Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 30. April 2020
Mittwoch, 29. April 2020
Wissenschaft und Öffentlichkeit
Ich
staune, wie anpassungsbereit und zahm sich Leute bei TV-Talkrunden
geben, während sie sich zuvor als agressive Vertreter einer ganz bestimmten restriktiven Linie profiliert hatten. Besonders Virologen scheinen
sich jetzt dabei hervor zu tun. Scheinen. Sie erklären das bei verschiedenen Gelegenheiten gerne mit ihrem Bonus
eines Wissenschaftlers, dessen Erkenntnis sich halt in Widersprüchen
vollziehen könne. Klaro. Bescheidweisser attestieren ihnen das gerne. Ob dabei aber weniger die Dynamik der
Erkenntnis, als vielmehr ein Trick dahinter steht? Gleich danach sind
sie, die gebenedeiten Virologen, jedoch leider viel zu oft dabei,
steile Thesen in „wichtigen“ PKs vorzutragen, die sie dann aber
nicht öffentlichkeitsverständlich erklären. Sie sollten begreifen,
dass es bei solchen Talkshows nicht um einen Kongress von „Wichtigs“
und Experten, sondern um öffentliche Kommunikation geht.
Fußballbosse
treten damit nach vorne, dass sie für ihre gehätschelte
Millionärsbande ganz besondere Bedingungen fordern und sie für ein
dringend benötigtes Entertainment der Marke „Brot und Spiele“
eintreten. Alle anderen müssen zurück treten, sie alleine haben
das richtige „Konzept“. Fordern, ja fordern, nachdem sie sich
zuvor allzu gerne als „demütig“ gegeben haben. Ob das mit der Demut ein
PR-Trick zum Erreichen bestimmter Ziele war? „Ethik-Experten“
könnten nach meinem Geschmack etwas entschiedener und klarer sein.
Sie ziehen sich allzu gerne in Allgemeinplätze und nebulöse
Behauptungen oder Empfehlungen zurück. Ihre Ansichten fahren aus Gremien hernieder,
die, wie man nachträglich erfährt, zu einem ganz besonders
tragenden Anteil aus privilegierten Männern besteht und die Familie als vom Subsidiaritätsprinzip gehätschelte Einheit nicht allzu sehr im Blick hat. Während im
medizinischen Bereich immer noch die Masken und Testmöglichkeiten zu
fehlen scheinen, staune ich darüber, dass mir das jetzt sogar per
Mail angeboten wird und ich erfahre, dass diverse Testmöglichkeiten
gar nicht genutzt würden. Dass dieser Bereich gar nicht ausgelastet sei. Alles scheint mittlerweile in Medien-Inszenierungen zu
zerfasern.
Dienstag, 28. April 2020
Was geht (Text)
Was geht
Du gehst nach draußen
und spürst den Boden unter
Dir,
Du merkst wie Du gehst
Was geht da?
Was geht?
Wer ist das?
Du gehst weiter....
stellst Dir lauter Fragen
die sich langsam verwischen in
Dir
die einsickern in Deine Gedanken
Dein Empfinden
Du bist jetzt hemmungslos bei
Dir selbst
und legst doch auf
Selbsterfahrung keinen Wert
kannst das alles nicht mehr
leiden
bist müde dieser elenden
Finten
du willst dich nur kurz
begreifen
an diesem Tag
in diesem Moment
du willst die Zeit nicht
vergessen
die du heute anderen wieder
verkauft hast
gerade so als sei's eine
Notwendigkeit
als Rechtfertigung deiner
Existenz
Du spürst ein Auge in Dir
wie es dich anschaut
Dich, - wer bist du
tausende gehen jeden Tag
du bleibst
hast dich an das Bleiben
gewöhnt
so ist das
eines Tages wirst auch du
gehen
ganz alleine
und alles um dich herum wird
alles dasselbe sein
es geht weiter mit Dir.....
(etwa 2009 von mir)
Montag, 27. April 2020
Wirtschaft und Krise
Was
mir derzeit aufstößt? Besonders im Bereich der veröffentlichten
Meinung erscheint mir das Wort „moralisch“ blitzschnell
diskreditiert zu sein… Dass etwas ethisch vertretbar sein könnte,
scheint so weit außerhalb jeglicher wirtschaftlicher Betrachtung zu
sein, dass es nur abfällige Missachtung verdient und gerne mal als
„Sozialromantik“ oder „Geschwätz" abgetan wird. Der „Wohlstand“
ist uns heilig, so erscheint mir ein Glaubenssatz dieser
Gesellschaft, der natürlich „alternativlos“ scheint. „Natürlich
wird‘s Leute geben, die durch‘s Raster fallen“ so höre ich
auch immer wieder. Im multilateralen Bereich könnte es ja wohl auch
so sein, dass ein ganzer Kontinent wie Afrika „durch‘s Raster“
fällt. Ob die, die „durch‘s Raster“ fallen, immer dieselben
sein müssen, kommt mir dann aber doch wie eine ethische Frage vor,
die von Wirtschaftsleuten zugelassen sein müsste und dringend
erörtert werden müsste. Auch der Verdacht, das mit denen, die
„durch‘s Raster fallen“, auch hierzulande mal wieder die
„Kleinen Leute“ wie etwa Pfleger, LKW-Fahrer und
Supermarktbedienstete gemeint sein könnten, erscheint im Lichte rein
wirtschaftlicher Betrachtung nicht gar so abwegig. Auch scheint mir
klar zu sein, dass Europa nach der Krise zerschlagen sein wird,
nachdem es sich in lauter nationale Ego-Trips hat zurück fallen
lassen und mit Solidarität wohl nicht allzuviel am Hut hatte. Dass
aber der „Wohlstand“ mit einer internationalen Verzahnung,
besonders im Bereich der EU, zu tun hat, scheint außerhalb dieser
Betrachtung zu liegen. Geld mag in der EU gut angelegt erscheinen. Dass hier aber unter anderem alte Klischees ihre
Urständ‘ feiern, mag nicht nur an der derzeit grassierenden
populistischen Offensive liegen, die doch alle Rechtgläubigen der
demokratischen Kultur so intensiv und gerne mit Missachtung belegen.
