Wir
sollten vielleicht wissen, von welchem Ausgangspunkt unsere Reise
beginnt und wo wir sind. Hier an diesem Ort, in "schland", heißt das seit
vergangenem Sommer: „Wir sind Weltmeister“, - eine
Zeitungsheadline belehrt „Was die Welt von uns lernen kann“. Wow!
London veranstaltet im British Museum eine bewundernde Ausstellung
über Deutschland und seine Wirtschaft. Andere zollen der Kanzlerin
ihren willfährigen Respekt, damit sie mit Waffen beliefert werden.
Wir sollten unsere alltägliche Umgebung besser kennen lernen und
einen Blick für sie entwickeln, ehe wir ins Anderswo aufbrechen. Wir
sollten uns auch der dunklen Flecken bewusst werden, die das
Gesamtbild trüben. Auch sollten wir das, was uns als
Selbstverständlichkeit eingeredet wird, als nicht allzu
selbstverständlich betrachten. Selbst mit der sogenannten
Wirtschaftskraft in Deutschland war es noch vor 10 Jahren nicht weit
her, als „schland“ in Europa als lahme Ente verschrieenen war und
uns mit ernsten Worten in oberwichtigen Medien ein „Gürtel
enger schnallen“ und ein „Fit machen für den globalen Markt“
abverlangt war, das unter anderem einen permanenten Lohnverzicht der
Gewerkschaften zur Folge hatte. Dass dabei die Reichen immer reicher
und die Armen immer ärmer wurden, wird heute gerne mit allerlei
Zahlen geschönt, ist dem sozialen Ausgleich und Zusammenhalt dieser
Weltmeister nicht unbedingt förderlich. Es könnte ja sein, das sich
wirtschaftliche Entwicklung in Zyklen vollzieht und dass wir abhängig
von Europa wären. Von der Euro-Einführung hat Deutschland ja
ohnehin weit überproportional profitiert. Nachdem wir
Exportweltmeister alle anderen in Europa überholt und ausgenutzt
haben, könnte da vielleicht gar nichts mehr zu holen sein. Nachdem
„schland“ nahezu alles dem wirtschaftlichen Erfolg untergeordnet
hat, ist vielleicht nicht allzuviel übrig geblieben. So etwas wie
Wärme oder Solidarität unter Menschen scheint hier jedenfalls kaum
zu spüren zu sein. Solches scheint sich in unsäglichen Zurschaustellungen von Fußballweltmeistern zu erschöpfen. Es herrscht der eiskalte Wettlauf ums Geld, der
alle gefügig macht.
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Samstag, 31. Januar 2015
Freitag, 30. Januar 2015
Donnerstag, 29. Januar 2015
Reisen, eine Flucht?
Das Reisen
könnte auch eine Form der Flucht vor der Wirklichkeit sein, das
Abgleiten in ein fern erträumtes Glück. Es könnte zu einem Ort
führen, wo vermeintlich alles besser oder zumindest doch schöner
und wesentlicher ist, als der Alltag hier. Es könnte die Flucht
bedeuten, in eine Paralellwelt, in der man noch so sein kann, wie man
ist. In der Lebensgenuss, das Unterwegssein und die Intensität noch
etwas gelten. Besonders die Begüterten konnten sich früher so etwas
leisten. Mittlerweile erlaubt der Massentourismus jedem eine Form
davon. Wer sich das persönlich dosieren und die Ressourcen für sich
nützen kann, mag da im Vorteil sein. Es könnte aber auch eine
Illusion sein, einen Vorteil daraus ziehen zu wollen, schlicht nur
„woanders“ gewesen zu sein, stolz darauf zu verweisen oder ganz
besondere Glaubwürdigkeit daraus abzuleiten. Ohne falsche Scham vor
Kerosinverbrauch flugs durch die Welt zu jetten, mag auch in
ökologischer Hinsicht nicht unbedingt sinnvoll sein. Das Fischen im
Unbekannten, das sich sehenen nach Zauberwäldern ist etwas, was
früher eine gewisse Berechtigung hatte. Im Zeitalter der
Globalisierung ist nahezu jeder Winkel der Welt auf irgendeine Art
schnell zu erreichen. Was soll da eine Schifffahrt um das „Kap der
guten Hoffnung“? Eine Wüstensafari zu den armen Beduinen, die wohl zu
recht darauf bedacht sind, Touristen möglichst für ihre Zwecke
auszunehmen? Ist Gastfreundschaft eine Projektion? Wo gibt es sie? Wird sie zunehmend überlagert vom global als letztes Ideal ausgegebenen Profitstreben? Möglicherweise brauchen wir viel Zeit und eine Intensität, die auch
mal von uns selbst kommen muss, um so etwas heraus zu finden.
Mittwoch, 28. Januar 2015
Europa und EU
Ich wollte durch meine
Städtereisen ein bisschen ein Gefühl für Europa bekommen: Berlin,
London, Paris, Budapest, Barcelona, Lissabon, usw. Es gelang nach meinem Geschmack auch ziemlich gut. Sehr förderlich ist es da, sich möglichst wenig um die sogenannte Logistik kümmern zu müssen (Welches Flugzeug oder welche Bahn hat wo Verspätung? Wo ist die Anfahrtsstelle zum Hotel, wohin mit dem Gepäck? wo bezahle ich... usw). Gerade im
außereuropäischen Ausland hatte ich mich zuvor stark als Europäer
empfunden und wollte diesem Gefühl auch eine sinnliche Basis geben.
Ich wollte große Städte besuchen, eingedenk dessen, dass sich drum
herum in der oft diskriminierten „Provinz“ durchaus ein anderes
Leben vollzieht. Ich wollte die Kultur des jeweiligen Landes besser
kennen lernen, oberflächlich, - zugegebenermaßen. Ich wollte näher
ran kommen an das, was Europa bedeuten könnte.
Was waren wir enttäuscht nach der letzten Europa-Wahl!: das Amt des Kommissionspräsidenten wurde auf möglichst undurchsichtige Weise ausgedealt zwischen den Linken und den Rechten. Die politischen Tonangeber der jeweiligen Staaten machten dabei auch noch irgendwie mit. Mit Jean-Claude Juncker machten sie dann ausgerechnet den zu ihrem Vorsitzenden, der als Ministerpräsident in Luxemburg alles dafür getan hatte, damit Großkonzerne vorbei an allen nationalen Steuergesetzgebungen möglichst viel Steuern sparen konnten. Grotesk. Luxemburg als die beste Steueroase in ganz Europa! Zudem machte er reihenweise wohl diejenigen zu EU-Kommissaren, die anerkanntermaßen am wenigsten geeignet dafür waren, weil sie mutmaßlich Europa umgangen und ausgetrickst hatten. Er bestellte aus seltsamen Proporzüberlegungen oder anderen machtpolitischen Erwägungen heraus nach allgemeiner Meinung eine Reihe völlig ungeeigneter Kommissarinnen und Kommissare. Ob so etwas zur Motivation für Brüssel und die EU beiträgt?
