Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Freitag, 6. Oktober 2023
Dauerlächeln
Es fällt mir schon lange auf: Das Dauerlächeln, die Dauerlüge hat sich unangenehm eingegraben in Gesichter von vielen FernsehjournalistInnen. Es scheint diese Gesichter geradezu zu dominieren, wobei wohl auch gewisse physische Voraussetzungen eine Rolle spielen. Sofort und meist unkontrolliert gehen diese Gesichter in eine Mimik über, die der Sache, die da gerade verhandelt wird, völlig unangemessen ist. Öffentlich sichtbare Personen sind ja aufgefordert, jederzeit ein optimistisch freudiges Gesicht zu machen, weil ja angeblich „der Konsument“ ein Recht darauf hat. Und so muss von Hungersnöten, von der Inflationsfront oder aus dem Krieg oft möglichst mit einer Lachmaske reportiert werden (natürlich ist dies nicht verallgemeinerbar, noch sind es unangenehme „Einzelfälle“), es darf kein realistisches oder gar pessimistisches Gefühl aufkommen. Bei mir kommt da der Verdacht auf, dass unsere Emotionen manipuliert werden sollen. Dass aus Gründen des Showgeschäfts (und das ist TV auch und gerade!) ein Schleier des Wohlbefindens auch noch über den unangenehmsten Gegebenheiten ausgebreitet werden soll. Simulation regiert über die Realität. Die Show, der Schein und die Täuschung rechtfertigt offenbar alles, solange beim Konsumenten dadurch ein positives Gefühl entsteht. Wenn auch nur noch 5 Sekunden lang. So lange ist inzwischen die Aufmerksamkeitsspanne des Menschen. „Guten Tag, wir freuen uns, dass sie dabei sind!“: Wie drückt sich das aus? Wird dadurch sogar die Freude zu einem hohlen Ritual, zu einer Scheinkommunikation überall, was so viele Leute psychisch gestört zurück lässt? Fernsehdirektoren (meist nicht -Innen) pflegen hingebungsvoll ihren Zynismus und lassen Einsprüche nicht gelten. Scheinbar selbstverständliche Mechanismen scheinen sich da eingespielt zu haben, die meist auf unterschwellige Weise den KonsumentInnen nicht unbedingt zum Vorteil gereichen und die eine Atmosphäre der fortwährenden und universell geltenden Lüge erzeugen.
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It has struck me for a long time: the constant smile, the constant lie, has become uncomfortably engraved on the faces of many television journalists. It seems to dominate these faces, although certain physical conditions probably also play a role. Immediately and mostly uncontrollably, these faces change into facial expressions that are completely inappropriate for the matter that is being negotiated. Publicly visible people are asked to put on an optimistic, happy face at all times, because supposedly “the consumer” has a right to do so. And so famine, inflation or the war must often be reported with a laughing mask (of course this cannot be generalized, nor are they unpleasant "individual cases"), no realistic or even pessimistic feeling should arise. I have the suspicion that our emotions are being manipulated. That for reasons of show business (and that is TV too and especially!) a veil of well-being should also be spread over the most unpleasant of circumstances. Simulation reigns over reality. The show, the appearances and the deception obviously justify everything as long as it creates a positive feeling in the consumer. If only for 5 seconds. That's how long the human attention span is now. "Hello, we're glad you're here!" How is that expressed? Does this even make joy a hollow ritual, a sham communication everywhere that leaves so many people mentally disturbed? TV directors (mostly non-interns) are devoted to their cynicism and do not accept objections. Apparently self-evident mechanisms seem to have worked themselves in, which mostly in a subliminal way are not necessarily to the advantage of the consumer and which create an atmosphere of constant and universally applicable lies.
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