Sonntag, 26. April 2020
Freitag, 24. April 2020
Donnerstag, 23. April 2020
Valerie (3)
(Fortsetzung des unvollendeten Romans von 28.2.)
Die
Kellnerin entschuldigte sich umständlich, mit der Erklärung, sie
habe Schichtwechsel und wolle deshalb abkassieren. Beim Blick in
seinen Geldbeutel erschrak er und beschloss
wieder einmal, aus dieser Phase der Unproduktivität heraus zu
kommen, - koste
es, was es wolle. Er
wollte wieder anfangen, ernst zu machen und nicht nur Leben zu
erzählen,
weil
das in gewissem Sinne für ihn doch das Erleben voraussetzte und
für seine Clownerien relativ wenig Freiraum ließ (so jedenfalls kam
es ihm bisweilen vor). Es
gab auch andere Momente, in denen er auf seine Phantasie und sein
Wissen setzen wollte – oder
seine Intuition, die ihn dann aber allzu oft im Stich gelassen hatte,
um
ihn schließlich in Zweifel oder gar in Verzweiflung zurück gelassen
hatte.
Er
machte die Türe mit dem großen „M“ darauf hinter sich zu und
dachte dabei an die Krankheiten, die in Form von Bakterien an dieser
Klinke
klebten, die
er gerade in die Hand genommen hatte.
Aus
dieser primär hygienischen Überlegung heraus versuchte er, seinen
Hosenladen mit der rechten Hand zu öffnen und seinen Penis nur mit
der linken Hand zu berühren. Für
ein Autobahnklo war es eigentlich ganz sauber. Es roch auch nicht
diesen typischen Latrinengeruch öffentlicher Bedürfnisanstalten.
Über
die Zigarettenstummel und Schamhaare in den Pissbecken konnte man
hinweg gehen, - es
gehörte hier zum Inventar.
Beim
Blick in den Spiegel erschrak er zum zweiten Mal heute: er fand sich
abgespannt, aufgeschwemmt und gleichzeitig leer, aufgedunsen
von dem Vakuum, mit dem er lange gekämpft hatte, von der Monotonie,
die seine Gedanken immer wieder behämmert hatte und die dazu neigte,
sich in Hektik hinüber zu verwandeln, in Übelkeit,
Hautunreinheiten und jene
Magenschleimhautentzündungen,
die
ihm nun ins Gesicht sahen….
Mittwoch, 22. April 2020
Stars und Prominente
Hierzulande scheint man sich
angesichts der krisenbedingten Ereignislosigkeit und den
diesbezüglichen News vor allem mit dem Befinden der „Stars und
Prominenten“ zu befassen. Ein kleiner Blick nur in das
„Unterschichtenfernsehen“ scheint mir da recht aufschkussreich.
Namen, die ich nie gehört habe, die aber an anderer Stelle als sehr
vermögend (zum Teil mit aufschlussreichen Zahlen) vorgestellt
werden, prägen die Lage. Ob so etwas nicht nur zu Corona-Zeiten eine
bestimmte Funktion hat, haben könnte? Ob es die Mär' befördern
soll, dass du es in dieser Gesellschaft schaffen kannst, wenn du nur
willst? Den Leistungsantrieb
befördern? Der alte amerikanische Traum? Nun ja, mittlerweile
scheint er selbst in den
USA selbst nicht mehr so recht zu funktionieren. Die Reichen scheinen
immer reicher zu werden, die Armen immer ärmer. Globales Phänomen.
Die diesbezüglichen Zahlen scheinen mir erschreckend zu sein. Ob
dieser als „Erfolg“ ausgegebene „Traum“ vor allem die als
Erfolgsorientiertheit ausgegebene Rücksichtslosigkeit und den
Egoismus transportieren soll? Ob Dynamik“ da das richtige Stichwort
ist? Ob diese Leute, die „es geschafft haben“, vor allem mit
ihren Ellenbogen voran gekommen sind? Ob sie einen bestimmten
Typus des Menschen verkörpern? Ob sie sich aufgespielt haben auf der
gesellschaftlichen Bühne und dafür die notwendige Verächtlichkeit
aufgebracht haben? Ob so etwas wirklich ein Modell für uns sein
kann?
Dienstag, 21. April 2020
USA und Europa (2)
Natürlich gibt es unzählige
Stories, die den „amerikanischen Traum“ vorführen sollen.
Stories über die, die es „vom Tellerwäscher zum Millionär“
gebracht haben sollen. Doch unterschlagen wird oft, wie viele gerade
dies nicht geschafft haben von etwa 300 Millionen Amerikanern. Wie
viele es in den Abgrund der Armut geschafft haben. Und ob der
gegenwärtige amerikanische Präsident eine Werbung für dieses
System darstellt? Wenn es solche Leute in einem solchen System
„schaffen“, dann lässt das ja wohl Rückschlüsse zu. Unter
anderem scheint die viel beschworene Dynamik und der alles
beherrschende Wettbewerbsgedanke da bestimmte Charaktereigenschaften
zu fördern, die von diesem obersten Häuptling nahezu täglich vorgeführt
werden. Eigentlich sehe ich mich als großen Freund der USA als Land.
Das darin herrschende System freilich sehe ich zunehmend kritisch.
Schon früh befasste ich mich auch auf akademischem Wege damit und
bereiste das Land ausführlich. Dass besonders im
Nachkriegsdeutschland in Deutschland das Kopieren amerikanischer
Vorgaben einschließlich dem der Demokratie eingeübt wurde, war
okay. Es ging auch auf bewundernswerte Werte und ihre Realisierung
zurück, von denen tatsächlich gelernt werden konnte. Dass dies aber
bis heute hinein ins Ungünstigste durchgehalten wird (u.a. scheint auch die SUV-Mode davon zu kommen, in den USA hatte sie ihren Sinn....hier nicht) - bewusst
oder unbewusst, - würde ich durchaus als unglücklich sehen. Der
französische Weg imponiert mir da deutlich mehr.
Montag, 20. April 2020
Hindurch gleiten
Man
legt Metheny und sich selbst auf, man liest Camus („Die Pest“)
und Zeitung, man versucht, am Tagwerk zu arbeiten (Schreiben,
korrigieren, Musik machen, Essen zubereiten, Staub saugen usw.), im Fernsehen scheint viel von "Lieferketten" die Rede zu sein, nebenbei wird die Normalität als eine "Neue Normalität" definiert, man selbst versucht, sich zu sammeln, den roten Faden weiterzuspinnen, man
stolpert und taumelt durch die Tage und Wochen, man telefoniert und
schaut auf verschiedene Weisen nach außen, man kauft ein und hofft
nachträglich, grübelt darüber, ob und wie einem das schaden
könnte, wie man sich angesteckt haben könnte, man freut sich an der
Sonne, weiß aber auch, welch verheerende Auswirkungen zu viel Sonne
im vergangenen Jahr hatte, man freut sich über die Auszeit, die
Teile der Natur jetzt haben, erinnert sich aber auch sehr genau an
das Szenario der Klimakatastrophe, an die manche Kreise möglichst
schnell wieder anzuschließen versuchen, man denkt daran, wie einem
die kleinen Auszeiten des Lachens gut getan haben, es wird einem
bewusst, wie alt man (geworden) ist und man wird genau darüber
älter, man freut sich über eine bestimmte Phrasierung, eine
musikalische Wendung, die das Unendliche zu berühren scheint, die
Ahnung beschert und eine Verbindung schafft..., Sie verklingt, schon
ist sie weg, man hat Schlimmes erlebt und wird noch viel Schlimmeres
erleben, man lebt jetzt in einer Art Zwischenzeit und versucht, mit
Verstorbenen Kontakt aufzunehmen (wobei man sich mit seinen
„Gesprächen“ gleichzeitig selbst sonderbar findet…), im
Internet die Nachricht, dass man viele unglaubliche Preise gewonnen
hat und das man sich melden soll, - der Betrug ist allzu
offensichtlich.
Sonntag, 19. April 2020
Gesundheit!
Unser
Gesundheitssystem scheint inzwischen, was gerade in Zeiten von Krisen ganz besonders zum Tragen kommt und für "die Vielen draußen" spürbar wird, eine Veranstaltung zur Erzielung
von möglichst hohen Profiten zu sein. Dabei scheint es vor allem um
Kosteneinsparungen, in der Sprache der Manager sind das
Personaleinsparungen, zu gehen. Das scheinen unter anderem meine letztjährigen Erfahrungen im Krankenhaus und im Altenheim meines Vaters zu bedeuten. Es
scheint in den letzten Jahren auf Teufel komm raus privatisiert
worden zu sein, wobei immer dieselben Argumente zu hören waren. Ohne
private Hände sei die Aufgabe sowieso nicht zu bewältigen, war über
Altenheime und die sie umtreibenden Verhältnisse zu hören (Demografie war auch ein beliebtes Argument). Die
Privatwirtschaft könne das besser (in der Sprache der Technokraten
heißt das „effizienter“) als der Staat, so war dann stets zu
hören. (Von den Zahlungen an die auf diesem Wege hinausgesparten
Arbeitnehmer war nie die Rede…).
Die
Schlüsselfrage, die solche neu geschaffenen Konstellationen anzutreiben scheint, ist
doch „Wie kann man möglichst hohe Gewinne machen?“ und viel
weniger „Was brauchen Patienten?“. Es wird dann an unzähligen
kleinen Parametern gedreht, das Essen wird schlecht, die Zahl der
(sinnvollen) Veranstaltungen sinkt, Geselliges Beisammensein wird zu
einer formelhaften Veranstaltung, die stetes gleich abläuft und bei
der es vor allem darum zu gehen scheint, möglichst wenig zu
investieren. Auch werden gerne Personalkosten eingespart, indem keine Vertretungen für länger- und kurzfristige "Ausfälle" besorgt werden. Bewohner werden bewusst in Agonie gehalten (es gibt dafür auch chemische Möglichkeiten....), weil man sie
auf diesem Wege besser „verwalten“ und mit ihnen umgehen kann. Weil sie auf diesem Wege gefügiger sind. Krankenhäuser waren
bis 1985 nicht verpflichtet, Gewinn zu machen, sondern, - was ich aus heutiger Sicht nahezu unglaublich fand , - es war ihnen verboten (!), Gewinne zu
machen. Inzwischen scheint jedes 3. Krankenhaus in privater Hand zu
sein, was natürlich die Erzielung von Gewinnen nahe legt.
Samstag, 18. April 2020
USA und Europa
Gerade jetzt, in der Krise,
werden große Unterschiede zwischen dem europäischen und dem
amerikanischen Gesellschaftssystem deutlich. Die Zahlen sprechen hier
deutlich für sich. Doch noch bis vor kurzem lobten
Wirtschaftsprofessoren das amerikanische System in den Himmel und
stellten es uns als leuchtendes Vorbild hin. Das europäische System
sei viel zu sehr auf Umverteilung und Unterstützung vom Staat
ausgelegt, hieß es. Nun scheint es auch darum zu gehen, diejenigen,
die nicht so viel Geld haben, gebührend zu unterstützen. Da sind
z.b. „die Jungen“ oder die Rentner. Die USA sind da viel
kapitalistischer, es wird viel mehr privat gemacht. Wer sich etwas
nicht leisten kann, bleibt dabei außen vor. Dies wird auch dadurch
unterstützt, dass die Steuern in den USA niedriger als
beispielsweise in Deutschland sind. Es gibt Aussagen, die dahin
deuten, dass, wer sich in den USA einen Steuerberater leistet, nahezu keine
Steuern zahlt. Doch hierzulande bekommt man für seine Steuern ein
wesentlich besseres Sozialsystem und – last but not least –
Gesundheitssystem. Dies kommt auch den weniger gut betuchten Menschen
zugute. Die Armutsrate gebe da zusätzlichen Aufschluss, quaken
Wirtschaftler. Die sei nämlich vor dem Staatseingriff nahezu gleich.
Nach etlichen Umverteilungsmaßnahmen freilich reduziere sich der
Anteil der Armen im europäischen System deutlich, im amerikanischen
jedoch deutlich weniger. Im Ergebnis ist der Anteil der Armen in den
USA etwa doppelt so hoch. In den USA sei die Gesellschaft offener und
durchlässiger zwischen Arm und Reich. Es sei einfacher, Vermögen
aufzubauen. Einfacher sei es jedoch auch, Vermögen zu verlieren.