Hierzulande wurden solche Vorgänge öffentlich flankiert von Pressevertretern, die schon aus Routine und langjähriger Gewohnheit dem Brüsseler Wasserkopf das Wort redeten und ihre Funktion massiv missbrauchten, indem sie allzu offensichtliche und einseitige Agitation für diese marode EU betrieben. Diese EU wurde als "alternativlos" beschrieben (um ein nicht nur in der Politik beliebtes Wort zu bemühen, das unter anderem auch auf die eigene Denkfaulheit weist...). Es wurde auf diese Weise alles dafür getan, um den Eindruck zu erwecken, dass in Brüssel eine riesige und sehr undemokratische Superbürokratie sitzt, die unter dem Einfluss von Lobbyisten aller Art sogar Geheimverhandlungen mit den USA über unsere Konsum- und Alltagswelt in Europa führt. Geheim? Geheim vor uns, die die möglicherweise unter dem Einfluss von Wirtschaftslobbyisten beschlossenen Regeln betreffen sollen? Ob sich da die EU ein bisschen selbst ad absurdum führt? Ob sie jegliches Gefühl für Europa abwürgt?
Was waren wir enttäuscht nach der letzten Europa-Wahl!: das Amt des Kommissionspräsidenten wurde auf möglichst undurchsichtige Weise ausgedealt zwischen den Linken und den Rechten. Die politischen Tonangeber der jeweiligen Staaten machten dabei auch noch irgendwie mit. Mit Jean-Claude Juncker machten sie dann ausgerechnet den zu ihrem Vorsitzenden, der als Ministerpräsident in Luxemburg alles dafür getan hatte, damit Großkonzerne vorbei an allen nationalen Steuergesetzgebungen möglichst viel Steuern sparen konnten. Grotesk. Luxemburg als die beste Steueroase in ganz Europa! Zudem machte er reihenweise wohl diejenigen zu EU-Kommissaren, die anerkanntermaßen am wenigsten geeignet dafür waren, weil sie mutmaßlich Europa umgangen und ausgetrickst hatten. Er bestellte aus seltsamen Proporzüberlegungen oder anderen machtpolitischen Erwägungen heraus nach allgemeiner Meinung eine Reihe völlig ungeeigneter Kommissarinnen und Kommissare. Ob so etwas zur Motivation für Brüssel und die EU beiträgt?
Hierzulande wurden solche Vorgänge öffentlich flankiert von Pressevertretern, die schon aus Routine und langjähriger Gewohnheit dem Brüsseler Wasserkopf das Wort redeten und ihre Funktion massiv missbrauchten, indem sie allzu offensichtliche und einseitige Agitation für diese marode EU betrieben. Diese EU wurde als "alternativlos" beschrieben (um ein nicht nur in der Politik beliebtes Wort zu bemühen, das unter anderem auch auf die eigene Denkfaulheit weist...). Es wurde auf diese Weise alles dafür getan, um den Eindruck zu erwecken, dass in Brüssel eine riesige und sehr undemokratische Superbürokratie sitzt, die unter dem Einfluss von Lobbyisten aller Art sogar Geheimverhandlungen mit den USA über unsere Konsum- und Alltagswelt in Europa führt. Geheim? Geheim vor uns, die die möglicherweise unter dem Einfluss von Wirtschaftslobbyisten beschlossenen Regeln betreffen sollen? Ob sich da die EU ein bisschen selbst ad absurdum führt? Ob sie jegliches Gefühl für Europa abwürgt?
Dienstag, 27. Januar 2015
Reisen daheim und in der Welt
Viele
Menschen reisen in scheinbar ferne Länder, kennen aber
ihre nähere Umgebung kaum. Diese Leute reden gerne über Orte wie Mallorca, Ibiza, Pukhet oder die Kanaren, sie träumen von den
Seychellen und den Malediven, kennen aber den nahe gelegenen Hügel in der
Nachbarschaft nicht. Ihnen fehlt möglicherweise auch die Neugier dafür. Zum Beispiel können Dinge einen Namen zu dem Zwecke haben, dass wir ihre Einmaligkeit
erkennen. Dass wir darüber nachdenken, wie sie durch ihr Dasein
unsere Existenz beeinflussen, - oder auch nicht, indem sie nur da
sind und uns zufällig umgeben. Heimat? Was ist das für ein belasteter Begriff!? Sollten wir nichtsdestotrotz neu darüber
nachdenken? Einen offenen Blick für unsere unmittelbare Umgebung entwickeln?
Vielleicht sogar eine Ahnung davon, dass wir ein unbedeutender Teil dieses Ganzen
sind?
Wie kann ein Reisender die gewonnenen Eindrücke reflektieren, wenn ihm die Wurzeln und die Voraussetzungen fehlen? Wenn er nicht einmal weiß, wo er selbst ist und wie ihn dies beeinflusst haben könnte? Indem wir uns in der Welt umsehen, könnten wir ein reiferes Bewusstsein dafür herausbilden, was uns umgibt, welche Wurzeln wir hier haben. Wie die Lebensweise uns geprägt hat. Was uns alles beeinflusst hat, ob bewusst oder unbewusst. "Reisen bildet", diese Behauptung scheint allgemeines Wissen zu sein. Aber Reisen bildet nur, wenn uns dadurch Schlüsse und Erfahrungen zuwachsen. Die Basis hierfür kann vielleicht daheim gelegt werden. Eigentliches Reisen und Erfahrung sammeln in der Welt braucht Zeit und eine innere Ruhe, die einem dann die Kraft zum Nachdenken verschaffen kann! Zum Nachdenken und Abwägen. So bringt es einen gesunden Abstand zu uns selbst und lässt uns gleichzeitig bewusster leben.
Wie kann ein Reisender die gewonnenen Eindrücke reflektieren, wenn ihm die Wurzeln und die Voraussetzungen fehlen? Wenn er nicht einmal weiß, wo er selbst ist und wie ihn dies beeinflusst haben könnte? Indem wir uns in der Welt umsehen, könnten wir ein reiferes Bewusstsein dafür herausbilden, was uns umgibt, welche Wurzeln wir hier haben. Wie die Lebensweise uns geprägt hat. Was uns alles beeinflusst hat, ob bewusst oder unbewusst. "Reisen bildet", diese Behauptung scheint allgemeines Wissen zu sein. Aber Reisen bildet nur, wenn uns dadurch Schlüsse und Erfahrungen zuwachsen. Die Basis hierfür kann vielleicht daheim gelegt werden. Eigentliches Reisen und Erfahrung sammeln in der Welt braucht Zeit und eine innere Ruhe, die einem dann die Kraft zum Nachdenken verschaffen kann! Zum Nachdenken und Abwägen. So bringt es einen gesunden Abstand zu uns selbst und lässt uns gleichzeitig bewusster leben.
Montag, 26. Januar 2015
Kreislaufgedanken
Wir könnten irgendwohin kommen und Menschen als Freunde erfahren.
Im nächsten Augenblick könnten wir wieder woanders sein. Wir könnten die
Natur als Kontinuum erahnen, als das, was uns einen winzigen
Augenblick während unserer Existenz begleitet in der wunderbaren
Gleichgültigkeit des Werdens über Millionen und Milliarden von
Jahren hinweg. Und so haben beispielsweise Seen oder Berge eine ganz
andere Identität, ein unbewusstes und nicht abgegrenztes
Eingebettetsein in dieses Werden und Vergehen, in die wir uns
vielleicht nur vage hineinfühlen können. Wir müssen einen
gewaltigen Part unseres kleinen Zeitbudgets, das uns hier auf dieser
Erde vergönnt ist, aufwenden, um so etwas nahe kommen zu können.
