Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 31. Januar 2019
Mittwoch, 30. Januar 2019
Kinder als Fortsetzungsgeschichten
Der Club of Rome, ein
Mythos. Schon früh warnte er unter anderem vor der Überbevölkerung
der Erde. Bevölkerungsexplosion. Stimmt ja gar nicht!, so der
Einwand wichtiger Stimmen. Es gehe vielmehr um die Verteilung.
Schließlich sei genug für alle da. In der Folge aber wurde der
Triumph der Kleinfamilie mit ihren beiden Kindern gefeiert. Dabei
würden gewisse Argumente durchaus dafür sprechen, dass ökologisch
denkende Menschen nicht unbedingt Kinder in die Welt setzen sollten.
Umweltschützer mit Kindern könnten sogar fragwürdig sein. Es macht
jedenfalls keinen Sinn, diesen zig mal überbevölkerten Planeten mit
noch mehr Kinder zu belasten. Außerdem sollte sich ein Elternpaar
der Aufgabe gewachsen sehen, Kinder zu ernähren und für sie
verantwortlich zu sein. Doch einem kritischen Nachdenken über solche
Fragen steht die mit allen Mitteln durchgedrückte Maxime entgegen,
dass Paare unbedingt Kinder haben sollten, - was durchaus fragwürdige
Folgen zeitigt. Dazu wird es dann Kinderwunsch- und
Fertilitätskliniken geben, die von der Politik auf viele Arten
Unterstützung erfahren werden. Wenn alle aufhören würden; Kinder
zu produzieren, würde unser Gesellschaftssystem explodieren, denn es
würden Rentenzahler fehlen, - was gerne als Argument dafür genannt
wird, Kinder in die Welt zu setzen. Ob es wirklich diese ökonomischen
Argumente sind, die hier ausschlaggebend sind? In relativ überschaubarer Zeit würde die Menschheit
aussterben. Ob es aber für diese Erde ein so großer Verlust wäre?
Ob eine Erde ohne Menschen nicht auch wünschbare Aspekte hätte.
Es gibt eigentlich wohl
ganz wenig Paare, die ungewollt kinderlos sind. Die Gesellschaft gibt
oft vor, diesen Menschen helfen zu wollen. Doch das wird gerne mal
zum Geschäft. Wie in Vielem, sind auch hier die USA Vorreiter. Man
kauft sich hier Samen (Eizellenspenden sind relativ gut honoriert)
oder greift auf eigenen eingefrorenen zurück. Man lässt gekaufte
Leihmütter damit schwanger werden und lässt diese Kinder
anschließend von speziellen Hilfskräften erziehen. Solche
Dienstleistungen“ werden selbstverständlich nach Marktkriterien honoriert. Es entsteht
auf diese typisch neoliberale Weise ein Markt für Kinder. Mütter in
der klassischen Form werden auf diese Weise ersetzbar. Damit die
Bevölkerung trotz manchen Schrumpfungsprozessen auf einem
vergleichsweise stabilen Niveau bleibt, bedarf es der Migranten.
Familienpolitik und Familienförderung stützen, teilweise auch aus
idiologischen Gründen der „Heiligsprechung“ der Familie, zudem
eine solche Stabilisierung.
Dienstag, 29. Januar 2019
Am Morgen ohne Sorgen
Allmählich gehen mir die ewig
lachenden und lächelnden Figuren in den Frühstücksfernsehprogrammen
auf die Nerven. „Ja klar haben die keine Sorgen“ sagt man sich
und staunt über so viel professionelle Ignoranz. Die zur Schau
getragene gute Laune hat wohl Methode: sie will dem „Konsumenten“ als
Inszenierung Mut machen und Kraft geben, seinen eigenen Alltag zu
bewältigen. Blöd nur, dass das oft sehr aufgesetzt und künstlich
wirkt, wie eine Verpflichtungserklärung zur Unehrlichkeit dem
Publikum gegenüber. Die Absicht erscheint offensichtlich: Der schöne
Schein soll alles überstrahlen, die Lüge soll dem Einzelnen eine
Stütze abgeben, seine Schwierigkeiten zu bewältigen. Was ist mit
dem Arbeitslosen, dem erfolglosen Selbständigen vor seiner Pleite?
Man muss Zeit haben für Doppeldeutigkeiten, man muss „die Ebene
dahinter“ erkennen. Ein bisschen Problemchen in gut vertraglichen Portionen, ein bisschen Boulevard. Nach der tausendsten Produktempfehlung für den
deutschen Nobelsportwagen, kommt Neid auf auf diejenigen, die über
die Anschaffung eines solchen Wagens nachdenken und dabei alle
Abgasprobleme ignorieren können. Die dem Imponiergehabe aufsitzen,
was davon ausgeht. Die nicht die tatsächlichen Vorzüge eines
solchen Wagens schätzen, sondern seine Symbolik bezüglich des
sozialen Status. Man nimmt verwundert zur Kenntnis, wie „Prominente“
angehimmelt werden, die – ach Wunder! - auch nur Menschen sind und
die sich mit ihrer sozialen Rolle verbunden haben. Die Größe
„Erfolg“ wird danach in der Abteilung Sport angebetet, obwohl
Dopingaffären da so manche Zweifel streuen könnten. Der "Konsument" wähnt sich damit immer auf der Höhe der Zeit, glaubt sich informiert, kann auch nichts machen und versinkt in seinem deutschen Ego.......
Montag, 28. Januar 2019
Sonntag, 27. Januar 2019
Schritte
Es mag wohl in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gewesen sein, als ich Folgendes schrieb, das immer noch aktuell zu sein scheint:
SCHRITTE
Er
geht weiter, federnden Schrittes, unter grauen Himmeln, den
alltäglichen Vorzeichen seines Daseins. Aus der Ferne tönt eine
Sirene, die vielleicht irgendeinen Ernstfall simuliert, und hinter
ihm liegt eine Strecke, an deren Ausgangspunkt er sich nur manchmal
in den Augenblicken der Dämmerung erinnern kann. Die weißen
Markierungsstriche auf der Straße hatten einmal die Aufgabe,
Orientierung zu bieten. Sie sind nun aber verblasst und schwer zu
erkennen. Er gönnt sich den bescheidenen Spass, sie im Slalom immer
wieder zu umgehen und dabei nicht auf sie zu treten, was ihm
Zerstreuung und Ablenkung von der Tatsache bietet, dass er alleine
ist. Seine gleichförmigen Bewegungen werden immer wieder
unterbrochen von kleinen Unregelmäßigkeiten, bedingt durch
Unebenheiten der Straße, durch Nervositäten, Unaufmerksamkeiten.
Rechts und links der Straße erstrecken sich weite Felder,
flurbereinigte, kultivierte, chemisch gedüngte Anbauflächen,
Nutzungsgebiete, die, so will es ihm scheinen, für ihn gerade in
ihrer geometrischen Anonymität wirklich sind.
Die
Zwecklosigkeit seines Wegs entspannt ihn innerlich, er gibt sich der
Bewegung hin – und nur ihr. Er versucht, sich innerlich zu leeren.
Fetzen einer vielleicht vorgestern gehörten Melodie vermischen sich
mit Eigenem, aus dem Moment Entstandenen. Ansonsten will er sich
nicht erinnern, er baut geradezu Mauern auf gegen alles, was aus der
Vergangenheit einbrechen will in sein augenblickliches Idyll.
