Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 15. April 2023

Privat? Privatjets?

Was macht das mit uns in Schland, wenn wir erfahren, dass eine selbsternannte superreiche Geldelite bei zahlreichen Flügen mit dem Privatjet die Energie für sich wohl im großen Stil vergeudet? Und dabei wohl weitgehend unbehelligt vom Staat ist, der von seinen Bürgern an anderer Stelle wohl einiges (oder auch...ziemlich viel) verlangt? Ob solche Fakten im breiten Ausmaß die Motivation erhöhen, sich ökologisch korrekt zu verhalten? Ob es nicht im Gegenteil dazu geeignet ist, die Politikverdrossenheit zu erhöhen? Nicht umsonst gelten private Jets als besonders umweltschädlich. Die Fakten: Durchschnittlich alle neun Minuten hob in Deutschland 2022 ein Privatjet ab, insgesamt waren es 58.424 Flüge, nahezu doppelt so viele wie im Jahr zuvor – ein nationaler Negativrekord. Zwischen Düsseldorf und Essen pendelt eine S-Bahn, die A52 bietet eine direkte Autoverbindung der beiden Ruhrpott-Metropolen. Dennoch flogen Privatjets die rund 30 Kilometer lange Strecke im vergangenen Jahr mehr als ein Dutzend Mal und brachten dabei 53 Kilogramm CO2 pro Kilometer auf die Waage. Insgesamt brachten die Elite-Reisenden hierzulande es so zuletzt auf rund 209.000 Tonnen CO2. Geht man von der Klimabelastung aus, die die Luftverkehrsbranche selbst einräumt, entspricht das fast zehn Prozent der Gesamtemissionen des Sektors. Und das, obwohl Privatjet-Passagiere nur einen winzigen Anteil aller Fluggäste ausmachen. Wieso eigentlich scheint die Regierung solche Fakten zu ignorieren? Ob sie sich selbst wohl der Klasse dieser energievergeudenden Oberwichtigs zuzählt? Immerhin wurde vor einiger Zeit das mir relativ groß erscheinende und damals nicht funktionstüchtige Regierungsflugzeug vorgeführt. Ein Kennzeichen dieser vermögenden Flieger scheint ja im Bewusstsein der eigenen Wichtigkeit solche Flüge in großer Selbstverständlichkeit für sich in Anspruch zu nehmen. Z.b. schreibt t-online: Trotz ihrer vergleichsweise hohen Wirkung auf die Erderhitzung gilt für Privatjets: Die Politik drückt beide Augen zu – in der Klimapolitik spielen sie quasi keine Rolle. Die kleinen Flieger in Privatbesitz genießen großzügige Ausnahmen: Vom Emissionshandel der EU, dem sogenannten EU-ETS, sind sie ebenso ausgenommen wie vorerst auch von der Steuer auf Flugbenzin, die von der EU vorgesehen ist. Stattdessen zielt die Kerosinsteuer vor allem auf Passagiermaschinen ab, die innereuropäische Linienverbindungen bedienen.

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