Wir können uns hineinfallen lassen in ein Spekulieren darüber, was
es sein könnte, - aber kaum darüber, was es im kosmischen
Zusammenhang bedeuten könnte. Dazu reichen unsere Möglichkeiten
wohl kaum aus. Aber Berge, Ozeane und Wüsten einerseits, Pflanzen,
Tiere und Molekülzusammenballungen der eher flüchtigen Art könnten
vielleicht Wegweiser für uns sein. Wir kommen ihnen umso näher, je
fremder sie uns zunächst erscheinen. Wir gewinnen dadurch nämlich
eine andere Distanz zu ihnen, wir betrachten sie vielmehr als ein
Phänomen, das uns nicht mit Vertrautheit darüber hinweg täuschen
kann, dass es auch Teil einen großen Kreislaufes ist.
Sonntag, 25. Januar 2015
Werbesport
Ich machte gestern das, was ich
schon lange nicht mehr gemacht habe: ich verfolgte eine Folge von
Sportübertragungen im Fernsehen. Dabei drängten sich mir Gedanken
über diese Sportler als Promotoren des Leistungsgedankens auf. Sie sind Leitfiguren in unserer Gesellschaft, die das Ideal der Leistung den Arbeitenden gegenüber propagieren sollen. Es mag unsinnig sein, auf ihre Weise Slalom zu fahren, auf mit heftig spritfressenden Bullys plan
planierten Routen oder mit energiereich per Schneekanone aufbereitetem Kunstschnee auf präparierten Rennpisten in Ziele hinein abzufahren, die ihrerseits für die
jeweiligen Wintersportorte Promotion abgeben sollen und ein Image prägen, eine Marke. Egal. Blödsinn rules. Money is making Money. Leistung. Es gilt nur der Erfolg, der daraus resultiert: Weltmeisterschaft, Europameisterschaft, Weltcup. Erster sein. Bester. Gewinnen. Was aus einer Leistung sonst noch resultieren könnte, interessiert nicht mehr. Gewiss, das „Sich messen“ ist eine
Ureigenschaft des Menschen, sehr wohl. Wer kann höher, schneller,
weiter? Aber dies ins Extreme voranzutreiben, mag das
Kennzeichen des sogenannten Spitzensports sein. Unter anderem ist
dies auch an der Dopingproblematik ersichtlich: Es gilt das Siegen um
jeden Preis - und sich beim Schummeln möglichst nicht erwischen lassen!
Zweck: einen besseren Preis für sich erzielen! Leistung als
Mittel zum Zweck. In einer anderen Wirklichkeit: um einen Preis, um Kohle, um ein Image. Der Zweck heiligt die Mittel.
Konzerne und Marken sollen profitieren: zu Plakatsäulen gewordene Sportler sind sich da offenbar zu keiner Albernheit zu schade. Andernfalls dürften sie ja beim „Großereignis“ nicht starten, weil ja die zahlungskräftigen Sponsoren längst die Herrschaft bei solchen „Events“ übernommen haben.
Jawohl, man könnte ja mal den Blickwinkel wechseln! Nur so zum Spiel. Sich einlassen auf diese Welt. Es wenigstens versuchen. Man könnte sich dann einiger Dinge bewusst werden: Zum Beispiel, dass es auch um die Zerstörung der Alpen geht! Um die Betonierung von Natur. Um ihre Gefügigmachung zugunsten der Interessen derer, die es sich leisten können. Zugunsten einer Ausbreitung der "Fun-Kultur". Freizeitindustrie. Alles macht Spass für denjenigen, der es sich leisten kann. Es? Fun is Fun.
Es geht womöglich um Imagetransfer: Leistungsikonen werden Werbeträger, weil sie in Werbespots und durch Verträge straff verhandelt und rigoros absichert mit einer bestimmten Marke telefonieren oder ein bestimmtes Auto fahren. Die Botschaft für den „Konsumenten“ lautet dann wohl unter anderem: wenn ich dieselbe Marke benutze, werde ich so "erfolgreich" wie diese Person. Wie lächerlich ist das denn?
Ich verfolge die Übertragung und gerate dadurch in eine ganze Welt von Logos und Emblemen, die alle auf die Warenwelt weisen. Egal, welche Einstellung das Fernsehen präsentiert: da ist immer ein Logo, ein Schriftzug, Autos, Biermarken, Skimarken, Reifen, Softdrinks - es ist einfach viel zu viel! Overkill. Ich kann mir kaum noch vorstellen, dass das einzelne Logo noch für sich und auf jemanden wirkt. Diese Welt besteht nur noch aus Marken, zwischen denen irgendwelche „Stars“ als Interviewpartner hervorgrinsen und vor Werbewänden Sprüche dazu klopfen, „wie es denn so war“. Gut sichtbar sollte dabei der Verweis auch auf die Internetadresse sein. Oder die Zipfelmütze mit Firmenlogo. Ob das peinlich ist? Früher, ja früher, als alles besser war, hätte man so etwas als "wandelnde Litfassäulen" bezeichnet und den "sauberen Sport" gefordert. Das ist natürlich längst überholt. Man muss ja "mit der Zeit gehen". "Professionell" sein. Die omnipräsente Anwesenheit der Werbewelt scheint im Sport selbstverständlich geworden zu sein, weil sich alle daran gewöhnt haben. Mittlerweile sind diese menschlichen Leistungsmaschinen, die uns da als „Sportler“ präsentiert werden, längst Werbeträger geworden.... im Zweifel sind da auch Überlegungen zu Menschenrechten und derart "sentimentales Zeugs" völlig egal. Die Kohle heiligt alles, so die Botschaft. Nicht nur Rennfahrer und Fußballspieler machen dort die Kohle, wo man sie hinschickt. Sie sind Söldner ihres Salärs, das ihnen aus Werbeetats dann zukommt, wenn sie „erfolgreich“ sind. Ich begreife ein bisschen besser: Es ist dies eine eigene Sinnwelt mit eigenen Werten und Selbstverständlichkeiten.
Konzerne und Marken sollen profitieren: zu Plakatsäulen gewordene Sportler sind sich da offenbar zu keiner Albernheit zu schade. Andernfalls dürften sie ja beim „Großereignis“ nicht starten, weil ja die zahlungskräftigen Sponsoren längst die Herrschaft bei solchen „Events“ übernommen haben.
Jawohl, man könnte ja mal den Blickwinkel wechseln! Nur so zum Spiel. Sich einlassen auf diese Welt. Es wenigstens versuchen. Man könnte sich dann einiger Dinge bewusst werden: Zum Beispiel, dass es auch um die Zerstörung der Alpen geht! Um die Betonierung von Natur. Um ihre Gefügigmachung zugunsten der Interessen derer, die es sich leisten können. Zugunsten einer Ausbreitung der "Fun-Kultur". Freizeitindustrie. Alles macht Spass für denjenigen, der es sich leisten kann. Es? Fun is Fun.
