Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 23. Oktober 2023
Protest und Postfaktizismus
Ob dies ganze, von mir in vielen Blogs skizzierte Szenario etwas mit dem Zulauf zu „Protestparteien“ zu tun hat? Was soll man wählen, wenn man nicht einverstanden ist mit dem Filz der Parteien, die alles zu kontrollieren scheinen, was mit der Öffentlichkeit in dieser parlamentarischen Demokratie zu tun hat? Mit der Trägheit von Regierungen, die alle vier Jahre durch ein Kreuzchen an der richtigen Stelle in ihrem Demokratieverständnis bestätigt sehen? Muss deshalb eine Sympathie für irgendwelche Dumpfbacken vorhanden sein, die sich als eine Art Schwamm dieses Protests gerieren und sein Potential in sich aufsaugen? Die mit rein emotionalen Gegebenheiten agieren? Also keineswegs „Body and Mind“? (was man wohl jetzt "postfaktisch" nennt!) Die die Wirklichkeit nach ihrem Belieben deuten und sich so an den überall grassierenden Postfaktizismus anhängen? Diese Frage stellt sich leider global. Was wohl die Gründe dafür sind? Ob sich allmählich eine verkrustete und sehr auf Machterhalt bedachte gesellschaftliche und sich ständig reproduzierende Klasse in dieser Gesellschaft als „Elite“ aufspielt? Die soziologisch so bezeichnete vertikale Durchlässigkeit der Gesellschaft hat vielen Untersuchungen gemäß und auch vom Gefühl her gerade in Deutschland stark nachgelassen.
Ob es eine Herrschaft der Unfähigen und Abzocker gibt? Wie wohl das globale Großkapital mit solchen Gegebenheiten umgeht? Ob hier Lebenswelten entstehen, die sich auf nichts anderes als auf Beziehungen, Abhängigkeiten, Macht und Geld gründen? Mit eigenen Bezüglichkeiten, mit Werthaltungen, mit einem speziell gezüchtetem Bewusstsein und einem Selbstverständnis, das von denen, die oft und bestenfalls zu puren Serviceleistern herabgewürdigt werden, viel zu oft mitgetragen wird. Ob dabei der alte amerikanische Traum eine Rolle spielt, man könne alles schaffen, wenn man es nur wolle? Wie wohl der oft missbrauchte Begriff „Leistung“ seine Rolle spielt? Ob auch dies eine gewisse Form und Phase des Neoliberalismus charakterisiert? Wer wohl etwas davon hat? Ja klar ist das in anderen Nationen noch viel viel schlimmer! Aber wollten wir ohnehin nicht etwas weiter sein? Etwas besser. Vorbild für die ganze Welt, mindestens. Fühlen wir uns nicht geradezu als Hort eines demokratischen Versprechens? In einer (noch) wohlbestallten Gesellschaft, die sich dauernd einredet, im "globalen Wettbewerb" besser oder kreativer als andere zu sein?
x
x
Does this whole scenario, which I have outlined in many blogs, have anything to do with the influx of “protest parties”? What to vote for if you don't agree with the felt of the parties that seem to control everything that has to do with the public sphere in this parliamentary democracy? With the indolence of governments that see their understanding of democracy confirmed every four years by a tick in the right place? Must there therefore be sympathy for any dumbass who acts as a kind of sponge for this protest and absorbs its potential? Who act with purely emotional circumstances? So by no means “Body and Mind”? (which is probably now called "post-factual"!) Who interpret reality as they please and thus cling to the post-facticism rampant everywhere? Unfortunately, this question is global. What are the reasons for this? Is an encrusted and constantly reproducing social class that is very concerned about maintaining power gradually posing as the “elite” in this society? The sociologically termed vertical permeability of society has decreased significantly, especially in Germany, according to many studies and also from the feeling.
Is there a rule of the incompetent and cheaters? How do you think global big business deals with such circumstances? Are living environments emerging here that are based on nothing other than relationships, dependencies, power and money? With their own references, with values, with a specially cultivated consciousness and a self-image that is far too often supported by those who are often and at best degraded to being pure service providers. Does the old American dream play a role, that you can do anything if you really want it? How does the often misused term "performance" play its part? Does this also characterize a certain form and phase of neoliberalism? Who has any of this? Of course it's much worse in other nations! But didn't we want to go a little further anyway? A little better. Role model for the whole world, at least. Don't we feel like the cradle of a democratic promise? In a (still) well-established society that constantly convinces itself that it is better or more creative than others in "global competition"?
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen