.......du spürst: das Leben ist anders, ästhetische Probleme sind tatsächlich sekundär, das was du bist, das Tatsächliche ist etwas, das sich damit beist.
Mittels eines Buches hast du sie schon gehabt, diese Augenblicke. Der Schriftsteller schien deine Welt zu teilen, von deinem Persönlichen zu wissen: endlich jemand, der auch davon weiß. Aber dann liest du irgendein Interview von ihm, er sagt furchtbar gescheite Sachen, aber aus dem Ganzen ist überhaupt nichts von dem zu entnehmen was du bei ihm festzustellen geglaubt hast. Der ist dir fremd. Der lebt doch in einer ganz anderen Welt. Die Eitelkeiten, die Pfauenräder verstellen immer wieder den Blick auf das, was dich interessiert. Im Resultat bleibt ein Graben zwischen uns. Ja, dieser alte Traum, sich mit jemandem perfekt zu verstehen, eine Art absolute Gemeinsamkeit herzustellen. Auch eine der Lockungen, die du nie wirst endgültig abhaken können. So oft schon hereingefallen weißt du eigentlich genau um deren prinzipielle Unerfüllbarkeit. Du bist daneben, es gelten andere Spielregeln, du lebst tatsächlich in deiner Nebenwelt und versuchst, diese Augenblicke zu sammeln. Wieso eigentlich das Bedürfnis, das alles Mitzuteilen. Eitelkeiten? Irgendeine Wichtigkeit vermutend, der eigenen Person, oder der Mitteilung? In einer "Informationsgesellschaft", in der kaum noch jemand all diese Reize ordnen, geschweigedenn verarbeiten kann? Wo sollte das Interesse sein? Das Interesse, das Aktionen auslösend kommerziell verwertbar ist?. Du bist umsonst. Wahrlich umsonst.





(von mir, aufgeschrieben in den 90ern)

Freitag, 3. April 2020

Resistente Keime

Ob es erlaubt ist, dass man sich angesichts der aktuellen Probleme noch Fragen zu den Pharmaklitschen stellt? Im Lichte der aktuellen Entwicklungen vielleicht? Verantwortung für die Gesellschaft, Nachhaltigkeit, - ob das Kriterien für die Pharmaindustrie sind? Oder ob es nicht die verschiedenen Parameter der kurzfristigen Renditen sind? Immer mehr Menschen sterben an resistenten Krankenhauskeimen. Ja, auch neben der Corona-Katastrophe her! Die Forschung nach neuen Antibiotika haben große Pharmafirmen längst aufgegeben, aus Kostengründen, wie sie nicht nur auf ihren Hauptversammlungen den von ihnen selbst ausgewählten und gewogenen Pressevertretern sagen. Resistente Keime? Aktuell genauso wie der Klimawandel gegenüber der Corona-Krise etwas in den Hintergrund gerückt. Aber das Problem könnte wiederkommen (hoffentlich nicht in allzu großem Stil...). Schon jetzt gilt es als gigantisches Problem der Menschheit. Dabei scheint die Erkenntnis für die „Pharmaprofis“ einfach: Ohne die Menschen könnten keine Medikamente verkauft werden und keine Profite gemacht werden. Sie werden schon jetzt in großer Zahl durch „Krankenhauskeime“ dahingerafft.
Doch Pharmafirmen scheinen nicht so zu denken. Sie denken nicht an das Wohl der Menschheit und deren Überleben, sondern vielmehr an den kurzfristigen Profit. Gerade idiologisch eingestellte Politiker betonen, dass dies in einer Marktwirtschaft wie der unseren auch nicht verwerflich sei. In diesem Falle scheint es jedoch aus mittel- und langfristiger Sicht sehr kontraproduktiv zu sein. Der Markt löst also auch in diesem Falle nicht die Probleme. Die Privatwirtschaft versagt. Ob da der Staat eingreifen sollte? Wieder greift die Strategie, dass hierzulande politische Institutionen dazu einfach keine Aussage treffen wollen und offenbar allzu gerne auf die „Gesetzmäßigkeiten des Marktes“ verweisen. Und zwar nicht nur in jetzigen Zeiten, in denen andere Probleme vorrangig sind. Zu großes Risiko, erwartbare Verluste mit weniger erfolgreichen Produkten... usw. Die Argumente liegen auf der Hand und sind allzu offenbar. Mögliche Auswirkungen solcher Einstellungen sind aber gerade jetzt zu spüren. Ob es ein Weg ist, für stark gewinnorientierte Pharmaunternehmen Anreize zu schaffen? Dann nur zu...! Der Markt regelt alles? Wirklich? Mal sehen....