Stattdessen versucht er , sich sein Gesicht
vorzustellen...jetzt,...gerade jetzt...und nun wieder....eine
Konzentrationsübung mit Selbsterfahrungswert! Seine Schritte
durchschreiten fünf Minuten, als wären sie Sekundenzeiger einer
Quartzuhr. Es geht leicht bergauf und seine Beine lösen die
gestellte Aufgabe ohne ihrem Benutzer auch nur ihre Existenz ins
Bewusstsein treten zu lassen, sie funktionieren.
Es
ist Rhythmus zu erkennen in dem, was er tut. Eine Struktur, die ihm
etwas bedeutet, über der er gleichwohl bescheiden geworden ist.
Diese wiederkehrenden Regelmäßigkeiten geben Sicherheit, betäuben
Angst. Die Luft ist zu
spüren, die rohe Erde zu riechen, es fängt langsam an zu regnen.
In einiger Entfernung ist ein verwilderter Hain zu erkennen und er
ist erstaunt darüber, dass sich Derartiges hier noch halten konnte.
Erinnerung trifft ihn: an andere Zeiten, andere Orte, Gegenden, von
denen er gehört hat.
Der
Hain ist belebt, bildet hier eine Enklave in seiner Wildheit und
Unberührtheit, was ihn fast wie einen Magneten anzieht. Eine Ganze
Welt verspricht sich hier an diesem Stückchen Erde, bewachsen mit
seltenen, nie gesehenen Pflanzen. Dazwischen glaubt er Kristalle zu
erkennen, funkelnd in allen Farben. Plötzlich erstrahlt der Hain, er
wird zusehends durchsichtiger, gläsern, illuminiert von
Mannigfaltigen Lichtkaskaden...aber auch Gerüche gehen von diesem
Hain aus, wie betäubend!...Musik dringt aus dem Gesträuch,
Harmonien, die Töne auf solche wunderbare Weise zueinander führen
und miteinander versöhnen, dass alles bisher Gehörte nur ein
Entwurf zu dieser Harmonie gewesen ist: sie hat alles in sich
aufgenommen! Alles! Kleine Tiere kriechen, sich fortwährend
verwandelnd, durch das Gezweig, ohne jemals eine feste Gestalt
anzunehmen. Zuweilen sehen sie Menschenähnlich aus, zwergenähnlich,
gnomenhaft, jedoch werden sie niemals vollkommen menschengleich.
Untereinander brauchen sie scheinbar keine Sprache, um sich zu
verständigen, denn über der ganzen Szene liegt nur der Schleier
dieser wunderbaren Harmonie.
Er
glaubt zu träumen: das ist nicht wahr!,...und schon hat er das Bild,
die Szene gelöscht! Der Hain ist nun wieder ein Streifen
unkultivierten Bodens, der mittlerweile etwas nähergerückt ist,
denn er ist weitergegangen. Für den Bruchteil einer Sekunde streift
ihn die Ahnung, dass er alleine ist, - aber auch das ist nicht wahr.
Die
Zeit übergeht diesen Einbruch wie selbstverständlich mit ihrem
Kokon. Sicher ist, dass auf die blasse Markierung in einem gewissen
vorhersehbaren Abstand die nächste folgt. Er ist nicht alleine.
Automatisches Gehen, unter Zwang, - und doch jederzeit aufhören
können? Weiter....!
Ein
leichtes Hungergefühl schleicht sich in seine Gegenwart. Aber es ist
ja alles da, man braucht nur zuzugreifen! Das Wasser läuft einem im
Munde zusammen...aber er kann sich beherrschen. Gelernt ist gelernt!
Nachher. Morgen. Bald.
Aus
dem Hain scheint nun Lebendiges zu dringen. Zuerst ganz leise, dann
immer lauter: Vokale, Stimmen, Lachen... Das Lachen wird immer
lauter, kommt auf ihn zu, schwillt an, bläht sich zu einem Orkan des
Lachens: es ist nur noch Lachen! Siehe da: Stille! Eine Fläche der
Lautlosigkeit., Ozean der Ruhe!
Er
spürt sich selbst kaum mehr. Doch plötzlich ein Stolpern und er
wäre beinahe gestürzt: eine Minute liegt im Weg! Bedächtig und
vorsichtig wird sie aufgehoben und von allen Seiten betrachtet.
(Minu8ten liegen ja nicht alle Tage auf der Straße herum!) Die
Minute ist ein seltenes Exemplar, sie hat eine wunderbare Maserung,
geheimnisvoll wie die Ziffern einer nie gezählten Zahl, Buchstaben
einer gesprochenen Sprache. Er steckt sie in seine Tasche. Aber kaum
ist dies geschehen, löst sie sich einfach auf! Sie ist weg! (Aber
das ist nicht weiter beunruhigend, denn er hat sie ohnehin schon fast
vergessen!)
Die
Straße beschreibt einen Bogen und er wird nun immer langsamer, kommt
kaum noch voran. Es durchdringt ihn eine Überlegung, ob er auf dem
richtigen Weg sei, - aber der Weg führt ja doch nicht zum Ziel.
Dumpfheit breitet sich aus, Konturen verschwimmen seltsam. Er fühlt
jeden Herzschlag wie etwas Fremdes, ihm nicht Gehörendes. Erhört
ihm zu, ungläubig und gespannt auf den nächsten, der wie ein
Gongschlag durch sein Bewusstsein dröhnt. Schließlich – er weiß
nun wirklich nicht mehr, wie lange er schon unterwegs ist, ist es ihm
nur noch möglich, langsam und bedächtig einen Fuß vor den anderen
zu setzen, winzige Schritte nur noch zu machen. Er konzentriert sich
darauf und wagt gleichzeitig noch einmal, aufzublicken. Da sieht er
neben sich, vor sich und hinter sich unendlich viele Doppelgänger
seiner selbst, die wie Spiegelfiguren seiner eigenen Person just im
Moment gerade aufblicken. Er sieht ihnen in die Augen und merkt
gleichzeitig, dass er sich selbst in die Augen sieht. In diesem
Moment versagen seine Beine und die aller Kopien seiner selbst und
sie bleiben alle stehen. Er kann sich nicht mehr von der Stelle
rühren und ist wie gelähmt. Vor ihm tut sich ein schwarzer Graben
auf, unendlich tief. Es gibt nun kein Vor und Zurück mehr: er starrt
abwechselnd in das Loch vor sich und in sein eigenes Auge, das ihm
milliardenfach anblickt. Wen? Ihn? Wer? Er?"
Samstag, 26. Januar 2019
Die Töne (Lyrik Ludwig Tieck)
Die Töne (Ludwig Tieck)
Siehst du nicht in Tönen Funken glimmen?
Ja,
es sind die süßen Engelstimmen;
In
Form, Gestalt, wohin dein Auge sah,
In
Farbenglanz ist dir der Ew'ge nah,
Doch
wie ein Räthsel steht er vor dir da.
Er
ist so nah' und wieder weit zurück,
Du
siehst und fühlst, dann flieht er deinem Blick,
Dem
körperschweren Blick kann's nicht gelingen
Sich
an den Unsichtbaren hinzudringen;
Entfernter
noch, um mehr gesucht zu sein,
Verbarg
er in die Töne sich hinein;
Doch
freut es ihn, sich freyer dort zu regen,
Die
Liebe heller kömmt dir dort entgegen. –
Das
war ich ehmals, ach! ich fühl' es tief,
Eh'
noch mein Geist in diesem Körper schlief.
Freitag, 25. Januar 2019
Alle Macht dem Staate
Dass der Staat die einzig
legitimierte Institution und deswegen zu nahezu allem berechtigt sei,
daran scheinen Teile des linken Spektrums der Politiklandschaft zu
glauben. Zweifel kommen einem da immer wieder, wenn man wahrnehmen
muss, mit welcher Ignoranz und Brutalität die Behörden per Erlasse, Verfügungen und Bescheiden mit einem umgehen. Sie glauben sich tatsächlich zu
allem berechtigt und befähigt. Ja klar, wir haben einen Rechtsstaat.
Man kann sich wehren. Doch das erscheint im Alltag nur ein
theoretisches Recht, denn Konzerne und große Institutionen fahren
Rechtsanwälte gegen einen auf, die einen mit Auftreten, Attitüden und Drohungen beeindrucken wollen. Das Blöde: Man weiß als gemeiner Bürger nie,
wie weit man gehen kann. Man kann die Lage schwer einschätzen. Dies
führt dann meist zu Rückziehern gegenüber jenen, denen der Staat,
- wie jetzt bekannt wurde - sowieso große Steuervorteile
einzuräumen bereit ist und dies mit dem scheinbar geheiligten
„Wettbewerb“ begründet. Es lohnt sich sehr, zu diesem Thema die Werke Franz Kafkas zu lesen, obwohl dieser Schriftsteller schon 100 Jahre tot ist. Seine Bilder sind aktueller denn je... Ich habe heute die Aufforderung zur
Zahlung einer nicht unerheblichen Summe zugeschickt bekommen. Im
Bescheid waren nur Abkürzungen verwendet worden, die ich nicht
verstehen oder deuten kann. Also will ich unter der angegebenen
Telefonnummer Auskunft dazu, komme aber auch nach mehrmaligen
Versuchen nie durch: „Belegt“, so das Tüt-Zeichen des Telefons.
Mittwoch, 23. Januar 2019
Träger der Zeit
Ich habe die Band Steely Dan gleich am Morgen aufgelegt. Ich merke, wie mich das emotional auflädt. Wie mich das „scharf stellt“. Ich versuche, mich Jahrzehnte zurück zu dehnen: Da war kein Handy-Druck, die Welt stand einem noch so offen, dass diese Klänge, die da aus einer neuen Welt herüber wehten, krass dazu passten. Wie sie das so filigran damals schon zusammen gebracht haben!....ich staune noch heute. Nicht die schnelle Lösung, sondern die gehärtete, sie suchten die tausendfach geprüfte Version. Sie suchten und fanden. Ich suchte und fand nichts. Bei ihnen gab es keine Notwendigkeit zu solieren, - und wenn doch, dann auf allerhöchstem Niveau! Diese scheinbar geraden Rhythmen, die schon auf „Do it again“ angedeutet waren, die waren wohlausgedacht, kreativ gefunden und boten dann doch (Live-Aufnahmen aus dieser Zeit!!!) Platz für das Chaos. Dieses überall vorhandene Understatement, das es nicht nötig hat, zu imponieren! Wie hat mir das imponiert!
Walter ist unlängst gestorben und ich hoffe, dass Donald das Projekt weiterführt. Er selbst hat auch sehr beachtliche Soloalben zustande gebracht, er war Teil des Rezepts und des Konzepts. Die Band ist ja als Steely Dan sehr in Schuss und verkörpert souverän die Krone der Rockmusik. Dieser Sound! Er ist gehärtet nach allen Regeln der Kunst und gleichzeitig von Ironie und Surrealismen durchstochen! Sie haben damals das musikalische Paradoxon geschafft. „Hey Nineteen, that's Aretha Franklin....“: Die Zeile klingt in meinen Ohren und umschmiegt aus heutiger Sicht mehrfache Zeitverschachtelungen, deren Signaturen auch Namen sein könnten. Lakonisch auf den Punkt gebracht. Da sind diese sehr durchdachten und toll gemachten Gitarrensoli, stechend dazwischen. Wie schön! Diese Stimme, die nicht gerade in der Art eines Rock-Buffo (anfangs überließ Donald den Job gelegentlich noch externen Sängern...) immer mehr hinein wuchs in dieses Projekt. Die Kühle, die sie später alle „Coolness“ nannten, sie war nicht Attitüde, sondern notwendige Folge ihres Ansatzes. In ihrem Studiosound gab es keine scheinbar hitzigen Rockschlachten, die emotionale Energie der Hörer abführen sollten. Sie zeigten nur ganz klar auf sich in ihrer Musik, die Emotion war durch den Fleischwolf gedreht, in musikalische Strukturen überführt und gestaltet. Sie zeigte auf das Objektive, auf das Absurde. Die Eitelkeiten hatten darin wenig Platz. Gary Katz gab den Produzenten, Roger Nichols den Toningenieur. Was für ein Glück, das sie so gut zusammen passten! Ob sie die Art prägten, wie Donald seine Stimme durch Chorarrangements auflud? Ich höre die Zeile „Satisfy my Soul....“ Ob das heute noch ein Wert ist? Befriedigung der Seele? (mehr auf "ubpage.de")
Dienstag, 22. Januar 2019
Montag, 21. Januar 2019
Warnung! (vor journalistischen Unzulänglichkeiten...)
Es
geht bei vielen Postings in diesem Blog womöglich um Perspektiven,
denen jeder unterliegen kann. Dabei spielt meine Person keine oder
eine sehr geringe Rolle. Dies hier ist kein intimes Tagebuch! Das
zu beachten bei der Lektüre
ist sehr wichtig. Ich fühle mich auch als Schreiberling eher als
Beobachter und stelle ja von der Seitenauslinie auch viele Fragen,
auf die ich selbst keine Antwort weiß. Auch sie könnten sich jedem
stellen. Es hat mit meiner Person nichts zu tun, ohne dass ich die
bequeme Position jener Politiker einnehme, die er klären, dass die
Entscheidung zwischen richtig und falsch nicht von ihrer Person
abhänge. 1.) werde ich nicht von der öffentlichen Hand bezahlt 2.)
habe ich keine „wichtigen“ Entscheidungen zu treffen. Nein, ich
fühle mich als Teil von etwas Anderem, - was auch mit meinem Studium
der Soziologie zu tun haben könnte.
Ich
zeichne ein Bild, das - und das ist die Pointe! - nicht zutreffend
sein muss. Ich nehme einfach nur Informationen, Anstöße, Fragmente
auf und gebe sie wider. Es geht um ein Stochern im Nebel anhand
gewisser Fakten, - so, wie es vielen anderen Personen geht. Es erhebt
die Information in meinen Posts keinen Anspruch auf absolute
Gültigkeit. Sie ist vielmehr die Wahrnehmung einer Möglichkeit,
einer Perspektive und Ansicht auf eine Gegebenheit, der wir
ausgesetzt sind. Ich versuche aufzunehmen, dass es nicht mehr so
einfach ist, zu entscheiden, was richtig und falsch sei. Einst und in
der Aufklärung, - bis jetzt! Einst nahm diese Rolle die
Wissenschaft wahr. Doch sie scheint inzwischen von vielen Seiten her
korrumpierbar und interessengeleitet. Grund zur naiven
Wissenschaftsgläubigkeit bietet sie in letzter Zeit jedenfalls
relativ wenig. Politische Entscheidungsträger sollten sich auf die
Wissenschaft stützen, heißt es oft. Doch unter diesen Bedingungen
könnte dies ein schwieriger Job sein, zumal auch die Politik selbst
(z.b. EU) Einflussnahmen unter bestimmten Interessen ausgesetzt ist.
Dass sich diese als wissenschaftlich kaschiert hat, ist inzwischen
bekannt. Untersuchungen werden nahezu beliebig gekauft,
wissenschaftliche Titel haben (nur) ihren Preis. Der
Publikationszwang unter Wissenschaftlern und die Praxis
wissenschaftlicher Fake-Verlage andererseits, scheinen hier zudem
ungünstige Einflüsse auszuüben oder versuchen offenbar mit einigem
Erfolg sich dies zunutze zu machen.
Andere
meiner Postings in diesem Blog sind hingegen sehr subjektiv, zeichnen
ein Bild aus meinen Augen, sind von mir gefärbt und getränkt. Sie
kommen aus dem Subjektiven, könnten genau darin jedoch etwas
Allgemeingültiges haben, etwas, was sich verlängern ließe ins
Gesellschaftliche. Ich wechsle also die Perspektiven, fühle mich
tatsächlich auf einer „Reise durch die Wirklichkeit“.
Sonntag, 20. Januar 2019
Sportübertragungen
Es ist viel die Rede von
“Favoritin“, „Queen of speed“ oder „Leading chair“ bei
den in den vergangenen Wochen grassierenden Sportübertragungen, die stets mit einem falschen Lächeln präsentiert werden (Immer eine Spur zuviel. Ob diese Sportleute nicht ganz so professionell sind?). Die Akteure selbst scheinen
extrem in ihren eigenen Kokon verstrickt, in ihre Filterblase verwickelt, was sie bei den entsprechenden Interviews auch ausgiebig kund tun und dazu die einschlägigen Artikel der Industrie hoch und in die Kamera halten. Diese Sportler (und nur diese!) sollen für einen Manager gut sein und ein Invest solle sich lohnen,
so hörte ich nebenbei. Es geht bei diesem Sport der sich möglichst schnell bewegenden Werbeflächen wohl um Selbstoptimierung und Selbstvermarktung, kein Zweifel,
es geht um Gewinner und die Motivation, das zu werden, - sich zu optimieren. Es gilt "aufs Treppchen" zu kommen, aufs Podium, um sich als Verkörperung von Leistungsfähigkeit anbeten zu lassen. Dass dabei gelegentlich etwas von Doping heraus kommt: Naja. Die Fanclubs
halten dazu auch schon ihre Transparente hoch: Poster der Verehrung.
Was wird hier angebetet? Tatsächlich die Leistung? Sind diese Leute nicht alles
in allem auch Schrittmacher für die Wintersportregionen der Touristikindustrie, die mit diesen Veranstaltungen schon von alters
her ein „Event“ bieten kann? Ich höre auch dauernd
Formulierungen wie „Vollgas geben“ oder „den Turbo zünden“.
Ob das so richtig zeitgemäß ist angesichts von massiven
Abgasproblemen? Ob wir da nicht ein bisschen zu volkstümlich oder
populistisch werden?
Samstag, 19. Januar 2019
Altern
Auch
wenn mit dem Alterungsprozess viele körperliche und geistige
Funktionen abnehmen - mit dem Altern steigt auch die
Lebenserfahrung: Nicht umsonst werden viele ältere Menschen auch als
"weise" bezeichnet. Doch schon
äußerlich ist alten Menschen ihr Alter oft anzusehen (was sich in
naher Zukunft ändern dürfte...) . Es scheint wie ein Spiegel des
„inneren“, seelischen Alterns zu sein. Wenn wir nun aber das
innere Altern aufhalten, wird auch das Äußere so sein, als
„Spiegel“ - so die Annahme. Dazu gilt es nur, die Maschine
Mensch etwas perfekter zu machen. Die Fehler, die sich im Genom mit
dem Altern häufen, müssen repariert werden, die
Stoffwechselprodukte in und außerhalb der Zellen entfernt
werden....und so weiter, ein paar dieser technischen Eingriffe und
das Altern wäre gestoppt, Dazu braucht es aber eine Änderung
unseres Menschenbildes, so die Annahme. Der Mensch ist eine Maschine,
das heißt eine Ansammlung von Informationen. Es gilt nun, meine
Identität auf einem Apparat zu speichern. Mit diesem Apparat werden wir
uns austauschen, so, dass er uns immer ähnlicher wird. Eines Tages
wird dieser Apparat ein Bewusstsein haben. Wir könnten mit ihm
körperlos (und beliebig speicherbar, kopierbar...) durch die
Ewigkeiten zu treiben, das Universum erkunden. Dies könnte eine
Zukunft ohne Tod bedeuten: Unsterblichkeit. Es liegt wohl alles in
Gottes Händen. Sich von der Welt verabschieden und sterben.
Freitag, 18. Januar 2019
Marktrituale
Ja
muss denn die gesellschaftliche Spreizung so groß sein, dass
Spitzenmanager Gehälter im solide zweistelligen Millionenbereich beziehen und
gewählte Volksvertreter da offenbar gerne mit allen Mitteln mithalten würden,
während die untere Einkommensschicht nicht weiß, wie sie den
finanziellen Alltag bewältigen soll? Ob etwa 2 % der Bevölkerung
ungefähr 50 % des verfügbaren Einkommens besitzen müssen? Das diktiert
der Markt, so lautet oft die Argumentation. Ist aber „der Markt“
etwas ungestaltbares Gottgegebenes oder wäre er bei entsprechendem
politischem Willen beeinflussbar? Ja gewiss, ist die „Verantwortung“
ein Kriterium, nach dem sich der Lohn bemessen könnte. Aber
rechtfertigt das solche Gehälter, erst recht, nachdem bei
einschlägigem Misserfolg auch heftige Abfindungssummen und Pensionen bezahlt
werden? Ob das alles „der Markt“ diktiert, das Angebot und die
Nachfrage? Ob es solche Individuen dermaßen wenige gibt, so dass sie
ihren Preis mehr oder weniger selbst bestimmen können? Was ist das
„gewisse Etwas“, was diesen Preis bestimmt? Ist es Gerissenheit,
die in so etwas wie „Durchsetzungsfähigkeit“ mündet? Gehört
Egoismus und Narzissmus dazu? Klar ist, dass Märkte innerhalb von
Regeln stattfinden, die gestalt- und veränderbar sind. Auch durch
Gesetze und steuerliche Regulierungen. Zu behaupten, dass ein Markt
gut funktioniere, scheint nur innerhalb eines gewissen Rahmens
möglich zu sein. Der „freie Markt“ solle es richten, so das
offizielle Credo. Doch dieser „freie Markt“ ist ja auch schon das
Resultat gewisser Überlegungen und Voraussetzungen. . Ob die
gegenwärtigen gigantischen Ungleichheiten und Verzerrungen
angesichts dessen zwangsläufig sind? Ob sich der Kreis der
Topmanager vor allem aus bestimmten gesellschaftlichen Kreisen
rekrutiert. Wem werden solche Jobs angeboten? Ob dabei so etwas wie
Chancengleichheit herrscht?
Donnerstag, 17. Januar 2019
Entwicklung und Überwachung
Der
Entwicklungshilfeminister Gerd Müller von der CSU
sagte jüngst (im September 2018) im
Bundesreichstag: „Wir könnten 50 000 Dorfapotheken in Afrika zum
Preis eines einzigen Militärjets umsetzen. Und mit einem Prozent der
Rüstungsausgaben könnten wir alle humanitären Bedarfe, Krisen,
Katastrophen, Hunger, Not – vom Jemen, Bangla Desh die Rohyngas,
Tschad bis Venezuela lösen.“ Wir wissen weithin solche
Dinge....und schaffen nichts. Die EU hat inzwischen vielen Staaten
Afrikas Freihandelsabkommen angeboten. Wer nicht annimmt, darf mit
Strafzöllen rechnen. Europäische, teilweise subventionierte Waren
überschwemmen auf diese Weise die afrikanischen Märkte und
ruinieren die einheimische Infrastruktur. In Deutschland erscheint
die Entwicklungspolitik einigermaßen unkoordiniert. Beteiligt sind
die Ministerien, des Äußeren, der Finanzen, der Wirtschaft und das
Entwicklungshilfeministerium. Privatinvestition sollen es hier
richten, nach dem Modell der Partnerschaft zwischen privaten
Investoren und dem Staat, was unter anderem zum Finanzdebakel um die
Elbphilharmonie in Hamburg geführt hat. Es soll um die
„Liberalisierung“ der Finanzmärkte gehen, Reduktion der
öffentlichen Ausgaben und um die Privatisierung staatlicher Firmen.
Dies soll afrikanische Märkte für Investoren anziehend machen.
Garantien dafür gibt es allerdings nicht. China hingegen, die wohl
auch nicht gerade die Wohltäter der Entwicklungspolitik sind, wollen
einigermaßen geradlienig den Austausch von Infrastrukturprojekten
und Rohstoffen, wobei es relativ erfolgreich zu sein scheint.
Überwachungstechnologie und technisches Gerät zur Grenzsicherung
will Europa an Afrika verkaufen, womit vor allem Flüchtlingswellen
vermeiden werden sollen. Überhaupt scheint diesem strategischen Ziel
alles andere untergeordnet zu werden, wobei klar ist, dass der
globale Handel auf Menschenrechte wenig Rücksicht nimmt. Menschenrechte sind etwas, was bei Politikern vor allem in Sonntagsreden vorkommt.
Mittwoch, 16. Januar 2019
Creatura (Text ub)
CREATURA
Du bist Ich und ich bin
Du, lass uns miteinander sein
wir sind ihr, und ihr seid
wir, kommt wir probieren's aus
Schwarz und Weiß, Links
und Rechts, gehen über sich hinaus
nah und fern, Tag und
Nacht, vorübergehend eins
Du reibst dir die Augen
und denkst: das kann nicht
sein
das sind nur Seifenblasen
das bildest du dir ein
Wasser liebt Feuer, Himmel
küsst Erde, Herz umarmt Verstand
warm und Kalt, außen und
innen, gehen zusammen nach Haus'
in uns heraus, aus uns
hinein, tauschen wir uns aus
Licht und Dunkel, Seele
und Körper, gehen Hand in Hand
Was kostet das Tauschen,
was ist dir das wert?
Wer kann sich so
vergessen,
was soll das Hin und her?
(ub aus den 80ern)
Dienstag, 15. Januar 2019
Krieg und Drogen
Ob wir uns vorstellen
können, dass es nahezu keine Kriege der Neuzeit gab, in denen nicht
Drogen eine große Rolle spielten? Von den Mayas und ihren
Opferritualen ist das ja bekannt. Präzise Kalender, Schriftzeichen,
Kulte, Astronomie usw. ...aber auch Drogen. Und all die anderen? Ob
es einem Menschen leichter fällt, einen anderen blutig umzubringen,
wenn er Drogen und Aufputschmittel genommen hat? Aus was wohl der
Zaubertrank von Asterix und Obelix genau bestanden hat? Ob die
psychischen Belastungen nach blutigen Auseinandersetzungen mit
Beruhigungsmitteln nicht leichter zu weg zu stecken sind? Nun ja,
schon Alexander der Große soll seine Mannen mit Opium bei Laune
gehalten haben. Auch bei den alten Römern war das Konsumieren von
Drogen womöglich beliebt. Und die Völker des Altertums? Die konnten
mit den Wirkungen der Drogen offenbar so umgehen, dass sie sie
gezeilt für ihre Zwecke einsetzten.
Es scheint so, dass
beispielsweise die Phönizier sich als frühe Dealer gerierten, indem
sie für den Nachschub an Drogen sorgten und sich dafür von jenen
honorieren ließen, die entsprechend zahlen konnten. Die geborenen
Händler, englisch „Dealer“. Auch deuten gewisse Ausgrabungen bei
den alten Ägyptern auf den Einsatz von Drogen hin. Der Schlafmohn
als Produzent des Ausgangsstoffes von Opium und später Heroin
scheinen etwas „under the table“ geradezu vergöttert worden zu
sein. „Trank des Vergessens“ gegen alle Unbill des Krieges:
Opium, in Wein aufgelöst. Beinhartes Zeug. Euphorie. Angsthemmer.
Die Germanen tranken nur Bier, allerdings meist versetzt mit
psychoaktiven Essenzen. Im zweiten Weltkrieg kamen wohl Kokain, Speed
und Pervitin zum Einsatz, wobei das Pervitin unter anderem das
Durchhaltevermögen stark forciert und deshalb wohl in ganz großen
Stil zum Einsatz kam. Drogen machten halt gefügig und zu jeder
Schandtat bereit. Sogar Crystal Meth war offenbar schon unterwegs.
Extrembelastungen aushalten. Dinge tun, die man bei klarem Verstand
nie tun würde. Drogen scheinen den Menschen über sich hinaus zu
führen. Das kann, die Suchtgefahren einmal ausgeklammert, in
Richtung von etwas Positivem oder etwas Negativem sein. Die alten
Hippies waren verrückt nach etwas, was man „Bewusstseinserweiterung“
nannte. Die sehr agressiven Gefahren wurden da gerne mal ein bisschen
ausgeklammert oder romantisiert. Jedenfalls scheint der Mensch auch
auf diesem Wege aus sich selbst heraus kommen zu wollen, um sich zu
entgrenzen, sein Bewusstsein zu erweitern und jene „übernatürliche“
Lust zu empfinden, die alles andere überlagern kann. Wie das wohl heute aussieht? Ob es Doping in verschiedenen Formen gibt?
Montag, 14. Januar 2019
Fake News
Fakten? Scheinen gar nicht so leicht als solche erkennbar zu sein. Sicher, sie sollten gut
recherchiert sein. Doch was ist das? Sind die so recherchierten nicht
auch eingebunden in ein bestimmtes Interesse? Ob es am Ende gar um
ein „Mehr oder Weniger“ geht, bei dem ich den Gegebenheiten nur auf
der Spur bleiben kann, indem ich mehreren Medien und deren
Standpunkten auf der Spur bin? Es wird im öffentlichen Raum so gerne
von „Rationalität“ und „Wissenschaft“ geschwafelt. Ob aber
eben diese Bereiche nicht durch ihre Käuflichkeit, durch ihre
Korrumpierbarkeit zu eben diesem Verschwimmen zwischen behaupteter
und tatsächlicher Wirklichkeit beigetragen haben? Hat nicht die
Ökonomisierung alle Lebensbereiche (einschließlich der "Wissenschaft") eben dieses Verschwimmen herbei geführt? Behauptet
nicht jede Werbeagentur etwas, was so nicht stimmt? Handelt sie
deshalb verantwortungslos, schändlich und unredlich?
Ich habe diese Worte in diesem Zusammenhang gehört und muss sie (ob ich das will, steht auf einem anderen Blatt...) als zutiefst moralingetränkt zurückweisen.
Will nicht gerade die Wissenschaft mit diesen Bereichen nichts zu tun haben? Gerade die Politik scheint sich, freundlich formuliert, einer gewissen Unsicherheit auf diesem Bereich bemächtigt zu haben. Ob „Fake News“ nicht eine gewisse Folge dieses Trends zur Beliebigkeit und Interessengeleitetheit sind? Politik handelte lange Zeit mit Wirklichkeitsbeschreibungen, die die meisten Leute für bare Münze nahmen, erst recht, wenn ihnen das Mäntelchen der Wissenschaftlichkeit umgelegt wurde. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Das selbst gewisse Statistiken in einem gewissen Interesse erst erhoben und dann verbreitet werden, hat sich längst herum gesprochen. Auch "Wissenschaft" scheint längst käuflich geworden zu sein.
Ich habe diese Worte in diesem Zusammenhang gehört und muss sie (ob ich das will, steht auf einem anderen Blatt...) als zutiefst moralingetränkt zurückweisen.
Will nicht gerade die Wissenschaft mit diesen Bereichen nichts zu tun haben? Gerade die Politik scheint sich, freundlich formuliert, einer gewissen Unsicherheit auf diesem Bereich bemächtigt zu haben. Ob „Fake News“ nicht eine gewisse Folge dieses Trends zur Beliebigkeit und Interessengeleitetheit sind? Politik handelte lange Zeit mit Wirklichkeitsbeschreibungen, die die meisten Leute für bare Münze nahmen, erst recht, wenn ihnen das Mäntelchen der Wissenschaftlichkeit umgelegt wurde. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Das selbst gewisse Statistiken in einem gewissen Interesse erst erhoben und dann verbreitet werden, hat sich längst herum gesprochen. Auch "Wissenschaft" scheint längst käuflich geworden zu sein.
Sonntag, 13. Januar 2019
Samstag, 12. Januar 2019
Freitag, 11. Januar 2019
Talkshow
Nach
dem Ansehen einer Talkshow, die pro forma
von den Schrecken der bevorstehenden Entwicklungen handelte, glaube
ich gewisse Strukturen zu erkennen, die sich durch solche
Veranstaltungen ziehen. Meist scheint es sich dabei um eine Runde
relativ abgehobener Personen (oft
Politiker, diese netten Kerle! Frauen gibt es offenbar relativ
wenige….doch auch relativ fortgeschrittene Plauderstündchen sorgen hier für Ausgleich) zu handeln,
die im Sinne der gerade existierenden Gesellschaft „erfolgreich“
sind. Es sind also Leute, die sich den Blick „von oben herab“
leisten können und die dadurch keinerlei materielle Nöte plagen. Last but
not least sind sie durch die Umsätze ihrer Bücher als „erfolgreich“
legitimiert, die sie als - für mich etwas fragwürdige - „Experten“
ausweisen sollen. Oft formulieren sie in diesen Büchern einigermaßen
steile Thesen, die sie dann in solchen Runden „dem blöden Volk“
glauben erklären müssen. Sie fahren selbstverständlich mit der
Bahn (keineswegs mit dem Auto!...) zu solchen Terminen, wobei man sich fragen könnte, ob eine Bahn
auch von irgendetwas angetrieben sein müsste und ob solches
Antriebsmittel ein ziemlich umweltschädlich gewonnener Strom sein
könnte. Auch „den
Flieger“ zu nehmen dürfte kritische Fragen provozieren.
Falls sie
irgendwelche
Verspätungen betreffen, diese "wichtigen" Personen, so zücken sie ihr Smartphone und sagen Bescheid. Dass in eben diesem
Smartphone Bauteile verbaut sind, für das Arbeiter in
afrikanischen
Staaten für einen
miesen Lohn unter sehr
fragwürdigen Umständen Rohstoffe gewinnen müssen, die dann von den
Mächtigen ihres Staates unter sehr fragwürdigen Umständen
verhökert werden, kommt bei ihnen erst gar nicht ins Blickfeld. Aber
sich telegen für eine bessere Welt einsetzen, in der solche Staaten
nicht mehr ausgebeutet werden!
Donnerstag, 10. Januar 2019
Liebe zum Nichts (Charles Baudelaire)
Liebe
zum Nichts (Charles Baudelaire)
Du
trüber Geist, einst voller Kampfverlangen,
Die Hoffnung spornt nicht mehr den trägen Mut,
Streck' dich nun hin, verbirg die Schamesglut,
Ross, dessen Hufe vor dem Sprunge bangen.
Die Hoffnung spornt nicht mehr den trägen Mut,
Streck' dich nun hin, verbirg die Schamesglut,
Ross, dessen Hufe vor dem Sprunge bangen.
Schweig,
Herz, gib dich in dumpfem Schlaf gefangen!
Geschlagner
Geist, besiegter Tunichtgut,
Die Lust an Streit und Liebe ist vergangen,
Lebt, Flöten, wohl, und Saiten, die verklangen!
Versuch nicht, Lust, dies trotzig trübe Blut!
Die Lust an Streit und Liebe ist vergangen,
Lebt, Flöten, wohl, und Saiten, die verklangen!
Versuch nicht, Lust, dies trotzig trübe Blut!
Für
mich verlor der Frühling Glanz und Glut!
Wie
Eis und Schnee den Leib, den sie umschlangen,
Verzehrt die Zeit mich mit der zähen Flut;
Stumm nun der Erdball mir zu Fassen ruht,
Ich trag nach Schutz und Hütte nicht Verlangen!
Verzehrt die Zeit mich mit der zähen Flut;
Stumm nun der Erdball mir zu Fassen ruht,
Ich trag nach Schutz und Hütte nicht Verlangen!
Lawine
komm, im Sturz mich zu umfangen!
Mittwoch, 9. Januar 2019
Späte Notizen (Text)
Wenn man auf die Kindheit zurück blickt, denkt man: „Wer zum
Teufel war das?“
Es zieht sich etwas durch. Was?
Man will in anderen Welten spielen. Tagträumen. Man hat viele Jobs gemacht, um Geld zu verdienen.
Ob man gescheitert ist? Was ist gelungen?
Was bleibt? Ich war nicht gut genug. Jeder, der etwas erreichen will, muss sich verbessern können. Ich konnte das nicht passend
Glück macht keine gute Geschichten, es ist momenthaft, Pointilistisch würde der Kunstmensch sagen....: erst aus der Entfernung sieht man den größeren Zusammenhang
Momente sind sehr schwer zu beschreiben....
Unglück sind richtige Handlungen
Paris, in dieser großen Stadt kann man sich verlieren
wir spiegeln uns im Menschen, sind soziale Wesen
ob das Bedürfnis nach Nähe und Verschmelzung tatsächlich so stark ist? (Sex)
es braucht einen kalten Blick für einen Schriftsteller
Inszenierung wäre Selbstschutz
„Wir lachen und weinen über dieselben Dinge...“
es gilt, sich selbst nicht so ernst nehmen
Etwas traumhaftes
Gleichgültigkeit an sich heran lassen
Die Sinnlosigkeit des Lebens akzeptieren und trotzdem nicht aufgeben
in einer Welt, in der man aufgegeben hat, den Sinn zu sehen
Es zieht sich etwas durch. Was?
Man will in anderen Welten spielen. Tagträumen. Man hat viele Jobs gemacht, um Geld zu verdienen.
Ob man gescheitert ist? Was ist gelungen?