Vermögen aufzubauen sei dadurch ein Ansporn zur eigenen Leistung und
weniger als Merkmal eines Klassenunterschieds, lassen die
Wirtschaftskenner dazu verlauten. Dadurch seien die Leute
motivierter. Vom Tellerwäscher zum Millionär, so lautet der
„amerikanische Traum“. Ob er wohl im Laufe der Zeit etwas
gebrochen ist, ob es eine Lotterie und Glücksache geworden ist, in
einem solchen System Erfolg zu haben? Ob die heutigen, in den Medien
oft vorgeführten Zahlen, da einen Hinweis geben? Ob, wie es das
„amerikanische System“ ja propagiert, da ein Preis zu zahlen ist?
Klar war das amerikanische System in der Vergangenheit dynamischer
und leistungsfähiger. Doch ob dies in den letzten beiden Dekaden mit
seinen Entwicklungen der wirtschaftlichen Konzentration weitgehend
verspielt wurde? Ob dieser Preis und der Umstand, von wem er zu
bezahlen ist, jetzt in der Krise nicht ganz klar offensichtlich wird?
Freitag, 17. April 2020
Prioritäten
Kaum
sind neue Maßnahmen verkündigt, so geht das Mäkeln und Meckern
los. Der Wirtschaft geht es natürlich zu langsam und die 800 qm
findet sie überwiegend abwegig, in der Frage der Bildungspolitik samt den anstehenden Prüfungen
scheinen die Meinungen auch weit auseinander zu gehen und die
Verantwortlichen eiern wegen Maskenschutz herum, meinen in
Wirklichkeit ja doch, dass einfach zu wenig Masken vorhanden sind und
deswegen Hausfrauenratsschläge der Frau Kanzlerin beherzigt werden
sollen. Von den Altenheimen ist wenig die Rede, vom Bundesligafußball schon. Bemerkenswert. Die Opposition muss Opposition spielen, so wie ihr das
zuzustehen scheint und sie sorgt sich im Übrigen meiner Meinung nach
berechtigt um die Grundrechte. Oder um Wirtschaft. Hm. Geschwätz kommt wieder in Gang, so dass am Ende niemand mehr Bescheid weiß. Jeder Wichtig und Lobbyist hat seine Meinung dazu. Das Problem aber scheint doch das
Virus selbst zu sein und weniger die, die darüber entscheiden
sollen. Die Überbringer von Nachrichten werden gegeiselt, doch die garstigen Fakten (Fakten, Fakten, Fakten...) bleiben.
Donnerstag, 16. April 2020
Ja (Text)
JA
Momente,
in denen du mit allem
einverstanden bist,
dir zuschaust
zufrieden
wie ein Tropfen im Ozean
ein Staubkorn in der Wüste
einfach so – einfach da
nur sein
einmal
alles in dir
du in allem
dankbar
Liebe
JA
JA......
Mittwoch, 15. April 2020
Dienstag, 14. April 2020
Sprachgebrauch (2)
Man ist ja schon etwas
befremdet, wenn gewisse Politiker im Fernsehen immer wieder die
Formulierung gebrauchen, sie wollten etwas oder eine bestimmte
Maßnahme „ausrollen“. Klar, das kommt aus dem Englischen. Ob das
aber der jetzt ein bisschen in Verruf gekommenen und sogenannten Globalisierung geschuldet ist, die es ja aus den
verschiedensten Gründen sich mittlerweile einigermaßen schwer hat
und nicht mehr so „alternativlos“, wie einst dargestellt,
präsentiert? Auch hat sich immer mehr eingebürgert, man wolle etwas
„handlen“. Klar, Sprache ist im Wandel. Ob sie sich aber
beständig in eine bestimmte Richtung entwickeln sollte? Ob das etwas
mit Selbstbewusstsein zu tun hat und Selbstbewusstsein wieder mit
Identität? Dass man mit etwas „am Start“ sei, kommt wohl auch
aus dem Englischen, das im Gegensatz zum Deutschen „Amtssprache“
in der Europäischen Union ist. Amüsiert nehme ich auch immer wieder
zur Kenntnis, wenn Sportler verkünden, man müsse jetzt wirklich
„alles reinhauen“, um zum Erfolg zu kommen. "Man muss jetzt liefern". "Darin zumindest haben wir commited".
Montag, 13. April 2020
Natur und Mensch
Morgens, wenn ich aufwache,
höre ich nicht mehr den Gesang der Vögel. Es herrscht eine alles
beherrschende Stille. Und das, obwohl die Entfernung von hier zum
Wald nicht allzu groß erscheint. Meinen Vater, mit dem ich mich am Telefon darüber unterhalte, scheint es sehr
geprägt zu haben, dass er bei einer Wanderung mit jemand zu tun
hatte, demgegenüber er den Verlust von Vogelarten beklagte. Alles,
was er daraufhin hörte, war: „Das macht doch nichts aus! Dann gibt
es halt einen Vogel weniger...“ Die kurzfristige Nutzung erscheint
hier als bestimmendes Element. Was sich kurzfristig dem nicht
unterordnet, wird ausgeschieden aus der Erkenntnis und „genutzt“
(womit allzu oft die vollkommene Vernichtung einher geht). Stichwort:
Artensterben. Utilitarismus.
Das
Bewusstsein, dass alles mit allem zusammen hänge, dass in einem
solchen System auch ein Vogel dazu beiträgt, dass auch ökonomische
Leistungen von Gesellschaften ohne Vögel möglicherweise nicht
möglich seien, scheint einem solchen Bewusstsein noch immer, auch in der größten Krise, fremd zu sein.
Dagegen gibt man als Mensch gerne vor, den Lauf der Natur souverän
zu überblicken (woher stammt die Information eigentlich? Naturbeherrschung war im 19. Jahrhundert ein Dogma, - aber heute?),
Aussagen dazu zu machen und sie dem ökonomischen Wohlbefinden, - in
unser Gesellschaft gerne „Wohlstand“ genannt, - unterzuordnen.
