Gibt
es Religion nur auf der Erde? Oder glauben auch Außerirdische an
Gott? Seit Jahrtausenden suchen die Menschen am Himmel nach dem
Göttlichen. Seit kurzem fragen sie sich aber auch, ob es da draußenb
im Weltraum auch noch andere Lebensformen geben könnte, womöglich
hochentwickelte Zivilisationen. Was wohl diese Außerirdischen
denken, wenn sie in den Himmel blicken? Beten sie am Ende auch, wie
wir? Ist das Göttliche eine universelle Idee? Oder etwas spezifisch
Menschliches? Was ist, wenn es irgendwo Aliens gibt, die dieselbe
Frage nach Gott stellen? Ist es allen Lebewesen von Geburt an
eingepflanzt? Dieses „Warum“? Erklärungen? Die meisten
religiösen Texte, wie z.b. Die Bibel, stellen die Welt als sinnvolle
planvolle Schöpfung dar. Zweck? Antworten. Erklärungen. Absichten.
Das hätten wir gerne. Ob unser Gehirn so funktioniert, dass wir uns
solche Fragen immer wieder stellen? Ob wir uns das eingestehen? Ob
wir es wahrhaben wollen? Das ganze Universum als gezielte Schöpfung:
zu schön, um wahr zu sein? Ob das bei Außerirdischen auch so wäre?
Evolution und Vergesellschaftung: Voraussetzung für
religiös-spirituelle Erklärungen?? Glauben Aliens an Gott?
Oder....Elefanten? Sind zum Trauern fähig. Sind ja so intelligent. Bewusstsein von sich selbst haben? Elefanten haben es. Sie
gehen durch einen Erkenntnisprozess, um dann zu erkennen, dass sie es
selbst sind. Sie könnten „Ich“ sagen. Elefanten können sich
auch in andere Lebewesen hinein versetzen. So etwas könnte auch
Voraussetzung für Religiosität sein. Soziales Bewusstsein. z.b.
Trauer. Auch andere Tiere haben/können das: Delphine beispielsweise.
Wieso also sollten nicht auch außerirdische Wesen Voraussetzungen
dafür mitbringen? Vielleicht bringt Intelligenz die Fähigkeit zur
Religion sogar automatisch mit sich. Gibt es keine Zivilisation ohne
Gott? Mehr als 90 % der Menschen bekennt sich auch heute noch zu
einem Glauben. Wieso durchdringt das unsere Existenz derart? Weil der
heilige Geist allgegenwärtig ist? Oder weil Zivilisation, wie manche
Evolutionsbiologen sagen, ohne Göttliches zum Aussterben verurteilt
wäre?
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Samstag, 30. Juni 2018
Freitag, 29. Juni 2018
Am Ende (Songtext)
AM ENDE
Am Ende, wenn die Nebel sich lichten
Und die Zeit deine Spuren vielfach verwischt hat
Merkst Du vielleicht: Es ist alles Mist!“
Alles war ein Versuch,
der schief gelaufen ist.
Donnerstag, 28. Juni 2018
Mittwoch, 27. Juni 2018
Aliens? Sind wir alleine?
Die
in alle Welt verkauften Fernsehserien und Dokumentationen sind voll
von Berichten über Aliens und gelandete Ufos, die zum Teil mit
beeindruckenden Spielereien umgesetzt wurden. Es scheint ein
beliebtes Thema zu sein, das viele Menschen interessiert und geradezu
begeistert. Und wer weiß schon, ob da etwas dran ist? Der berühmte
und kürzlich verstorbene Physiker Stephen Hawking empfiehlt da
Skepsis: „Betrachten wir es einmal aus der Sicht der Aliens.
Welchen Sinn hat es, riesige Strecken im Universum zurück zu legen,
um einen verirrten Erdenmenschen zu entführen? Ich glaube, wenn sich
Aliens unter uns aufhielten, wären die Zeitungen voll davon. Und
warum sollten Regierungen, wenn sie an der Verheimlichung beteiligt
wären, auf diesem Gebiet so viel bessere Arbeit leisten als in allen
anderen Bereichen?“ Nun, die Regierungen könnten an einer
Verhinderung von Panik interesiert sein. Die Ruhigstellung des
gemeines Volks scheint ihnen, den Machtausübern in den USA genauso
wie in Russland ja kein ganz fremdes Anliegen zu sein. Man bräuchte
dabei nur auf gewisse Katastrophen in Atomkraftwerken verweisen.
Citizen Kane hat die Situation in seinem berühmten Hörspiel ja
schon in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts
durchgespielt. Verschwörungstheorien ist tür und Tor geöffnet.
Hawking weiter: „Der fehlende Kontakt zu Außerirdischen macht es
den Wissenschaftlern schwer. Wo stecken sie alle? Wir horchen seit
mehr als 40 Jahren in den Weltraum. In all dieser Zeit haben wir
nichts gefunden. Bis auf eine seltsame Spur: Am 15. August 1977 fing
ein Radioteleskop in Ohio ein Signal auf, das berühmt werden sollte.
Das Teleskop horchte in den Weltraum hinein, während es sich mit der
Erdrotation mitbewegte. Nur ein einziges Mal zeichnete es ein Signal
auf, das als das
„Wow-Signal“ bekannt wurde. Dies deshalb, weil der diensthabende
Wissenschaftler an den dazugehörigen Ausdruck das Wort „Wow“
geschrieben hatte. Das Signal hatte aus elektromagnetischen Wellen
bestanden, wie es ein außerirdisches Volk senden könnte. Es kam aus
einer Entfernung von mindestens 200 Lichtjahren und hatte also rund
200 Jahre gebraucht, um uns zu erreichen. Eine Antwort von uns würde
also auch rund 200 Jahre brauchen, um das Ziel zu erreichen. Hm. Es
wurde daraufhin mehrmals der Himmel abgesucht, aber nie mehr etwas
gefunden.
Dienstag, 26. Juni 2018
Zimmereisen
Ich
lese manchmal hinein, mein Verweilen ist kurz, im Extremfall ein paar Sätze
nur, ich lasse mich inspirieren, durch Texte, die mir wertvoll
geworden sind und die auch in Kürze ihren Gehalt offenbaren.
