Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 28. April 2024

Wohlstand und Wir

Die Zeiten, in denen „wir“ führend in jeder Hinsicht waren, könnten vorbei sein. Aber „wir“ könnten umschalten und den „Wettbewerb“ akzeptieren. Wir könnten beispielsweise anstreben, unsere Gesellschaft trotz Führungsanspruch aus Berlin („an uns sollen sich alle anderen orientieren. Wir sind Vorreiter“) auch in Zukunft weitgehend egalitär zu halten, was heißt, ökonomisch und anders bedingte Statusunterschiede möglichst gering und die Möglichkeiten zur Partizipation auch mittels Transparenz hoch zu halten und die derzeit von allen Seiten auf uns einströmende Polarisierungstendenzen gering zu halten („Die Schere zwischen Arm und Reich...“ u.a.). Wir könnten ernsthaft versuchen, in jeder Hinsicht eine Vielfalt zu bewahren und deren Wert gegenüber dem Einseitigen, Eintönigen, Einheitlichen klar zu sehen. Modisch ausgedrückt: das „Diverse“. Es gilt vielleicht, noch viele Dinge kennen zu lernen, mit den jeweils zur Verfügung stehenden Mitteln auch den Kosmos und den größeren Zusammenhang zu erkunden, damit auf Tuchfühlung zu bleiben. Angesichts der vielen digitalen Verblödungsmechanismen könnten wir versuchen, uns Wissen anzueignen, um mit Wissen/Fakten besser umgehen zu können, es in einen Zusammenhang bringen zu können. Es gilt auch zu verschieden motivierten Führerfiguren auf Distanz zu bleiben, sich niemals auszuliefern, sondern sich selbst und die Möglichkeiten des eigenen Selbst dagegen zu setzen...., dies mag auch eine mögliche Haltung zu Verdinglichung und Entfremdung sein, die uns in mannigfacher Gestalt begegnen und uns samt unserem Umgang schleichend aufzufressen drohen. Es gilt, Spannungen und das Nichtwissen auszuhalten, Widersprüche zu ertragen und sie nicht in eine falsche Einheit auflösen zu wollen. Wir sollten auch eine Distanz zu kollektiven Zusammenhängen wagen und keinesfalls eine fremdgeleitete Identität daraus ableiten. Uns nicht bestimmen zu lassen, sondern uns selbst zu bestimmen, könnte ein Ziel sein. X x The days when “we” were leaders in every way may be over. But “we” could switch and accept “competition”. For example, we could strive to keep our society largely egalitarian in the future, despite Berlin's claim to leadership (“everyone else should follow us. We are pioneers”), which means that economic and other status differences are as small as possible and the opportunities for participation too to keep it high through transparency and to keep the polarization tendencies that are currently flowing towards us from all sides low (“The gap between rich and poor...” etc.). We could seriously try to preserve diversity in every respect and to clearly see its value over the one-sided, monotonous, uniform. To put it fashionably: the “diverse”. Perhaps there are still many things to get to know, to use the means available to explore the cosmos and the larger context, and to stay in touch with it. Given the many digital dumbing down mechanisms, we could try to acquire knowledge in order to be able to deal with knowledge/facts better and to be able to put them into context. It is also important to stay at a distance from leaders with different motivations, to never surrender yourself, but to set yourself and your own possibilities against them.... this may also be a possible attitude towards reification and alienation, which we face in many different forms encounter and threaten to slowly consume us and our interactions. It is important to endure tensions and ignorance, to endure contradictions and not to want to dissolve them into a false unity. We should also dare to distance ourselves from collective contexts and under no circumstances derive an externally derived identity from them. Not letting ourselves be determined, but rather determining ourselves could be a goal.

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