Es könnte sein, dass dadurch unser Zeitalter als „Antropozän“
gekennzeichnet sein könnte, d.h. als Zeitalter des Menschen, der
sich alles, auch die Natur der Erde, glaubt, rücksichtslos durchsetzen zu dürfen. In Zeiten der Globalisierung kommt noch das Moment
des Geld verdienens hinzu, wozu sich der Mensch mit seinen
institutionellen Möglichkeiten auch der verschiedenen Institutionen
(z.b. die EU) bedient. Es wird etwas legalisiert, was man unter
anderer Sicht auch als „schwerer Raub“ bezeichnen könnte, was
aber durch ein Rechtssystem abgesichert erscheint, das solche
Praktiken für „normal“ und „legal“ erklärt.
Sonntag, 12. April 2020
Wiederholungen des Nichts
Es
ist mir viel zu viel davon die Rede, was WIR jetzt machen sollen oder
wollen. Mit diesem WIR scheint mir ausschließlich Deutschland
gemeint zu sein. Über Europa scheint mir niemand mehr zu
diskutieren. Europa scheint mir eine gute Idee für gute Tage zu
sein. An schlechten Tagen schließen alle sofort die Grenzen und
machen auf Nationalstaat. Meiner Meinung nach geht das aus vielen
Gründen gar nicht. Ich befürchte, dass sich solch ein Verhalten
auch noch gewaltig rächen wird. Und überhaupt, was macht Afrika?: Ich würde gerne darüber informiert werden. Es fehlt mir auch eine seriöse Auseinandersetzung mit dem Tod. Mit der Idiologie des Neoliberalismus und ihren Konsequenzen für den Alltag.
Außerdem halte ich den nicht abreißenden Druck der Medien nicht mehr aus: Mir kommt es so vor, als gäbe es nur noch ein Thema unter bestimmten Aspekten und als sei es schlicht zu viel für mich. Auf der einen Seite die fröhlichen Werbespots, die so tun, als sei alles nicht so schlimm und als ginge bald alles weiter wie bisher. Ihre „kolateralen“ Wirkungen will ich gar nicht weiter erwähnen: Ich finde sie peinlich. Die albernen Rateshows tragen bei mir auch nicht viel zur Ablenkung bei. An die "Verantwortlichen": Ob man sein TV-Programm hätte besser überdenken sollen? Wenigstens das?
In den Expertenrunden des TV sitzen Virologen (nichts gegen diese Leute….! Wir brauchen sie....) Doch für mich erheben sich Fragen, die nirgendwo beantwortet werden: Wir müssen offenbar alle infiziert werden, damit die Herdenimmunität gewährleistet ist. Gilt das auch für die alten Leute? Auch ich möchte nicht unbedingt infiziert werden... muss ich unweigerlich in diesen Test (Infiziert/nicht infiziert) gehen, ob ich sterben muss oder - immun werde? Werde ich der Depp sein, wenn ich zu lange damit warte? Weil ja die Intensivbetten wohl immer knapper werden und die Lage sich verschärfen wird?
Masken und Schutzkleidung. Gibt es da nicht erhebliche Versäumnisse und hat es dazu nicht frühzeitig Studien gegeben, die das jetzige Szenario samt den Mangelsituation exakt voraus gesagt haben? Wieso halten sich die Verantwortlichen da schadlos und machen sich mit PR-Aktionen beliebt? Welchen Einfluss haben Figuren wie der amerikanische Präsident auf das Infektionsgeschehen? Kann man das einigermaßen klar benennen? Überhaupt: wie hängt Populismus damit zusammen?) Da sitzen meist bestimmte (überwiegend dieselben) Finanzleute, die darüber sprechen, wie man an Zuschüsse kommt und wie man mit Börsenverlusten umgehen solle. Über Masken und gewisse Zahlen weiß man aber zu wenig (z.b. die von Merkel dauernd gebrauchte Zahlen..). Alles neu, noch nicht da gewesen - und deshalb können auch Experten dazu nichts sagen? Scheint ein Totschlagargument und eine immer passende Ausrede zu sein. Digital und Home Office: schon okay. Aber die dauernden Wiederholungen, müssen die sein?
Außerdem halte ich den nicht abreißenden Druck der Medien nicht mehr aus: Mir kommt es so vor, als gäbe es nur noch ein Thema unter bestimmten Aspekten und als sei es schlicht zu viel für mich. Auf der einen Seite die fröhlichen Werbespots, die so tun, als sei alles nicht so schlimm und als ginge bald alles weiter wie bisher. Ihre „kolateralen“ Wirkungen will ich gar nicht weiter erwähnen: Ich finde sie peinlich. Die albernen Rateshows tragen bei mir auch nicht viel zur Ablenkung bei. An die "Verantwortlichen": Ob man sein TV-Programm hätte besser überdenken sollen? Wenigstens das?
In den Expertenrunden des TV sitzen Virologen (nichts gegen diese Leute….! Wir brauchen sie....) Doch für mich erheben sich Fragen, die nirgendwo beantwortet werden: Wir müssen offenbar alle infiziert werden, damit die Herdenimmunität gewährleistet ist. Gilt das auch für die alten Leute? Auch ich möchte nicht unbedingt infiziert werden... muss ich unweigerlich in diesen Test (Infiziert/nicht infiziert) gehen, ob ich sterben muss oder - immun werde? Werde ich der Depp sein, wenn ich zu lange damit warte? Weil ja die Intensivbetten wohl immer knapper werden und die Lage sich verschärfen wird?
Masken und Schutzkleidung. Gibt es da nicht erhebliche Versäumnisse und hat es dazu nicht frühzeitig Studien gegeben, die das jetzige Szenario samt den Mangelsituation exakt voraus gesagt haben? Wieso halten sich die Verantwortlichen da schadlos und machen sich mit PR-Aktionen beliebt? Welchen Einfluss haben Figuren wie der amerikanische Präsident auf das Infektionsgeschehen? Kann man das einigermaßen klar benennen? Überhaupt: wie hängt Populismus damit zusammen?) Da sitzen meist bestimmte (überwiegend dieselben) Finanzleute, die darüber sprechen, wie man an Zuschüsse kommt und wie man mit Börsenverlusten umgehen solle. Über Masken und gewisse Zahlen weiß man aber zu wenig (z.b. die von Merkel dauernd gebrauchte Zahlen..). Alles neu, noch nicht da gewesen - und deshalb können auch Experten dazu nichts sagen? Scheint ein Totschlagargument und eine immer passende Ausrede zu sein. Digital und Home Office: schon okay. Aber die dauernden Wiederholungen, müssen die sein?