Diesmal war es mal wieder das Buch Xavier de Maistre, Reise um mein Zimmer. Es liegt ständig bereit. Ich möchte aus dem Anfang des 2. Kapitels zitieren:
„Ich
könnte die Lobrede auf meine Reise damit beginnen, dass sie mich
nichts gekostet hat; dieser Punkt verdient Beachtung. Er ist hier vor
allem für weniger bemittelte Leute von Bedeutung; es gibt eine
andere Gesellschaftsklasse, bei der ein glücklicher Erfolg aus
demselben Grund, weil es nichts kostet, noch sicherer ist. – Bei
welcher also? Wie! Sie wissen es nicht? Bei den reichen Leuten. Von
welchem Vorteil ist im Übrigen nicht diese Art zu reisen für die
Kranken! Sie werden die Unbilden des Wetters und der Jahreszeiten
nicht zu fürchten brauchen. – Für die Hasenfüße, sie werden
gegen Diebe gefeit sein; sie werden weder auf Abgründe noch
auf Morastlöcher stoßen. Tausende von Menschen, die vor mir nicht
gewagt, andere, die nicht gekonnt, schließlich andere, die zu reisen
nicht beabsichtigt hatten, werden
sich auf mein Beispiel hin dazu entschließen. Würde das
schwerfälligste Geschöpf Bedenken tragen, sich mit mir auf den Weg
zu machen, um sich ein Vergnügen zu verschaffen, das ihm weder
Mühe noch Geld kosten wird? – Also, mutig vorwärts!“
Montag, 25. Juni 2018
Weltmarkt
Es
fällt mir bei der Fußball-WM auf, dass oft von China und dessen
Fußball die Rede ist. Immer mehr „Stars“ scheinen dorthin
abgewandert zu sein. Offenbar locken fette Geldsummen, Figuren wie
Renato Augusto, Anthony Modeste, Yannick
Carrasco, Adrian Ramos, Oscar, Hulk, Carlos Tevez,
Roger
Schmidt oder Ulli Stielicke scheinen dem Lockruf zu folgen, indem sie
sich besonders „professionell“ verhalten: dorthin gehen, wo am
meisten Geld verdient wird. Da macht sogar der DFB gerne mit: der DFB
will anscheinend zur Entwicklung 300 Nachwuchstrainer nach China schicken, hat das per Vertrag
fixiert, schafft es offenbar aber nicht mal ansatzweise: Eine besondere Form der
gegenseitigen Unabhängigkeit. Was man wissen sollte: Die chinesische
Firma Wanda besitzt die Firma „Infront“, die den DFB vermarktet.
Außerdem ist Wanda Hauptsponsor FIFA....
Es
war zu hören und zu lesen von einer chinesischen Mannschaft, die
hier in der Regionalliga mitspielen sollte. Als auf den Rängen für
die Freiheit Tibets demonstriert wurde, war alles vorbei. Die
chinesische Mannschaft verließ unter Protest den Platz. Trotzdem, es
scheint um Übertragungsrechte, deutsche Firmen und Verbände, zu
gehen. Es geht darum, Marken in China zu verkaufen, es geht darum,
Wachstumspotentiale und einen Markt zu erschließen, es geht um
langfristige Investitionen, Marketing, mögliche Talente, um eine
Weltmacht, der der Fußball und andere Sympathieträger zu Diensten
sein sollen. Lauter seriöse Bemühungen. Andererseits wird in den
deutschen WM-Übertragungen Chinas Fußball schon mal als
„Altherrenliga“ bezeichnet. Etwas diskriminierend, das.
Der
chinesische Staat lenkt aktiv. Das Image, Wertigkeiten,
Beliebtheitswerte sollen verändert und verbessert werden,
professionelle Strukturen sollen dafür eingekauft werden: das Muster
ist bekannt. Es geht aber auch um Absatzkanäle und
Exportgelegenheiten und (der Zeigefinger ist erhoben!) -
Arbeitsplätze. Volkswagen macht nirgends mehr Umsatz als in China, so ist bekannt. Es heißt, hiesige Vereine wollten unbedingt Chinesen einsetzen. Ob da der VFL
Wolfsburg besonders aktiv ist? Menschenrechte spielen dabei offenbar
nur noch eine untergeordnete Rolle, sind zur Routine degeneriert. Es gilt halt: „ wichtig ist auf dem
Platz“! Da können Fußballer auf politischer Ebene noch so krasse
Idioten sein. Ein Schelm, wer dabei an den Fall Gündogan/Özil
denkt,.... Nichtdoch. Weit hergeholt......
Sonntag, 24. Juni 2018
Samstag, 23. Juni 2018
Freitag, 22. Juni 2018
Format Perfect
Das hatten wir damals herniedergebracht, als eine Art Manifest, als eine gedachte Gemeinsamkeit, die so nie existierte:
Komik? Reiz, - geht weiter!
FORMAT
PERFECT
ist
-
Begrenztes
Unbestimmtes
Paradox
Formel,
Programm
für den Ablauf von Prozessen wie:
Musik,
Erkenntnis, Kunst
funkelnde
Unendlichkeit ein Wort - und Gedankenverbindung,
die
Zauber besitzt
Anstoß
zum Nachdenken
Geheimnis
und Provokation
Magic
& Secret (M&S) zum Beispiel:
Musik
auf anderer Ebene
formale
Unbegrenztheit
abgeschlossener
Anfang und angefangenes Ende
dilettantische Perfection
erspekulierte
Gewissheit
Traum
vom Alltag
Bahnen
entlang gelenkte Phantasy
Fraktur
an der Gefühlswand des Unendlichen,
die
sich am Seil des Absoluten
zum
Bewusstsein hochzieht
Ziel,
nicht brüllender Kult
ein
Stück abstraktes, auf den Begriff gebrachtes Leben
Verfremdung
von Wirklichkeit
Sicht
durch die Brille (durch die Ohren, durch die Sinne)
von
bestimmten Menschen
Anti:
Ablehnung des Förmlichen bis zur Identifikation mit nicht
recognostizierten Gedächtnislücken (schwarze Löcher, Blackouts,
objektiv-subjektiv)
aber
auch Pro: ironisierende Ästhetik,
gezügelte
Form
Hotel
Trampolini
ein
Augenblick Konzentration auf das Tatsächliche
F.F.
= prinzipiell wandelbar relative Relativität
Konflikt
vielschichtig
verarbeitete Umwelt
morgen
anders, als ES heute ist
wie
ein glitschiger Fisch, der dir immer wieder entgleitet
traurige
Lustigkeit – oder?
Komik? Reiz, - geht weiter!
Donnerstag, 21. Juni 2018
Soziale Intelligenz und Künstliche Intelligenz
Unser
Wirtschaftssystem braucht Wachstum, so die weit verbreitete Meinung.
Das führt beispielsweise konkret dazu, dass alles, was an Energieeffinzienz
hervorgebracht wird, wieder in Wachstum umgesetzt wird, wobei nicht
nach „qualitativem“ („nachhaltiges“ Wachstum, d.h. Vor allem:
ökologisch verträglich) Wachstum gefragt wird, sondern meist ein
„quantitatives“ Wachstum (beliebiges Wachstum um jeden Preis)
gemeint ist. Dass dies auch menschliche Eigenschaften wie Gier und
Egoismus fördert (moralisch ausgedrückt, - doch heute würde man
auch sagen: im „sozialen“ Sinne), wird billigend in Kauf
genommen. Die Abholzung jeglicher Regenwälder, die Zerstörung der
Natur und jeder Ressourcen des Menschen wären dem dienlich. Es ist
in einer solchen Wachstumsidiologie sozusagen der Preis dafür. Unter
anderem.
Dass
dies Wachstumsdogma seit mindestens 50 Jahren in Frage steht, wird
nicht nur negiert, sondern regelrecht verdrängt. Ökonomen, Volks-
und Betriebswirtschaftler scheinen immer wieder Rechtfertigungen
dafür zu schaffen, sie scheinen unsere Wirklichkeit zu bestimmen. So
muss wohl jede Koalitionsvereinbarung damit beginnen, dass sie mehr
Wachstum erzeugen will. Auch in Talkshows, Diskussionen wird dies
Dogma von den Ökonomen immer wieder so vorgeführt, als sei es ein
Naturgesetz. Es scheint ein unumstößliches Dogma.