Es geht womöglich um Imagetransfer: Leistungsikonen werden Werbeträger, weil sie in Werbespots und durch Verträge straff verhandelt und rigoros absichert mit einer bestimmten Marke telefonieren oder ein bestimmtes Auto fahren. Die Botschaft für den „Konsumenten“ lautet dann wohl unter anderem: wenn ich dieselbe Marke benutze, werde ich so "erfolgreich" wie diese Person. Wie lächerlich ist das denn?
Ich verfolge die Übertragung und gerate dadurch in eine ganze Welt von Logos und Emblemen, die alle auf die Warenwelt weisen. Egal, welche Einstellung das Fernsehen präsentiert: da ist immer ein Logo, ein Schriftzug, Autos, Biermarken, Skimarken, Reifen, Softdrinks - es ist einfach viel zu viel! Overkill. Ich kann mir kaum noch vorstellen, dass das einzelne Logo noch für sich und auf jemanden wirkt. Diese Welt besteht nur noch aus Marken, zwischen denen irgendwelche „Stars“ als Interviewpartner hervorgrinsen und vor Werbewänden Sprüche dazu klopfen, „wie es denn so war“. Gut sichtbar sollte dabei der Verweis auch auf die Internetadresse sein. Oder die Zipfelmütze mit Firmenlogo. Ob das peinlich ist? Früher, ja früher, als alles besser war, hätte man so etwas als "wandelnde Litfassäulen" bezeichnet und den "sauberen Sport" gefordert. Das ist natürlich längst überholt. Man muss ja "mit der Zeit gehen". "Professionell" sein. Die omnipräsente Anwesenheit der Werbewelt scheint im Sport selbstverständlich geworden zu sein, weil sich alle daran gewöhnt haben. Mittlerweile sind diese menschlichen Leistungsmaschinen, die uns da als „Sportler“ präsentiert werden, längst Werbeträger geworden.... im Zweifel sind da auch Überlegungen zu Menschenrechten und derart "sentimentales Zeugs" völlig egal. Die Kohle heiligt alles, so die Botschaft. Nicht nur Rennfahrer und Fußballspieler machen dort die Kohle, wo man sie hinschickt. Sie sind Söldner ihres Salärs, das ihnen aus Werbeetats dann zukommt, wenn sie „erfolgreich“ sind. Ich begreife ein bisschen besser: Es ist dies eine eigene Sinnwelt mit eigenen Werten und Selbstverständlichkeiten.
Samstag, 24. Januar 2015
In selbstverständlichen Gewissheiten
Es gibt wohl Sinn- und Lebenswelten, die sich speziell in den
Industrienationen immer mehr ausdifferenzieren. Zeichen, Rituale,
Verhaltensweisen und Bezüglichkeiten, mit denen wir uns jeden Tag
dieser Realität wieder versichern. Ein Rapper aus der sozialen
Unterschicht geht mit seinen „Gewissheiten“ durch seine Welt, ein
Konzernlenker badet in der Selbstverständlichkeit, dass ihm seine
Mitmenschen alltäglich alle jederzeit gefügig seien und dass seine Limousine samt dem mit einer lächerlichen Uniform angetanen Chauffeur jederzeit bereit stehen. Im Kopf wägt er dauernd Strategien ab, sich gegen Mitwettbewerber "durchzusetzen". Ein
Internet-Nerd in den frühen Zwanzigern macht in seiner Agentur auf Selbstausbeutung und kündigt schon mal an, dass heute bis nach 24 Uhr gearbeitet werde.
Der Auftrag! Der Druck! Ein fremdes Müssen! Eine Leidenschaft für
eine Leistung, deren Lohn andere kontrollieren.
Ein Bauer bringt seinen Mist aus und ein Fabrikarbeiter schafft am Band, möglicherweise ohne sich suchen zu können. Das System sagt ihm tausendendmal: Du musst dankbar sein, dass du überhaupt arbeiten darfst! Ein Rechtsanwalt im weißen Hemd gibt seiner Gehilfin schon am frühen Morgen einen Arschtritt, um sie für ihren fremdbestimmten Tag anzufeuern. Alle sind sie legitimiert durch dieses gesellschaftliche Einverständnis, das sich als möglichst gottgegeben und unveränderlich darstellt, weil durch eine erbrachte Leistung legitimiert. Dabei ist auch das gesamte Kommunikationssystem eingeschlossen, das unter anderem Tribalismus und allerlei Verhaltensmodelle umfasst. Die Folge: Einer versteht den andern nicht mehr. Es differenziert sich die menschliche Formation nach Alter und nach sozialer Herkunft aus, die übrigens auf verschiedenen Wegen mit der sogenannten „Bildung“ zusammenhängt. Was das sei, auch darüber gibt’s inzwischen sehr verschiedene Ansichten. Rein technokratisches Einordnen in die Verwertungszusammenhänge (also möglichst ein Ingenieur sein, weil dieser etwas Verwertbares „schafft“!) und ökonomischen Bedeutsamkeiten läuft so etwas wie einer „Menschwerdung“ entgegen. Sie hat ihre Wurzeln möglicherweise im Humanismus, der davon ausging, dass der Mensch seine verschiedenen Seiten möglichst zur Blüte bringen solle und sich dadurch erfahren könne. Star sein, prominent sein, das hingegen resultiert aus purer emotionaler Erfahrung. Aus Input, Impact. "Leistungselite". Ein Nobelpreisträger ist nichts, ein It-Girl, das in einer Fernsehsendung etwas vor sich hin trällert, ein Rennfahrer, der eine spritverschleudernde Kiste möglichst schnell im Kreis fahren kann, werden gefeiert und vergöttert. Von wem? Von "den Anderen". Sie lechzen nach "Siegern" in einem fortwährenden Wettbewerb. "Powered by emotion".
Das allumfassende Band einer solchen Gesellschaft ist nur noch und ausschließlich die fortwährende Kosten/Nutzen-Abwägung, die sich am Profit orientiert. Wie kann ich bei möglichst geringem Aufwand ein möglichst effektives Ergebnis erzielen? Die Möglichkeiten des Profites und die des Überlebens sind zudem ganz wesentlich und von vornherein geographisch differenziert. Wer aus der mitteleoropäischen Region stammt, hat Glück gehabt. Wer in Afrika geboren wurde, hat seine liebe Müh, über die Runden zu kommen.