Donnerstag, 2. April 2020

Momentaufnahmen aus einer gewissen Perspektive (2)

B- und C-Promis mokieren sich über Hamsterkäufer, die Kackpapier kaufen. Und all das andere Zeugs….. Einen Satz später gestehen sie, mit wie wenig man doch „im Notfall“ auskommen kann: keine Flüge mit dem Privatjet, keine spritintensiven Yachtfahrten über das Meer, keine neuen Häuser und Fahrzeuge….überhaupt: kaum Käufe vom Swimmingpool aus, - und was der Bespassungen sonst noch so sind….. Außer Supermarktkosten fällt bei ihnen derzeit wohl wenig an, so gestehen sie freimütig grinsend. Traurig, dass solche Leute als schrittmachende Gesichter und dekadente Luxuswesen wohl gebraucht werden, um mit gewissen Parolen das Kontaktverbot besser aushalten zu können. Sie transportieren offenbar die Sicherheit, die Viele jetzt wohl brauchen. Und sei sie noch so brüchig….. Die Welt, wenn wir alles überstanden haben („Wir schaffen das!“), soll danach wieder die alte sein. Bitte! Mit geringen Modifikationen vielleicht. Ein paar Sachen müssen wir anders machen. Die Masse der Menschen soll mit speziellen Apps analysiert werden, zu ihrem und unser allen Nutzen. Ihre Bewegungen zumindest. Ihre Kontakte. Klar, das ist jetzt leicht zu begründen. Die Virologen und Epidemologen wird man da schnell auf seiner Seite haben. Die Ärzte weniger……
Währenddessen werden von abgezockten Regierungsvertretern auf PKs Verantwortlichkeiten zurück gewiesen. Es wird überhaupt abgelehnt......"Das kann ich ihnen jetzt nicht sagen....", "Meines Wissens nach"

Mittwoch, 1. April 2020

Momentaufnahme aus gewisser Perspektive

Realität hier in Deutschland, auch durch die Medienbrille gesehen: „Sorge tragen, dass Bürgerinnen und Bürger unseres Landes….“ Politiker sprechen von und über „Wohlstand, Rezession, Bazouka…., Dynamik der Infektionszahlen, Vorerkrankungen, Todesfälle, Mortalität eindämmen, Beatmungsgeräte, „Verdoppelung der Intensivkapazitäten“, die Zeit nutzen, um sich vorzubereiten….usw.“ und überspielen mit ihren Phrasen eine gewisse Hilflosigkeit, -zu sehen auch beim falschen Gebrauch von Schutzmasken, - verbunden mit Versäumnissen (Standard-Generalgegenargument: „Ach ja, später weiß man alles besser...“), der Gesundheitsminister verschwindet weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung (sein Mininsterium hat offenbar Pandemieempfehlungen des RKI von 2013 vergeigt, u.a. deshalb gibt es jetzt keine Atemschutzmasken, Desinfektionsmittel und Sicherheitskleidung, - nach neoliberalem Credo ist Vorratshaltung und Lager verboten, weil mit Kosten verbunden). Sein Vorgänger war womöglich ein Radikalversager, war und ist aber in der Partei beliebt…., klar ist das eine Ausnahmesituation, aber diese Wichtigs waren in der Regel ja wohl als gewählte Ausnahme gut geschützt und abgesichert...ja klar, Verantwortungen und Interviews werden abgelehnt...
Die Natur schlägt zurück, gegen die, die Artensterben und andere Massaker an der Natur zu verantworten haben….., Grundrechte werden flott und gut begründet außer Kraft gesetzt, Virologen übernehmen zunächst als Politikberater und dann als Entscheider die Macht, Expertenwissen ist nicht nur gefragt, sondern es wird danach gelechzt….