Was bleibt? Ich war nicht gut genug. Jeder, der etwas erreichen will, muss sich verbessern können. Ich konnte das nicht passend
Glück macht keine gute Geschichten, es ist momenthaft, Pointilistisch würde der Kunstmensch sagen....: erst aus der Entfernung sieht man den größeren Zusammenhang
Momente sind sehr schwer zu beschreiben....
Unglück sind richtige Handlungen
Paris, in dieser großen Stadt kann man sich verlieren
wir spiegeln uns im Menschen, sind soziale Wesen
ob das Bedürfnis nach Nähe und Verschmelzung tatsächlich so stark ist? (Sex)
es braucht einen kalten Blick für einen Schriftsteller
Inszenierung wäre Selbstschutz
„Wir lachen und weinen über dieselben Dinge...“
es gilt, sich selbst nicht so ernst nehmen
Etwas traumhaftes
Gleichgültigkeit an sich heran lassen
Die Sinnlosigkeit des Lebens akzeptieren und trotzdem nicht aufgeben
in einer Welt, in der man aufgegeben hat, den Sinn zu sehen
sich
ergeben darin, sterben zu müssen, - ohne passiv zu werden
Dienstag, 8. Januar 2019
Montag, 7. Januar 2019
Arbeitsmarkt und Alter
Es scheint mir auch eine harte
Trennlinie im Bereich des Alters zwischen den gesellschaftlichen
Schichten zu verlaufen. Wer zu alt für diesen „Arbeitsmarkt“
ist, hat auf diesem „Arbeitsmarkt“ keine Chance, trotz
„Facharbeitermangel“, der ja nur die sogenannte „technische
Intelligenz“ oder „kaufmännische Intelligenz“ zu betreffen
scheint. Er sollte möglichst schnell verrecken und nicht den anderen
(die ja dies Angebot der gegenseitigen Ausspielung so gerne annehmen
und dabei auf einen überall praktizierten Jugendkult zurück greifen
können), „auf der Tasche liegen“, es sei denn, er gehört einer
bestimmten gesellschaftlichen Klasse an, die glaubt, im Einklang mit
einer öffentlich ausgegebenen Idiologie über andere bestimmen zu
sollen. Die aus den Schlachten der Globalisierung hervor gegangenen
Herrenmenschen. Älter werdende Gesellschaft? Drohende Altersarmut?
Iwo…...bis dahin haben wir noch viel verdient. (wer ist überhaupt
„Wir“?) Obdachlosigkeit? Kann man ja noch eine Weile
verdrängen…..Womöglich kann man daran knüpfende Entwicklung
ohnehin nicht so leicht in die Zukunft verlängern. Es könnte ja
noch einiges dazwischen kommen….. auch Klimakatastrophen, die ja
jetzt gerade so in Mode sind. Oder „Künstliche Intelligenzen“,
die ja gerade so gerne gespielt werden. Oder Intelligenzen der jetzt
im Moment existierenden Menschen: Nicht zu unterschätzen…….
Sonntag, 6. Januar 2019
Lebe wohl (Eduard Mörike, 1804-1875)
Lebe
wohl (Eduard Mörike, 1804-1875)
„Lebe
wohl“ - Du fühlest nicht,
Was
es heißt, dies Wort der Schmerzem;
Mit
getrostem Angesicht
Sagtest
du's und leichtem Herzen
Lebe
wohl! - Ach tausendmal
Hab
ich mir es vorgesprochen,
Und
in nimmersatter Qual
Mir
das Herz damit gebrochen!
Samstag, 5. Januar 2019
Daten, Taten, Realitäten
„Datenklau“? „Datenleck“?
„Hacking“. Die Empörung in Deutschlands Winter scheint groß. Die dabei zugrunde liegenden Gesetzesbrüche sind natürlich auf das
Schärfste zu verurteilen. Das geht gar nicht. Das Erheischen von Aufmerksamkeit wurde
bei der Aktion sofort als Motiv unterstellt. Alles muss gedeutet
werden. Klar, so ist‘s in der Mediengesellschaft! Was einen aber
fassungslos macht, ist die vollkommene Ahnungslosigkeit und
Unfähigkeit, die einige fett bestallte Entscheidungsträger in den
Behörden hierbei an den Tag zu legen scheinen und dazu auch noch
öffentlich darüber spekulieren, was wohl die Motive solcher
unverschämten Datentaten sein könnten. Erpressung kann es nicht
gewesen sein, so die Aussage. Das biete zu wenig Potential, so klingt
mir noch eine in den Nachrichten verbreitete Aussage in den Ohren.
Das alles kann so nicht wahr sein!
Es
könnte hinter dem „Datenklau“, der so in vielen Ländern der
sogenannten entwickelten und durchdigitalisierten Welt hätte
stattfinden können und noch stattfinden wird, auch die „Wikileaks“ vermutete Logik stecken: Die scheinbaren „Eliten“ prägen das
Profil dieser Wirklichkeit in dieser historisch so entstandenen Welt.
Sie sollen wohl bloßgelegt werden, ihnen soll offenbar die
Selbstverständlichkeit, der Schein und die „Normalität“
entzogen werden, mit der sie uns in ihrer Rolle begegnen. Eine andere
und stark durch das Internet geprägte „Transparenz“ sollte dabei
wohl demonstriert werden. Es soll wahrscheinlich „eine Ebene
dahinter“ gezeigt werden, die offen legt, dass hier auch nur
Menschen am Werk sind, die mit teilweise alltäglichen, aber auch
niederen Motiven umgehen müssen. Die offenbar von Gier getrieben
sind, auch wenn sie das „offiziell“ nie zugeben würden. Die sich
etwa mit ihrer Familie und vielen damit verbundenen Alltäglichkeiten
auseinander setzen müssen. Die sich fürstlich bezahlen lassen, auch
und gerade wenn sie nach außen soziale Grundsätze vertreten und
„eine gewisse Gleichheit“ predigen. Selbstverständlich sind in
dieser Mediengesellschaft auch „Prominente“ Träger dieser
speziellen Wirklichkeitsversicherung. Sie repräsentieren mutmaßlich
ein System, dass sich in seiner bräsigen Stabilität offenbar einen
ganzen Käfig voller „Hofnarren“ leisten kann. Klar ist:
Demokratie kann nicht ohne Trennung von Privatem und Öffentlichem
bestehen. Bingo. (Die öffentlich praktizierte Politik samt gewisser
Gewohnheiten von Konzernen mögen einem da gewisse Zweifel
auferlegen....) Doch gerade Politiker treten uns oft mit „Homestorys“
und ähnlichen Annäherungsversuchen an ihr Privates entgegen, wollen
der Öffentlichkeit dies als Gewähr für ihre menschlichen
Qualitäten „verkaufen“, für Authentizität. Natürlich wollen
sie selbst bestimmen, wie weit das Interesse der Öffentlichkeit an
ihrer Person gehen darf. Dass das technisch auch an anderer Stelle
nicht immer möglich ist, mag nicht überraschen. Dass in gewissen
Zusammenhängen auch das „Private“ solcher Personen von Interesse
sein könnte, etwa, wenn ganz im konservativen Sinne von gewissen
Politikern eherne „Gesetze“ der Familie gepredigt werden und im
Privaten eben diese „Gesetze“ von genau derselben Person
alltäglich gebrochen werden, dann kann das für eine gewisse
Doppelmoral sprechen und gerade im öffentlichen Sinne durchaus
entlarvend sein.
