Donnerstag, 6. März 2025

Klangräume

Ich will und wollte andere Klangräume auftun, ein anderes Spielfeld, eine andere Phantasie, akustische Ereignisse, die da hindurch gehen, die manchmal herbe Gegensätze aufreißen, um sie sogleich wieder zuzuschütten in Klängen, die gelegentlich auch das Populäre und Vulgäre in sich tragen. Ich will nicht mehr das Vorführen von technischen Fertigkeiten, die sich im Hektischen Rasanten ergehen, sondern eine gezielte Langsamkeit dagegen setzen. Ich will andere akustische Erlebnisse schaffen, will Alltagsgeräusche einbeziehen und doch meiner Biographie entsprechend an Pop andocken. Ich will auch die Leere abbilden, will mit schöner Ereignislosigkeit umgehen. Beschauliche Besinnlichkeit und das Baden in Klangschäumen ist weniger mein Ziel, als vielmehr die Irritation, auch das Zusammenführen von Gegensätzen in der Entäußerung. Nicht das Event, dass sich plötzlich in urwüchsiger Vitalität Bahn bricht, sondern das langsame Überführen von Gegensätzen auf eine andere Ebene ist mein Ziel. Nicht das selbstbesoffene „In-Sich-Waten“, die narzisstisch vorgeführte Ichsuche, die spirituelle Selbstoptimierung wäre mein Ziel, sondern vielmehr das Abschreiten der Einöde, des Steilen und Unwägbaren, das "Ungewöhnliche", das Streifen des Vulgären, Banalen und des „dreckigen“ Alltäglichen.

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