Um
dies zu erreichen, werden dann Menschen dressiert, trainiert,
geschult und durch ein in öffentlichen Diskussionen dauernd
gefordertes und bis zum Erbrechen oft gehörtes „lebenslanges
Lernen“ so gefügig für die Wirtschaft gemacht, dass das so
geförderte und geforderte Individuum möglichst reibungslos in die
ihm vorgestanzten Abläufe passt. Ob das alles aber in Stein
gemeiselt ist, ob es unter veränderten Bedingungen auch so sein
muss? Zweifel mögen erlaubt sein, insbesondere dann, wenn wir nicht
nur über eine der wirtschaftlichen Logik folgenden „technologischen
Intelligenz“ nachdenken, sondern auch über eine „soziale
Intelligenz“. Sie würde es als Chance und Möglichkeit begreifen,
dass unter den Bedingungen der zunehmenden Robotisierung und einer
weniger werdenden Arbeit sich dem „gemeinen“ Mensch Freiräume
erschließen könnnten, die er seiner Selbstverwirklichung zuführen
könnte. „Niedere“, bzw. unqualifizierte Arbeiten könnten in
einem ersten Schritt zunehmend von Robotern ausgeführt werden.
Später, bei einem höheren Entwicklungsstand, könnten dann auch
komplexere Arbeiten hinzu kommen. Der Begriff von „Arbeit“ wäre
unter solchen Bedingungen völlig neu zu fassen. Finanzspekulanten
und Techniker scheinen derzeit noch nahezu absolut über sie zu
verfügen, sie scheinen sie zu definieren und vorzugeben. Noch läuft
auch das gesamte System der sozialen Absicherung über das
Erwerbsarbeitsleben. Arbeit definiert den Menschen, verschafft
Anerkennung und Selbstwert. Sie wäre aber besonders in Form der
„Lohnarbeit“ in Zukunft längst nicht mehr das Medium der
Selbstverwirklichung des Menschen, - wie noch in der Gegenwart. Wir
würden versuchen, sie in ein neues Selbstverständnis zu
integrieren, sie zu überführen in ein neues Entwicklungsstadium,
das von einer Allgemeinheit und deren Interessen bestimmt sein würde.
Mittwoch, 20. Juni 2018
Dienstag, 19. Juni 2018
Sein (Lyrik Novalis)
Novalis (1772-1801) schrieb folgendes Gedicht:
Und Leib und Seele habe;
Ich danke Gott in meinem Sinn
Für diese große Gabe.
Der Leib ist mir doch herzlich lieb
Trotz seiner Fehl und Mängel,
Ich nehme gern mit ihm vorlieb
Und neide keinen Engel.
Ich küsse gern mein braunes Weib
Und meine lieben Kinder,
Und das tut wahrlich doch mein Leib,
Und mir ist es gesünder,
Als wenn ich mit Philosophie
Die Seele mir verdürbe,
Denn ein klein wenig Not macht sie,
Die liebe Weisheit, mürbe.
Gottlob! daß ich auf Erden bin...
Gottlob! daß ich auf Erden binUnd Leib und Seele habe;
Ich danke Gott in meinem Sinn
Für diese große Gabe.
Der Leib ist mir doch herzlich lieb
Trotz seiner Fehl und Mängel,
Ich nehme gern mit ihm vorlieb
Und neide keinen Engel.
Ich küsse gern mein braunes Weib
Und meine lieben Kinder,
Und das tut wahrlich doch mein Leib,
Und mir ist es gesünder,
Als wenn ich mit Philosophie
Die Seele mir verdürbe,
Denn ein klein wenig Not macht sie,
Die liebe Weisheit, mürbe.
Montag, 18. Juni 2018
Showgesichter
Bestimmte
Gesichter sind im deutschen (öffentlich-rechtlichen und (!) privaten) Fernsehen
immer noch dauerpräsent: Schöneberger, Kerner, Pilawa, Delling usw.
begegnen einem fortwährend in anderen Funktionen und
Konstellationen. Mal moderieren sie dieses, mal das. Schon wird der Nachwuchs "aufgebaut": diese Gesichter sind leider auch zu oft gesehen, tauchen dauernd in anderen Zusammenhängen auf. Und sowieso tauchen sie alle in der Werbung auf, um dir
sich und ihre „Glaubwürdigkeit“ zu verkaufen. Sie waren ja alle
beschäftigt, dir den Spiegel zu geben und das zu lieben, was du da
siehst. Selbstoptimierung, Selbstverwirklichung, seine Einzigartigkeit herausarbeiten, so, dass es jeder sieht. Bei Schauspielern
ist's dasselbe: bestimmte Gesichter und ihre nepotistischen kleinen
Verwandten spielen Angehörige einer Besitzbürgerschicht, das vom
Prekariat angehimmelt wird, weil „die“(!) „Es“ geschafft
haben. Es wird zwar gemeckert, aber in Wirklichkeit wollen die nur
auch die andern (die Vielen, die Massen, die Konkurrenz, die
„Wettbewerber“) ausbeuten zu ihrer eigenen Bequemlichkeit.... es
geht darum, die Zeit auf Erden möglichst angenehm zu verbringen und
sich weiter vor zu drängeln und schlängeln, erlaubt oder nicht:
nicht erwischen lassen! Die Devise heißt. „Be Positive“,
verdrängen, schönreden: so etwas muss man sich leisten können.
Wohlfeile Meinungen über die Welt wie eine Monstranz vor sich her
tragen. Worte produzieren als Wohlfühlkokon, als Unterhaltungs- und
Betäubungsware. Sich „interessant“ machen. Bloß keine
Langeweile! Nichts aus dem Alltag! Bespaßen um jeden Preis.
Sonntag, 17. Juni 2018
Paradox in einem
Wir lassen uns
zur Vergangenheit inspirieren und sollen begreifen, dass wir eine
bestimmte Person waren und jetzt noch sind. Gleichzeitig fühlen wir
uns als jemand anderes, der zurück blickt. Wir leben ein Paradoxon
und sollen es aushalten. Uns überschwemmen bestimmte
Bewusstseinsinhalte, denen wir mutig entgegen treten sollen: Wir
leben nur in der Gegenwart! Wie oft habe ich diesen Spruch gehört.
Ich glaube, man kann in der Gegenwart leben und trotzdem akzeptieren,
dass man so wie jetzt geworden ist. Dass man hinein geschlittert isst
in eine Gegenwart, die man evielleicht erst viel später besser
begreift. Man darf sich wundern: bin das ich oder war das ich? Der
Mensch ist wohl, mag er noch so marottenhafter Einzelgänger sein,
ein soziales Wesen und als solcher bestimmten Verhältnissen
ausgeliefert. Will man sich begreifen, einem Selbst näher kommen,
sollte man sich wohl auch von seiner Vergangenheit inspirieren
lassen, ohne daran mit einem „Früher-war-alles-besser“-Gefühl
kleben zu bleiben. Vielleicht geht es darum, das ganze Gebilde, das
man selbst darstellt, besser zu begreifen, sich seiner selbst bewusst
zu werden, oder zumindest versuchen, sich selbst anzunähern, es
herein zu holen in das, was man aktuell darstellt. Das scheinbar
Selbstverständliche auflösen in etwas, über das man sich wundern
kann. Ihm die Sphäre des Selbstverständlichen nehmen, das zu
akzeptieren man damals verurteilt war.