Samstag, 11. April 2020
"Marktbereinigung"
Es
scheint jetzt viel von „Marktbereinigung“ die Rede zu sein. Die
Wirtschaft strebt einer Daseinsweise wie in der Vergangenheit
entgegen…. Competition um jeden Preis! Sie beteuert zwar, dass
nichts so sein werde, wie in der Vergangenheit. Ihr Handeln und ihre
Verlautbarungen freilich zeigen anderes an. Jetzt soll unbedingt
und je schneller, desto besser ein Ausstieg aus dem Ausstieg sein!
„Exit-Strategie“! Klar, wenn es keine Wirtschaft mehr gibt, wird
es zu spät sein. Das versteht jeder. Kosten-Nutzen. Es geht um ein
Abwägen derer, die sich Entscheidungen zuschreiben. Die sich als
Herren über Leben und Tod geben und das gerne als Gemeinwohl
verkaufen. „Alternativlos“. Die den Staat repräsentieren, die sich als Anführer fühlen und im Auslassen von Informationen ihre Versäumnisse
kaschieren. Die in diesem Moment "ein schweres Amt" haben. Die Manches müssen.... Die sich demokratisch legitimiert fühlen. Die sich offenbar den
Virulogen und Epidemologen ausgeliefert haben (das ist zwar wissenschaftlich, aber nur "eine" Wissenschaft unter anderen...). Die „das Sinnvolle“
für sich und ihre Entscheidungen beanspruchen. Womöglich geht es aber darum, unabhängig von Status und Befugnissen, sich voran zu tasten, auszuprobieren,
was geht und was nicht geht...
Freitag, 10. April 2020
Donnerstag, 9. April 2020
Empfindlichkeiten
Ich
merke, bewusst und unbewusst, wie mich die von vielen TV-Sendern
eingestreuten Werbespots stören. Gewiss, sie sind jetzt wichtig im
Sinne der Ankurbelung der Wirtschaft! Doch scheinen sie mir
überwiegend und in vieler Hinsicht aus einer alten Welt zu stammen,
die wohl so nach Corona nicht ohne weiteres weiter gehen wird, so,
als sei gerade mal eben ein Gewitter vorbei gezogen. Die
Schamlosigkeit dieser Spots stört mich, ihre Gier, das Mieseste im
Menschen anzusprechen, ihre Grellheiten, die ungebrochene
Verherrlichung des Konsums, - all dies wirkt geradezu surreal auf
mich. Ob sich andere Bedürfnisse gebildet haben? Ob Entschleunigung
ein Stichwort ist, das auf die meisten Bürger in einer unerwarteten
Weise gekommen ist? Ob sich die Wertehaltung dahinter etwas
verschoben hat zugunsten dessen, was man als „wirklich wichtig“
in diesem Leben erkannt hat? Ob die Wichtigkeit sozialer Kontakte
jetzt einen anderen Rang einnimmt als zuvor? Ob das Konkurrenzdenken
mit samt seinen Folgen ein wenig eingedämmt ist? „Aufeinander
aufpassen“, könnte das auf einen neuen Wert zeigen?
Mittwoch, 8. April 2020
Geld und die Welt
Geld? Für viele, ja die
meisten Menschen, scheint das alles zu bedeuten. Ach ja? Zu ethisch aufgefasst? Wirtschaft über alles. Ohne sie könnte man sich auch keine Menschlichkeit leisten? Mit dem Greta-Furor? Fakt ist, es scheint
regelrecht religiös aufgeladen. Doch da scheint es in den westlichen Industriegesellschaften zwei Typen von
Menschen zu geben: diejenigen, die geerbt haben, und diejenigen, die
„es sich erarbeitet“ haben (egal, wie...). Wer nie Geld hatte, wer miese
Einstiegsbedingungen in dieses System hatte, wird seinen Reichtum
später sehr offensiv zur Schau stellen und mit allerlei
Statussymbolen untermauern, - vor sich und „den anderen“, die ihm
neidische Blicke schicken. Er muss zeigen und sich bestätigen lassen, dass er es "geschafft" hat. Kein Mangel, kein Hunger, keine Sorgen
mehr, das kann ein Motiv für finanziellen Aufstieg sein. Auffällig
ist, dass in diesem Falle das Geld für die betreffenden Personen ein
klarer Gradmesser für den Wert einer Person ist, nach dem Motto „wer
viel verdient, ist viel wert für diese Gesellschaft“. Der Gradmesser, das Thermometer ist nach deren Meinung überall vorhanden und gilt überall. Wer der
Gesellschaft viel Wert liefert, wer das Leben einfacher, schöner
oder schneller macht, hat sein Geld verdient. Basta.
Reichtum
aber ist für solche Personen oft eine relative Größe. Ihnen
scheint oft bewusst zu sein, dass sie im Vergleich zur
Weltbevölkerung unsagbar reich sind, im Vergleich zu dennoch immer noch reicheren Personen aber „kleine Würstchen“. D.h., eine reiche
Personen betrachtet sich selbst nie als „reich“, sondern bemisst
das an “den anderen“.
