Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Mittwoch, 24. April 2024
Grün war die Hoffnung
Ich lese in der Zeitung die Headline „Grün war die Hoffnung“ und denke an die Zeit zurück, in der ich in die Grünen meine Hoffnungen setzte und sogar eine akademische Prüfung über dieses Thema absolvierte. Ich ging zu einer Grünen-Versammlung, wo dann ein gewisser Fritz Kuhn eitle Reden hielt. Ich trat nicht bei dieser Partei ein und habe diesen Entschluss viele Jahre für mich gelobt und nicht bereut. Heute trägt Habeck Schlips und Anzug, wozu er staatstragende Reden hält und ein Geschichtenerzählergesicht macht. Außerdem macht er als Bittsteller Bücklinge. Das alles spricht die Massen an.
Es ging schleichend: Der („Schlacht“-)Gewinn der Realos/Pragmatiker gegen die „Fundamentalisten“. Der Zwang zur Anpassung an die Wirklichkeit. Der Verlust der Provokation, des Aufbegehrens gegen die etablierten Strukturen. Heute gehören die Grünen selbst zum Establishment, sind zu einer Partei der urbanen Besserverdienenden geworden, die sich teure Bio-Ware jederzeit leisten können, die die „Woken“ und die Identitätspolitik lobt und auf Gendern steht. Der soziale Gedanke scheint den Grünen völlig abhanden gekommen zu sein, da helfen auch die Jungen Grünen mit ihren meist übers Ziel hinaus schießenden Statements nichts. Wir wollten doch alle mal eine gerechtere Gesellschaft. Stattdessen verdiente ich in grauer Vorzeit ein paar Kröten mit subalternen Hilfsdiensten (ich musste in meiner Lage dafür sehr dankbar sein…) in der damaligen Parteizentrale der Grünen.
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I read the headline in the newspaper “Green was the hope” and think back to the time when I placed my hopes in the Greens and even took an academic exam on this topic. I went to a Green Party meeting in Marbach, where Fritz Kuhn gave vain speeches. I did not join this party and have praised this decision for many years and have not regretted it. Today Habeck wears a tie and suit, giving stately speeches and making the face of a storyteller. This appeals to the masses.
It happened gradually: the (“battle”) victory of the realos/pragmatists against the “fundamentalists”. The compulsion to adapt to reality. The loss of provocation, of rebellion against the established structures. Today the Greens themselves belong to the establishment, have become a party of urban high earners who can afford expensive organic goods at any time, who praise the “woken” and identity politics and are into gender. The Greens seem to have completely lost the social idea, and the Young Greens don't help with their statements, which mostly go over the top. We all wanted a fairer society. Instead, I earned a few bucks with subaltern support services (I had to be very grateful for that in my situation...) in the then Green party headquarters.
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