Samstag, 16. Juni 2018
Reise durch Wirklichkeiten (2)
Fotos
wie meine erlauben einen direkten Blick auf die Welt. Gelegentlich
sogar einen anderen Blick aus einer anderen Perspektive. Vom üblichen Schönfärberblick, der die Allgemeinheit oft auch in
Gestalt eines Menschen verklären will, halte ich gar nichts. Wir
hingegen könnten den Alltag ganz anders wahrnehmen, durch eine
„andere Brille schauen“. Genauso verhält es sich mit der Musik,
die ich hier in Auszügen online stelle. Sie ist manchmal, - auch
dort, wo sie sehr konventionell klingt, - ein „Abdruck“ meiner
Seele, - in einer anderen Sprache als der gesprochenen. Sie schafft
eine Wirklichkeit, die auch von meiner Vergangenheit als Rockmusiker
geprägt ist, die aber vor allem auch meine Eindrücke von der gegenwärtigen
Welt spiegelt. Insofern erscheint nicht sehr tragisch, dass das
gesprochene Wort als solches relativ selten auftaucht. Es wurde mir
auch zu oft und zu offensichtlich vom sogenannten Mainstream
missbraucht, eingesetzt, benutzt, schön geredet, in eine Richtung
gelenkt.
Verschiedene Wirklichkeiten: dabei denken die meisten Menschen an schamanische Wahrnehmungen und Praktiken, die aus anderen als der westlichen Industriekultur stammen. An dieser Stelle würde ich behutsam zustimmen und mich interessieren. Gleichzeitig habe ich nicht nur in meinem Soziologiestudium gelernt und in verschiedenen Situationen auch erfahren, dass die Wahrnehmung von Realitäten auch sozial vermittelt ist: je nach der Gesellschaft, in der ich aufgewachsen und sozialisiert bin, habe ich eine „gelenkte“ Wahrnehmung der Welt, die sich in der Folge verfeinert und verfestigt: Der Vorsteher eines Dax-Unternehmers mag eine durchaus andere Wahrnehmung der Welt haben als ein Hartz 4-Bezieher, - um ein Beispiel aus unserer unmittelbaren Welt anzuführen. Dies mag sich auf die gesamte Werte- und Normenwelt beziehen, aus der Handlungen abgeleitet sind. „Man“ tut dies nicht und etwas anderes wird scharf sanktioniert, was man dann ganz in Ordnung findet. Dass aber genau solche Verhaltens- und Deutungsmuster relativ sein können, ist das, was ich auch hier ein wenig vermitteln will.
Wir können Reisen in andere Wirklichkeiten antreten, die nichts gemein haben mit jenen Fernreisen, die heutzutage so gerne angestrebt werden und die einen geringen Output an veränderter Wirklichkeitswahrnehmung haben. Im Gegenteil, wir übertragen unsere Muster auf andere Kulturen und leiten dafür die Legitimation aus unserem „Erfolg“ ab. Dass dieser „Erfolg“ auch teilweise massive Schattenseiten hat, ist ja wohl offensichtlich. Klimakatatsrophe, Kriege und Ausbeutung der Welt mögen da nur Stichworte sein. Es mag auch „alternative“ Zugänge zur Welt geben, mit der wir uns auseinandersetzen sollten. Dies muss nicht immer heißen, dass wir solches immer toll und großartig finden, dass wir uns davon überwältigen lassen, was wir in einer meist kurzen Zeitspanne erfahren. Aber es mag Impulse geben, in eine bestimmte Richtung nachzudenken. Es kommt mir so vor, als habe ein Autor wie Michel Foucault sich ausgiebig mit den jeweilig historisch vermittelten Möglichkeit einer Deutung und gesellschaftlichen Sanktionierung von solchen Wahrnehmungsmöglichkeiten befasst.
Verschiedene Wirklichkeiten: dabei denken die meisten Menschen an schamanische Wahrnehmungen und Praktiken, die aus anderen als der westlichen Industriekultur stammen. An dieser Stelle würde ich behutsam zustimmen und mich interessieren. Gleichzeitig habe ich nicht nur in meinem Soziologiestudium gelernt und in verschiedenen Situationen auch erfahren, dass die Wahrnehmung von Realitäten auch sozial vermittelt ist: je nach der Gesellschaft, in der ich aufgewachsen und sozialisiert bin, habe ich eine „gelenkte“ Wahrnehmung der Welt, die sich in der Folge verfeinert und verfestigt: Der Vorsteher eines Dax-Unternehmers mag eine durchaus andere Wahrnehmung der Welt haben als ein Hartz 4-Bezieher, - um ein Beispiel aus unserer unmittelbaren Welt anzuführen. Dies mag sich auf die gesamte Werte- und Normenwelt beziehen, aus der Handlungen abgeleitet sind. „Man“ tut dies nicht und etwas anderes wird scharf sanktioniert, was man dann ganz in Ordnung findet. Dass aber genau solche Verhaltens- und Deutungsmuster relativ sein können, ist das, was ich auch hier ein wenig vermitteln will.
Wir können Reisen in andere Wirklichkeiten antreten, die nichts gemein haben mit jenen Fernreisen, die heutzutage so gerne angestrebt werden und die einen geringen Output an veränderter Wirklichkeitswahrnehmung haben. Im Gegenteil, wir übertragen unsere Muster auf andere Kulturen und leiten dafür die Legitimation aus unserem „Erfolg“ ab. Dass dieser „Erfolg“ auch teilweise massive Schattenseiten hat, ist ja wohl offensichtlich. Klimakatatsrophe, Kriege und Ausbeutung der Welt mögen da nur Stichworte sein. Es mag auch „alternative“ Zugänge zur Welt geben, mit der wir uns auseinandersetzen sollten. Dies muss nicht immer heißen, dass wir solches immer toll und großartig finden, dass wir uns davon überwältigen lassen, was wir in einer meist kurzen Zeitspanne erfahren. Aber es mag Impulse geben, in eine bestimmte Richtung nachzudenken. Es kommt mir so vor, als habe ein Autor wie Michel Foucault sich ausgiebig mit den jeweilig historisch vermittelten Möglichkeit einer Deutung und gesellschaftlichen Sanktionierung von solchen Wahrnehmungsmöglichkeiten befasst.