Dienstag, 7. April 2020
Montag, 6. April 2020
Scripted Reality
Unterhaltungsprogramm zu Zeiten von Corona: Es fallen mir neben den
allüberall und dauernd gesendeten „Krimis“, die beim Publikum
auf so etwas wie gesellschaftliche Grenzüberschreitung zu spekulieren scheinen, auch
die zahlreich nach der Methode der „Scripted Reality“ gestrickten
TV-Sendungen über gesellschaftlich verelendete Gruppen auf. Es wird scheinbar Wirklichkeit reportiert, freilich nach einem zuvor genau gestalteten Drehbuch. Ob damit
bestimmte Gefühle geweckt werden sollen, ob mit ihnen spekuliert
werden soll, zur Erzielung eines Werts? Ob ein Gefühl „gottseidank
geht es mir nicht so“ geschaffen und geformt werden soll? Tatsache
ist, dass hier eine Scheinwirklichkeit reportiert wird, die die
„dreckige“ Wirklichkeit draußen, die der langweiligen
Bescheinigungen, Ignoranzen, Arroganzen, Gewährungen, Fristsetzungen
und Sanktionen nicht kennt, sondern sie möglichst spannend und mit
möglichst extremen Gefühlen inszeniert. Ablehnung und Versöhnung,
stereotype Darsteller und formatierte Abläufe schaffen eine
Dramatik, die sich immer wieder wiederholt und zu einer verzerrten
Wirklichkeitswahrnehmung führen kann. Bösartigkeiten werden heraus
gekitzelt und in Showformate überführt. Was zählt, ist der Gewinn,
im drastisch wörtlichen Sinn. Im Hintergrund werden freilich
Kulissen geschoben und es wird alles dafür getan, es den Angehörigen
einer Funktionselite so angenehm wie möglich zu machen. So wird
Meinung und Einstellung geprägt. Trash!
Sonntag, 5. April 2020
Augenblicke (Text)
Vor langer Zeit geschrieben:
AUGENBLICKE
AUGENBLICKE
Augenblicke
wenn du außer dir und doch so ganz bei dir bist, du suchst sie
bisweilen. Aber sie kommen und gehen wann sie wollen. Du ahnst dass
du eines Tages in eine andere Welt eingehen wirst, du schaust in die
Wolken und wirst plötzlich ein Teil von ihnen, hinaus in den
Weltraum, wo du ganz alleine bist, alles eine Frage des
Bezugspunktes, entrückt in andere Realität. Ein Lächeln, du
versuchst sie festzuhalten, zu sammeln, wesentlich, "eigentlich"
sein, magische Momente, was heißt das?: du bist du? weniger als ein
Staubkorn im Universum, du wartest auf etwas Wunderbares, eine
"Grenzüberschreitung", ein "Abenteuer"?, etwas
Anderes, wo findet man das?: die Suche, die Ferne, das Uneingelöste,
den Augenblick genießen, das Unendliche, das Nichtmitteilbare, dein
Persönliches, deine Welt erweitern in Richtung auf deine Phantasie,
aber nicht die trivialen Medienphantasien von der Stange sondern
deine ureigenen, deine Reise, wohin bist du noch unterwegs? Dieses
"in Bewegung sein" ist dir wertvoll, du willst dich noch
eines Tages „verwirklichen“, mit dir selber identisch werden,
dieser Drang ist dir angeboren: du hast davon geträumt, solange du
denken kannst, lange hast du gedacht, das andere Leute diesen Drang,
dieses persönliche Versprechen genauso mit sich herumtragen. Aber da
ist nur Dumpfheit, die "normale" Dumpfheit, die allmächtige
Alltäglichkeit, der Strom der Selbstverständlichkeiten, der
Konventionen. Das macht dich fremd, du fällst dauernd heraus aus
deren small-talk-welt. Da ist der unbegreifliche "Andere",
- " die Hölle, das sind die Anderen" sagte sinngemäß
Sartre, der beispielhafte Erfolgsgeistesmensch. So etwas kann man
objektivieren, von sich selbst absehen überhaupt, ist nicht schon
die Erkenntnisrichtung völlig subjektiv?, die kulturellen Wertungen
bringen uns um unsere persönliche Unmittelbarkeit, (es gilt das
„nicht sentimental sein“, Wichtiges aussagen, originell sein,
nicht banal, der Intellektuelle ist darauf programmiert, er kennt das
Bücherbewusstsein, den sprachlichen Diskurs...usw.......du spürst:
das Leben ist anders, ästhetische Probleme sind tatsächlich
sekundär, das was du bist, das Tatsächliche ist etwas, das sich
damit beist.
Mittels
eines Buches hast du sie schon gehabt, diese Augenblicke. Der
Schriftsteller schien deine Welt zu teilen, von deinem Persönlichen
zu wissen: endlich jemand, der auch davon weiß. Aber dann liest du
irgendein Interview von ihm, er sagt furchtbar gescheite Sachen, aber
aus dem Ganzen ist überhaupt nichts von dem zu entnehmen was du bei
ihm festzustellen geglaubt hast. Der ist dir fremd. Der lebt doch in
einer ganz anderen Welt. Die Eitelkeiten, die Pfauenräder verstellen
immer wieder den Blick auf das, was dich interessiert. Im Resultat
bleibt ein Graben zwischen uns. Ja, dieser alte Traum, sich mit
jemandem perfekt zu verstehen, eine Art absolute Gemeinsamkeit
herzustellen. Auch eine der Lockungen, die du nie wirst endgültig
abhaken können. So oft schon hereingefallen weißt du eigentlich
genau um deren prinzipielle Unerfüllbarkeit. Du bist daneben, es
gelten andere Spielregeln, du lebst tatsächlich in deiner Nebenwelt
und versuchst, diese Augenblicke zu sammeln. Wieso eigentlich das
Bedürfnis, das alles Mitzuteilen. Eitelkeiten? Irgendeine
Wichtigkeit vermutend, der eigenen Person, oder der Mitteilung? In
einer "Informationsgesellschaft", in der kaum noch jemand
all diese Reize ordnen, geschweigedenn verarbeiten kann? Wo sollte
das Interesse sein? Das Interesse, das Aktionen auslösend
kommerziell verwertbar ist?. Du bist umsonst. Wahrlich umsonst.