Freitag, 4. Januar 2019
Identität und Konsum
Die Wirtschaft könnte
laut offiziellen Prognosen im Jahr 2019 in Mitteleuropa, insbesondere
in Deutschland, nicht mehr so toll laufen. Die Ängste vieler
Deutscher könnten sich also bestätigen: sozialer Abstieg und
Verlust an Persönlichkeit? Es könnte weniger gekauft, also
konsumiert werden. Nun ist es aber so, dass viele Menschen wohl in
Mitteleuropa ihre Identität an den Konsum, an das Kaufen, geknüpft
haben. Sie wollen sich darin ausdrücken, was sie gekauft haben, mit
welchen Gegenständen sie sich umgeben. Laut statistischen Angaben
hat jeder Deutsche etwa 10 000 Gegenstände. Mit ihnen umgibt er sich
also ohnehin. Woher wohl all die dafür notwendigen Rohstoffe kommen?
Aus welchen Arbeitsbedingungen sie wohl resultieren? Noch glauben
wir, solche Fragen stellen zu dürfen. Doch auch hier deuten die
Zeichen der Zeit in eine andere Richtung. Rücksichtsloser Egoismus
scheint angesagt. Zuerst ich, dann die Anderen, so scheint deren
Motto. Ganze Staaten verfolgen ihr Interesse, indem sie Menschen
rücksichtslos für ihre Vision ausbeuten. Immer mehr scheint ein
solches Verhalten akzeptiert zu werden. Autokraten und autoritäre
Figuren geben dem Ganzen ein Gesicht, stehen dafür....
Hier in Deutschland war
zuletzt eine zeitliche Phase gegeben, in der so viel konsumiert wurde
wie noch nie. Es scheint so, als würden Konsum und Identität
miteinander stark zusammen hängen. Es wird dadurch unter anderem
gesellschaftlicher Status gezeigt. Eine uralte Erkenntnis, gerade für
diejenigen Menschen, die in einem konsumkritischen Klima aufgewachsen
sind und dadurch auch viel ihrer Identität bezogen haben. Man grenzt
sich durch Konsum voneinander ab, zeigt seine Zugehörigkeit zu einer
Gruppe, Gefühle werden gezeigt, persönliche Eigenheiten
demonstriert, Glück gesucht. Schon un- oder vorbewusst werden wir
„programmiert“, bringen Glücksgefühle und Konsum in Verbindung,
- was besonders die Werbung für ihr Zwecke ausnutzt.
Ob das auch aus unserer
Vorgeschichte kommen könnte? Möglichst viel möglichst schnell zu
raffen, brachte schon früher Erfolg. Zugreifen, so schnell es geht,
war wohl schon unter Urmenschen eine Devise, brachte ein Überleben
in karger Umwelt. Doch das hat sich längst geändert: wir umgeben
uns mit überflüssigen Dingen, die wir scheinbar billig erstanden
haben. Marketingspezialisten versuchen dafür unseren Gefühlen und
unseren Gewohnheiten auf den Grund zu kommen und sie für ihre Zwecke
zu nutzen. Kaufen ist nicht nur um Mittel der Darstellung einer
Identität, sondern auch oft zum Freizeiterlebnis geworden.
Massenkonsum ist angesagt. Auch das Internet hat jüngst wohl zu
beigetragen.
Donnerstag, 3. Januar 2019
Populismus (8)
Das Blöde ist doch, dass
Populisten in manchen Fragen gewisse Schwächen der Demokratie
kritisieren und aufnehmen, die meiner Einschätzung nach tatsächlich
existieren. Sie haben es auch auf diese Weise leicht und kommen zu
einfachen Lösungen, die es so vielleicht gar nicht gibt. Beim
Populismus scheint es mir aber immer darum zu gehen, zu erklären, zu
behaupten, zu definieren: Wer gehört dazu, wer gehört nicht dazu?
Die Soziologie würde vielleicht dazu sagen: In- und Outgroups zu
definieren. Dies führt dann auch geradewegs zur Behauptung einer
kollektiven Identität: Die Deutschen, die Amerikaner, die Ungarn
...usw. Gerade in heutigen Zeiten erscheint dies relativ fragwürdig.
Und: Wer etwas anderes behauptet, hat Unrecht. Populisten
kritisieren, wenn sie in der Opposition sind, immer diejenigen, die
gerade die Macht ausüben. Das wird dann gerne damit verquickt, dass
diese Mächtigen mit den gerade herrschenden Eliten "gemauschelt“
haben und sich auf diese Weise abgesichert haben. Solche
Unterstellungen bewegen sich oft gefährlich in der Nähe von
Verschwörungstheorien. Die Behaupten häufig, dass sie (und nur sie!)
das vertreten, was Populisten gerne als „schweigende Mehrheit“
oder einfach „das Volk“ nennen. Das heißt, das alle anderen
grundsätzlich illegitim seien und unrecht hätten. (Häufige
Behauptung: die seien alle korrupt, arbeiteten nur für sich selbst
etc....) Nur man selbst habe in jedem Falle recht. All diejenigen,
die die Populisten nicht stützen und ihre Meinung nicht teilen, sind
fragwürdig. Ergo könnte es auch sein, dass sie „nicht dazu
gehören“. Nur sie, die Populisten, sprechen „für das Volk“.
Populisten werfen denjenigen vor, die nicht gleicher Meinung sind,
etwa im Falle von Donald Trump, „unamerikanisch“ zu sein, also
nicht dazu zu gehören.
Mittwoch, 2. Januar 2019
Blick in die Vergangenheit
Dienstag, 1. Januar 2019
Wachstum Reloaded?
Ob uns das in Zeiten der Krise
etwas bewusster geworden ist? Der Zwang zur Leistung des immer höher,
schneller, weiter? Das Wachstum um jeden Preis? Ob Entschleunigung da
ein Gegenkonzept ist, das nicht nur aus der Not geboren ist? Der
Zwang zur Steigerung, ob er „eingebaut“ ist in unser System?
Scheller, größer und innovativer werden, ob es da Grenzen gibt? Die
darf es nach der herrschenden Wachstumslogik nicht geben, sonst gibt
es kein Erhalten oder gar Ausbau des „Wohlstands“. Das lernen wir
unter allen Umständen. In allen sozialen Schichten. Das wirkt sich
zwar nicht überall gleich aus: diejenigen, die sich als „Eliten“
begreifen, haben den Zwang schon mal verinnerlicht, die
Rastlosigkeit, das Ziel, besser und noch schneller zu werden, ist bei
ihnen ein inneres Bedürfnis geworden. Für die meisten „normalen“
Arbeitstätigkeiten ist es mehr ein Druck von außen, der ihnen als
Vorgabe vorschreibt, was in welcher Zeit zu bewältigen ist. Dieser
Zwang durchdringt auch alle anderen Lebensbereiche, in der Arbeit, in
der Bildung, in der Pflege, in der Art und Weise, wie wir mit der
Natur und den Tieren umgehen, selbst unser Liebesleben unterliegt
dieser Logik des Mehr und immer schneller, der Steigerung,
Optimierung und Beschleunigung. So herrscht dieser Zwang in nahezu
allen Lebensbereichen, er saugt sie in sich auf und überwältigt die
Menschen, indem er diejenigen, die sich diesbezüglich außerhalb
stellen, sanktioniert und es ihnen in jeder Hinsicht sehr schwer
macht. Das Hamsterrad muss sich immer schneller drehen, damit es
bestehen bleibt. Es gibt kein Entrinnen. Wirklich? Jetzt den
„Reset“-Knopf drücken?
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