Freitag, 15. Juni 2018
Donnerstag, 14. Juni 2018
Crispr (1)
Crispr,
eine Methode, die Gene sicher abschaltet? Klar ist, die Methode
könnte die Welt verändern. Sie könnte sogar eine zweite
Schöpfungsgeschichte bedeuten, in der sich der Mensch selbst erhöht,
über die Natur und über die Evolution. Denn mit Crispr kann jede
beliebige Stelle der DNA leicht verändert werden. Damit kann der genetische
Code umgeschrieben werden. Damit kann man Gene ausschalten und sogar
ihre Funktion verändern. Mit der Genschere kann mittels eines
Erkennensmechanismus ein passender Abschnitt in der DNA erkannt und
dann „ausgeschnitten“ werden. Wow! Der Rest fügt sich dann wieder
automatisch zusammen. Jede Sequenz im Erbgut kann auf diese Weise
angesteuert werden. Mit Crispr können die Forscher nicht nur
bestimmte Gene ausschalten, sondern sie können auch Veränderungen
einführen. Krankheiten ausmerzen. Dafür wird das neu gebildete Gen mit Hilfe der Genschere
in die DNA eingeführt. Crispr funktioniert in allen Zellen und in
allen Organanismen. Präzise, einfach und kostengünstig. Es gilt,
den Code des Lebens gezielt verändern: Krankheiten vermeiden,
heilen, Verhalten, Charaktermerkmale, Aussehen beeinflussen - der Mensch würde
endgültig nach seinen eigenen Vorstellungen „optimiert“ werden. Der Mensch wird...... Ein Hindernis existiert derzeit noch: die Bausteine der DNA sind noch
nicht in ihrer Bedeutung voll erkannt, nur von einem winzigen
Bruchteil ist diese Bedeutung bekannt. Doch nur, was wir kennen,
können wir gezielt verändern. Doch es erscheint nur als eine Frage
der Zeit, bis ein größerer Teil der DNA in seiner Bedeutung erkannt
ist. In den USA wollen Firmen jetzt schon mithilfe von Crispr viel Geld
verdienen.
Infektionskrankheiten
samt AIDS könnten damit der Vergangenheit angehören.„Biohacking“
ist das Stichwort, das den Menschen ins Genzeitalter katapultieren
könnte. Was werden wir damit alles können? Uns selbst neu
zusammenbauen? Uns selbst neu erschöpfen?
Mittwoch, 13. Juni 2018
Experten
Wieso
eigentlich werden zu gewissen politischen Problemen in dem Medien
immer wieder dieselben akademisch geadelten Figuren interviewt? Es
fällt dies langsam auf und es fällt darüber hinaus auf, dass diese
Figuren fast nie aus den Neuen Bundesländern kommen. Ob es da keine "vernehmungsfähigen" Akademiker gibt, die gerne ihr Gesicht dafür
hinhalten? Ob das die immer selben abgenutzten Gesichter und Haltungen aus den Alten Bundesländern sind? Zweifel sind erlaubt. Ob es zu manchen Problemen geradezu
angezeigt wäre, die Meinung von einem Spezialisten der Universität
in einem Neuen Bundesland einzuholen? Wieso eigentlich fällt das niemandem auf? Ob Ost und West da nicht zusätzliche Schritte aufeinander zugehen könnten? Ob da Trägheiten dahinter stecken? Interessen?
Dienstag, 12. Juni 2018
Steuern
Es
fehlt wohl immer noch an Geld im Staatshaushalt. Trotz
Rekordüberschüssen. Dies wird besonders an Gebieten wie der Pflege
sichtbar. Da wird von Politikern gemauert, getäuscht und getrickst,
was das Zeug hält. Da werden Pfleger versprochen, wo keine sind. Da
wird ...und wird...und überhaupt, es sei ja schon so viel geschehen,
so wird beschieden. Gleichzeitig soll, ich kann es kaum glauben, von
der deutschen Bundesregierung in Brüssel das Gesetz blockiert
werden, das riesigen Konzernen vorschreibt, dort Steuern zu bezahlen,
wo Umsätze erzielt werden. Legale Steuervermeidung wäre auf diese
Weise zumindest erschwert. Es
geht, so lese ich, um die sogenannte „länderbezogene
Steuerberichterstattung“. Das bedeutet: Großunternehmen müssen
offenlegen, in welchem Land sie wie viele Gewinne erwirtschaft und
Steuern gezahlt haben. Mit dieser Transparenz pro Geschäftsland soll
dem Verschieben von Gewinnen in Steueroasen ein Riegel vorgeschoben
werden. Es kann nicht wahr sein und muss auf einem
Berichterstattungsfehler beruhen, dass die deutsche Bundesregierung
das blockieren will! Überall ist das Problem erkannt. Ist nun zu wenig oder zu viel Geld da? Es kann nicht
sein, dass ein SPD-Finanzminister so etwas verhindert! Was da wohl
dahinter steckt? Ich würde gerne etwas darüber lesen....
Montag, 11. Juni 2018
Vorstand als Bonus
Ich
kriege mit, wie sich der ehemalige VW-Chef Müller von wohlbestallten Politikern
dafür rüffeln lassen musste, wieviel er verdient. Ich erinnere mich
dabei an einen Artikel, der von den Millionengehälter der
DAX-Vorständen berichtet. Es ist, wie bei Politikern, von
„Vergütungen“, die Rede. Ich erinnere mich, wie ich darüber
staunte, dass das noch immer akzeptiert wird und dass jeglicher kritische
Einwand sofort als „Sozialneid“ abgetan wird. Reflex. Die alte
Leier funktioniert wohl immer noch. Es ist dann auch schnell von
„Verantwortung“ die Rede. Von Leistung auch. Bei den Millionenabfindungen und
Altersversorgungen, die in jüngster Zeit bekannt geworden sind,
mögen einem da Zweifel kommen. Denn die Verantwortung dieser Herren
(!, jawohl, es sind ganz überwiegend Herren und keine Damen!)
beschränkt sich hauptsächlich darauf, nach den von ihnen
vorgenommenen Massenentlassungen, herrschaftlich honoriert den Hut zu
nehmen. Wo bleibt da die Verantwortung? Die Leistung? Am Ende vielleicht sogar mit
dem eigenen Geld? Haftung? Persönlich verantwortlich? So weit scheint die Erregung bisher noch nicht zu gehen.
Da ist höchstens von Deckeleien die Rede, in der kritischen diskursiven Version auch von dem Wunsch nach größerer Transparenz. Aber Weitergehendes wäre ja systemsprengend und der Marktwirtschaft abträglich! Tabu! Igitt! Und wenn von dem jeweiligen Vorstand etliche Betrugsskandale zu verantworten wären? Trägt er sie, oder lässt er sie von irgendwelchen PR-Mitarbeitern abwimmeln, abbiegen, verniedlichen, umformulieren und in gewollte Richtungen lenken? Derzeit spricht ein Autoboss offenbar vor dem deutschen Verkehrsministerium vor. Die Männer an der Spitze gerieren sich gerne als harte Alpha-Tiere und lassen sich in den einschlägigen Magazinen in den dazu passenden Posen inszenieren. Sie sind in Deutschland die wahren Exportweltmeister und nehmen dabei so manchen Kollateralschaden (besonders oft in Afrika...) in Kauf. Sie sind die Meister der Gerissenheit und sind dabei so gerissen, dass ihre Gerissenheit meist gar nicht erkannt wird. Ein amerikanisches Alpha-Tier stört da ein bisschen derzeit. Bosse und Ego-Shooter streiten unter sich halt auch mal. Hey Leute, sind wir da nicht ein bisschen weiter....?