Ein Bauer bringt seinen Mist aus und ein Fabrikarbeiter schafft am Band, möglicherweise ohne sich suchen zu können. Das System sagt ihm tausendendmal: Du musst dankbar sein, dass du überhaupt arbeiten darfst! Ein Rechtsanwalt im weißen Hemd gibt seiner Gehilfin schon am frühen Morgen einen Arschtritt, um sie für ihren fremdbestimmten Tag anzufeuern. Alle sind sie legitimiert durch dieses gesellschaftliche Einverständnis, das sich als möglichst gottgegeben und unveränderlich darstellt, weil durch eine erbrachte Leistung legitimiert. Dabei ist auch das gesamte Kommunikationssystem eingeschlossen, das unter anderem Tribalismus und allerlei Verhaltensmodelle umfasst. Die Folge: Einer versteht den andern nicht mehr. Es differenziert sich die menschliche Formation nach Alter und nach sozialer Herkunft aus, die übrigens auf verschiedenen Wegen mit der sogenannten „Bildung“ zusammenhängt. Was das sei, auch darüber gibt’s inzwischen sehr verschiedene Ansichten. Rein technokratisches Einordnen in die Verwertungszusammenhänge (also möglichst ein Ingenieur sein, weil dieser etwas Verwertbares „schafft“!) und ökonomischen Bedeutsamkeiten läuft so etwas wie einer „Menschwerdung“ entgegen. Sie hat ihre Wurzeln möglicherweise im Humanismus, der davon ausging, dass der Mensch seine verschiedenen Seiten möglichst zur Blüte bringen solle und sich dadurch erfahren könne. Star sein, prominent sein, das hingegen resultiert aus purer emotionaler Erfahrung. Aus Input, Impact. "Leistungselite". Ein Nobelpreisträger ist nichts, ein It-Girl, das in einer Fernsehsendung etwas vor sich hin trällert, ein Rennfahrer, der eine spritverschleudernde Kiste möglichst schnell im Kreis fahren kann, werden gefeiert und vergöttert. Von wem? Von "den Anderen". Sie lechzen nach "Siegern" in einem fortwährenden Wettbewerb. "Powered by emotion".
Das allumfassende Band einer solchen Gesellschaft ist nur noch und ausschließlich die fortwährende Kosten/Nutzen-Abwägung, die sich am Profit orientiert. Wie kann ich bei möglichst geringem Aufwand ein möglichst effektives Ergebnis erzielen? Die Möglichkeiten des Profites und die des Überlebens sind zudem ganz wesentlich und von vornherein geographisch differenziert. Wer aus der mitteleoropäischen Region stammt, hat Glück gehabt. Wer in Afrika geboren wurde, hat seine liebe Müh, über die Runden zu kommen.
Freitag, 23. Januar 2015
Brain Drain (2)
„Brain Drain“ findet sogar innerhalb Deutschlands statt: Es
ist das gezielte Rauben von Führungs- und Fachkräften aus
anderen (vorzugsweise wirtschaftlich schwächeren) Bundesländern,
zum Zwecke der Verstärkung der eigenen Basis. Die sogenannten
Ballungszentren prosperieren auf Kosten der schwächer entwickelten
Regionen. Wir kennen das von anderen europäischen Ländern. Alle
Energie in Richtung der großstädtischen Zentren! Entvölkerung und
Perspektivlosigkeit auf dem Land. Mecklenburg-Vorpommern wird
touristisch immer attraktiver als Kurzurlaubsregion für gestresste
Städter. Es werden Wölfe wieder angesiedelt, nicht aus ökologischem
Sachverstand oder aus Liebe zum Mitgeschöpf, sondern weil
Landstriche entvölkert sind und Aufklärungskampagnen von der
öffentlichen Hand eingespart werden können. Ganze Landstriche
veröden, weil Menschen eine Perspektive suchen, weil ihnen bei
genügend Beharrungsvermögen die Arbeitslosigkeit droht. Dies, - ja
genau dies (!!!) - heißt auch „Flexibilisierung. Wurzellosigkeit,
Verfügbarkeit für jeden Zeitpunkt an jedem Ort mit beliebig
wechselnden Aufgaben. Auch das ist „Brain Drain“ und
Turbokapitalismus. Sauerland wird zur Wildnis, das Ruhrgebiet wrackt
geordnet ab und verlagert sich vollends in die Städte, in denen oft
die Arbeitslosigkeit regiert. Das „Humankapital“ vegetiert vor
sich hin, zugunsten der Selbstverwirklicher und Selbstoptimierer. Großräume, Ballungszentren
ziehen alles an sich: ja klar, hier spielt die Musik! Der Effekt
verstärkt sich selbst und beschleunigt sich. Auf dem sogenannten
Land gibt es bereits jetzt eine verlotterte Infrastruktur: Schulen,
Straßen, Ärzte, Verkehrsverbindungen, Internet. Geschäfte
schließen, Ortszentren veröden, Immobilien verlieren krass an Wert,
wer seine Altervorsorge darauf gebaut hat, ist verlassen. Denn es
gibt ja auch keine „Solidarität“ mehr (dieser alte, ursprünglich
gewerkschaftlich geprägte Kampfbegriff hätte heute einen ganz neuen
umfassenden Sinn...). Eine Gemeinschaft, die einen auffangen könnte.
Vereinzelung ist angesagt. Gesellschaftliche Gewinnler nennen so
etwas „Gesellschaftliche Verlierer“ oder "Absteiger". Gerade in jetzigen Zeiten ist dieser
Kampfbegriff sehr beliebt geworden.
Donnerstag, 22. Januar 2015
Borneo ist nicht nur Nutzfläche
Eine Aussage eines Spitzenmanagers der deutschen
Chemieindustrie blieb mir im Gedächtnis: „Bis 2020 werden wir
eine Substitut/Austauschstoff für das Palmöl haben“. Bis dahin
freilich werden die Orang Utans in Borneos Regenwald ausgestorben sein! Das Palmöl wird vor allem auf Plantagen gewonnen, für die der dortige Regenwald niedergemacht wird. Mehr
oder weniger intuitiv könnten wir in des Orang Utans Gehirn, seine Welt blicken.
Wenn er es zulässt. Wenn wir offen sind. Wir können aber jederzeit
mit ihm über die Augen kommunizieren und dabei nachdenklich werden,
ob wir uns selbst als die Krone der Schöpfung ausgeben sollten. Wir
ahnen etwas, wir werden freundlich, vielleicht sogar sanft. Heute in "Auffangstationen". Vielleicht.
Ein solcher Spitzenmanager hat derartigen Tieren wohl nie in die Augen geblickt und nie die Auswirkungen auf sich selbst abgewartet. Er hat kein Gespür entwickelt, denn er lebt im Rhythmus seines Terminkalenders, der ihm einen klaren Takt für seine Tage, Monate und Jahre vorgibt. Er wird diese Tiere im Interesse der Industrienationen und seiner Shareholder umbringen! Der Biosprit heiligt die Mittel! Ein "Grünes Mäntelchen" für die Geld-Noblesse. Er wird sie ausrotten lassen, diese Orang Utans, zumindest wird er wesentlich dazu beitragen. Dies wird seiner persönlichen Karriere Schub geben.
Wir aber können solche hochbezahlten Leute dafür verantwortlich machen. Sie lassen sich dafür bezahlen, dass sie zu jenen Wirtschaftskillern werden, die eine einzige Managmentaufgabe verfolgen: Kosten reduzieren. Leute „freisetzen“. In der Übersetzung aus dem modernen Managmentdeutsch heißt das: Leute entlassen. Sie rauswerfen aus Betrieben. Jämmerliche Betriebswirtschaft!
