„Wenn man, so im täglichen Umgange, von einem der
vielen Leute, die Alles wissen möchten, aber nichts lernen wollen,
über die Fortdauer nach dem Tode befragt wird, ist wohl die
passendeste, auch zunächst richtigste Antwort: „Nach deinem Tode
wirst du seyn was du vor deiner Geburt warst“. Denn sie implicirt
die Verkehrtheit der Forderung, daß
die Art von Existenz, welche einen Anfang hat, ohne Ende seyn solle,
zudem aber enthält sie die Andeutung, daß es wohl zweierlei
Existenz sind und, dem entsprechend, zweierlei Nichts geben möge. -
Imgleichen jedoch könnte man antworten: „Was immer du nach deinem
Tode seyn wirst – und wäre es nichts, - wird dir alsdann eben so
natürlich und angemessen seyn, wie es dir jetzt dein individuelles,
organisches Dasein ist: also hättest du höchstens den Augenblick
des Übergangs zu fürchten. Ja, da eine reifliche Überlegung der
Sache das Resultat ergibt, daß einem Daseyn, wie das unsrige, das
gänzliche Nichtstun vorzuziehn seyn wäre, so kann der Gedanke des
Aufhörens unsrer Existenz, oder einer Zeit, da wir nicht mehr wären,
uns vernünftigerweise so wenig betrüben, wie der Gedanke, daß wir
nie geworden wären. Da nun dieses Daseyn wesentlich ein persönliches
ist, so ist demnach auch das Ende der Persönlichkeit nicht als ein
Verlust anzusehn...“
(zu finden in: Artur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung)
Seneca schrieb zum selben Thema: „Der Tod bedeutet die Tilgung jeglichen Schmerzes, und er ist die Grenze, über die unsere Leiden nicht hinausgelangen; er gibt uns wieder jenen Zustand der Ruhe zurück, dem wir vor unserer Geburt angehörten.“
(zu finden in: Artur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung)
Seneca schrieb zum selben Thema: „Der Tod bedeutet die Tilgung jeglichen Schmerzes, und er ist die Grenze, über die unsere Leiden nicht hinausgelangen; er gibt uns wieder jenen Zustand der Ruhe zurück, dem wir vor unserer Geburt angehörten.“
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