Da ist höchstens von Deckeleien die Rede, in der kritischen diskursiven Version auch von dem Wunsch nach größerer Transparenz. Aber Weitergehendes wäre ja systemsprengend und der Marktwirtschaft abträglich! Tabu! Igitt! Und wenn von dem jeweiligen Vorstand etliche Betrugsskandale zu verantworten wären? Trägt er sie, oder lässt er sie von irgendwelchen PR-Mitarbeitern abwimmeln, abbiegen, verniedlichen, umformulieren und in gewollte Richtungen lenken? Derzeit spricht ein Autoboss offenbar vor dem deutschen Verkehrsministerium vor. Die Männer an der Spitze gerieren sich gerne als harte Alpha-Tiere und lassen sich in den einschlägigen Magazinen in den dazu passenden Posen inszenieren. Sie sind in Deutschland die wahren Exportweltmeister und nehmen dabei so manchen Kollateralschaden (besonders oft in Afrika...) in Kauf. Sie sind die Meister der Gerissenheit und sind dabei so gerissen, dass ihre Gerissenheit meist gar nicht erkannt wird. Ein amerikanisches Alpha-Tier stört da ein bisschen derzeit. Bosse und Ego-Shooter streiten unter sich halt auch mal. Hey Leute, sind wir da nicht ein bisschen weiter....?
Sonntag, 10. Juni 2018
Spielen
Mit Friedrich Schiller
hatten wir es hier im Blog schon mal dargelegt: Der Mensch ist nur da
Mensch, wo er spielt. Wir wollen Mensch werden, also spielen wir,
versuchen uns zu vervollkommnen. Die beiden Triebe, die
Schiller sieht, den Stoff- und den Formtrieb, zusammenbringen. Der
Stofftrieb ist das, was uns die Welt und die Natur aufgeben. Der
Formtrieb legt uns nahe, die Dinge relativ vernünftig zu ordnen, zum
Beispiel nach Gesetzen der Logik oder der Moral. Wer kann das überhaupt unter dem Druck, der heute überall herrscht (siehe auch
bedingungsloses Grundeinkommen... z.b. Blog „Arbeit im digitalen
Zeitalter“ oder „Fritz und Johnny“) Erst mal spielen und sich
auch Fehler gestatten, das wäre nach Schillers Geschmack. Ob es aber
möglich ist, auf diese Weise das richtige Leben im falschen zu
suchen? Und überhaupt, wir? Lassen uns ein Spiel vorspielen. Zum
Beispiel samstags in der Fußball-Bundesliga. Oder in diesen tausend
Spieleshows im Fernsehen. Alles nur ein Spiel. Bei den alten Römern
in ihren Amphitheatern mit ihren Gladiatoren konnte dadurch sehr
schnell blutiger Ernst werden. Sehr zum Vergnügen der johlenden
Massen. Ein Schelm, wer da Parallelen zur heutigen Situation sieht.
Samstag, 9. Juni 2018
Freitag, 8. Juni 2018
Parteiendemokratie
Solche
primitiven Vorgänge der Raffgier interessieren mich normalerweise
wenig. Aber wenn der politische Apparat im ach so fortgeschrittenen
Deutschland sich selbst in dieser Weise offenbar bedienen will und
ich immer mehr „junge“ Musterschüler in "wichtigen Ämtern" mit der entsprechenden
Brille wie aus einem Paukerfilm vergangener Zeiten mit ihren allzu
wichtigen Meinungen (meist handelt es sich dabei um vorgestanzte
Meinungsformeln und Patterns aus dem Parteicomputer) herumspringen
sehe, dann erzürnt mich das schon: Es scheint so, als wollten SPD
und Union die Zuschüsse aus der staatlichen Parteienfinanzierung
erhöhen. Es geht wohl um "die Pläne, nach denen die
Steuerzuschüsse aus dem Bundeshaushalt an die Parteien um rund 25
Millionen auf 190 Millionen Euro angehoben werden sollen“.
Heimlich, still und leise soll das passieren. Genau wie das Ding mit den "Diäten". Natürlich kann das
jeder im Internet und sonstwo nachvollziehen. Alles ist öffentlich
und offen. Die Vertreter der öffentlichen Meinung wären aufgerufen,
so etwas zu beschreiben und zu geiseln. Aber dies scheint mir eine
rein theoretische Möglichkeit, da so mancher Bürger in seiner
arbeitsfreien Zeit anderes tun will, als Zeitungen nach solch unterirdischen Meldungen abzugrasen oder gar ganz direkt die neuesten
Bundestagsunterlagen nach Niederträchtigkeiten aller Art zu
durchforsten. Und ob die Journalisten der Berliner Sphäre einem
solchen Thema nachgehen wollen, scheint auch nicht immer sicher. Das
Parteiengesetz sehe bereits heute jährlich automatisch steigende
Staatszuschüsse vor, heißt es. Die politische Klasse hat vorgebaut. Doch das alles scheint nicht zu
reichen. Wohin solche Auswüchse der Parteienherrschaft führen
können, ist unter anderem an Italien zu sehen, wo Leute, die sich in
Gegnerschaft zu der herrschenden politischen Klasse verstehen, von
selbstgerechten deutschen Politikern oft pauschal als „Populisten“ beschimpft
werden. Doch hierzulande ist es erst mal im Bereich der
Möglichkeiten, die Zuschüsse zu meiner Meinung nach „zweifelhaften
Tätigkeiten“ um 15 Prozent anzuheben. Populus heißt "Volk" und ist lateinisch.
Donnerstag, 7. Juni 2018
Mittwoch, 6. Juni 2018
Dienstag, 5. Juni 2018
Ursprung in der Zeit
Woher kommt das alles? Der Urknall könnte etwas
ausgelöst haben, was nun mehr als 13 Milliarden Jahre andauert. Hm,
ob das etwas lange ist? Nun ja, es musste einiges geschehen, bis das
Leben als Evolution so richtig loslegen konnte. Sterne und Planeten
rasen zwar lange hin und her. Aber es brauchte auch lange, bis es da so
etwas wie Veränderung gab. Vorgänge in der Natur lassen sich halt
nicht in kürzere Zeiteinheiten pressen, - wie es etwa der heutige
Mensch so gerne hätte. Vor tausenden Jahren dauerte eine
Schwangerschaft 9 Monate. Heute ist das immer noch so. Das Universum
hat Milliarden von Jahren gebraucht, um die Elemente zu erschaffen,
aus denen alles besteht. Milliarden Jahre, bis sich Galaxien gebildet
haben und sich unser Sonnsystem geformt hat. Und weitere Milliarden
Jahre, bis Sauerstoff in die Welt kam und damit vielfältiges Leben.
Wir haben viele Dinge beschleunigt, aber nicht den Lauf der Natur.
Die Zeit, so glauben wir heute alle, könnten wir beherrschen. Wir
könnten sie verdichten und für uns arbeiten lassen.
Der Mensch vergöttert sich selbst, sieht sich gerne als Krone der Schöpfung, die er unentwegt verbessern und als Evolution beschleunigen will. Zuletzt war und scheint auch die Gentechnologie CRISPR ein Weg dazu zu sein. „Memento Mori....“, „bedenke, dass du sterben musst...“ ist und war unser Schicksal, wogegen sich in uns alles sträubt, was unter anderem die einschlägigen Bemühungen im Silicon Valley (Lebensverlängerung) ausgelöst haben mag. Die Fehler im Genom, die sich mit dem Alter häufen, müssen unbedingt repariert werden. Stoffwechselprodukte innerhalb und außerhalb der Zellen müssen entfernt werden, die Verkürzung der Zellomere muss gestoppt werden....usw. Die Medizin macht darin rasante Fortschritte. Etwa im Bereich der Stammzellen. Erst kürzlich ist es gelungen, Menschen, deren Netzhautzellen absterben, mithilfe von embryonalen Zellen vor der Erblindung zu retten. Ist doch etwas! Wenn wir uns ständig runderneuern könnten, dann könnte so einiges machbar sein. Vor 100 Jahren wurden wir durchschnittlich 50 Jahre alt. Heute sind es 80 Jahre. „The Trend is your friend“ heißt ein Denkspruch. Ob sich der Trend jedoch beliebig wird fortsetzen lassen? Dort, wo jemand glaubt, dass auf technologischen Weg alles machbar sei, mag auch die Bezwingung der Zeit und die allgemeine Erweiterung der Bedingungen und Beschränkung des Menschen erreichbar erscheinen. Doch einstweilen ist uns die Zeit nur geschenkt. Jeder Tag bringt 24 Stunden voller neuer Chancen, unverbraucht, als einen Schatz.... als ein höchst wertvolles Gut....