Uns bleibt im Moment nur, nach Borneo zu kommen und solche herrlichen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung wahrnehmen. Sie beobachten und friedlich als einen Teil dessen begreifen, was die Religionen uns als „Schöpfung“ erklären. Respekt entwickeln. Impulse empfangen. Ein Gespür für das Ganze entwickeln, das die Welt bedeutet. Auch das wäre Globalisierung. Noch rechtzeitig dorthin kommen. Nicht nur in den Zoo, wo uns die Tier- und Pflanzenwelt mit Ausstellungsstücken (die jederzeit ersetzbar sind!) vorgegaukelt wird. Aber ein wunderbarer Anfang kann auch ein solcher Besuch im Zoo sein.Wesen zu begreifen versuchen. Ahnen, dass wir selbst in einem Zusammenhang dazu stehen. Sich Hineinfühlen. Empathie.
Ein solcher Spitzenmanager hat derartigen Tieren wohl nie in die Augen geblickt und nie die Auswirkungen auf sich selbst abgewartet. Er hat kein Gespür entwickelt, denn er lebt im Rhythmus seines Terminkalenders, der ihm einen klaren Takt für seine Tage, Monate und Jahre vorgibt. Er wird diese Tiere im Interesse der Industrienationen und seiner Shareholder umbringen! Der Biosprit heiligt die Mittel! Ein "Grünes Mäntelchen" für die Geld-Noblesse. Er wird sie ausrotten lassen, diese Orang Utans, zumindest wird er wesentlich dazu beitragen. Dies wird seiner persönlichen Karriere Schub geben.
Wir aber können solche hochbezahlten Leute dafür verantwortlich machen. Sie lassen sich dafür bezahlen, dass sie zu jenen Wirtschaftskillern werden, die eine einzige Managmentaufgabe verfolgen: Kosten reduzieren. Leute „freisetzen“. In der Übersetzung aus dem modernen Managmentdeutsch heißt das: Leute entlassen. Sie rauswerfen aus Betrieben. Jämmerliche Betriebswirtschaft!
Uns bleibt im Moment nur, nach Borneo zu kommen und solche herrlichen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung wahrnehmen. Sie beobachten und friedlich als einen Teil dessen begreifen, was die Religionen uns als „Schöpfung“ erklären. Respekt entwickeln. Impulse empfangen. Ein Gespür für das Ganze entwickeln, das die Welt bedeutet. Auch das wäre Globalisierung. Noch rechtzeitig dorthin kommen. Nicht nur in den Zoo, wo uns die Tier- und Pflanzenwelt mit Ausstellungsstücken (die jederzeit ersetzbar sind!) vorgegaukelt wird. Aber ein wunderbarer Anfang kann auch ein solcher Besuch im Zoo sein.Wesen zu begreifen versuchen. Ahnen, dass wir selbst in einem Zusammenhang dazu stehen. Sich Hineinfühlen. Empathie.
Mittwoch, 21. Januar 2015
Brain Drain
Wir nannten es „Brain Drain“: Das gezielte Rauben von
Führungs- und Fachkräften aus anderen (vorzugsweise wirtschaftlich
schwächeren) Ländern, zum Zwecke der Verstärkung der eigenen
Basis. Der Politikwissenschaftler Alfred Grosser nannte es neulich in
einer Talkrunde „Neokolonialismus“, wurde dann aber tot
geschwiegen. Er selbst laberte sich unter Lenkung der lächelnden Moderation in
andere Themen hinein. Basis dieses Mechanismus ist die Ausnutzung Anderer. Es bedeutet Gier - in Deutschland. Gier nach "Humankapital". Denn hier nennt man das „Zuwanderung von Fachkräften“, die –
bitteschön! – überall und in allen politischen Parteien zum
Zwecke der Stärkung des Rentensystems und zur Auffrischung der
Demographie erwünscht ist. Deutschland ist ein starkes
Einwanderungsland, das sich von den Schwachen (auch und gerade wenn
sie in der EU sind) nimmt, was es will. Es wird den einzelnen
Fachkräften individuell zum Vorteil gereichen (auch dieses ist ein
gängiger Mechanismus: Die Herauslösung von Einzelnen aus dem Ganzen,
die Ausnutzung ihres Strebens nach eigener privater Wohlfahrt, nach beruflichem Fortkommen), denn
selbstverständlich können diese gewünschten "Kräfte" in Deutschland mehr als in ihren
Heimatländern verdienen. Doch für eben diese (Heimat-)Länder könnte eine solche
Entwicklung zur Katastrophe gereichen, wenn die „Besten“, also
die technische Leistungselite, in eine andere Volkswirtschaft
auswandert. Das nenne ich eine rücksichtslose globale Ausbeutung zum
Zwecke der eigenen Vorteilsgewinnung. Der groteske Mangel an Anerkennung von in der Heimat gewonnenen Bildungsabschlüssen wird hier wohl mit der Zeit "harmonisiert" werden. Die Einzelnen sind hier plötzlich völlig egal. Doch der demographische Druck in den Industrieländern mag hier einiges bewirken.
Manchenorts werden solche Prozesse mehr oder weniger gewollt gerne auch als „Globalisierung“ missverstanden. Dagegen mag globaler Widerstand aufkommen.
Manchenorts werden solche Prozesse mehr oder weniger gewollt gerne auch als „Globalisierung“ missverstanden. Dagegen mag globaler Widerstand aufkommen.
Sonntag, 18. Januar 2015
Schaltung der Gehirne
Was
macht diese Bewusstseinsindustrie mit uns, die uns gerne
als Freizeit-
und Medienindustrie erscheint und in den verschiedensten Formen
umfängt, die uns jene Versprechen vorgaukelt, die sich beispielsweise als Häppchen
und Apetitanreger gerieren, die wir nicht mehr verdauen und uns
aneignen, sondern die wir halbverdaut in uns hinunter schlucken und
sie dumpf konsumieren. Die uns zu etwas Passivem machen, was das
Subjekt zum Objekt werden lässt, all die Teaser, Trailer, Apetizer
und Anreißer, die einen Bewusstseinszustand und ein „Bei-sich-sein“
nur kurz anreißen, als ein kurzen Ausblick auf das vielleicht
Mögliche, um uns schließlich alleine zu lassen, wie eine platzende
Blase. Alles zerrt und reißt, da ist viel hohle Aufregung, Anregung,
künstliche Erregung um jeden Preis, in kommerzieller Absicht,
naturgemäß!, als marktgerechter Konsum verkleidet, konsumierbar
gemacht, fein zerhauen, zerkaut und vorgekaut, zerstückelt und
scheinbar bekömmlich gemacht, verzerrt entzerrt, - da ist es egal,
was. Das wie und was befindet sich in einer Unverhältnismäßigkeit,
die gleichgültig ist – den die Form regiert den Inhalt, es ist die
Verkaufe, die zählt, nicht die Substanz, all das hält uns gefangen,
zunehmend und immer mehr, unmerklich. „Schlecht vermittelt“ heißt
es immer öfter in der Politik, es scheint alles eine Frage der
Vermittlung, des „Egal was“, denn jeder hat ja immer recht mit
seinem Anliegen. Vom Inhaltlichen ist man apriori überzeugt, das ist
nicht zu hinterfragen, es ist nur aufgebläht und aufgeschäumt mit
irgendetwas, das egal ist, Stoff ist's, Füllstoff fürs Bewusstsein,
Blähstoff und hohle Unterhaltung, Zerstreuung, Betäubung, ein Kick
für den Kick. So geht uns das für Momente durch den Kopf: Als
Miesepetrigkeit, als Spielverderberei in diesem ewig lächelnden
Nebel des Positiven.