(von mir, aufgeschrieben in den 90ern)
Samstag, 4. April 2020
Freitag, 3. April 2020
Resistente Keime
Ob es erlaubt ist, dass man sich angesichts der aktuellen Probleme noch Fragen zu den Pharmaklitschen stellt? Im Lichte der aktuellen Entwicklungen vielleicht? Verantwortung für die
Gesellschaft, Nachhaltigkeit, - ob das Kriterien für die
Pharmaindustrie sind? Oder ob es nicht die verschiedenen Parameter
der kurzfristigen Renditen sind? Immer mehr Menschen sterben an resistenten Krankenhauskeimen. Ja, auch neben der Corona-Katastrophe her! Die Forschung nach neuen Antibiotika haben große
Pharmafirmen längst aufgegeben, aus Kostengründen, wie sie nicht
nur auf ihren Hauptversammlungen den von ihnen selbst ausgewählten
und gewogenen Pressevertretern sagen. Resistente Keime? Aktuell
genauso wie der Klimawandel gegenüber der Corona-Krise etwas in den
Hintergrund gerückt. Aber das Problem könnte wiederkommen
(hoffentlich nicht in allzu großem Stil...). Schon jetzt gilt es als
gigantisches Problem der Menschheit. Dabei scheint die Erkenntnis für
die „Pharmaprofis“ einfach: Ohne die Menschen könnten keine
Medikamente verkauft werden und keine Profite gemacht werden. Sie
werden schon jetzt in großer Zahl durch „Krankenhauskeime“
dahingerafft.
Doch
Pharmafirmen scheinen nicht so zu denken. Sie denken nicht an das
Wohl der Menschheit und deren Überleben, sondern vielmehr an den
kurzfristigen Profit. Gerade idiologisch eingestellte Politiker
betonen, dass dies in einer Marktwirtschaft wie der unseren auch
nicht verwerflich sei. In diesem Falle scheint es jedoch aus mittel-
und langfristiger Sicht sehr kontraproduktiv zu sein. Der Markt löst
also auch in diesem Falle nicht die Probleme. Die Privatwirtschaft
versagt. Ob da der Staat eingreifen sollte? Wieder greift die
Strategie, dass hierzulande politische Institutionen dazu einfach
keine Aussage treffen wollen und offenbar allzu gerne auf die
„Gesetzmäßigkeiten des Marktes“ verweisen. Und zwar nicht nur
in jetzigen Zeiten, in denen andere Probleme vorrangig sind. Zu
großes Risiko, erwartbare Verluste mit weniger erfolgreichen
Produkten... usw. Die Argumente liegen auf der Hand und sind allzu offenbar. Mögliche
Auswirkungen solcher Einstellungen sind aber gerade jetzt zu spüren. Ob
es ein Weg ist, für stark gewinnorientierte Pharmaunternehmen
Anreize zu schaffen? Dann nur zu...! Der Markt regelt alles?
Wirklich? Mal sehen....
Donnerstag, 2. April 2020
Momentaufnahmen aus einer gewissen Perspektive (2)
B-
und C-Promis mokieren sich über Hamsterkäufer, die Kackpapier
kaufen. Und all das andere Zeugs….. Einen Satz später gestehen
sie, mit wie wenig man doch „im Notfall“ auskommen kann: keine
Flüge mit dem Privatjet, keine spritintensiven Yachtfahrten über
das Meer, keine neuen Häuser und Fahrzeuge….überhaupt: kaum Käufe
vom Swimmingpool aus, - und was der Bespassungen sonst noch so
sind….. Außer Supermarktkosten fällt bei ihnen derzeit wohl wenig
an, so gestehen sie freimütig grinsend. Traurig, dass solche Leute
als schrittmachende Gesichter und dekadente Luxuswesen wohl gebraucht
werden, um mit gewissen Parolen das Kontaktverbot besser aushalten zu
können. Sie transportieren offenbar die Sicherheit, die Viele jetzt
wohl brauchen. Und sei sie noch so brüchig….. Die Welt, wenn wir
alles überstanden haben („Wir schaffen das!“), soll danach
wieder die alte sein. Bitte! Mit geringen Modifikationen vielleicht.
Ein paar Sachen müssen wir anders machen. Die Masse der Menschen
soll mit speziellen Apps analysiert werden, zu ihrem und unser allen
Nutzen. Ihre Bewegungen zumindest. Ihre Kontakte. Klar, das ist jetzt
leicht zu begründen. Die Virologen und Epidemologen wird man da
schnell auf seiner Seite haben. Die Ärzte weniger……
Währenddessen werden von abgezockten Regierungsvertretern auf PKs Verantwortlichkeiten zurück gewiesen. Es wird überhaupt abgelehnt......"Das kann ich ihnen jetzt nicht sagen....", "Meines Wissens nach"
Mittwoch, 1. April 2020
Momentaufnahme aus gewisser Perspektive
Realität
hier in Deutschland, auch durch die Medienbrille gesehen: „Sorge tragen,
dass Bürgerinnen und Bürger unseres Landes….“ Politiker
sprechen von und über „Wohlstand, Rezession, Bazouka…., Dynamik
der Infektionszahlen, Vorerkrankungen, Todesfälle, Mortalität
eindämmen, Beatmungsgeräte, „Verdoppelung der
Intensivkapazitäten“, die Zeit nutzen, um sich
vorzubereiten….usw.“ und überspielen mit ihren Phrasen eine
gewisse Hilflosigkeit, -zu sehen auch beim falschen Gebrauch von Schutzmasken, - verbunden mit Versäumnissen
(Standard-Generalgegenargument: „Ach ja, später weiß man alles
besser...“), der Gesundheitsminister verschwindet weitgehend aus
der öffentlichen Wahrnehmung (sein Mininsterium hat offenbar
Pandemieempfehlungen des RKI von 2013 vergeigt, u.a. deshalb gibt es
jetzt keine Atemschutzmasken, Desinfektionsmittel und
Sicherheitskleidung, - nach neoliberalem Credo ist Vorratshaltung und
Lager verboten, weil mit Kosten verbunden). Sein Vorgänger war
womöglich ein Radikalversager, war und ist aber in der Partei
beliebt…., klar ist das eine Ausnahmesituation, aber diese Wichtigs waren in der Regel ja wohl als gewählte Ausnahme gut geschützt und abgesichert...ja klar, Verantwortungen und Interviews werden abgelehnt...
Die Natur schlägt zurück, gegen die, die Artensterben
und andere Massaker an der Natur zu verantworten haben…..,
Grundrechte werden flott und gut begründet außer Kraft gesetzt,
Virologen übernehmen zunächst als Politikberater und dann als
Entscheider die Macht, Expertenwissen ist nicht nur gefragt, sondern
es wird danach gelechzt….
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