Der Mensch vergöttert sich selbst, sieht sich gerne als Krone der Schöpfung, die er unentwegt verbessern und als Evolution beschleunigen will. Zuletzt war und scheint auch die Gentechnologie CRISPR ein Weg dazu zu sein. „Memento Mori....“, „bedenke, dass du sterben musst...“ ist und war unser Schicksal, wogegen sich in uns alles sträubt, was unter anderem die einschlägigen Bemühungen im Silicon Valley (Lebensverlängerung) ausgelöst haben mag. Die Fehler im Genom, die sich mit dem Alter häufen, müssen unbedingt repariert werden. Stoffwechselprodukte innerhalb und außerhalb der Zellen müssen entfernt werden, die Verkürzung der Zellomere muss gestoppt werden....usw. Die Medizin macht darin rasante Fortschritte. Etwa im Bereich der Stammzellen. Erst kürzlich ist es gelungen, Menschen, deren Netzhautzellen absterben, mithilfe von embryonalen Zellen vor der Erblindung zu retten. Ist doch etwas! Wenn wir uns ständig runderneuern könnten, dann könnte so einiges machbar sein. Vor 100 Jahren wurden wir durchschnittlich 50 Jahre alt. Heute sind es 80 Jahre. „The Trend is your friend“ heißt ein Denkspruch. Ob sich der Trend jedoch beliebig wird fortsetzen lassen? Dort, wo jemand glaubt, dass auf technologischen Weg alles machbar sei, mag auch die Bezwingung der Zeit und die allgemeine Erweiterung der Bedingungen und Beschränkung des Menschen erreichbar erscheinen. Doch einstweilen ist uns die Zeit nur geschenkt. Jeder Tag bringt 24 Stunden voller neuer Chancen, unverbraucht, als einen Schatz.... als ein höchst wertvolles Gut....
Montag, 4. Juni 2018
Sommerpause
Wir
sind, gelinde formuliert, etwas erstaunt, dass in gewissen Fernsehprogrammen jetzt oft schon die Rede von
„Beginn der "Sommerpause“ die Rede ist. Jetzt schon? Rein gefühlt (und nicht gewusst), wird diese "Sommerpause“ dann wieder mindestens
bis Anfang September (meistens sogar länger) dauern. Ob das nicht
doch etwas zu großzügig ist im Vergleich zu der „normalen“
Bevölkerung, die jetzt noch etliche Wochen vor sich hat, ehe sie
anfangen kann, nach und nach an ihre „Sommerpause“ zu denken? Ob
diese auch noch großsprecherisch kund getane und oft hochbezahlte
Arbeitsverweigerung etwas mit dem staatlich gepushten Gebührensystem
zu tun hat? Es scheint an dieser Stelle jedenfalls genügend Geld
vorhanden zu sein, um einen riesigen Apparat mal eben so über ein
Vierteljahr Untätigkeit „durchfüttern“ zu können, während in
etlichen Bundesländern zu Beginn der Schulsommerferien traditionell Lehrer entlassen werden...., was
von den Vorzeigefiguren dieser Fernseh-Systeme
erfindungsreich gegeiselt wird. Ob es da vielleicht eine Mitte gäbe,
nach der die einen nicht unbedingt entlassen werden müssten und die
anderen auch mit verminderten „Bezügen“ in ihrer ausgedehnten
„Sommerpause“ weiter existieren könnten? „Geht nicht“ aus
diesen und jenen Gründen, werden die einschlägigen Verwaltungs- und
Finanzspezialisten einwenden. Ob es bei genügend Willen und nach
entsprechend veränderten Vorgaben dann aber nicht doch Wege gäbe,
um es genau so zu handhaben?
Sonntag, 3. Juni 2018
Primus
Die Überangepassten waren uns suspekt. Diejenigen,
die in der Schule und „im Leben“ überall Einser hatten. Die
Musterschüler. Die Stipendienerhalter. Als „Primus“ bewährt.
Die „Durchsetzungsfähigen“. Die „Karrierebewussten“. Die
überall vorne dran waren. Die unbedingt Medizin studieren wollten.
Die als „große Begabungen“ galten. Die „Schlauen“. Dahinter
vermuteten wir die falschen Gründe. Wohl auch zu recht. Die schienen
dem System allzu willfährig zu sein. Aus unserer Perspektive. Wir
wollten da nicht mithalten. Denn wir glaubten uns im Recht. Pointe:
Später schnitten sie uns eine lange Nase, die Karrieristen. Sie
hatten alles richtig gemacht. Wir nicht. Sie hatten ihre Karriere
gemacht. Wir hatten unseren Niedergang zelebrieren müssen. Sie waren
beispielsweise auf dem Ticket einer Partei voran gekommen. Wir hatten
uns mit nichts identifizieren wollen. Wir beobachteten, versuchten,
zu analysieren. Dass das ein Luxus war, erkannten wir zu spät. Der
Ehrgeiz fehlte uns. Den Preis hatten wir später zu bezahlen. Das
„Gestalten wollen“ (was eine andere Formulierung für „Macht
ausüben“ ist) übte auf uns keine Anziehungskraft aus. Also
sackten wir ab. Schnell, intelligent und offen zu sein lehnten wir
als Vorzeigeeigenschaften ab. Das war man auf eine eher
selbstverständliche Art. Die Gesellschaft hat sich so entwickelt,
dass sie das nicht honoriert, sondern negativ sanktioniert, dass sie
das abstraft. Es scheint nämlich darauf anzukommen, etwas zu zeigen,
vorzutäuschen, was nicht unbedingt da sein muss. Es gilt die
Verkaufe, nie der Inhalt. Blender werden belohnt. Überzeugungen zu
haben, ist nicht sehr beliebt. Es gilt vielmehr, „die richtigen“
Überzeugungen zu haben.
Samstag, 2. Juni 2018
Partizipation (3)
Ob
Partizipation und Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen
etwas Typisches für unsere repräsentative Demokratie ist? Der oft
und vor Politikern selten geäußerte Spruch ist doch der von „denen
da oben, die doch tun und lassen, was sie wollen“. Partizipation
wird in diesem Zusammenhang auch oft als Simulation erkannt, das
heißt, als Vorspielen eines Prozesses und einer Situation, die aber
keinesfalls zutrifft. Eine Sache, ein Gesprächsthema „mit nach
Berlin“ nehmen, würde der sprachlichen Einkreisung einer solchen
Situation in vielen Bürgersprechstunden und Bürgerversammlung
entsprechen. Es werden vom Parteiestablishment oft Situationen
organisiert, in denen der Bürger seinen von ihm gewählten
Politikern entgegen treten und dabei seine Meinung kund tun soll.