Samstag, 17. Januar 2015
Statistik
Uns
geht’s laut Statistik allen in Deutschland ja so blendend (die
vielen prekären Arbeitsverhältnisse werden kurz mal ausgeblendet
oder mit fragwürdigen Zahlen weg- und schöngeredet, - sozialabgabenpflichtige Arbeitsplätze können ja auch prekär sein, können durch "Aufstockung" zustande gekommen sein usw. --> mit statistischen Zahlen kann man tricksen)... wenn's freilich in der Öffentlichkeit ein
Thema wird, haben es alle Veröffentlicher ja immer schon gewusst..... es läuft leider zu oft auf den scheinbar linken Spruch hinaus: der Staat bzw. das Gemeinwesen trägt die Verluste und stockt auf, die andere Seite kassiert und setzt sich mit dem Gewinn ab.
Freitag, 16. Januar 2015
Zweisamkeit im Erfolg
Helene Fischer und Andrea Berg wären im deutschen Sprachraum ein Traumpaar, wenn sie wenigstens bisexuell veranlagt wären. Im neudeutschen Toleranzgeschwafel würde das freundlich goutiert und gleichzeitig mit einem scheinmoralischen Seitenblick quittiert. Als einen kleinen Kick, als eine anregende News würde das die Öffentlichkeit wahrnehmen. Als Merkmal einer anderen und jenseitigen Existenzweise, so wie die Antike die Sphäre "der Götter" verstanden und gedeutet hat. Etwas, zu dem wir uns sehnen, eine Superstarlebensweise mit allen Insignien und Trophäen des modernen Daseins: Geld, Luxus, Autos, Flugzeuge, Lover zur freien Auswahl, eine großzügig ausgelegte Heimstatt und ein smartes Dasein, in dem scheinbar alles gelungen ist. Lockerheit, die eben daraus entsteht. Ein Überblickerwesen, das sich selbst als "Elite" definiert. Wesen aus einer anderen Galaxie, die sich eines Tages nach einer beliebigen Gestaltung ihres Körpers auch eine Verlängerung ihres Lebens werden leisten können. Die Polarisierung und Ökonomisierung aller Lebensbereiche werden es möglich machen, dass dies zunächst nur einer bestimmten Klasse von Menschen möglich sein wird. Der große Rest und Bodensatz derjenigen Gesellschaften, die glauben, sich so etwas leisten zu können, wird diese Daseinsweise anbeten und bewundern. Sie selbst aber werden zerschreddert werden, zu Futtermehl verarbeitet.
Donnerstag, 15. Januar 2015
Autobahn
Welche Verachtung liegt denn da dahinter? Ich war nahezu jeden Tag
auf der Autobahn unterwegs und allzu oft ballten sie hinter und neben
mir die Faust, überholten mich demonstrativ rechts, fletschten die
Zähne und machten wild fuchtelnd Fotos mit dem Handy, wobei manche
Verkehrsteilnehmer über solchen Übungen die Kontrolle über ihr
Fahrzeug komplett zu verlieren drohten. Dabei glaube ich, ein
vergleichsweise empathischer und gelassener Fahrer zu sein, der den
Flow nicht gerade verzögert. Jaja, die schlauen Psychologen erklären
einem, dass sich die Leute im Straßenverkehr eine Art Tarnkappe der
Anonymität überziehen und unter deren Schutz glauben, „mal
richtig die Sau rauslassen“ zu können. Mir kam es aber oft so vor,
als würden die Leute ganz bewusst in ihrem Streitwagen sitzen, und
ihren Pferdestärken die Sporen geben, nach dem Motto „Höher,
schneller, weiter“ und "ich bin im Wettbewerb". Der andere ist da nur noch Gegner und die
Gesamtveranstaltung könnte „Krieg mit anderen Mitteln“ heißen.
Nicht nur die „political correctness“, sondern allerlei
moralisch-ethische Maßstäbe schieben einem solchen Verhalten
zumindest in Europa den Riegel vor. Aber die zivilisatorische Decke
scheint recht dünn zu sein. Es geht darum, den anderen fertig zu
machen, ihn zu übertrumpfen, ihn zu „versägen“, ihn zu
erledigen: Als ein Ventil des Alltags, zu dem man den von Jahr zu
Jahr immer neu mit Pferdestärken und Kilowattstunden aufgerüsteten
Streitwagen an den Start bringt. Man hat den sogenannten Wettbewerb
verinnerlicht, man scheint ganz unwillkürlich und scheinbar
selbstverständlich zu glauben, dass das ganze Spiel des Gewinners
und Verlierers einen legitimiere, den anderen vernichten zu dürfen.
Empathie und Rücksichtnahme sind da nur Schwächen. Jawohl, der
Wettbewerb erlaubt alles. Es gilt der allüberall so verherrlichte
„Wettbewerb“. Da wird bis kurz vor der Messstelle, mit der der
Staat als Raubritter an der Veranstaltung auch gerne teilnimmt,
munter Gas gegeben. Unmittelbar davor kommt die große Bremsaktion
und der Wagen wird brutal bis zur geforderten Geschwindigkeit
herabgebremst, kurz danach wieder herb beschleunigt. Auch sehr
ökologisch, das! Die Checker, die Bescheidwisser und cleveren
Überholer sind halt unterwegs. Sie bringen unter anderem auch diese
Art der staatlichen Abkassiererei hervor. Es könnte ja auch darum
gehen, Feinstaub oder Lärm zu vermeiden. Es könnte darum gehen,
Gefahren zu vermeiden, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Könnte ja
eine Überlegung wert sein und könnte ja auch mal Sinn haben.
Es gilt das Recht des scheinbar Stärkeren. Es ist dies auch das Gängige, was jeder weiß. Wirklich? Wieso verhält er sich dann aber auf der Autobahn wie eine Sau? Wider besseres Wissen? Ist vielleicht das Wissen und der Verstand gar nicht das Entscheidende? Werden wir von rudimentären Trieben zu unserem Verhalten gebracht? Von losgelösten Emotionen? Mehr als wir denken?
Es gilt das Recht des scheinbar Stärkeren. Es ist dies auch das Gängige, was jeder weiß. Wirklich? Wieso verhält er sich dann aber auf der Autobahn wie eine Sau? Wider besseres Wissen? Ist vielleicht das Wissen und der Verstand gar nicht das Entscheidende? Werden wir von rudimentären Trieben zu unserem Verhalten gebracht? Von losgelösten Emotionen? Mehr als wir denken?
Reisen (2)
Das Reisen könnte einem auch Mittel zum Zweck sein, um zu verstehen, dass unsere Erkenntnis beschränkt ist. Dass wir damit auf unsere Kultur und Herkunft beschränkt sind. Dass es verschiedene "Sichten" auf die Wirklichkeit gibt, Möglichkeiten, die uns plausibel erscheinen lassen, dass es womöglich nicht eine einzige Wahrheit gibt, sondern nur Perspektiven auf sie. Dass diese Perspektive aus einer anderen kulturellen und geographischen Prägung eine andere ist als unsere mitteleuropäisch geprägte, die sich ja (im Falle von Deutschland) im globalen Maßstab feiern lässt, weil sie die scheinbar "erfolgreichste" ist. Wir können uns als Menschen bereichern, weil wir diese anderen Sichten in uns "hereinholen" können, indem wir sie zu verstehen suchen. Sich hineinversetzen in andere Menschen, das hätte auch mit dem inzwischen vielzitierten und allzu sehr in Mode gekommenen Begriff "Empathie" zu tun. Respekt entwickeln, Anerkennung und Liebe zu den und dem "Anderen". Es ist etwas Anziehendes, sich dem "Anderen" auszusetzen, vom Fremden etwas aufzunehmen in uns. Es ist eine typische Vereinfachung der Industriestaaten, alles unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen Erfolgs zu deuten. Sie versuchen zwar, diese Sichtweise, dem Rest der Welt aufzuzwingen. Allein, es zeigen sich Symptome, die darauf hinweisen, dass sie damit die Erde in kürzester Zeit zugrunde richten. Wachstum um jeden Preis? Diese Idiologie hat die Wirtschaft in den vergangenen 100 Jahren getrieben. Sie ist nicht für das 21. Jahrhundert geeignet.
Mittwoch, 14. Januar 2015
Sonntag, 11. Januar 2015
Scheinessen
Wir
schütten mies und logistikgerecht mit tausend Geschmacks- und Zusatzstoffen vorgefertigtes Bami Goreng in ein Microwellengeschirr und
warten artig, bis es in kürzester Zeit die empfohlene Bestrahlung der mikroskopisch
kleinen Wärmepartikel erreicht hat...oder weiß jemand wie eine Microwelle funktioniert? Hinter den Kulissen sieht doch manches ganz
anders aus: da ist nicht der intellektuelle Anspruch, sondern das
Weiterwursteln und das Nutzen dessen, was einmal als „Ruf“ oder
Image erreicht worden ist.
Freitag, 9. Januar 2015
Reisen
Reisen? Wir sollten es genießen, die Freiheit dazu zu haben.
Anderswo hingehen, hinfahren, hinfliegen und eine andere Umwelt auf
uns einwirken lassen. Etwas von der Welt erfahren, von ihrer
unglaublichen Schönheit. Etwas auch davon, dass andere Menschen
unter anderen Verhältnissen leben oder leben müssen. Sich bewusst
werden, welch unglaubliches Glück man hat, wenn man hier einigermaßen
sein Auskommen hat. Sich an anderen Kulturen, an anderen
Möglichkeiten des Lebens freuen, sie zu verstehen suchen, sich
bewusst werden, dass so etwas relativ ist. Sich vom „Anderen“
inspirieren lassen, sich an der Variation erfreuen und sich unserer Gleichförmigkeiten bewusst werden. Im Denken und im Leben.
Staunen lernen. Über die Natur, in der so viel aufgehoben ist, dem
wir näher kommen können. Wir sollten uns nicht abdrängen lassen in
das, was uns ohnehin vertraut ist. Sondern wir sollten Grenzen
überschreiten, erfahren, dass da mehr ist. Wir sollten den Ort
kennen lernen, wo wir leben. Das freilich sollte nicht nur einer
Klasse von Vermögenden möglich sein, einer Klasse der
Berufsreisenden und global Lebenden, der aufgeklärten Gutmenschen
und moralischen Besserwisser. Diese Möglichkeit sollte sich allen
eröffnen. Allen. Respekt für das Andere entwickeln und niemals
einer Gleichmacherei das Wort reden, die sich in den fernsten Ländern
schon am Flughafen auf arrogante Weise präsentiert, wenn sich die bekannten und überall auf der Welt vertretenen Edelmarken in ihren Boutiquen den örtlichen und globalen Reichen zum
Kauf anbieten.
Mittwoch, 7. Januar 2015
Kult!
Ich lese über Wolfgang Herrndorf und sein Werk „Tschick“. Dabei denke ich daran, dass das als Theaterstück seit Ewigkeiten in einem von hier aus gut erreichbaren Kulturtempel läuft, einem alternativen Spezialetablissement für die Besserverdienenden. Eine verlotterte Klasse ehemaliger 68er will darin eine Prekariatsikone mit migrantischem Hintergrund besichtigen, sich kulturell bestärken in seinem in schwarze Klamotten gekleideten Gutmenschentum, den für sich so verstandenen kritischen Zeitgeist pflegen und dazu ein paar Lachshäppchen mit etwas Champagner einwerfen, - anschließend in die 8Zylinder-Limousine mit Chauffeur steigen, nachdem man das Klo im alternativen Kulttempel voll geschissen, gepisst und besprenkelt hat, weil einem das natürlich in seinem Selbstverwirklichungswahn immer dann zusteht, wenn man den Affekt dafür spürt. Daheim macht eine möglichst billig geheuerte Putzfrau die Bude sauber. Man muss ihr sehr präzise erklären, was man will: gerade das Klo soll ja besonders sauber sein. Sodann steigt man in seine teure Armani-Klamotte und fährt zum Meeting, Brainstorming oder Briefing in die Toskana, wo man eine Zweitwohnung besitzt, selbstverständlich steuerlich "günstig" abgesetzt. Genießen heißt die Maxime. Egal, auf welche Art und wessen Kosten. Was ist mit einem Begriff wie „Dritte Welt“? War mal angesagt. Wurde mit Theorien umsponnen, wie alles. Mit Geschwätz. Jetzt gelten nur noch persönlich gemachte Erfahrungen und man selbst, das heilige Ich. Egal, ob der Mensch ein soziales Wesen sei. Jetzt wird wild gefressen und gefickt. Man kriegt das mit - samt all der Rechtfertigungsoden und denkt: Wenn schon nicht mal deren Selbstversuch taugt!.... Die 68er und ihre Gefolgsleute sind wahrlich erbärmlich herunter gekommen....Hm, Herrndorf hat sich am Ende abgeknallt, Schlingensief ist gestorben.
Wirklichkeit total
Es gibt eine zunehmende Distanz zwischen Entscheidern und Volk. Es
herrscht Sprachlosigkeit. Da sind die Macher und Selbstverwirklicher,
zu denen sich besonders in der Politik die Verbreiter von
öffentlichen Meinungen als Legitimationsstützen und allerlei gut
bestallte Hofclowns gesellen. Die Käseglocke Berlin etwa ist
abgeschottet von der Realität, ahnungslos und freigehalten von jedem
Dreck des Alltags. Es gibt die Isolierung einer Klasse der
Polittechnokraten, Karrieristen und Emporkömmlinge, die das
Parlament bildet und das Stück „Parlamentarische Demokratie“
spielt. Weltweit ist das in den meisten Industriestaaten so. Die
Eliten rekrutieren sich immer wieder aus derselben gesellschaftlichen
Schicht, die ihre Vorteile jeweils an die eigene Brut weiter gibt.
Die Methoden zur Partizipation für die große und namenlose Masse
der Menschen könnten viel weiter entwickelt sein, werden aber als
Herrschaftsinstrument eingefroren. Ein milder Konsensschaum legt sich
(noch) über die ganze Szenerie. Doch die Verteilungskämpfe werden
härter, die gesellschaftliche Polarisierung schreitet voran.
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