„Reden wir miteinander auf Augenhöhe!“ scheint das Motto solcher
Veranstaltungen, deren typischer Ablauf auch neulich in einem Film zu
besichtigen war. Politiker beschwichtigen dabei fast schon wie
aufsichtspflichtige Eltern ihre besorgten Bürger, die Probleme damit haben, aus der Rolle des nach oben blickenden Bittstellers heraus zu kommen.
Gerade die „Augenhöhe“ ist Augenwischerei und institutionalisierte Täuschung in der gegenwärtigen Verfassung unserer Demokratie. Das Wahlvolk kann zwar wählen und jede Stimme wiegt gleich viel. Danach aber kommt es zu einem politischen Prozess, der Machtverhältnisse und gewisse finanzielle Gegebenheiten mit sich bringt. Der durchschnittliche Politiker scheint den Kontakt mit der Realität verloren zu haben, wofür es gerade in jüngster Zeit sehr offensichtliche Belege zu geben scheint. Doch an solchen Verhältnissen wird gerade gerüttelt, alte Selbstverständlichkeiten zerfallen wie die Volksparteien, neue Formen der Transparenz sind unterwegs. Es weiß nur noch keiner, wie sie genau aussehen werden. Dass Bürger mehr sein wollen, als Statisten in einem parlamentarischen Getriebe, dass sie sich mehr Elemente der direkten Demokratie wünschen, ist nicht erst seit den vergangenen Wahlen in Deutschland offensichtlich. Sprechblasen, wie sie bevorzugt auch die Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen samt mancher privater Sender unter die Leute bringen, scheinen in einem solchen Umfeld nicht mehr angesagt. Scheinpartizipationen, bei der Politiker über ihre bereits im Vorfeld gefassten Beschlüsse und umgesetzten Erkenntnisse bestenfalls informieren, aber kaum Anregungen dazu entgegen nehmen oder ein wirkliches Feedback stattfindet, sind passée. Intransparenz auf allen wichtigen Gebieten scheint derzeit das Gebot des politischen Apparats. Stattdessen sind offenbar die Lobbyisten die wahren Entscheider in politischen Prozessen. Sie sollen das "Fachwissen" einbringen. Dass sich hierbei gewisse Parteien im Deutschen Bundestag gegen ein Register solcher Lobbyisten sperren, scheint Ausdruck einer nicht verstanden Veränderung in unserer Gesellschaft.
Gerade die „Augenhöhe“ ist Augenwischerei und institutionalisierte Täuschung in der gegenwärtigen Verfassung unserer Demokratie. Das Wahlvolk kann zwar wählen und jede Stimme wiegt gleich viel. Danach aber kommt es zu einem politischen Prozess, der Machtverhältnisse und gewisse finanzielle Gegebenheiten mit sich bringt. Der durchschnittliche Politiker scheint den Kontakt mit der Realität verloren zu haben, wofür es gerade in jüngster Zeit sehr offensichtliche Belege zu geben scheint. Doch an solchen Verhältnissen wird gerade gerüttelt, alte Selbstverständlichkeiten zerfallen wie die Volksparteien, neue Formen der Transparenz sind unterwegs. Es weiß nur noch keiner, wie sie genau aussehen werden. Dass Bürger mehr sein wollen, als Statisten in einem parlamentarischen Getriebe, dass sie sich mehr Elemente der direkten Demokratie wünschen, ist nicht erst seit den vergangenen Wahlen in Deutschland offensichtlich. Sprechblasen, wie sie bevorzugt auch die Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen samt mancher privater Sender unter die Leute bringen, scheinen in einem solchen Umfeld nicht mehr angesagt. Scheinpartizipationen, bei der Politiker über ihre bereits im Vorfeld gefassten Beschlüsse und umgesetzten Erkenntnisse bestenfalls informieren, aber kaum Anregungen dazu entgegen nehmen oder ein wirkliches Feedback stattfindet, sind passée. Intransparenz auf allen wichtigen Gebieten scheint derzeit das Gebot des politischen Apparats. Stattdessen sind offenbar die Lobbyisten die wahren Entscheider in politischen Prozessen. Sie sollen das "Fachwissen" einbringen. Dass sich hierbei gewisse Parteien im Deutschen Bundestag gegen ein Register solcher Lobbyisten sperren, scheint Ausdruck einer nicht verstanden Veränderung in unserer Gesellschaft.
Parteien
scheinen sich gleichzeitig in „Bewegungen“ zu transformieren, die
das inhaltlich Unbestimmte und gleichzeitig Personenzentrierte mehr
in den Vordergrund schieben. Denn es scheint gleichzeitig ein neuer Personenkult
auch in Europa Gestalt zu gewinnen: In Italien sind die Figuren
Grillo und Berlusconi dafür tragend, in Österreich Kurz, in
Frankreich Macron, außerhalb Europas Erdogan, Trump und Putin, die
da nur die Spitze des Eisbergs abgeben.
Freitag, 1. Juni 2018
Reise ins Elend (Lyrik, I Goll)
Reise
ins Elend (Iwan Goll)
Wie
aber schmerzt die Menscheneinsamkeit,
wenn Landschaften mit gleichem Leid wie du sich von dir wenden
und in sich selbst versinken, dir so fremd!
Wenn klein ein Bahnhof dich in kalten Regen stößt,
ein Güterwagen leer und ohne Zukunft dich anbettelt.
Da kriecht ein fahler Gaul auf dunklem Acker,
oh, wenn der wüßte, daß du existierst
und du ihn liebst, ihm würden Flügel blau zum Himmel wachsen.
Manchmal schaut Wasser auf zu dir mit großen Augen,
und weil es nicht dein Lächeln sah,
fällt freudlos es und schal in sich zurück.
So läßt du alles dort allein. Es reißt dein Schicksal dich dahin.
Die alte Bucklige am Damm wird ewig nach dir blicken,
untröstlich steht das schreiende Plakat am schiefen Giebel.
So läßt du alles dort allein in unerfüllter Liebesdemut
und weißt es doch, daß, Einsamer, dich eine Stadt erwartet,
in der du weinen wirst die lange Nacht im billigen Hotel.
wenn Landschaften mit gleichem Leid wie du sich von dir wenden
und in sich selbst versinken, dir so fremd!
Wenn klein ein Bahnhof dich in kalten Regen stößt,
ein Güterwagen leer und ohne Zukunft dich anbettelt.
Da kriecht ein fahler Gaul auf dunklem Acker,
oh, wenn der wüßte, daß du existierst
und du ihn liebst, ihm würden Flügel blau zum Himmel wachsen.
Manchmal schaut Wasser auf zu dir mit großen Augen,
und weil es nicht dein Lächeln sah,
fällt freudlos es und schal in sich zurück.
So läßt du alles dort allein. Es reißt dein Schicksal dich dahin.
Die alte Bucklige am Damm wird ewig nach dir blicken,
untröstlich steht das schreiende Plakat am schiefen Giebel.
So läßt du alles dort allein in unerfüllter Liebesdemut
und weißt es doch, daß, Einsamer, dich eine Stadt erwartet,
in der du weinen wirst die lange Nacht im billigen Hotel.
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